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Möchten Sie als Haus- beziehungsweise Wohnungseigentümer oder als Mieter Ihre Böden neu gestalten, stehen Ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. Für Wohn- und Schlafräume sind das zum Beispiel Parkett, Kork, Laminat oder Dielenboden, für Bäder und Küchen kommen Fliesen, Steinböden oder Vinyl infrage. Wir verraten Ihnen alles über die verschiedenen Bodenbeläge, ihre Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten.
Unsere Autorin Christina Tobias ist als Senior Editor Expertin für die Bereiche Küche und Heizung.
Christina Tobias
29.10.2024, 14:00 Uhr
Bodenverlegung

Das sind die 8 am häufigsten genutzten Bodenbeläge

Stein oder Fliesenböden, Echtholz oder Laminat: Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, einen neuen Boden zu verlegen, haben Sie die breite Auswahl. Alle Böden zeichnen sich durch unterschiedliche Eigenschaften aus, die sie für die jeweiligen Wohnbereiche zur optimalen Lösung machen. Dann wären da noch Allrounder, die sich sowohl in Wohn- als auch in Nutzbereichen verlegen lassen.

1. Fliesenboden

Helle Fliesen in Wohnzimmer und Flur

Fliesen machen nicht nur in Küche und Bad eine gute Figur!

Ein echter Allrounder ist der Fliesenboden. Der keramische Bodenbelag zeigt sich in vielen Farben und Haptiken, lässt sich in großzügigen Platten oder als Mosaikboden verlegen. Fliesen sind in Küche, Flur und Bad heute einer der am häufigsten verwendeten Bodenbeläge. Ganz nach Wunsch edel oder rustikal wirken Fliesen auch im Wohnraum. Ist Ihr Fliesenboden in die Jahre gekommen, lässt er sich ohne große Schwierigkeiten sanieren. Sie können einzelne Fliesen erneuern oder den vorhandenen Boden zum Beispiel mit flüssigem Kunststoff ausbessern. Fliesen lassen sich zudem lackieren. So schaffen Sie einen komplett neuen Look.

2. Parkettboden

Echtholzparkett zählt zu den wohnlichsten Bodenbelägen und ist insbesondere in Wohn- und Schlafräumen beliebt. Sie erhalten Parkett in verschiedenen Holz- und Verlegungsarten. Helle Holzarten wie Ahorn, Buche oder helle Eiche sind ebenso darunter wie dunkle Nussbaum- oder Kirschhölzer. Parkett besteht aus mehreren Schichten und lässt sich, wenn der Boden in die Jahre gekommen ist, mehrfach abschleifen. Wie oft das möglich ist, hängt von der Qualität ab: Massivparkett gilt als die Königin unter den Parkettböden und kann einige Male neu geschliffen werden. Fertigparkett verfügt über weniger Schichten, lässt sich dafür jedoch einfacher verlegen. Parkett gilt grundsätzlich als ausgesprochen robust, sollte allerdings mit einer Trittschalldämmung verlegt werden.

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3. Vinylboden (PVC-Boden)

Vinyl als Alleskönner besteht aus Polyvinylchlorid (PVC) und besticht mit einer fußwarmen Haptik, einer weichen Oberfläche und zahlreichen Dekoren. So kann Vinyl eine Holz- oder Steinoptik annehmen, ist in vielen Farben und mit Mustern verfügbar. Der Bodenbelag erweist sich als wasserfest und kann daher auch in Bädern und Küchen eingesetzt werden. Vinyl bringt eine ausgezeichnete Trittschalldämpfung mit. Sie müssen daher keinen speziellen Untergrund installieren. Aufgrund der weichen Haptik ist Vinyl allerdings relativ empfindlich gegenüber mechanischem Abrieb. Möbel und Absätze von Schuhen können Spuren hinterlassen. Dafür lässt sich der Boden sehr einfach sanieren: Defekte Stellen werden mit einem scharfen Messer ausgeschnitten, ersetzt und mit einem speziellen Kleber geschlossen. Anschließend erhitzen Sie die Nähte, die so nahezu unsichtbar werden.

4. Laminatboden

Büro mit hellgrauem Laminatboden

Laminatböden gibt es nicht nur in brauner Holzoptik, sondern auch in Grau und anderen Farben.

Günstig, vielfältige Designs, einfach zu verlegen, pflegeleicht: Diese Eigenschaften sind es, die Laminat zu einem der beliebtesten Bodenbeläge machen. Laminat besteht aus einer Trägerplatte aus Holz beziehungsweise Holzwerkstoff und einer Dekorschicht. Diese kann verschiedene Optiken annehmen: Holz, Fliesen, bunte Dekore oder Mosaiken sind einige der Möglichkeiten. Laminatboden wird gern als Alternative für Parkettböden in Wohn- und Schlafräumen verwendet. Sie sollten allerdings unbedingt eine Trittschalldämpfung installieren, die zudem eine wärmedämmende Wirkung hat. Laminat ist pflegeleicht und sehr robust. Hat die Dekorschicht doch einmal Macken oder Kratzer abgekommen, können Sie diese mithilfe von Reparatursets mit Wachs oder Pasten entfernen.

