Ältere Menschen blicken auf einen langen Erfahrungsschatz zurück, haben viele Situationen gemeistert und für die Familie gesorgt. Sie waren die Ansprechpartner:innen, wenn es um Probleme ging, und hatten alles im Griff. Doch mit zunehmendem Alter entgleitet ihnen ein Teil ihrer Selbstständigkeit. Man wird vergesslicher, schafft die Treppen nicht mehr; Altersschwäche macht sich bemerkbar. Das beschämt viele nicht nur, es macht oft auch Angst, dass man jemandem zur Last fällt oder das geliebte Zuhause verlassen muss, um in ein Altersheim zu ziehen. Wenn das Thema Älterwerden zur Sprache kommt, reagieren dann viele empört, verschweigen oder leugnen Dinge und nehmen eine Abwehrhaltung ein.
Welches Selbstbild haben Ihre älteren Angehörigen?
Was sind deren größten Ängste und Hoffnungen?
Wie möchten Sie selbst im Alter leben und wahrgenommen werden?
Auch für Kinder oder Enkel ist es schwierig, sich in die neuen Rollenverhältnisse einzufinden. Sie sind es meist nicht gewohnt, sich um die ältere Generation zu kümmern und den Ton anzugeben. Dazu kommt die Sorge um die Gesundheit und Sicherheit der Lieben. Das führt schnell dazu, dass Bedenken unbedacht und emotional geäußert werden – womit sie anderen vor den Kopf stoßen können. Doch wenn man nicht selbst betroffen ist, kann man auch eine distanziertere Perspektive einnehmen. Für die jüngere Generation ist Älterwerden vielleicht ein weniger großes Tabuthema. Zudem lassen sich nützliche Informationen schnell im Internet recherchieren. So kann man guten Gewissens nötige Maßnahmen anstoßen.
Was sind meine größten Ängste und Hoffnungen?
Was ist meine Intention, mich einzumischen?
Wie ist meine realistische Einschätzung der Situation?
„Du kommst ja kaum noch die Treppen hoch! Ich bestelle sofort einen Sitzlift.“ Bei so einer Aussage fühlen sich viele ältere Menschen überrumpelt, beschämt und bevormundet. Kein Wunder, wenn manche dann ablehnend reagieren und erst recht nichts von altersgerechten Anpassungen hören wollen.
Besser ist es, die Emotionen für sich zu verarbeiten und im ruhigen Gespräch erst mal nachzufragen. Welche Probleme machen sich überhaupt zu Hause bemerkbar? Fallen Ihren Angehörigen vielleicht selbst Lösungen ein? Behutsam können Sie dann auch Ihre Ideen äußern und auf den langfristigen Nutzen hinweisen. Schließlich wollen Sie Ihre Angehörigen dabei unterstützen, dass sie so lange wie möglich im eigenen Zuhause wohnen bleiben.
Treppenlift, ebenerdige Dusche, barrierefreie Küche – die Liste an möglichen Maßnahmen zum altersgerechten Umbau ist lang. Doch auch schon kleine Anpassungen, wie Bewegungsmelder beim Licht, das Entfernen von Stolperfallen wie hohe Teppiche oder die Anschaffung eines Hausnotrufs können schon für erheblich mehr Komfort und Sicherheit sorgen. Überlegen Sie am besten gemeinsam, was für Ihre Angehörigen infrage kommt und welche Umbaumaßnahmen für sie sinnvoll wären.
Mit diesen Projekten können Sie Ihr Zuhause oder Ihren Alltag altersgerecht gestalten:
Ihre Angehörigen bleiben länger selbstständig und unabhängig.
Umbaumaßnahmen erhöhen den Komfort und die Sicherheit im Alter.
Barrierefreie Räume bedeuten größere Flächen, breitere Türen und bequemeres Wohnen für alle Altersklassen.
Ein altersgerechter Umbau gehört zur langfristigen und nachhaltigen Planung.
Die Pflege zu Hause wird möglich, was oft günstiger als in einer Senioreneinrichtung ist.
Der Wert der Immobilie wird durch die Sanierung gesteigert.
