Das Dach eines Gebäudes erfüllt gleich mehrere Funktionen und muss dabei einiges aushalten: Es bietet Schutz vor Witterung, reguliert das Wohnklima und bewahrt die Gebäudesubstanz vor Schäden durch Regen und Schmutz. Wir zeigen Ihnen, wie ein Dach aufgebaut ist, und geben Ihnen einen Überblick über die Bau- und Sanierungsmaßnahmen, die daran vorgenommen werden können.
Um zu wissen, welche Baumaßnahmen bei einem Dach infrage kommen, sollten Sie zuerst wissen, wie es aufgebaut ist. Dächer setzen sich aus vier grundlegenden Bestandteilen zusammen:
Ein intaktes Dach hält normalerweise mehrere Jahrzehnte lang, bevor es ausgebessert werden muss. Haben Sie allerdings ein älteres Haus, können unterschiedliche Dachreparaturen nötig werden, damit die Widerstandsfähigkeit erhalten bleibt. Dabei müssen Sie nicht immer das komplette Dach sanieren – auch Teilsanierungen sind möglich.
Dachdämmung für optimalen Wärmeschutz
Ein zentrales Thema bei der Sanierung von Gebäuden spielt die Energieeffizienz. Durch eine Dachsanierung können Sie Ihre Energiekosten senken und den Wohnkomfort erhöhen. Mit einem gut gedämmten Dach lässt sich der jährliche Energieverlust um etwa 25 Prozent verringern. So schonen Sie außerdem die Umwelt, denn durch die niedrigere Heizleistung sinkt auch der CO2-Ausstoß.
Dachstuhlerneuerung bei Beschädigungen
Wenn die Balken eines Dachstuhls morsch sind oder sich Schimmel gebildet hat, sollte eine umfassende Dachstuhlerneuerung erfolgen. Eine Komplettsanierung der Konstruktion kann unter Umständen vermieden werden, wenn nur einzelne Balken oder Pfosten betroffen sind. Ist die Statik stark gefährdet muss der Dachstuhl entfernt und neu aufgebaut werden.
Eindeckung erneuern und Asbest entfernen
Zu den klassischen Aufgaben eines Dachdeckerbetriebes gehören das Ein- und Abdecken von Dächern. Die Arbeiten können vom einfachen Austausch einzelner Dachziegel bis zur Erneuerung der gesamten Dachhaut reichen. Dabei werden auch die alten Latten entfernt und durch neue ersetzt. Die Materialien der Eindeckung unterscheiden sich bei Steil- und Flachdächern.
Ein Dachentwässerungssystem besteht immer aus mehreren Komponenten. Welche zum Einsatz kommen, hängt von der Art des Systems ab:
Außensysteme: Steildächer werden mit diesen Entwässerungssystemen ausgestattet. Die Hauptbestandteile sind die Regenrinne und das Fallrohr, wodurch Regen- und Schmelzwasser nach unten abgeleitet wird. Ein Ablauf im Boden führt es weiter in das öffentliche Abwassersystem.
Innensysteme: Bei Flachdächern wird das Regenwasser durch mehrere Gullys und Fallrohre abgeleitet. Dazu werden mehrere Teilflächen des Dachs mit einem Ablauf ausgestattet. Das gesammelte Wasser wird durch ein Fallrohr im Hausinneren abgeleitet.
Durch den Ausbau des Dachgeschosses lässt sich zusätzlicher Wohnraum gewinnen. Bei einem Neubau sollte ein möglicher Dachausbau auch dann mitgeplant werden, wenn der Raum vorerst nicht zum Wohnen genutzt werden soll. Die nachträgliche Installation von Rohrleitungen und Anschlüssen ist deutlich teurer. In einem Bestandsgebäude müssen Sachverständige zunächst feststellen, ob sich die Dachkonstruktion für einen Ausbau eignet. Wird die Statik durch die Baumaßnahme beeinflusst oder das Erscheinungsbild des Gebäudes verändert, brauchen Sie eine Baugenehmigung.
Eine Reinigung und Beschichtung des Dachs ist mitunter sinnvoll, wenn sich Flechten, Moose und Algen darauf festgesetzt haben. Weil sie Wasser speichern, kann die Dacheindeckung dadurch im Laufe der Zeit angegriffen werden. Im schlimmsten Fall folgen daraus Feuchtigkeitsschäden, Schimmelbildung und Fäulnisprozesse im Dach. Ob eine Dachreinigung das Leben des Dachs wirklich verlängert, hängt von zahlreichen Faktoren wie beispielsweise der Dichte des Bewuchses ab. Allerdings kann nicht nur dieser, sondern auch die unsachgemäße Anwendung eines Hochdruckreinigers die Dachpfannen schädigen.
Wie hoch die Kosten für die Arbeiten am Dach ausfallen, hängt stark vom Aufwand und von den gewählten Materialien ab. Beeinflusst werden sie außerdem von der Größe der Dachfläche und der Komplexität der Dachkonstruktion. Die Kosten für Sanierungen am Dach können Sie aber durch staatliche Förderprogramme über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) senken.
Häufig gestellte Fragen
Ja. Eine intakte Dacheindeckung sorgt beispielsweise dafür, dass keine Feuchtigkeit ins Innere gelangen kann. Der Dachstuhl ist für eine optimale Statik verantwortlich. Werden etwa morsche Balken ausgetauscht, erhöht das die Tragfähigkeit.
Beschädigungen am Dach und schlechte Dämmwerte, die zu hohen Heizkosten führen, wirken sich wertmindernd auf eine Immobilie aus. Über rein werterhaltende Arbeiten am Dach hinaus kann es sich lohnen, in eine Sanierung oder Modernisierung zu investieren.
Je nach Bundesland können die Stundenlöhne variieren. Sie sollten etwa mit Kosten zwischen 50 und 80 Euro je Arbeitsstunde und Fachkraft rechnen.