Wie Sie Ihre Energiekosten senken: 6 einfache Maßnahmen zum Energiesparen
Vielfältige Wege zum Energiesparen: Von Alltagstipps bis zur Sanierung
Möglichkeiten, um Energie einzusparen und effizienter zu nutzen, gibt es viele. Die Maßnahmen reichen von alltäglichen Tipps für den Haushalt über Wartungsleistungen von Fachfirmen und Energieberatungen bis hin zu konkreten Sanierungsprojekten, mit denen Sie Ihr Zuhause energieeffizient umgestalten können. In unserem Podcast mit Energieexperte Alexander Steinfeldt von co2online sprechen wir darüber, wie sich Energie im Alltag nachhaltig und zielführend sparen lässt. Unser Video zeigt Ihnen Alltagstipps auf einen Blick:
Maßnahme 1: Heizkosten senken
Um die Heizleistung zu optimieren und die Heizkosten dauerhaft zu senken, können Sie die folgenden kostenfreien oder kostengünstigen Maßnahmen selbst durchführen:
Heizung entlüften und reinigen: Eine gründliche Entlüftung und Reinigung der Heizkörper sorgt für eine optimale Luftzirkulation und gleichmäßige Wärmeverteilung. Das macht die Heizleistung effizienter.
Zeitschaltuhren und smarte Thermostate nutzen: Mit Zeitschaltuhren und smarten Thermostaten können Sie die Raumtemperatur präzise einstellen und individuelle Tages- und Nachteinstellungen vornehmen. Schon eine Absenkung der Temperatur um ein Grad senkt den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent.
Heizungsrohre und -nischen dämmen: Damit die Wärme nicht schon im Keller verloren geht, sollten Heizungsrohre und Heizkörpernischen ausreichend gedämmt sein. Solche Dämmmaßnahmen können auch nachträglich leicht durchgeführt werden und verhindern unnötige Wärmeverluste.
Maßnahme 2: Strom sparen
Auch Strom lässt sich ohne großen Aufwand im Alltag einsparen. Diese einfachen Stromspar-Tipps wirken einfach, haben aber eine große Wirkung:
Wäsche trocknen: Ein Wäschetrockner mit einem Jahresverbrauch von 175 kWh verursacht je nach Tarif rund 60 Euro Stromkosten pro Jahr. Günstiger ist es, die Wäsche an der Luft zu trocknen. Wenn Sie den Trockner nutzen, schleudern Sie die Wäsche vorher gut, um die Restfeuchtigkeit zu reduzieren und den Energieverbrauch zu senken.
Durchlauferhitzer vs. Warmwasserspeicher: Ein Durchlauferhitzer ist stromsparender als ein Warmwasserspeicher, da das Wasser nur dann erhitzt wird, wenn Sie es auch wirklich brauchen. So können Sie den Stromverbrauch für die Warmwasserbereitung im Jahresvergleich um bis zu 60 Prozent verringern.
Optimale Platzierung von Elektrogeräten: Achten Sie darauf, Fernseher, Kühlschränke und andere Geräte nicht in direktem Sonnenlicht oder neben Wärmequellen zu platzieren. Das erhöht den Energieverbrauch, da die Geräte härter arbeiten müssen, um die gewünschte Leistung zu erbringen.
Maßnahme 3: Wasser sparen
Wasser zu sparen ist nicht nur aus Kostengründen eine gute Entscheidung, sondern auch, weil Wasser eine wertvolle und begrenzte Ressource ist. Im Alltag haben sich Sparduschköpfe, Eco-Programme und kurzes Duschen bei vielen Hauseigentümer:innen bereits fest etabliert. Was können Sie sonst noch tun?
Warmwasserleitungen dämmen: Den Warmwasserverbrauch senken Sie, indem Sie Leitungen zwischen dem Warmwasserspeicher und den Wasserhähnen ausreichend dämmen. Das verhindert Wärmeverluste und geht auch noch nach dem Einbau.
