Solarpflicht in Deutschland:Energiesparpotenzial
Ein ausgedehntes Schaumbad kann nach einem anstrengenden Tag eine wahre Wohltat sein. Leider werden für eine volle Wanne aber auch zwischen 120 bis 160 Liter Wasser benötigt. Deshalb wird oft pauschal empfohlen, lieber zu duschen als zu baden. Beschäftigt man sich jedoch intensiver mit den Zahlen, stimmt diese Aussage nicht immer: Wenn Sie duschen, verbrauchen Sie mit einer herkömmlichen Duschbrause etwa 18 Liter Wasser pro Minute. Sie müssten demnach ungefähr acht Minuten duschen, um den gleichen Wert zu erreichen wie für eine volle Badewanne. Duschen Sie also besonders gern lang und zum Beispiel mit einer verschwenderischen Regendusche, verbrauchen Sie am Ende vielleicht sogar mehr Wasser als bei einem Vollbad.
Die beste Lösung: ein Sparduschkopf. In der Regel kosten die cleveren Helfer gerade einmal 20 Euro, können einfach von Ihnen selbst installiert werden und bringen eine Wasserersparnis von bis zu 50 Prozent. So werden mit einem Sparduschkopf oft nur neun Liter Wasser pro Minute verbraucht. Dabei bemerken Sie trotz halbierter Wassermenge üblicherweise keinen Komfortverlust. Der Trick ist, dass Luft beigemischt wird und der Wasserstrahl dadurch voller wird. Wichtig ist allerdings, dass Sie im Vorfeld prüfen, ob der Sparduschkopf bei Ihnen eingesetzt werden kann. Nicht alle Modelle funktionieren zum Beispiel mit einem hydraulischen Durchlauferhitzer, da für diese eine höhere Literzahl pro Minute durchlaufen muss. Zum Testen können Sie einen Durchlaufbegrenzer (eine Art löcherige Scheibe aus dem Baumarkt) in Ihren Duschschlauch legen. Kann Ihr Durchlauferhitzer auch bei verringerter Wassermenge auf die gewünschte Temperatur erwärmen? Dann steht dem Kauf eines Sparduschkopfs nichts mehr im Weg.
Kosten gespart: 136 Euro*
CO2-Ausstoß gesenkt um: 560 kg*
*basierend auf den Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum durchschnittlichen Wasserverbrauch einer Person von 127 Litern pro Tag. Berechnungen von co2online
Sparduschkopf statt Regendusche: So halbieren Sie den Wasserverbrauch beim Duschen.
Es gibt immer wieder Momente, in denen man aus Nachlässigkeit das Wasser unnötig weiter laufen lässt. Das gilt zum Beispiel beim Einseifen unter der Dusche, Rasieren, Zähneputzen oder Einseifen der Hände beim Händewaschen. Den Wasserfluss bewusst zu stoppen, spart Wasser und ist eine einfache Maßnahme, die sofort umgesetzt werden kann. Angenommen, Sie putzen sich drei Minuten lang die Zähne. Läuft der Wasserhahn dabei durchgehend, summiert sich der Verbrauch auf 42 Liter Wasser – für nur einmal Zähneputzen! Das entspricht etwa 135 Euro und 10 Kilogramm CO2 pro Jahr, die Sie einsparen könnten (Quelle: co2online).
Wäschewaschen und Geschirrspülen sind für etwa 20 Prozent des Wasserverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Um hier Wasser zu sparen, sollten Sie folgende Tipps beherzigen:
Wäsche / Geschirr sammeln: Beladen Sie die Geräte besser einmal möglichst voll, statt öfter kleinere Mengen anzustellen.
Keine Vorwäsche / Kein Vorspülen: Ohne Vorwäsche bzw. Vorspülen des Geschirrs wird Energie und Wasser gespart. Bei verschmutzter Kleidung kann alternativ im Vorfeld Gallseife eingesetzt werden.
Ökoprogramm nutzen: Bei 30 statt 60 Grad Wäsche zu waschen, spart Energie. Spezielle Eco-/Ökoprogramme von Waschmaschinen und Geschirrspülern laufen außerdem oft kürzer und senken so den Wasserverbrauch. Bei stark verschmutzter Wäsche und Geschirr gilt: lieber länger als heißer waschen.
Eventuell wassersparendes Neugerät zulegen: Ist Ihr Gerät schon ein paar Jahre im Einsatz? Dann kann es Zeit für eine Neuanschaffung werden. Beim Kauf von Wasch- und Spülmaschinen sollten Sie vor allem auf deren Wasser- und Energieverbrauch achten. Moderne Waschmaschinen verbrauchen weniger als 10.000 Liter Wasser im Jahr, bei Geschirrspülern liegt der Wert unter 2.000 Litern Wasser pro Jahr. Zusätzlich sollte das Neugerät Strom sparen.
