Kapitelübersicht
0:55 Was bedeutet energieeffizientes Wohnen?
3:01 Überblick über energieeffiziente Maßnahmen
6:26 Was machen Energieberater:innen?
9:15 Förderungen für energetische Sanierungen
11:49 Kosten einer energetischen Sanierung
13:44 Was kommt in der Zukunft auf Eigentümer:innen zu?
16:51 So finden Sie Energieberater:innen und Fachfirmen
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„Wenn man sich den Gebäudebestand in Deutschland anguckt, sind dort sehr, sehr viele alte Gebäude, die einfach noch nicht die Standards, die heute am Markt verfügbar sind, verbaut haben, [...] wir sagen bei uns immer [..] dass eigentlich 9 von 10 Gebäude ein riesengroßes energetisches Potenzial haben.“
Tanja Loitz ist seit 2005 Geschäftsführerin der gemeinnützigen co2online GmbH, die Verbraucher:innen rund um Klimaschutz und Energieeffizienz berät. Ihr Ziel ist es, Verbraucher:innen Klimaschutzmaßnahmen in ihren eigenen vier Wänden aufzuzeigen und wie diese umgesetzt werden können.
Das größte Einsparpotenzial hinsichtlich Energieverbrauch, CO2 und Geld liegt im Gebäudebestand.
Ein besserer energetischer Zustand sorgt in der Regel für einen höheren Wert der Immobilie und einen höheren Verkaufspreis.
Die Verminderung von CO2 auch im Sektor Gebäude ist eine notwendige Maßnahme, um die vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen.
Die Bundesregierung möchte bis 2030 6 Millionen Wärmepumpen im Bestand voranbringen. Ende 2022 lag die geschätzte Installationszahl bei 130.000 Wärmepumpen pro Jahr.
Es ist der Wunsch, dass auf jedem Dach Photovoltaik angebracht wird. Aktuell werden gerade einmal zehn Prozent der Fläche von Ein- bis Zweifamilienhäusern dafür genutzt.
Aroundhome: Herzlich willkommen zu Aroundhome fragt eine Expertin rund um das Thema energieeffizientes Wohnen. Was ist energieeffizientes Wohnen? Wie kann man wirksam energetisch sanieren und wie gehen Eigenheimbesitzer:innen vor? All das und noch viel mehr bespreche ich mit Tanja Loitz, die heute im Aroundhome-Büro zu Gast ist. Frau Loitz ist Geschäftsführerin von co2online, einer gemeinnützigen Beratungsgesellschaft aus Berlin. Sie begleiten Verbraucher:innen seit 20 Jahren bei der Reduktion von Energieverbräuchen durch Beratung, Ratgeber, aber auch Empfehlungen für energetische Sanierungsmaßnahmen. Ich freue mich, dass Sie heute bei uns zu Gast sind, Frau Loitz.
Tanja Loitz: Ich freue mich auch. Vielen Dank!
Aroundhome: Super, dann lassen Sie uns doch direkt rein starten mit einer Grundsatzfrage: Energieeffizienz, energieeffizientes Wohnen all das sind Begriffe, die wir tagtäglich in den Medien hören. Wie würden Sie energieeffizientes Wohnen definieren?
Tanja Loitz: Ich würde es so beschreiben, dass ich in meinen Wänden, meiner Wohnung oder meinem Haus erst mal behaglich wohne, mich wohlfühle, eine angenehme Wärme habe, die Luft schön zirkulieren kann, ich keinen Schimmel habe und dann vor allen Dingen auch eine niedrige Energieabrechnung.
„Ein erster Einstieg, zu dem wir immer raten, [...] ist, eine Energieberatung aufzusuchen. [...] Und er oder sie berät auch noch mal , wie viel Budget habe ich auch zur Verfügung? Das ist natürlich eine wichtige Frage. [...] Das ist auch eine gute Geldanlage, da muss man einfach mal so sehen. Ja, durch die Energieeinsparung, die ich jedes Jahr erziele, kann schnell mal eine Rendite von sieben oder acht Prozent [entstehen]." Tanja Loitz
Aroundhome: Und warum ist aus Ihrer Sicht besonders wichtig, dass sich Eigentümerinnen von Bestandsimmobilien mit dem Thema energieeffizientes Wohnen beschäftigen?
