Alle Jahre wieder – erhöhen die meisten Stromversorger ihre Tarife. Durch einen Anbieterwechsel können Sie dem entkommen. Für das erste Vertragsjahr erhalten Sie oft sehr günstige Konditionen und in den meisten Fällen sogar eine Wechselprämie.
Hat Ihr Vertrag eine Mindestlaufzeit von einem Jahr, wird der Strompreis ab dem zweiten Vertragsjahr meist stark erhöht. Deswegen sollten Sie unbedingt rechtzeitig kündigen und sich ein neues Angebot sichern. Aber Achtung: Vermeiden Sie auf jeden Fall, in die Grundversorgung zu fallen – hier sind die Konditionen für Neukund:innen deutlich schlechter.
Besonders aus der Grundversorgung lohnt sich ein Anbieterwechsel – auch mit einem Ökostromtarif. Aktuell liegen die Durchschnittskosten mit einen neuen Stromvertrag bei 29,2 Cent/kWh (Stand: 18.09.2023), Ökostrom ist mitunter sogar günstiger. Vergleichen Sie die Preise für einen aktuellen, durchschnittlichen Tarif mit denen der Grundversorgung, wobei Sie auch die aktuell noch geltende Strompreisbremse von 40 Cent/kWh beachten sollten. Im Vergleich kann ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh etwa 440 Euro im Jahr sparen.
Geräte wie Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher haben meist den größten Stromverbrauch im Haushalt. Deswegen können Sie besonders sparen, wenn Sie beim Neukauf auf gute Effizienzklassen achten. Das gilt umso mehr, je häufiger Sie das Gerät benutzen. Kühl- und Gefrierschränke sind zum Beispiel immer angeschaltet und verbrauchen dauerhaft Strom. In solchen Fällen kann es sich lohnen, über eine Neuanschaffung nachzudenken.
Schon seit März 2021 gibt es die neuen EU-Energielabel. Im Vergleich zu den alten Etiketten gab es folgende Veränderungen:
Die Plusklassen A+++ bis A+ entfallen. Die Skala reicht nun von A bis G.
Die Effizienzklassen sollen für alle Geräte gleich sein
Das alte und neue Energielabel am Beispiel eines Kühlgeräts
Warme Orte – etwa neben dem Herd oder dem Heizkörper – sind nicht der beste Platz für Kühlgeräte. Schon eine Raumtemperatur von einem Grad weniger spart bei Kühlschränken sechs Prozent und bei Gefriergeräten drei Prozent Strom.
Im Innenraum des Kühlschranks ist eine Temperatur von 7 °C völlig ausreichend, im Gefrierfach oder -schrank reichen -18 °C. Viele Geräte haben allerdings kein eingebautes Thermometer und die Zahlen auf den Stufenreglern lassen keinen Rückschluss auf die Temperatur zu. Mit einem nicht-digitalen Haushaltsthermometer, das Sie einige Stunden auf die mittlere Ablage legen, funktioniert die Temperaturermittlung genauso gut.
Überlegen Sie sich vorher, was Sie aus dem Kühlschrank herausnehmen möchten, und machen Sie die Tür nur kurz auf. Wenn Sie mehrere Sachen brauchen, gilt die Devise: lieber einmal mehr die Kühlschranktür schließen, als lange offenlassen. Andernfalls entweicht viel Kälte, was der Kühlschrank mit hohem Energieaufwand kompensiert. Pro Jahr können Sie mit diesem Tipp etwa acht Euro bzw. 12 Kilogramm CO2 sparen.
Säfte, Milch oder andere Flüssigkeiten wirken wie Kühlakkus im Kühlschrank. Sie speichern die Kälte und geben diese an die Umgebung ab. Das Gerät muss dadurch weniger Kühlleistung erbringen. Das gilt auch, wenn Sie Essen im Kühlschrank auftauen lassen.
Stellen Sie nur abgekühlte Nahrungsmittel in den Kühlschrank.
Ein leichter Reifansatz an den Innenwänden des Gefrierfachs ist ganz normal. Wird der Reif dicker oder bildet sich eine Eisschicht, erhöht sich der Stromverbrauch. In diesem Fall sollten Sie das Gerät abtauen.
Auf jeden Topf passt ein Deckel. Verzichten Sie auf ihn, strömt die Wärme ungenutzt aus dem Topf in Ihre Küche. Damit nichts überkocht, drehen Sie die Herdplatte herunter und sparen so kostbare Energie. Den Deckel sollten Sie dabei nicht ankippen. Wollen Sie Wasser zum Kochen bringen, arbeitet der Wasserkocher schneller und stromsparender als die Herdplatte. Regelmäßiges Entkalken hilft ihm dabei, effizient arbeiten zu können.
