Pflegeleicht & kostengünstig
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Hart- und Weich-Polyvinylchlorid, kurz PVC. Letzterem werden für eine hohe Flexibilität Weichmacher hinzugefügt. Diese gerieten vor allem in den ersten Boom-Zeiten des PVC-Bodens in den 50er- und 60er-Jahren in Verruf, Gifte auszudünsten. Zudem war PVC leicht entflammbar und damit eine potenzielle Gefahr in Wohnräumen. Das hat sich heute geändert. Moderne Formen des PVC-Bodens werden als Vinyl-Böden bezeichnet und enthalten keinerlei Schadstoffe. So werden heute andere Weichmacher als früher verwendet, die das Material unter anderem auch recyclefähig machen. Die positiven Eigenschaften von PVC blieben hingegen erhalten: Vinyl ist gleichermaßen unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Schmutz und mechanischem Abrieb.
PVC-Böden sind zwischen zwei und vier Millimeter dick und bestehen aus verschiedenen Schichten. Ein PVC-Bodenbelag verfügt über eine effektive Trittschalldämpfung, fühlt sich angenehm warm an und lässt sich in unterschiedlichen Haptiken herstellen.
PVC- und Vinylböden können in den unterschiedlichsten Designs erworben werden.
Möchten Sie die harmonische Optik von Holz auch in Feuchträumen genießen oder suchen eine kostengünstige Alternative für Ihre Wohnräume, kommt Vinyl ins Spiel. Sie erhalten den Vinyl-Bodenbelag in Optiken wie Eiche, Esche oder Nussbaum. In Fliesenoptik kommt PVC vor allem in Küche, Bad und Flur zum Einsatz.
PVC-Böden zeichnen sich durch bestimmte Eigenschaften aus, die sie ideal für alle Wohnbereiche und auch für den gewerblichen Einsatz machen.
So werden dem Grundstoff PVC für die Verarbeitung in Bodenbelägen Weichmacher hinzugefügt. Das macht den Belag flexibel und verarbeitungsfreudig – allerdings weniger hart und druckbelastbar. Auf einem PVC-Bodenbelag können daher schnell Abdrücke von Möbeln, Stuhlbeinen oder -rollen sichtbar sein.
Dafür ist PVC ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber mechanischer Beanspruchung und die hoch verdichtete Oberfläche beweist ein sehr gutes Abriebverhalten.
Aufgrund seiner Struktur ist PVC trittfest und schalldämmend. So bietet ein Vinylboden eine hohe Sicherheit und eignet sich auch als Bodenbelag, wenn kleine Kinder im Haushalt leben. Füllstoffe wie beispielsweise Sandstein oder Kreide sorgen zusätzlich für eine optimale Trittelastizität.
Von Haus aus ist Vinyl im trockenen Zustand rutschsicher – nicht jedoch, wenn er feucht wird. Im Bad sollten Sie daher auf spezielle PVC-Böden mit erhöhter Gleitsicherheit zurückgreifen.
Für Fußbodenheizungen ist der Bodenbelag ebenfalls geeignet und in Sachen Wärmeleitfähigkeit sehr weit vorne dabei, da PVC vergleichsweise dünn ist und kein weiteres Dämmmaterial wie eine Trittschalldämpfung verbaut werden muss.
Da sich das Material unter Wärmeeinfluss ausdehnt, sollten Sie beim Verlegen Dehnungsfugen einplanen – und das nicht nur, wenn Sie eine Fußbodenheizung nutzen. PVC dehnt sich auch unter Sonneneinstrahlung aus.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Böden in der EU produziert wurden. Diese gelten als gesundheitlich unbedenklich. Labels wie Eco-Institut oder das Natureplus-Siegel weisen ebenfalls auf ökologisch sinnvolle Bodenbeläge hin.
Sollten nach vielen Nutzungsjahren Gebrauchserscheinungen auftreten, müssen Sie den PVC-Bodenbelag nicht komplett austauschen. Eine neue Versiegelung genügt oftmals bereits. Die Schicht aus Polymerdispersion schützt den Boden gegen Kratzer und Abrieb.
Vinyl lässt sich auf nahezu allen harten Untergründen wie Zement, Harz, Holz oder Laminat verlegen. Der Untergrund sollte immer vollständig eben und trocken sein.
Mit verschiedenen PVC-Böden veredeln Sie Ihre offene Wohnküche.
Vor allem in großen Räumen, wie offenen Wohnküchen, kann die Kombination von PVC mit anderen Bodenbelägen stilvoll und praktisch sein. Wählen Sie einen Vinyl-Boden für den Küchen- und Laminat für den Wohnbereich aus und bleiben Sie dabei in einer Farbfamilie. Die ähnlichen Bodenbeläge wirken oftmals harmonisch.
PVC wird in der Regel in Bahnen geliefert. Die Verlegung ist aufgrund der guten Verarbeitbarkeit sehr einfach. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:
Bereiten Sie den Untergrund vor. Er sollte eben und frei von Feuchtigkeit sein. Teppichboden sollte entfernt und der Boden anschließend von Kleberesten befreit werden.
Legen Sie die PVC-Bahn faltenfrei im gesamten Raum aus und lassen Sie dabei einen Überstand von etwa zehn Zentimetern zu den Wänden. Dieser wird für eine saubere Schnittbildung sowie für die notwendige Dehnungsfuge benötigt.