Tanja Loitz: Wir haben im Gebäudebestand das größte Einsparpotenzial, wenn es um Energieverbrauch geht, um CO2-Emissionen und natürlich auch Geld am Ende des Tages. Und wir haben, wenn man sich den Gebäudebestand in Deutschland anguckt, dort sehr, sehr viele alte Gebäude, die einfach noch nicht die Standards, die heute am Markt verfügbar sind, verbaut haben. Das sind Heizungspumpen oder auch Dämmstärken, die nicht so stark sind, wie sie eigentlich sein müssten. Es sind alte Heizanlagen, es sind fossile Energieträger. Also da kommt ganz, ganz viel zusammen und da haben wir einen riesengroßen Nachholbedarf. Also wir sagen bei uns immer, wir werten ja von co2online sehr viele Zahlen und Daten aus, dass eigentlich 9 von 10 Gebäude ein riesengroßes energetisches Potenzial haben. Und da müssen wir ran.
Aroundhome: Und energetische Sanierung haben wir nicht nur das Potenzial, auch den Verbrauch zu senken und damit die Kosten, sondern können auch einen positiven Effekt auf den Wert der Immobilie haben, richtig?
Tanja Loitz: Ja, absolut. Also das ist ja ein bisschen so, kann man ja wie mit einem Auto auch, wenn man jetzt sich ein neues Auto kauft und fährt dann ständig vielleicht in eine Werkstatt und macht dort Wartung am Auto oder irgendwelche Checks. Und so muss man es eigentlich auch beim Gebäude sehen, also wir haben ja eh Immobilienwertsteigerungen am Immobilienmarkt ist ordentlich was los, aber jetzt gerade im Zuge der steigenden Energiepreise gucken natürlich auch Neuerwerbskunden danach: Wie ist der energetische Zustand des Gebäudes? Und da kann ich, wenn ich da gut investiere und sorgsam mit dem Gebäude umgehe, deutlich den Wert steigern.
„... es gibt sowohl sogenannte geringinvestive Maßnahmen. Das sind teilweise Maßnahmen, die ich selber machen kann, so was wie Heizungsrohre dämmen oder vielleicht an den Fenstern ein paar Nachbesserungen unternehmen.“ Tanja Loitz
Aroundhome: Dann lassen Sie uns doch mal konkreter reingehen. Welche konkreten Projekte oder energetischen Sanierungsmaßnahmen gibt es denn um ein Zuhause bzw. das Gebäude energieeffizient zu gestalten?
Tanja Loitz: Also es gibt ganz, ganz viele Möglichkeiten. Also das finde ich immer auch noch mal wichtig, wenn man sich damit beschäftigt oder wenn man vielleicht auch eine Immobilie geerbt hat oder neu bekommt und denkt um Gottes willen, ich muss jetzt hier gleich alles komplett machen und das sind Tausende von Euros. Also es gibt sowohl sogenannte geringinvestive Maßnahmen. Das sind teilweise Maßnahmen, die ich selber machen kann, so was wie Heizungsrohre dämmen oder vielleicht an den Fenstern ein paar Nachbesserungen unternehmen. Dann gibt es Maßnahmen, da brauche ich schon auch einen Fachbetrieb. Dass zum Beispiel die Heizungspumpe erneuern oder die Thermostate überprüfen. Funktionieren die alle noch richtig? Auch kleinere Dämmmaßnahmen, so was wie Kellergeschossdämmung, Dachbodendämmung, das fällt alles ein bisschen in diesen Bereich der geringinvestiven Maßnahmen. Und dann gibt es natürlich auch Maßnahmen, die ziehen größere Investitionen nach sich. Das sind die Fragen um die Heizanlage: Möchte ich eine neue Heizanlage haben, möchte ich auf erneuerbare Energien umstellen? Oder Photovoltaik auf dem Dach, größere Dämmmaßnahmen, die dann an der Fassade vor allen Dingen stattfinden oder dann auf dem Dach auch.