Beim Backen lässt sich ebenfalls Strom sparen. Die meisten Rezepte verlangen danach, dass Sie den Backofen vorheizen, aber das verbraucht unnötig viel Energie. Schalten Sie ihn besser erst an, wenn Pizza, Kuchen oder Auflauf im Ofen sind. Etwas Backzeit müssen Sie dann dazurechnen, das Rezept sollte aber trotzdem gelingen. Lassen Sie auch die Restwärme des Backofens nicht ungenutzt, indem Sie ihn etwas vor Ende des Garvorgangs ausschalten.
Verzichten Sie auf das Vorheizen des Backofens, müssen Sie etwas Backzeit hinzurechnen.
Vor allem moderne Geschirrspüler sind häufig mit umweltfreundlichen Eco-Programmen ausgestattet. Trotz längerer Laufzeit sparen diese Programme viel Energie ein. Insgesamt wird weniger Wasser verwendet und weniger stark erhitzt. Durch den längeren Waschvorgang können Wasser und Reinigungsmittel länger einwirken und Ihr Geschirr wird glänzend sauber. Nach Möglichkeit sollten Sie den Geschirrspüler immer voll beladen.
Ein Eco-Programm gibt es meist ebenfalls an der Waschmaschine. Am effizientesten ist das Waschen zwar bei einer voll beladenen Maschine. Das Stromsparprogramm lohnt sich aber auch dann, wenn Sie die Maschine einmal mit halber Ladung anmachen müssen.
Haben Sie kein Stromsparprogramm, waschen Sie die Wäsche bei 30 Grad. Denn mehr als drei Viertel der Energie eines Waschgangs werden nur für das Erhitzen des Wassers benötigt. Die Vorwäsche können Sie sich in der Regel ebenso sparen. In den wenigsten Fällen ist die Wäsche so stark verschmutzt, dass der Hauptwaschvorgang nicht ausreicht, um alles sauber zu waschen.
Beachten Sie die Herstellerhinweise dazu, wie voll Sie die Maschine beladen dürfen.
Verwenden Sie einen Wäschetrockner, schleudern Sie die nasse Wäsche möglichst bei 1.400 Umdrehungen vor. Dadurch geht bereits viel Wasser verloren und das Gerät muss nicht mehr so energieaufwendig arbeiten. Ein Trockner mit einem Jahresverbrauch von 175 kWh verursacht trotzdem noch Kosten von ungefähr 60 Euro. Wäscheständer, -leine und -spinne verbrauchen dagegen überhaupt keinen Strom und kosten daher gar nichts.
Ein Warmwasserspeicher erhitzt das Wasser auf eine bestimmte Temperatur und speichert es für den Abruf. Es bleibt also auch erhitzt, wenn der Warmwasserhahn nicht aufgedreht wird. Auf diese Weise verbrauchen Sie unnötig viel Energie. Denn in den seltensten Fällen benötigen Sie direkt warmes Wasser, wenn Sie den Hahn aufdrehen. Möchten Sie Ihren Warmwasserspeicher nicht abschalten, können Sie eine Zeitschaltuhr einbauen. Überlegen Sie sich dazu, wie oft und zu welchen Zeiten Sie warmes Wasser benötigen.
Durchlauferhitzer arbeiten deutlich stromsparender als Warmwasserspeicher. Darin wird das Wasser erst erhitzt, wenn Sie es brauchen. Im Vergleich zu einem Kleinspeicher mit fünf Litern Inhalt ist der Stromverbrauch bis zu 60 Prozent geringer.
Um Bakterien und Keime abzutöten, brauchen Sie nicht unbedingt warmes Wasser. Seife und kaltes Wasser reichen völlig aus. Mit einem elektrischen Durchlauferhitzer kann es außerdem etwas dauern, bis Warmwasser aus dem Hahn kommt.
Für das Erwärmen des Wassers wird zusätzliche Energie aufgewendet, weswegen Warmwasser teurer als Kaltwasser ist. Waschen sich vier Familienmitglieder in Ihrem Haushalt jeweils fünf Mal am Tag die Hände mit kaltem Wasser, können Sie jährlich etwa 235 Euro sparen. Ihr CO2-Ausstoß verringert sich dabei um 353 Kilogramm.
Indem Sie beim Händewaschen auf Warmwasser verzichten, können Sie einige Stromkosten sparen.
Steht Ihnen beides zur Verfügung, sollten Sie besser einen Laptop als einen Desktop-PC für die Arbeit nutzen. Letztere haben nämlich einen deutlich höheren Stromverbrauch.
Womit Sie außerdem sparen können, ist die richtige Platzierung der Geräte. In der prallen Sonne verbrauchen die Kühlelemente unnötig viel Strom. Statt Drucker, Scanner und Kopierer als Einzelgeräte zu kaufen, setzen Sie lieber auf energiesparende Kombigeräte.