Warten Sie 24 Stunden: Diese Zeit benötigt das Material, um sich zu akklimatisieren und auszudehnen.
Schneiden Sie den Vinyl-Boden mit einem scharfen Cutter zu und beachten Sie die Dehnungsfuge von etwa ein bis zwei Millimetern.
Möchten Sie den Boden schwimmend verlegen, rollen sie ihn vollständig wieder auf und fixieren ihn an den Seiten mit doppelseitigem Klebeband. In großen Räumen sollte der Bodenbelag jedoch immer verklebt werden, da sich andernfalls Falten bilden können. Dafür tragen Sie den Kleber auf den Untergrund auf und halten die vom Hersteller vorgegebene Wartezeit ein. Anschließend bringen Sie den Boden von der Mitte nach außen auf dem Untergrund auf.
Benötigen Sie mehrere PVC-Bahnen, sollten Sie die Nahtstellen verschweißen. Dazu eignet sich ein Handschweißgerät: Zunächst vergrößern Sie die Naht mit einem Fugenhobel und erhitzen sie anschließend, damit sie sich zusammenfügen kann. Die Naht wird so quasi unsichtbar.
Eventuelle Schnittunregelmäßigkeiten an den Wänden verschwinden mit passenden Sockelleisten. Für ein harmonisches Erscheinungsbild wählen Sie die Leisten farblich passend zum Dekor des Bodens.
PVC ist von Haus aus pflegeleicht und nimmt kaum Schmutz an. Dennoch sollten Sie der Pflege und Instandhaltung ein wenig Aufmerksamkeit widmen, damit Sie lange Freude an Ihrem PVC-Boden haben.
PVC-Böden gehören zu den pflegeleichten Bodenbelägen.
PVC-Boden lässt sich einfach absaugen und wischen. Es gibt zudem spezielle Vinyl-Reinigungsmittel, die für strahlenden Glanz sorgen. Ein mildes Spülmittel genügt jedoch häufig ebenfalls. Achten Sie darauf, dass Sie den Boden nach der Reinigung nicht vollständig trocken wischen, da sich ansonsten Streifen bilden können. Um dies zu vermeiden, wischen Sie stattdessen mit klarem Wasser nach und lassen den Boden trocknen. Das hält den Belag schön glänzend und es bilden sich keine Abdrücke.
Eine Versiegelung schützt den Boden vor Beanspruchung und Kratzern. Sie erhalten spezielle PVC-Versiegelungslösungen im Handel. Diese werden in drei Schichten aufgetragen; jede davon muss mindestens drei Stunden durchtrocknen. Idealerweise versiegeln Sie den Boden direkt nach dem Verlegen. So haben Sie noch weniger Aufwand bei der Pflege und Reinigung und der Boden hält noch länger als ohnehin. Die Versiegelung sollte etwa alle drei bis fünf Jahre erneuert werden.
Vinyl- beziehungsweise PVC-Bodenbelag ist sehr widerstandsfähig und haltbar. Allerdings kann er aufgrund seiner eher weichen Struktur Dellen, Kratzer und Abdrücke von Möbeln davontragen. Hat Ihr PVC-Boden Schaden erlitten, etwa Risse oder Dellen, lässt er sich jedoch im Vergleich zu anderen Bodenbelägen wie Parkett oder Laminat leicht reparieren. Dafür erhalten Sie im Handel spezielle Vinyl-Reparatursets. Diese bestehen aus Ersatzteilen für den Boden und einem speziellen Kleber. Achten Sie darauf, dass Dekor beziehungsweise Farbton übereinstimmen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer einige Reststücke Ihres Bodens vom Verlegen aufbewahren.
Die Reparatur erfolgt in wenigen Schritten: Schneiden Sie das defekte Stück einfach mit einem scharfen Cuttermesser aus dem Bodenbelag heraus und setzen Sie das neue Stück passgenau ein. Mit dem Reparaturset überkleben Sie die Nahtstellen und bringen ein Kaltschweißmittel auf. Die Nähte werden so nahezu unsichtbar und der Boden lässt sich sofort wieder begehen.
PVC zählt zu den günstigsten Bodenbelägen. Es liegt im ähnlichen Preissegment wie Laminat, zum Teil sogar darunter, und damit wesentlich unter Alternativen wie Parkett, Fliesen und Teppichboden. Für einen Quadratmeter Vinyl-/PVC-Bodenbelag können Sie mit Kosten zwischen 15 und 40 Euro rechnen. Der Preis ist abhängig vom Dekor und von der Stärke.
Dünne Böden mit einer Dicke von zwei Millimetern sind oft günstiger als starke Varianten mit fünf oder mehr Millimetern Stärke.
Kreative Dekore und extravagante Farben rangieren meist ebenfalls im oberen Preisbereich.
Dafür erweisen sich dickere PVC-Böden in der Regel als widerstandsfähiger und haltbarer.
Für weniger beanspruchte Bereiche können Sie auf günstigere Varianten zurückgreifen.
PVC- und Vinyl-Böden sind sogenannte elastische Bodenbeläge, sofern sie also nicht auf einer Trägerplatte montiert werden, lassen sie sich dehnen und biegen. Hergestellt werden sie aus chemischen Bindemitteln, die allerdings keine Gesundheitsgefahr mit sich bringen sollen.
Je nach Nutzungsart kann PVC eine Stärke von 2 bis 5 mm haben, wird Vinyl auf HDF-Platten verlegt, liegt die Stärke sogar bei 10 mm.