Aroundhome: Mhm. Vielen Dank für die Übersicht der unterschiedlichen Maßnahmen. Eine Frage, die uns in dem Kontext immer wieder von Hauseigentümern ereilt ist: Woher weiß ich denn jetzt, was sinnvoll ist für mein individuelles zu Hause? Ist eine Einzelmaßnahme ausreichend und sinnvoll? Macht es vielleicht Sinn, über eine Komplettsanierungnachzudenken? Oder reichen vielleicht auch kurzfristige, ja eher verhaltensorientierte Maßnahmen, die dann schon einen Effekt haben?
„Jetzt gerade im Zuge der steigenden Energiepreise gucken natürlich auch Neuerwerbskunden danach: Wie ist der energetische Zustand des Gebäudes? Und da kann ich, wenn ich da gut investiere und sorgsam mit dem Gebäude umgehe, deutlich den Wert steigern.“ Tanja Loitz
Tanja Loitz: Also all diese Maßnahmen haben einen Effekt. Also es ist natürlich auch wichtig, dass ich auch jetzt nicht nur in ein Gebäude investiere, sondern auch noch mal gucke, wie es eigentlich mein Verhalten habe, ich dort auch Sparmöglichkeiten. Das Problem bei Verhaltensmaßnahmen ist immer, dass ich da auch gerne wieder ein altes Muster zurückfalle. Dann mache ich das mal einen Monat oder zwei, erinnere mich ständig dran und dann mache ich es doch wieder so wie vorher. Deswegen sind wir von co2online ein großer Freund von investiven Maßnahmen, weil der Vorteil ist, ich mache es dann einmal und dann habe ich dauerhaft den Effekt. Also ich spare jedes Jahr und ein guter Einstieg ist, sich mal seinen Verbrauch anzugucken und zu sehen, wo stehe ich denn da eigentlich, wie viel verbrauche ich? Man kann auch sich vergleichen mit anderen und sehen, okay, mein Gebäude ist eigentlich in dieser Altersgebäudeklasse.Ich habe so eine Größe, ich habe so einen Verbrauch, ich ich bin da bei den 20 Prozent der schlechtesten Gebäude, dann ist das sch
on mal so ein Indiz, wo man denkt, da muss ich jetzt wirklich mal ran. Und ein erster Einstieg zu dem wir immer raten, gerade wenn man so das Gefühl hat, oh, ich glaube, da ist wirklich einiges, was auch in Angriff genommen werden sollte, ist eine Energieberatung aufzusuchen. Also eine Energieberatung wird auch staatlich gefördert mit 50 Prozent. Das ist also eine richtig große Summe, die ich dazu bekomme. Und vor allen Dingen ist es auch noch so,wenn ich mich entscheide die Maßnahmen, die mir empfohlen werden, dann später umzusetzen, kriege ich noch einen extra Förderbonus obendrauf. Also das ist jetzt vielleicht eine Investition, die kommen schon ein paar 100 Euro zusammen, wenn ich eine Energieberatung aufsuche oder letztens auch so 1.000 bis 1.300 Euro ist eine Investition. Aber ich bekomme dann ja einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Also ich bekomme dann auch eine Information, mit welcher Maßnahme sollte ich anfangen, wie bauen die Maßnahmen vielleicht aufeinander auf. Ja, ich kann nicht alles auf einmal machen. Also das ist eine sehr sinnvolle Investition, gerade wenn man vorhat, in dem Gebäude auch noch mal länger zu leben und zu wohnen.