Optimale Wassertemperaturen einstellen: Stellen Sie Ihre Heizungsanlage auf eine Temperatur von 60 °C ein. Bei Durchlauferhitzern kann die Temperatur noch niedriger sein. Für die Küchenspüle sind 38 °C bis 45 °C ausreichend. Damit reduzieren Sie den Energieaufwand zur Erwärmung des Wassers.
Solarthermie nutzen: Sie können jährlich bis zu 20 Prozent Ihres Energiebedarfs für die Warmwasserbereitung einsparen, wenn Sie mit Solarthermie heizen. Sie wärmt das Wasser für die Heizungsunterstützung und die Warmwasserbereitung vor.
Regenwasser nutzen: Mit Zisternen können Sie Regenwasser sammeln und aufbereiten. Dieses Wasser kann zum Beispiel für die Gartenbewässerung und die Toilettenspülung verwendet werden. Für die Nutzung zum Duschen oder Baden ist eine gründliche Aufbereitung des Regenwassers erforderlich, um sicherzustellen, dass das Wasser hygienisch einwandfrei ist.
Maßnahme 4: Regelmäßige Wartungen
Eine regelmäßige Heizungswartung durch einen Fachbetrieb stellt sicher, dass das Heizungssystem effizient arbeitet. Viele Firmen bieten Wartungsverträge an, die eine jährliche Inspektion zu einem festen Preis umfassen. Die Wartungsarbeiten sollten idealerweise im Frühjahr oder Sommer durchgeführt werden. Mit einem hydraulischen Abgleich wird das Heizsystem so eingestellt, dass alle Heizkörper gleichmäßig und optimal mit Wärme versorgt werden. Das verhindert eine Überhitzung und ungleichmäßige Wärmeverteilung, senkt den Energieverbrauch und verlängert die Lebensdauer der Heizungsanlage.
Auch Fenster sollten regelmäßig gepflegt und gewartet werden, um ihre Effizienz zu erhalten. Einige Wartungsarbeiten können Sie selbst übernehmen: Dazu gehören neben der Reinigung das Ölen der Beschläge und die Pflege der Dichtungen. So stellen Sie sicher, dass die Fenster dicht bleiben und keine Energie verloren geht.
Maßnahme 5: Energieberatung nutzen
Energieberater:innen unterstützen Sie dabei, notwendige Sanierungsmaßnahmen zu identifizieren und zu planen. Sie begleiten Bauarbeiten, planen Sanierungsprojekte, unterstützen bei Förderanträgen und erstellen einen Energieausweis und einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Dieser Fahrplan sagt Ihnen, mit welchen Maßnahmen Sie Energie, CO2 und Kosten einsparen können und in welcher Reihenfolge die Sanierungen am sinnvollsten durchzuführen sind. Daneben enthält er auch Informationen zu Förderungen und Kosten. Gut zu wissen: Energieberatungen werden zu 50 Prozent und bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit bis zu 650 Euro über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.
Maßnahme 6: Sanierungen planen
Alltägliche Sparmaßnahmen, Wartungen und Optimierungen tragen zwar zur Senkung Ihrer Energiekosten bei, doch wirklich deutliche Effizienzsprünge erreichen Sie meist nur durch gezielte energetische Sanierungen. Ob es sich um einzelne Projekte wie den Austausch der Heizung oder Fenster handelt oder um eine umfassende Gesamtsanierung, durch die das Gebäude eine neue Effizienzstufe erreicht. Dabei profitieren Sie nicht nur von langfristig niedrigeren Energiekosten, sondern steigern auch den Wert Ihrer Immobilie und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Planen Sie Sanierungen sorgfältig und in der richtigen Reihenfolge, um das beste Ergebnis zu erzielen. Staatliche Förderungen für energetische Sanierungen helfen Ihnen dabei, die Kosten deutlich zu senken.