5. Korkboden

Kork bildet die ökologische Alternative zu Holzböden: Das Material wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Der nachwachsende Rohstoff bindet mehr CO2, als er verbraucht, zudem wird er mit wasserbasierten und damit umweltfreundlichen Polyurethan- oder Acrylatharzen vermischt. Kork finden Sie, ähnlich wie PVC, in zahlreichen Optiken. So erhalten Sie den ökologischen Bodenbelag im Holz-, Stein- oder Beton-Design. Es ist wasserfest und lässt sich daher in allen Wohnbereichen, auch im Bad und in der Küche, einsetzen. Durch seine elastische, weiche Oberfläche dämpft er den Trittschall und fühlt sich angenehm warm an. Mit einer Versiegelung wird der Bodenbelag besonders abriebfest und haltbar. Hat Ihr Korkboden Schaden erlitten, können Sie ihn mehrfach abschleifen.

6. Steinboden

Steinböden sind ästhetisch, robust und abriebfest. Der Bodenbelag eignet sich darüber hinaus hervorragend für Allergiker. Milben haben keine Chance, sich festzusetzen, und Steinboden kommt vollständig ohne chemische Zusatz- oder Schadstoffe aus. Natur- und Feinsteinzeug gibt es in den unterschiedlichsten Optiken, somit können Steinböden in allen Wohnbereiche verwendet werden. Die Möglichkeiten reichen von hellen Natursteinen bis zu eleganten venezianischen Böden. In Sachen Trittschalldämmung rangiert ein Steinboden allerdings weit unten: Er ist relativ laut und eignet sich daher eher nicht für Ruhebereiche. Obwohl Steinböden robust und widerstandsfähig sind, können sie mit den Jahren rau und stumpf werden. Hier hilft es, den Boden abzuschleifen oder zu polieren.

7. Teppichboden

Kind schläft mit Kuscheltier auf dem Teppichboden

Ein kuscheliger Teppichboden lädt auch mal zu einem kleinen Nickerchen ein.

Weich, warm, mit hervorragender Trittschalldämpfung und in vielen Varianten verfügbar: Teppichboden ist in vielen Schlafräumen und im Kinderzimmer nach wie vor die erste Wahl. Teppich gibt es aus Naturmaterialien wie Schurwolle oder Sisal oder aus Kunstfasern. Welches Material Sie auswählen, hängt auch vom Einsatzort ab: Im Flur sind robuste Varianten aus Sisal gut geeignet, im Wohn- und Schlafraum sorgen Naturmaterialien für eine behagliche Atmosphäre. Schäden wie Brandlöcher oder abgenutzte Stellen lassen sich leicht ausbessern. Dafür sollten Sie beim Verlegen einige Reste behalten. Schneiden Sie die defekte Stelle aus und tauschen Sie sie durch das Ersatzstück aus.

8. Holzdielenboden

Ein Holzboden sorgt für eine warme, wohnliche Atmosphäre. Anders als Parkett besteht dieser Bodenbelag aus bis zu sechs Meter langen Dielenbrettern. Man unterscheidet zwischen Massivholzdielen und sogenannten Landhausdielen. Bei Letzteren wird eine dünne Massivholzplatte auf einem Trägermaterial aus Holz aufgebracht. Vor dem Verlegen von Holzdielen sollte der Boden mit einer Trittschalldämmung versehen werden, denn Dielenboden selbst ist relativ laut. Dielenboden aus Massivholz lässt sich mehrfach abschleifen und wirkt dann wieder wie neu.

Die Eigenschaften von Bodenbelägen im Vergleich

Die verschiedenen Bodentypen weisen jeweils sehr unterschiedliche Eigenschaften auf. Das macht sie für den Einsatz in verschiedenen Wohnumgebungen geeignet. In unserer Tabelle finden Sie alle Eigenschaften auf einen Blick:

Bodenart

Fliesen

Parkett

Vinyl / PVC

Laminat

Härte und Druckbelastung

sehr hoch

hoch

niedrig

hoch

Abriebfestigkeit

sehr hoch

hoch

gering

je nach Dicke der Trägerschicht mittel bis hoch

Trittelastizität

niedrig

niedrig

ausgezeichnet

gering

Gleitsicherheit

in trockenem Zustand gut

hoch

in trockenem Zustand gut; für Feuchtträume spezieller Sicherheitsboden empfehlenswert

in trockenem Zustand gut

Wärmeleitfähigkeit

hoch: sehr gut geeignet für Fußbodenheizungen

hoch: gut geeignet für Fußbodenheizungen

hoch: für Fußbodenheizungen geeignet

hoch: für Fußbodenheizungen geeignet

Elektrische Leitfähigkeit

keine: auch für Labors und Reinräume geeignet

gering

für entsprechende gewerbliche Bereiche mit Kupferbandgitter verkleben

antistatische Funktion durch spezielle Reinigungsmittel erhöhen

Fugenbildung

zwingend notwendig

Randfuge von min. 10 mm notwendig

Dehnungsfuge notwendig: weitet sich unter Wärmeeinwirkung aus

nicht notwendig

Akustik

harte Reflexion, hohe Nachhallzeit

harte Reflexion, hohe Nachhallzeit

geringe Nachhallzeit

harte Reflexion, hohe Nachhallzeit

Brandverhalten

feuerhemmend

normal bis schwer

schwer entflammbar

schwer entflammbar

Ökologie und Wohngesundheit

sehr gut

sehr gut: meist frei von Schadstoffen

gut: weitgehend schadstofffrei durch Einsatz von neuartigen Weichmachern wie Mesamoll

