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Elektrorollstuhl: Das müssen Sie wissen

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Elektrische Rollstühle ermöglichen es auch körperlich beeinträchtigten Menschen, mobil und aktiv zu bleiben. Sowohl für Ältere als auch Gehbehinderte oder Schwerbehinderte ist ein Elektrorollstuhl ein wichtiges Hilfsmittel im Alltag. Wir geben einen Überblick über Modelle, Testsieger und Preise und verraten, wann sich die Krankenkasse an den Kosten beteiligt.
Lina Strauss, Online-Redakteurin
Lina Strauss
29.10.2024, 13:58 Uhr
Elektrischer Rollstuhl

Zu wem passt ein Elektrorollstuhl?

Das Besondere an einem Elektrorollstuhl ist, dass er nicht durch manuelle Kraft angetrieben wird, sondern durch einen Elektromotor. Gelenkt wird er mit einem Joystick, was besonders nutzerfreundlich ist. Damit gewährt der E-Rollstuhl auch Menschen Mobilität, die nicht nur beim Gehen eingeschränkt sind, sondern auch in den Armen nicht kräftig genug sind, um den Rollstuhl anzuschieben. Vom elektrischen Antrieb und der Entlastung, die dieser bietet, können auch Personen profitieren, die allein leben und niemanden zum Schieben haben.

Vorteile eines elektrischen Rollstuhls:

  • Mobilität trotz starker körperlicher Einschränkungen

  • für eine durchgehende Nutzung geeignet

  • drinnen und draußen nutzbar

  • individuell stark anpassbar

  • frontales Anfahren von Dingen möglich

  • am Tisch sitzen möglich

Der Unterschied von Elektromobil und Elektrorollstuhl

Beide Fahrzeuge werden elektrisch angetrieben, doch es gibt entscheidende Unterschiede. Ein Elektromobilwird mit einem Lenker gesteuert und ein E-Rolli meistens mit einem Joystick. Zudem ist der Elektrorollstuhl für die durchgehende Nutzung auch von körperlich stark eingeschränkten Menschen geeignet. Beim E-Mobil müssen die Nutzer:innen dagegen in so guter körperlicher Verfassung sein, dass sie zwischendurch auch Strecken zu Fuß bewältigen sowie aufrecht sitzen, lenken und aktiv am Straßenverkehr teilnehmen können. Daher sind Elektromobile bis zu 25 Stundenkilometer zugelassen, während die Höchstgeschwindigkeit bei elektrischen Rollstühlen auf 15 Stundenkilometer begrenzt ist.

Elektrorollstuhl-Modelle

E-Rollstühle sind in ihrer Ausführung sehr vielfältig und anpassbar. Zum einen gibt es E-Rollstuhl-Modelle für verschiedene Versorgungsgrade der Nutzer:innen. Zum anderen wird zwischen Modellen für Erwachsene und Kinder unterschieden. Für die Wahl des passenden Elektrorollstuhls ist darüber hinaus der Haupteinsatzort entscheidend. Je nach Modell gibt es hierbei verschiedene Vor- und Nachteile.

E-Rollstühle für außen

Vorteile

  • starker Akku für mehr Reichweite

  • geländetaugliche Reifen und Federung

  • LED-Licht, Warnblinker und Reflektoren

Nachteile

  • sperriger und schwerer

  • teuerer in der Anschaffung

  • Abstellplatz benötigt

Elektrorollstühle für innen

Vorteile

  • platzsparend, leicht und wendig

  • dauerhafte Nutzung möglich

  • günstiger in der Anschaffung

Nachteile

  • schwächerer Akku und geringere Reichweite

  • Umbaumaßnahmen können erforderlich sein

  • Hub- oder Plattformlifte sind für Treppen nötig

Kombi-Modelle für innen und außen

Vorteile

  • Haupteinsatzort innen und außen

  • besonders für dauerhafte Nutzung geeignet

  • gute Federung

  • kompakte Bauart

Nachteile

  • teurer als reine Indoor-Elektrorollstühle

  • nicht leicht zu finden

zerlegbarer/faltbarer Elektrorollstuhl

Vorteile

  • leicht und gut zu transportieren

  • platzsparend zu verstauen

  • einfache Bedienbarkeit

Nachteile

  • weniger stabil und geländetauglich

  • weniger leistungsstark

  • geringere Reichweite

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Wie viel kostet ein elektrischer Rollstuhl?

