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Eine Flachdachabdichtung verhindert Feuchtigkeitsschäden

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Flachdächern wird gerne unterstellt, dass sie schwieriger abzudichten sind als Steildächer – nicht ganz zu Unrecht. Dringt Feuchtigkeit durch das Dach, kann das fatale Folgen haben, die mit hohen Kosten einhergehen. Umso wichtiger ist es, die Arbeit fachgerecht ausführen zu lassen. Wir erklären Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt und mit welchen Ausgaben Sie rechnen müssen.
Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
26. Februar 2020
Haus mit roten Dachziegeln

Warum ist die Flachdachabdichtung so wichtig?

Das Flachdach muss im Gegensatz zu anderen Dachformen mit einer besonderen Schwierigkeit auskommen. Anders als bei einem Steildach kann Wasser hier nämlich nicht immer ungehindert abfließen. Bilden sich Pfützen, ist die Dachhaut dauerhaft starker Beanspruchung ausgesetzt. Das gleiche Problem ergibt sich, wenn im Winter Schnee und Eis auf dem Dach liegen.

Kommt es zum Einbruch von Wasser, wird die Dachhaut nicht nur weiter beschädigt, sondern auch die Wärmedämmung wird beeinträchtigt. Darüber hinaus kommt es in so einem Fall früher oder später zu Fäulnisprozessen und zur Schimmelbildung. Eine umfangreiche Dachsanierung ist dann meist unvermeidlich.

Wasser Flachdachabdichtung
Damit Regenwasser keinen Schaden anrichten kann, muss das Flachdach gut abgedichtet werden.

Möglichkeiten der Abdichtung

Für die Dachabdichtung stehen bei einem Flachdach mehrere Möglichkeiten zur Wahl. Welche Variante in Ihrem Fall die Beste ist, sollte ein Experte oder eine Expertin entscheiden, denn diese kennen alle relevanten Faktoren und können Ihren speziellen Fall exakt beurteilen.

Bitumen

Um ein Flachdach abzudichten, wird häufig Bitumen benutzt. Das Material zeichnet sich nicht nur durch seinen geringen Preis aus, sondern ist auch außerordentlich stabil. Bitumenbahnen halten darüber hinaus Temperaturen von mehr als 150 °C bzw. von weniger als -35 °C aus. Sie werden meist zweilagig verlegt, da diese Ausführung mehr Sicherheit und besonders dichte Nähte bietet. Der Dachdecker oder die Dachdeckerin verschweißt die einzelnen Bahnen direkt auf dem Dach mit einem Schweißbrenner. Beide Lagen werden dabei vollflächig miteinander verschmolzen. Das ist auch dann von Vorteil, wenn eine Fehlstelle in einer Naht auftritt. So kann trotzdem kein Wasser eindringen und sich frei ausbreiten.

Alternativ kann die Flachdachabdichtung auch mit flüssigem Bitumen geschehen. Das Material wird dabei auf dem Untergrund verteilt, bevor der Dachdecker oder die Dachdeckerin ein spezielles Vlies einarbeiten und dieses mit einer zweiten Bitumen-Schicht überdecken. Bei dieser Variante gibt es dementsprechend keine Nähte.

Kunststoffbahnen

Soll die Abdichtung Ihres Flachdachs mit Kunststoffbahnen erfolgen, werden diese in der Regel einlagig auf einer Vlies-Unterlage aus Glas oder Kunststoff verlegt. Auch Gittergelege eignen sich als Untergrund. Die Bahnen werden meist mit einem Heißluftföhn verschweißt oder verklebt. Da es hier nur eine Schicht gibt, ist die präzise Verbindung der Nähte besonders wichtig. Die Verarbeitung ist bei Kunststoffbahnen zwar meist leichter als bei Bitumenbahnen, aber sie verzeihen Verarbeitungsfehler nicht so leicht wie diese.

Flachdachabdichtung Bahn Verlegen
Bitumenbahnen werden direkt auf dem Dach verschweißt.
Kunststoff

Es gibt viele unterschiedliche Kunststoffe, aus denen Bahnen für Flachdachabdichtungen hergestellt werden. Ihnen allen gemein sind jedoch ihre hohe Zugfestigkeit, eine geringe Steifigkeit und ihre hohe Beständigkeit gegen aggressive Stoffe wie Öle und Fette sowie gegen sauren Regen.

Kautschuk oder EPDM

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk) ist ein Baustoff, der seit den 1960er-Jahren zur Flachdachabdichtung benutzt wird. Seine chemische Struktur sorgt für eine hohe Elastizität und für eine ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegenüber starken Temperaturen und mechanischen Belastungen. Weiterhin ist das Material UV- sowie Ozon-beständig. EPDM kann entweder in Form von Bahnen oder als großformatige Plane angebracht werden. Planen müssen nicht erst auf dem Dach verschweißt werden und auch dass weniger Nähte vorhanden sind, ist ein Sicherheitsfaktor.

Unser Tipp

Kautschuk ist wurzelfest und eignet sich daher auch für die Flachdachabdichtung, wenn Sie eine Dachbegrünung planen.

Flüssigkunststoffe

Wie bei flüssigem Bitumen gibt es auch bei Flüssigkunststoffen keine Nähte. Das Material wird in der Regel auf einem schützenden Vlies verteilt. Das ist allerdings nicht nötig, wenn der Flüssigkunststoff bereits Fasern zur Armierung enthält. Mitunter muss der Untergrund vor dem Aufbringen des Materials mit einer Grundierung behandelt werden. Damit sich der Kunststoff mit der Oberfläche verbinden kann, muss diese fett- und ölfrei sowie sauber und trocken sein.

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Wollen Sie Ihr Flachdach abdichten, können Kosten zwischen 2 und 40 Euro pro Quadratmeter auf Sie zukommen. Diese hängen in erster Linie davon ab, welches Verfahren und Material Sie nutzen. Lassen Sie sich Angebote von mehreren Dachdecker:innen ausstellen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln.

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Verfahren zur Abdichtung

Kosten pro Quadratmeter*

Bitumenbahnen

2 bis 10 Euro

Flüssiges Bitumen

5 bis 15 Euro

Kunststoffbahnen

5 bis 15 Euro

EPDM

10 bis 30 Euro

Flüssigkunststoff

25 bis 40 Euro

Staatliche Fördermöglichkeiten

Eine staatliche Förderung der Flachdachsanierung inkl. Dämmung wird beispielsweise von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt, Einzelmaßnahmen auch durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Folgende Förderprogramme kommen infrage:

Förderung für Neubau, Kauf und Sanierung zum Effizienzhaus. Die Förderungen im Detail: Tilungszuschüsse zwischen 5 und 25 Prozent und bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohneinheit für ein Effizienzhaus.

Wichtig

Um die Fördermittel zu erhalten, müssen Sie den Antrag auf Fördermittel unbedingt vor Beginn der Maßnahmen stellen.

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