gut: Verarbeitung und Material in aller Regel schadstofffrei

Sanierbarkeit

Austausch und Sanierung einfach möglich

je nach Parkettart mehrfach abschleifbar

einfach: Reparaturset erhältlich

einfach: Reparaturset mit Wachsen und Pasten erhältlich

PVC und Laminat sind günstiger als Kork oder Parkett

Zu den günstigen Bodenbelägen zählen vor allem PVC und Laminat. Auch Fliesen sind bereits für vergleichsweise wenig Geld erhältlich – darunter kann allerdings die Qualität leiden. Zu den hochpreisigen Belägen zählen Kork, Echtholzparkett, Holzdielen und Steinböden. Die Preise für Teppichboden variieren: Teppich aus reiner Schurwolle ist hochpreisig, einfache Auslegeware aus Kunstfaser ist schon für wenige Euro pro Quadratmeter erhältlich. In der Tabelle finden Sie die durchschnittlichen Quadratmeter-Kosten für Bodenbeläge in der Übersicht:

Bodenart

Preis

Fliesen

je nach Qualität 20 bis 150 Euro

Parkett

30 bis 70 Euro

Vinyl

10 bis 50 Euro

Laminat

10 bis 50 Euro

Korkboden

20 bis 50 Euro

Steinboden

ab 60 Euro

Teppich

ab 5 Euro für einfache Ware

ab 50 Euro für hochwertigen Schurwollteppich

Holzdielen

je nach Holzqualität 20 bis 100 Euro

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Häufig gestellte Fragen
Welchen Fußboden sollten Sie verlegen?

Welcher Bodenbelag ist der richtige für Ihr Zuhause? Tatsächlich ist die Antwort auf diese Frage stark davon abhängig, welche Bedürfnisse Sie haben und wofür Sie das jeweilige Zimmer nutzen wollen. In der Küche und im Badezimmer ist es wichtig, dass der Boden bei Kontakt mit Wasser nicht aufquillt. Kork und Parkett können also nur bei einer entsprechenden Versiegelung verwendet werden. Besser eignen sich Fliesen oder Vinylböden, die speziell für Feuchträume geeignet sind.

Beim Flur sowie im Wohn- und Schlafzimmer können Sie das Material für den Fußboden ganz nach Ihren persönlichen Wünschen auswählen. Mögen Sie es an den Füßen gern kuschelig? Dann ist ein Teppich vielleicht die richtige Wahl für Sie. Parkett ist wegen seiner Natürlichkeit in vielen Wohnräumen beliebt, aber zum Beispiel für Kinderzimmer weniger gut geeignet, da der Boden leicht zerkratzt. Achten Sie auch immer darauf, wie pflegeleicht und robust der Boden ist, und ob er deshalb zu Ihren Lebensumständen passt oder eher nicht.

Was kostet die Bodenverlegung?

Die Kosten für das Verlegen Ihres Bodenbelags können je nach Region, Material und Aufwand sehr unterschiedlich ausfallen. Soll Parkett schwimmend verlegt werden, können Sie mit ungefähr 25 Euro/m² kalkulieren. Soll das Parkett fest verklebt werden, erhöht sich der Preis auf circa 28 Euro/m². Schwimmend verlegtes Laminat liegt preislich meist bei 12 Euro/m², im Falle einer Verklebung müssen Sie ungefähr mit 16 Euro/m² rechnen. Vinyl bzw. PVC zu verlegen, ist mit circa 12,50 Euro/m² recht günstig. Die Verlegung von Kork ist mit einem Durchschnittspreis von 25 Euro/m² doppelt so teuer. Für das professionelle vollflächige Verkleben von Teppichboden sind es nur ungefähr 10 Euro/m², die Sie einplanen müssen.

Welcher Boden ist für Fußbodenheizungen geeignet?

Wenn Sie eine Fußbodenheizung verlegen wollen, sollten Sie vorher die Wärmeleitfähigkeit des Materials prüfen. Fliesen und Naturstein leiten die Wärme besonders gut und sind deshalb zu empfehlen. Im Falle von Parkett empfiehlt es sich, eine dunkle Holzart (z. B. Nussbaum oder Kirsche) zu wählen und den Parkettboden zu verkleben. Das erhöht die Wärmeleitfähigkeit. Die meisten Varianten von Laminat- und Vinylböden sind gut für Fußbodenheizungen geeignet. Achten Sie immer auf den Wärmedurchlasswiderstand, der auf der Verpackung angegeben ist. Er sollte nicht höher liegen als 0,15 m²K/W.

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