Effektive Ableitung:
Damit Ihre Außen- und Kellerwände nicht durchfeuchten, muss das Regenwasser, das über das Dach abläuft, über ein Dachentwässerungssystem abgeführt werden. Andernfalls könnte das Mauerwerk Schaden nehmen, womit auch Schimmelbildung und eine Minderung der statischen Eigenschaften einhergehen können. Auch Verschmutzungen der Wände durch tropfendes oder spritzendes Wasser können so vorgebeugt werden. Zuständig sind dafür in der Regel Klempner:innen, aber auch Dachdecker:innen bieten die entsprechenden Arbeiten häufig an.
Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Entwässerungssysteme: das außen- und das innenliegende System. Welches das Richtige für Sie ist, hängt nicht zuletzt von Ihrer Dachform ab.
Diese Entwässerungssysteme kommen vor allem bei Steildächern zum Einsatz. Sie bestehen neben einigen Zubehörteilen im Wesentlichen aus einer Regenrinne oder aus mehreren Rinnen, die das Niederschlagswasser auffangen. Dieses wird zu einem Fallrohr geleitet, welches das Wasser ableitet.
Dachrinnen gibt es in unterschiedlichen Formen. So sind neben der klassischen halbrunden Form auch kasten- und keilförmige Varianten verfügbar. Für welche Version Sie sich entscheiden, hängt in erster Linie von Ihrem ästhetischen Empfinden ab. Darüber hinaus gibt es aber auch regionale Unterschiede bei der Dachrinnenform.
Die innenliegende Dachentwässerung wird insbesondere bei Flachdächern eingesetzt. Da hier das Regenwasser nicht durch die Neigung des Dachs zur Regenrinne geleitet wird, geschieht die Dachentwässerung beim Flachdach mithilfe von Gullys und Regenfallrohren. Jede Teilfläche des Dachs wird dabei an ihrem Tiefpunkt durch einen Dachablauf entwässert. Die Abläufe können durch eine Trogrinne miteinander verbunden sein. Das Wasser wird dann durch Fallrohre im Inneren des Hauses abgeleitet.
Solche Systeme arbeiten entweder mit Unterdruck oder mit einem leichten Gefälle der Rohre. Auch eine Kombination aus beidem ist möglich. Zusätzlich ist der Einbau einer Notentwässerungsanlage vorgeschrieben, die das Dach bei starken Regenfällen schnellstmöglich entlasten kann.
Zur inneren Entwässerung gehören prinzipiell alle Teile, die das Wasser in den Boden leiten. Meist werden bei Wohnhäusern beide Entwässerungssysteme kombiniert - außer beim Flachdach.
Für die Dachentwässerung sind mehrere Komponenten nötig, die jeweils bestimmte Aufgaben im innen- oder außenliegenden System übernehmen. Die wichtigsten Bestandteile sind folgende:
Welcher Durchmesser für Dachrinnen und Regenfallrohre eingehalten werden muss, ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Maße richten sich nach der Dachgrundfläche, der örtlichen Regenspende und dem Abflussbeiwert:
Dachgrundfläche | Die Dachfläche, die entwässert werden soll, wird als Dachgrundfläche bezeichnet. Grundlage ist der Grundriss bzw. die horizontale Projektion des Dachs. |
Regenspende | Die Wassermenge, die in einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Fläche niedergeht, wird als Regenspende bezeichnet. Damit wird der Regenabfluss berechnet. Die zuständige Entwässerungsbehörde legt ihren Wert jeweils örtlich fest. |
Abflussbeiwert | Der Abflussbeiwert gibt Auskunft darüber, welcher Anteil des Niederschlags abfließt. Vom gesamten Niederschlagswert werden unter anderem Verdunstungs- und Versickerungsverluste abgezogen. |
Auf europäischer Ebene wird die Dachentwässerung innerhalb von Gebäuden durch die DIN EN 12056-3 und die DIN 1986-100 geregelt.
Nicht alle Komponenten von Dachentwässerungssystemen bestehen zwingend aus demselben Material. Dachanschlüsse, Klemmhalter, Rinnenhalter und andere Teile können unter anderem aus folgenden Materialarten bestehen:
Material | Eigenschaften |
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Aluminium |
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Blei |
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Kupfer |
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Titanzink |
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Edelstahl |
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Verzinktes Stahlblech |
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Wollen Sie unterschiedliche Materialien miteinander kombinieren, stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen. Nicht alle Materialarten vertragen sich allerdings. Nachfolgend finden Sie daher eine Übersicht über die zulässigen und die zu vermeidenden Kombinationen:
Material | Aluminium | Blei | Kupfer | Titanzink | Edelstahl | Verzinktes Stahlblech |
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Aluminium | ||||||
Blei | ||||||
Kupfer | ||||||
Titanzink | ||||||
Edelstahl | ||||||
Verzinktes Stahlblech |
Wollen Sie am Äußeren des Hauses einen farbigen Akzent setzen, sind Rohre aus Kunststoff möglicherweise das Richtige für Sie. Diese sind in vielen unterschiedlichen Farben erhältlich und zudem sehr günstig. UV-Strahlen können Sie im Laufe der Zeit allerdings porös und brüchig machen.
Welche Kosten Sie für Ihre Dachentwässerung einkalkulieren müssen, hängt davon ab, welche Materialien Sie wählen und wie umfangreich das System ist. In der Regel sind außenliegende Entwässerungssysteme günstiger als innenliegende. Durchschnittlich sollten Sie für die Materialkosten zwischen 10 und 40 Euro pro laufenden Meter veranschlagen. Weiterhin belaufen sich die Kosten für den Handwerker auf etwa 15 bis 30 Euro pro Stunde.