In der Regel liegen Elektrorollstuhl-Preise zwischen 2.500 und 10.000 Euro. Bei Sonderwünschen und Spezialanfertigungen können die Kosten auch noch deutlich höher sein. Grundsätzlich gilt: Wer ein leistungsstarkes und belastbares Modell sucht, sollte eher etwas mehr ausgeben. Wer dagegen weniger Anforderungen stellen muss, findet passende Geräte auch im niedrigen oder mittleren Preissegment. Den Preis für einen elektrischen Rollstuhl beeinflussen dabei folgende Faktoren:

  • Leistung wie Akku und Reichweite

  • Fahreigenschaften und Fahrkomfort

  • Technische Ausstattung

  • Zubehör

  • Sonderwünsche und individuelle Anpassungen

Elektrischer Rollstuhl

Wie viel zahlt die Krankenkasse für einen E-Rollstuhl?

Können Sie ärztlich nachweisen, dass es für Sie notwendig ist, kann die Krankenkasse die Kosten für einen Elektrorollstuhl auf Antrag übernehmen. Voraussetzung dafür ist, dass der von Ihnen ausgesuchte Elektrorollstuhl im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet ist.

Tipps für Kostenerstattungen und Zuschüsse

  • Lassen Sie sich einen Elektrorollstuhl ärztlich verordnen, um die Kosten von der Kasse erstatten zu bekommen.

  • Beantragen Sie die Übernahme der Stromkosten bei der Kasse – das geht formlos und auch vier Jahre rückwirkend.

  • Beantragen Sie einen 4.000-Euro-Zuschuss bei der Pflegekasse, falls Umbaumaßnahmen für Ihren E-Rollstuhl erforderlich sind.

In der Regel werden nur E-Rollstühle bezuschusst, die nicht schneller als 6 Stundenkilometer fahren und eher einfache Modelle ohne besondere Zusatzfunktionen sind. Wenn Sie Sonderwünsche haben oder auf einen hohen Fahrkomfort nicht verzichten wollen, lohnt sich daher manchmal auch die Investition in ein nicht im Hilfsmittelverzeichnis gelistetes Modell.

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Welcher Elektrorollstuhl ist der beste?

Elektrorollstuhltests und -vergleiche helfen vielen Interessent:innen bei der Kaufentscheidung. Von Stiftung Warentest liegt aktuell noch kein Test vor, in dem Elektrorollstühle ausgiebig geprüft worden sind. Doch es gibt mehrere Online-Vergleiche, in denen Ausstattung, Preise und Käuferbewertungen von elektrischen Rollstühlen ausgewertet wurden. Wir stellen Ihnen zwei aktuelle Vergleiche vor. Wenn Sie dauerhaft auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen sind, empfehlen wir Ihnen allerdings, sich von einem Fachhändler beraten zu lassen. Die Preise dort beginnen meist erst bei 2.500 Euro, dafür sind aber auch eine umfassende Beratung, Auswahlmöglichkeiten und eine Probefahrt inklusive.

Elektrorollstuhl-Vergleich 2023 von Bild und Vergleich.org

In Kooperation mit Vergleich.org hat Bild im Elektrorollstuhl-Test 2023 unterschiedliche Modelle hinsichtlich der Ausstattung, Extrafunktionen und Nutzbarkeit verglichen. Testsieger waren sieben elektrische Rollstühle, die mit „sehr gut“ abgeschnitten haben. Alle Modelle fahren mit Heckantrieb, sind faltbar, für den Innen- und Außenbereich nutzbar und kosten im Online-Shop unter 2.000 Euro.

Elektrorollstuhl

Preis

Vorteile

Nachteile

Testurteil

Emoga Elektrorollstuhl

1.512 Euro

aus Aluminiumlegierung: robust und sehr leicht

verstellbare Armlehnen

abnehmbare Fußstützen

mit Umkehrhorn

faltet sich sehr schnell und kompakt

nur bis 100 kg belastbar

Lehnenneigung nicht verstellbar

Note „sehr gut“, Vergleichssieger

Wisging Y600 Elektrischer Rollstuhl

1.486 Euro

flexibel anbringbare Steuerung

breiter Sitz (50 cm)