Grafikkarte, Prozessor und andere Hardware verbrauchen umso mehr Energie, je leistungsfähiger sie sind. Überlegen Sie sich daher vor dem Kauf, welche Leistung Sie wirklich brauchen.
In Ihren Einstellungen können Sie außerdem festlegen, wann der Computer oder externe Bildschirme in den Energiesparmodus versetzt werden sollen. Bei kürzeren Arbeitspausen lohnt sich der Ruhemodus, bei längeren Unterbrechungen ab 20 Minuten das Ausschalten.
Indem Sie die Bildschirmhelligkeit etwas zurückdrehen, lässt sich der Energieverbrauch noch einmal senken. Animierte Bildschirmschoner verbrauchen oft viel Strom und sollten deswegen nicht verwendet werden.
Schalten Sie den Laptop bei längeren Pausen aus, statt ihn in den Standby-Modus zu versetzen.
Auch bei Videokonferenzen lässt sich der Stromverbrauch verringern: Nehmen Sie an Online-Meetings teil, lohnt es sich aus Stromsparsicht, die Videofunktion zu deaktivieren, solange Sie nicht reden.
Haben Sie Ihr Handy oder Ihren Laptop fertig aufgeladen, sollten Sie das Ladegerät immer von der Steckdose trennen. Bleibt der Stecker in der Steckdose, zieht er in geringem Maße weiter Strom.
Haben Sie Verteilersteckdosen mit einem Kippschalter, müssen Sie erst den Schalter umlegen, bevor der Stecker keinen Strom mehr zieht. Am besten ist es, alle Geräte, die Sie zum Arbeiten brauchen, an die gleiche Steckerleiste anzuschließen und diese zum Feierabend vom Netz zu trennen.
Auch wenn ein Gerät auf Standby läuft oder ausgeschaltet ist, verbraucht es in der Steckdose Strom.
Klimageräte, die Sie im Sommer benutzen, sind wahre Stromfresser. Damit sie möglichst wenig leisten müssen, schließen Sie die Fenster tagsüber. Lassen Sie Jalousien oder Rollläden herunter, um das Aufheizen der Räume durch die Sonneneinstrahlung zu verringern. Dadurch brauchen Sie weniger Energie, um die Räume herunterzukühlen.
Fernseher gehören beim Strom zu den Großverbrauchern im Haushalt.
Welchen Verbrauch Ihr Fernseher hat, hängt unter anderem von der verwendeten Bildschirmtechnologie ab. LED-Fernseher sind meist deutlich sparsamer als Plasmageräte. Durchschnittlich haben Fernseher einen Stromverbrauch von etwa 100 Watt pro Stunde. Ist er zum Beispiel drei Stunden pro Tag angeschaltet, verbraucht er jährlich ungefähr 109 kWh. Bei einem Strompreis von 35 Cent ergibt das Kosten von etwa 38 Euro. Schalten Sie den Fernseher aus, wenn Sie sich nicht im Raum aufhalten oder wenn er nur nebenbei läuft. Daneben können Sie auch sparen, wenn Sie ihn nicht im Standby-Modus lassen, während Sie nicht fernsehen. So sparen Sie bis zu 50 kWh bzw. etwa 18 Euro pro Jahr.
Scheint die Sonne auf den Fernseher, müssen Sie die Bildschirmhelligkeit erhöhen, um alles deutlich sehen zu können. Dadurch verbraucht das Gerät mehr Strom.
Vergessen Sie häufig, das Licht auszuschalten, wenn Sie das Haus verlassen? Dann sind smarte LED-Birnen das Richtige für Sie. Sie lassen sich ganz einfach über eine App programmieren und steuern. Sind Sie unterwegs und Ihnen fällt ein, dass Sie das Licht angelassen haben, können Sie es ganz einfach über Ihr Handy oder Tablet ausschalten. Achten Sie auch auf die Leistung der Leuchtmittel. Oft sind 6 bis 12 Watt bereits ausreichend, um ein Zimmer gut auszuleuchten.
Eine Glühbirne mit 75 Watt und 1.400 Leuchtstunden pro Jahr verbraucht 105 kWh. Bei 35 Cent pro kWh ergeben sich so 36,75 Euro. Eine vergleichbare LED-Leuchte mit 9 Watt hat nur einen Verbrauch von 12,60 kWh. Die Kosten liegen hier bei 4,41 Euro.
Stromfresser finden sich in allen Bereichen des Haushalts. Schon mit kleinen Verhaltensänderungen können Sie Ihren Stromverbrauch senken und Ihren CO2-Ausstoß verringern. Das Einsparpotenzial bei verschiedenen Stromsparmaßnahmen haben wir noch einmal für Sie zusammengestellt:
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