Dampfend heißes Wasser in der Badewanne und Spritzwasser aus der Dusche sind im Bad an der Tagesordnung. Deshalb befürchten viele, dass Möbel, Böden und Wandverkleidung durch aufquellendes Holz Schaden nehmen können und ziehen den Werkstoff nicht für das Badezimmer in Betracht. Dabei verfügt Holz sogar von Natur aus über antibakterielle Eigenschaften.
Allerdings benötigt Holz im Badezimmer eine bestimmte Oberflächenbehandlung. Naturbelassen sollte es weder in Form von Möbeln noch an Wand oder Boden zum Einsatz kommen. Sie haben dabei grundsätzlich die Wahl aus Lackierung und Versiegelung mit Öl.
Eine Lackierung hält Wasser ab und verleiht dem Holz einen feinen Glanz. Langfristig ist jedoch Vorsicht geboten. Durch feinste Risse im Lack kann Wasser eindringen. In der Folge quillt das Holz auf. Im schlimmsten Fall bildet sich unter dem Boden oder hinter den Wanddielen Schimmel.
Eine mehrfach aufgetragene (Hartwachs)-Ölschicht ist im Bad meist die bessere Wahl. Feuchtigkeit perlt an der Versiegelung ab. Sie können sie zudem regelmäßig mit vergleichsweise wenig Aufwand auffrischen. Hartwachsöl ist schmutzabweisend und unkompliziert zu reinigen. Wasser- und Kalkablagerungen lassen sich schnell und einfach entfernen, wenn Sie Badmöbel, Böden und Wände nebelfeucht abwischen.
Die verschiedenen Holzarten reagieren sehr unterschiedlich auf Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Deshalb sind einige für den Einsatz im Badezimmer besser geeignet als andere. Empfehlenswert sind insbesondere Harthölzer wie: Kiefer, Lärche, Fichte, Ahorn, Nussbaum, Teak, Esche, Wenge.
Eichenholz ist feuchtigkeits- und temperaturbeständig. Es neigt bei der Reinigung mit chemischen Hilfsmitteln jedoch zur Fleckenbildung. Im Bad sollte es maximal bei der Möblierung eingesetzt werden.
Wünschen Sie sich einen klassischen Bad-Look mit Badfliesen? Auch dann müssen Sie nicht auf Holz im Badezimmer verzichten. Die Wahl der Möblierung eröffnet Ihnen vielfältige Möglichkeiten. Setzen Sie für ein einheitliches Design und eine aufgeräumte Optik auf eine Badmöbelserie. Waschbecken-Unterschrank, Hochschrank, Wandregale und Kommoden aus Holz sorgen für ein natürliches Flair.
Wählen Sie für die Möblierung eine Holzart, die farblich zu Ihren Fliesen passt. So fügt sich dunkle Wenge hervorragend in Bäder mit einer anthrazitfarbenen Boden- und Wandgestaltung ein. Kiefer und Buche passen zu weißen Bädern, wohingegen Teak mit hellem Grau eine harmonische Einheit bildet.
Parkett im Bad ist angenehm fußwarm und verleiht dem Funktionsraum eine wohnliche Atmosphäre. Mit der richtigen Holzart müssen Sie keine Sorge haben, dass der Boden aufquillt und sich Stäbe oder ganze Bereiche ablösen. Für den Boden verwenden können Sie unter anderem diese Holzarten:
Von Buchholz ist eher abzuraten. Die Parkettsorte erfreut sich in Wohnräumen zwar großer Beliebtheit, neigt jedoch dazu, aufzuquellen. Verwenden Sie für Ihren Badezimmerboden immer geöltes Parkett. Öl und Wasser stoßen sich gegenseitig ab. Lack kann dagegen unter Feuchtigkeitseinfluss einen Grauschleier erhalten. Nicht zuletzt ist die Neuversiegelung mit Lack sehr aufwendig.
Die natürliche Ausstrahlung von Holz kommt mit Wand- und Deckenpaneelen ausgezeichnet zur Geltung. Dabei ist es egal, ob Sie gezielt an bestimmten Bereichen der Wand Akzente setzen oder ob das Holz flächendeckend eingesetzt wird.
Allerdings verlangt die Verkleidung von Wänden und Decken eine professionelle Verlegung und exakte Versiegelung. Diese sollten Sie einem Experten überlassen. Dringt Feuchtigkeit durch Fugen oder Ritzen, kann sich hinter der Holzverkleidung Schimmel bilden. Zudem ist regelmäßiges Lüften angesagt. Das Badezimmer mit Holz zu verkleiden, eignet sich daher vor allem für Räume mit Fenster.
Holz wird aus vielen Gründen als Werkstoff für das Bad immer beliebter. Allerdings kann das Material auch Nachteile mit sich bringen. Das sind die positiven und negativen Eigenschaften:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
natürliches Flair | Gefahr von Haarrissen in lackiertem Holz, die Feuchtigkeit eindringen lassen |
wirkt antibakteriell | Neulackierung aufwendig und kostenspielig |
vielfältig einsetzbar (Wand, Beton, Boden, Badvorleger, Möbel aus Holz) | sorgfältige Planung und Verlegung der vollflächigen Wand- und Bodenverkleidung notwendig (sonst Gefahr vor Schimmelbildung) |
in geölter Form leicht zu pflegen und zu reinigen |
Nicht zuletzt die vermeintlich hohen Kosten lassen viele vor einer Gestaltung des Badezimmers mit Holz Abstand nehmen. Dabei ist es nicht zwingend teurer als Fliesen. Für hochwertige Wand- und Deckenfliesen müssen Sie mit Preisen zwischen 20 und 60 Euro pro Quadratmeter rechnen, wobei es nach oben hin kaum Grenzen gibt. Dazu kommen die Kosten für die Verlegung, die zwischen 30 und 60 Euro pro Quadratmeter liegen können.
Für Holz ist mit folgenden Durchschnittskosten zu rechnen:
Holzart | Kosten |
---|---|
Holzböden / Parkett Nussbaum | 30 – 80 Euro/qm |
Wand- und Deckenpaneele Nussbaum | 10 – 80 Euro/qm |
Waschbeckenunterschrank aus Teakholz | 300 – 1.200 Euro |
Hochschrank aus Teakholz | 300 – 600 Euro |
Badkommode aus Pinie | 150 – 400 Euro |
Hängeschrank aus Pinie | 130 – 300 Euro |