robuste Räder

hoher Sitzkomfort

keine Refektoren

Lehnenneigung nicht verstellbar

Fußstützen und Armlehnen nicht abnehmbar

Note „sehr gut“, Preis-Leistungs-Sieger

Mobiclinic Troya Plus

1.820 Euro

mit beidhändigem Joystick

stabile Vorderräder

faltet sich sehr schnell und kompakt

Lehnen-Neigung nicht verstellbar

ohne Feststellbremse

Note „sehr gut“, Bestseller

Rehashop Elektrorollstuhl E-Tiger

1.699 Euro

mit Reflektoren

mit Kippschutz

Armlehnen nicht verstellbar

Lehnenneigung nicht verstellbar

Note „sehr gut“

Hongju Elektrorollstuhl

1.460 Euro

hoher Sitzkomfort

bis 150 kg belastbar

Armlehnen verstellbar

mit voll abgestützter Kopfstütze

keine Reflektoren

Fußstützen und Armlehnen nicht abnehmbar

Note „sehr gut“

Wheel-hy Elektrorollstuhl

1.653 Euro

robuster Joystick

fährt bis zu 8 km/h

bis 120 Kilo belastbar

Lehnen-Neigung nicht verstellbar

kein Kippschutz

keine Reflektoren

keine Feststellbremse

Note „sehr gut“

Elektrorollstuhl-Testsieger von gewohnt-mobil.de

Das Verbraucherportal gewohnt-mobil.de hat Empfehlungen für die besten Elektrorollstühle 2023 veröffentlicht. Im Vergleich standen sechs E-Rollis bis 5.000 Euro. Dabei wurden die Modelle in Hinblick auf Preis, Ausstattung und Eigenschaften ausgezeichnet.

Elektrorollstuhl

Vorteile

Nachteile

Preis

Testurteil

Elektrorollstuhl TANAS MAX

sehr kleiner Wenderadius (90 cm)

Fußstützen hochklappbar

Armlehnen hochklappbar

Hinterradfederung

Steuerhebel kann variabel montiert werden

bequeme Polsterung in 2 Farben

keine Schiebegriffe für Begleitpersonen

2.790 Euro

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis

Mobiclinic Elektrorollstuhl Lyra

abnehmbare und verstellbare Fußstützen

hocklappbare Armlehnen

kippsichere Hinterräder

Rückentasche

keine Federung

963 Euro

Bester Preis

FreedomChair A08L mit Vollausstattung

auch für größere Menschen geeignet

hochklappbare Armlehnen

verstellbare Fußstützen

gute Federung

sehr gute Steigfähigkeit

Steh- & Gepäckanhänger

Stockhalter, Getränkehalter

Fahrpulthalterung für Begleitperson

4.950 Euro

Beste Ausstattung

Bischoff & Bischoff Eltego Elektrorollstuhl

ausgestattet mit 2 Frontstrahlern, Seitenreflektoren und Rücklichtern

kleiner Wenderadius (120 cm)

verstellbare Seitenteile, Rückenlehne, Steuerpult und Fußstützen

Hinterradfederung

Anti-Kipprollen

nicht faltbar

2.099 Euro

Hohe Verkehrssicherheit

WMMY elektrischer Rollstuhl

abnehmbare Kopfstütze

verstellbare Armlehnen

elektrisch faltbar

Federung

kippsichere Hinterräder

keine verstellbare Fußstütze

keine Schiebegriffe für Begleitperson

1.488 Euro

Komfort trifft auf Leistung

Rehashop Elektrorollstuhl Karakal

verstellbare Rückenlehne

schwenkbare Fußstütze

hochklappbare Armlehnen

zwei Transporttaschen

Optional: Anti-Kippräder

keine Federung

keine Schiebegriffe für Begleitperson

1.799 Euro

Flexibler Alltagsbegleiter

Testen Sie selbst

Zur ersten Orientierung sind Elektrorollstuhl-Vergleiche sinnvoll. Welcher E-Rollstuhl jedoch der beste für Sie ist, entscheiden Sie am besten nach einer fachlichen Beratung und Probefahrt selbst. Im Vordergrund der Kaufentscheidung sollten dabei immer die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Nutzerin oder des jeweiligen Nutzers stehen. Statt sich allein auf Vergleiche im Internet zu verlassen, sollten Sie idealerweise einen Elektromobil-Fachhändler aufsuchen. Vor Ort ist es möglich, alle Anforderungen und Sonderwünsche zu besprechen, sich ausgiebig beraten zu lassen und Probe zu fahren. Auf Letzteres sollten Sie in jedem Fall bestehen.

Häufig gestellte Fragen
Wer hat Anspruch auf einen elektrischen Rollstuhl?

Elektrische Rollstühle sind besonders geeignet für Menschen, die nicht nur im Gehen, sondern auch in der Kraft der Arme eingeschränkt sind.

Welchen Elektrorollstuhl zahlt die Krankenkasse?

Im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen ist aufgelistet, welcher Elektrorollstuhl von der Kasse bezahlt wird. Fragen Sie auch einfach bei Ihrem E-Rollstuhl-Händler nach geeigneten Modellen.

Wie viel kostet ein elektrischer Rollstuhl?

Qualitativ hochwertige Elektrorollstühle erhalten Sie ab 2.500 Euro bis weit über 10.000 Euro für Sonderanfertigungen.

Kann der Hausarzt oder die Hausärztin einen Rollstuhl verschreiben?

Ja, viele Rollstühle zählen zu Hilfsmitteln, die für manche Menschen notwendig und daher auch verschreibungswürdig sind.

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