Wohnraum gewinnen:
Bevor Sie damit beginnen, den Ausbau des Dachgeschosses zu planen, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welcher finanzielle Aufwand für die geplante Nutzung angebracht ist. So ist ein Badezimmer oder eine Küche im Dachraum in der Regel recht kostenintensiv, wenn die nötigen Anschlüsse nicht bereits beim Bau eingeplant wurden. Ein einfacher Hobbyraum lässt sich hingegen ohne großen Aufwand auf dem Dachboden realisieren.
Darüber hinaus sollten Sie durch eine Fachfirma feststellen lassen, ob der Dachstuhl Mängel aufweist, die zunächst durch eine Dachsanierung beseitigt werden müssen. Sachverständige können Ihnen nicht nur sagen, ob der Aufbau des Dachs für einen Ausbau geeignet ist, sondern auch, welche Faktoren die Kosten erhöhen können.
Müssen Leitungen oder Rohre verlegt werden, sollten Sie auf kurze Wege achten, um Kosten zu sparen. Ein Badezimmer im Dachgeschoss sollte also am besten so geplant werden, dass es sich über einem schon bestehenden Bad im Untergeschoss befindet.
Nicht jeder Dachausbau ist ohne Baugenehmigung möglich. Informieren Sie sich rechtzeitig, ob das Bauamt in Ihrem Fall zustimmen muss. Je nach Bundesland herrschen dabei unterschiedliche Vorgaben, die jeweils in der Landesbauordnung festgelegt sind.
Auch der Umfang des geplanten Ausbaus spielt eine Rolle. Werden Änderungen an der Dachfläche vorgenommen und beispielsweise Dachgauben oder deutlich größe Fenster eingebaut, benötigen Sie eine entsprechende Genehmigung. Das liegt einerseits daran, dass sich dadurch das Erscheinungsbild des Gebäudes verändert. Andererseits beeinflussen solche Umbauten auch die Statik maßgeblich.
Darüber hinaus ist ein Dachausbau in vielen Bundesländern nicht genehmigungsfrei, wenn damit eine Nutzungsänderung einhergeht. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine neue Wohneinheit durch den Ausbau entsteht. Auch bei denkmalgeschützten Gebäuden ist eine Genehmigung einzuholen. Damit sie erteilt wird, müssen Sie unterschiedliche Auflagen erfüllen.
So müssen Sie etwa Vorschriften zur Raumhöhe und zur zulässigen Geschossflächenzahl beachten. Letztere richtet sich nach Ihrer Grundstücksfläche. Darüber hinaus müssen Sie auch die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einhalten, wenn Sie Ihr Dach ausbauen. Hierin sind die bautechnischen Standardanforderungen für Wohn-, Betriebs- und Bürogebäude festgeschrieben.
Bei einem Dachausbau können Sie viele Ideen mit mehr oder weniger großem Aufwand umsetzen. Der Innenausbaukann komplett in Trockenbauweiseerfolgen.
Soll sich der Dachboden Ihres Altbaus in einen Wohnraumverwandeln, müssen Sie in den meisten Fällen die Dachflächen dämmen. Welche Art der Dachdämmung dabei infrage kommt, hängt auch davon ab, ob die Dacheindeckung noch intakt ist.
Ein Dachausbau kann auch mit neuen Fenstern einhergehen, die für ausreichend Licht und eine gute Wärmedämmung sorgen. Je nach Art der Dachfenster sind dafür teils aufwendige Umbauten am Dach nötig. Das ist auch dann der Fall, wenn Sie eine Dachgaube einbauen wollen. Sie sorgt nicht nur für bessere Lichtverhältnisse, sondern vergrößert auch den Wohnraum.
Eine Umbaumöglichkeit, die bei einem Sparrendach sehr viel Raum schafft, ist die Erhöhung des Kniestocks. Dabei wird der Dachstuhl angehoben und die geraden Wände unterhalb der Dachschrägen werden aufgemauert. Alternativ kann der alte Dachstuhl auch komplett abgebaut und durch einen neuen ersetzt werden.
Grundsätzlich sollten Sie für einen Dachausbau mit Kosten von ungefähr 100 bis 150 Euro je Quadratmeter rechnen. In unserer Übersicht können Sie sich einen schnellen Überblick darüber verschaffen, welche Posten Sie beim Ausbau Ihres Dachbodens einkalkulieren sollten und welche Ausgaben damit einhergehen:
Kostenposition | Preise* |
---|---|
Dachanalyse | 2 Prozent des Gesamtbetrags |
Kniestockanhebung | ab 6.000 Euro |
Dachdämmung | ab 30 Euro je m² |
Trittschalldämmung | ab 10 Euro je m² |
Anschlussrohre | ab 350 Euro |
Lichtschalter und Steckdosen | ab 200 Euro |
Heizkörper | ab 400 Euro |
Treppe | ab 1.000 Euro |
Fenster | ab 300 Euro |
Dachgaube | ab 5.000 Euro |
Wandeinbau | ab 15 Euro je m² |
Die Arbeiten im Dachraum können Sie in der Steuererklärung als Handwerksleistungen geltend machen. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Fachfirma auf Ihrem eigenen Grundstück arbeitet. Alternativ ist es möglich, Fördermittel oder Zuschüsse in Anspruch zu nehmen, die unter bestimmten Voraussetzungen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt werden.
Sie können die Kosten des Dachausbau verringern, indem Sie den Trockenbau selbst machen. Mit genügend Kenntnissen im Bereich der Dämmung lässt sich auch eine Untersparrendämmung relativ leicht selbst umsetzen. Vor allem Arbeiten, bei denen die Statik des Dachs eine Rolle spielt, sollten aber unbedingt einem Fachbetrieb überlassen werden.
Bei der Überlegung, ob Sie für Ihren Dachausbau eine Förderung in Anspruch nehmen wollen, sollten Sie abwägen: für mehrere Baumaßnahmen können Sie vom Staat bezuschusst werden, dafür können Sie die Handwerksleistungen aber nicht mehr von der Steuer absetzen. Um sich für Fördergelder zu qualifizieren, müssen Sie außerdem bessere Dämmwerte als die gesetzlichen erreichen. Dafür sind die Kosten unter Umständen höher. Auf der anderen Seite ermöglicht die Förderung die Umsetzung einer sehr guten Wärmedämmung, die sich wiederum positiv auf Ihre Heizkosten auswirkt.
Setzen Sie bei Ihrem Dachausbau neue Fenster ein, die sich in Optik und Größe nicht von den alten Modellen unterscheiden, ist keine Genehmigung nötig. Verändert sich das Erscheinungsbild des Gebäudes, sollten Sie Ihr Bauvorhaben vorher beim Bauamt vorstellen.