Kosten gespart: 40 Euro*
CO2-Ausstoß gesenkt um: 61 kg*
* Wenn auf Vorwäsche verzichtet und im Ökoprogramm gewaschen wird. Berechnungen von co2online
Die Waschmaschine sollte möglichst voll beladen werden.
Wer seinen Verbrauch im Blick behält, kann leichter beurteilen, welche Wassersparmaßnahmen wirklich etwas bringen. Das klassische Haushaltsbuch, in dem alle Kosten mit einem Stift aufgeschrieben werden, hat mittlerweile eine sehr gute digitale Alternative. Mit dem kostenlosen Energiesparkonto und der dazugehörigen EnergieCheck-App können Sie Ihre Zählerstände von Heizung, Strom und Wasser eingeben und sich mit anderen deutschen Haushalten vergleichen. Dadurch erkennen Sie, wo in Ihrem Zuhause noch besonders viel Energiesparpotenzial besteht.
Zwei-Griff-Armaturen führen tendenziell zu einem höheren Wasserverbrauch, da die Temperatur viel mühsamer eingestellt werden muss. Thermostatische und Einhebel-Mischbatterien stellen die gewünschte Temperatur direkt zur Verfügung und es wird weniger Wasser und Energie verschwendet. Unser Tipp: Drehen Sie den Einhebelmischer immer ganz nach rechts, also auf die kalte Einstellung, zurück. So werden Sie daran erinnert, öfter das kalte Wasser zu nutzen, zum Beispiel zum Putzen oder zum Händewaschen. Das spart zusätzlich Energie.
Außerdem lohnt sich neben einem Sparduschkopf auch die Investition in weitere Spar-Strahlregler (auch Perlator genannt), die Sie sowohl bei den Armaturen in der Küche als auch im Badezimmer nutzen können. Hier wird der klassische Siebeinsatz des Wasserhahns gegen eine Version mit Spar-Funktion ausgetauscht, die Sie im Baumarkt günstig erstehen können. Bis zu 30 Prozent Wasser können Sie mithilfe dieses kleinen Helfers einsparen.
Kosten gespart: 235 Euro*
CO2-Ausstoß gesenkt um: 353 kg*
* Wenn ein Jahr lang die Hände mit kaltem Wasser gewaschen werden. Berechnungen von co2online
Achten Sie vor der Installation von Armaturen mit Durchflussbegrenzern sowie von Einhebel- und thermostatischen Mischbatterien stets darauf, ob sie mit hydraulischen Durchlauferhitzern kompatibel sind.
Poröse oder verkalkte Dichtungen können tropfende Wasserhähne, undichte Spülkästen und Lecks an Schläuchen verursachen. Die Fehler sind dabei einfach und kostengünstig zu beheben: Kalk können Sie mit Essigreiniger entfernen, Ersatzteile für Dichtungen gibt es für wenig Geld im Baumarkt oder Fachhandel.
Dämmungen sind ebenfalls ein günstiges, aber effektives Mittel, um den Warmwasserverbrauch zu senken. Häufig sind die Leitungen zwischen dem Warmwasserspeicher und den Wasserhähnen ungenügend oder gar nicht gedämmt und auch die Dämmung des Warmwasserspeichers an sich lässt sich gegebenenfalls optimieren.
Kosten gespart: bis zu 300 Euro*
CO2-Ausstoß gesenkt um: 1.045 kg*
* bei einer durchschnittlichen Rohrlänge von 22,5 Metern im unbeheizten Bereich, Berechnungen von co2online
60 Grad Celsius ist die optimale Wassertemperatur in einer zentralen Heizungsanlage. Sie markiert die Mindesttemperatur für den Schutz vor Legionellen. Dezentrale Lösungen wie Durchlauferhitzer kommen sogar mit noch geringeren Temperaturen aus. Sie bevorraten das Wasser nicht im System, sondern erhitzen erst bedarfsgerecht, wenn die Mischarmatur geöffnet wird. So wird das Warmwasser sofort zur Verfügung gestellt, sodass kein Wasser verschwendet wird und Legionellen keine Chance haben. Moderne vollelektronische Durchlauferhitzer können sogar gradgenau eingestellt werden. An der Küchenspüle reichen dann circa 45 Grad Celsius, beim Duschen etwa 38 Grad Celsius.
Extra-Tipp: Solarthermie nutzen
Mithilfe einer Solarthermieanlage werden Sonnenstrahlen in Wärmeenergie umgewandelt. Dadurch können Sie günstig Warmwasser beziehen und Ihre reguläre Heizungsanlage unterstützen. Der Staat vergibt sogar Förderungen für moderne Solarthermieanlagen. Wie hoch Ihr individuelles Sparpotenzial ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Anlageart (nur Trinkwassererwärmung oder Trinkwassererwärmung plus Heizungsunterstützung), Dachform, -ausrichtung und Verschattung. Generell können so bis zu 60 Prozent des Warmwassers erzeugt und zwischen 10 und 20 Prozent des Gesamtwärmebedarfs eingespart werden.