Kaufinteresse wird geweckt, denn in Deutschland fehlen über 2 Millionen altersgerechte Wohnungen.
Die Studie „Barrierefreies Bauen im Kostenvergleich“ kommt zu einem verblüffenden Ergebnis: Barrierefreiheit macht nur gut ein Prozent der Gesamtbaukosten aus, zumindest beim Neubau. Doch auch bei einer Sanierung ist Barrierefreiheit vor allem eine Frage der intelligenten Planung.
Wenn das Eigentum also sowieso einer Erneuerung bedarf, ist es nicht wirtschaftlich gedacht, mit Barrieren zu bauen. Schließlich können auch jüngere Menschen beim Einstieg in die Badewanne ausrutschen und profitieren zum Beispiel mit Kinderwagen vom stufenlosen Eingang. Barrierefrei umzubauen bedeutet somit zeitgemäßes Umbauen und an mehrere Generationen zu denken.
Niemandem ist geholfen, wenn Sie Ihre Angehörigen unter Druck setzen. Das Thema Sicherheit im Alter sollte aber dennoch frühzeitig angesprochen werden, natürlich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl. Denn laut Statistischem Bundesamt passieren die meisten Unfälle immer noch zu Hause, viele enden sogar tödlich. Dabei sind Stürze die häufigsten Unfallursachen. Anders als im Straßenverkehr sinke in der vertrauten Umgebung nämlich das Risikobewusstsein. Die Folge: weniger Aufmerksamkeit bei Treppen, rutschigen Böden, aber auch bei spitzen Gegenständen oder Feuer.
Warten Sie daher nicht, bis etwas passiert. Wenn Sie merken, dass Ihre Angehörigen unsicherer auf den Beinen werden oder sich kleinere Unfälle häufen, ist es Zeit für ein offenes Gespräch.
Mithilfe eines Notrufsystems sind Ihre Angehörigen jederzeit zu Hause in der Lage, Sie anzurufen oder direkt einen Notruf abzusetzen – auch wenn sie das Telefon nicht erreichen oder nicht sprechen können. Dazu wird ein Notrufknopf am Arm oder um den Hals getragen oder die unauffälligere Variante der Notrufuhr gewählt. Als Zusatzleistung kann ein GPS-Tracker für mehr Sicherheit außerhalb der eigenen vier Wände sorgen. Für viele Angehörige bedeutet ein Notrufsystem eine enorme mentale Entlastung.
Für ältere Generationen sind Finanzen oft ein heikles Thema. Denn ein größerer Betrag auf dem Konto vermittelt vielen ein Gefühl von Sicherheit, auch wenn die Rente klein ausfällt. Daher kostet es eine gewisse Überwindung, ohne das gewohnte Einkommen aus Zeiten der Erwerbstätigkeit in Umbaumaßnahmen zu investieren. Hilfreich ist es in solchen Fällen, sich einen genauen Überblick über die vorhandenen Vermögenswerte zu verschaffen und die neuen Kostenpunkte einmal durchzurechnen.
Informieren Sie sich außerdem über mögliche Finanzierungshilfen. Denn der Staat hat längst erkannt, dass angesichts des demografischen Wandels altersgerechte Umbaumaßnahmen notwendig sind. Es wird immer mehr ältere Menschen geben, jedoch nicht mehr Pflegekapazitäten. Daher gibt es viele Förderungen für altersgerechtes Wohnen , um private Investitionen in altersgerechtes Wohnen zu unterstützen.
Wenn das Vermögen Ihrer Angehörigen vor allem in der Immobilie steckt, gibt es die Möglichkeit der sogenannten Immobilienrente. Mit dem Teilverkauf, Nießbrauch, der Leibrente oder Umkehrhypothek lassen sich auch größere Projekte finanzieren. Informieren Sie sich jetzt auf unserer Übersichtsseite über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Modelle.
Wissen Sie bereits, welches Hausprojekt Sie gemeinsam mit ihren Angehörigen in Angriff nehmen wollen? Dann finden Sie jetzt auf Aroundhome kostenlos und unverbindlich* passende Fachfirmen in Ihrer Nähe, die Sie bei der Umsetzung unterstützen.