Aroundhome: Das heißt auch ein Energieberater, den man dann beauftragt, der kommt zu Hauseigentümer:innen nach Hause, begutachtet wirklich das individuelle Setup und gibt dann Empfehlungen zu Maßnahmen, die entweder direkt umgesetzt werden oder eben Schritt für Schritt, richtig?
Tanja Loitz: Genau. Und er oder sie berät auch noch mal, wie viel Budget habe ich auch zur Verfügung? Das ist natürlich eine wichtige Frage. Also man muss einfach sehen, Ja, einige haben da ein bisschen mehr vielleicht was sie selber auch investieren können und sagen, das ist auch eine gute Geldanlage, da muss man einfach mal so sehen. Ja, durch die Energieeinsparung, die ich jedes Jahr erzielt, kann schnell mal eine Rendite von sieben oder acht Prozent [entstehen]. Ja, aktuell mit den Energiepreisen noch viel, viel mehr zusammenkommen. Und das muss man dann auch mal in Ruhe ausrechnen. Und was wichtig ist, sind dann auch so Dinge, wenn ich über die Heizanlage nachdenke, dann spielt eine große Rolle auch in welchem Dämmzustand ist das Gebäude? Wie stark muss die Leistung der Heizanlage sein, wie viel wird da zukünftig benötigt? Und deswegen ist es gut, diese Maßnahmen im Ganzen abzustimmen und auch noch mal zu fragen, was ist so die Perspektive des Wohnens in dem Gebäude? Ja, in welcher Familienplanung ist man? Kommen da noch weitere Bewohner dazu? Ist vielleicht mal geplant, irgendwann ein Elektroauto anzuschaffen, was man auch über das Gebäude dann aufladen möchte? Also das Gebäude als System, als Ganzes zu sehen. Aber gleichzeitig sich auch nicht erschrecken zu lassen und zu denken: Oje, ich muss gleich eine Komplettsanierung machen. Nein, es gibt auch eine ganze Reihe an geringinvestiven Maßnahmen, mit denen man schon mal anfangen kann und dann sagen, eine größere Investition plane ich ein bisschen und gucke, wie die Finanzierung aussieht, wie die Förderprogramme aussehen. Und bei all diesem hilft eine Energieberatung.
Aroundhome: Das heißt von Ihrer Seite eine ganz klare Empfehlung, auch ein Energieberater, einen Experten mit hinzuzuziehen. Außer vielleicht bei kleineren Maßnahmen?
Tanja Loitz: Also es gibt ja im Handwerk eine große Bandbreite auch von Unternehmen und die können auch bei den geringinvestiven Maßnahmen, wenn man das selber schon weiß, können die da gut beraten. Wenn man einfach weiß, ich wohne seit 20 Jahren in dem Gebäude und an den Thermostaten ist nie etwas gemacht worden. Dann kann ich eigentlich mit großer Sicherheit sagen, da sollte ich mal ran, weil die funktionieren dann einfach nicht mehr richtig und ich habe jeden Tag da unnötig dann Energie verloren.
Aroundhome: Und es gibt ja auch gesetzliche Anforderungen an energetische Sanierungen. Auch gerade da kann dann ein Experte sicherlich sehr gut helfen und unterstützen. Was ist denn eigentlich gefordert, wenn es um eine Dämmung geht oder um einen Heizungstausch geht.
Tanja Loitz: Absolut, die sind da fit. Ja, es gibt da viele Gesetze. Das gibt unter anderem das Gebäudeenergiegesetz, kurz mit GEG abgekürzt. Da stehen einige Regelungen auch drin, da kommt auch immer mal wieder was Neues hinzu. Ist jetzt nicht für den Ein- und Zweifamilienhausbestand so ganz relevant, aber die Maßnahmen, die da drin stehen, sind trotzdem sinnvoll und zahlen einfach auf die die energetische Ertüchtigung der Gebäude ein und auch die Langlebigkeit.
„Wir haben fast an die 1.000 Förderprogramme für den Altbau und für den Neubau. Im Altbau sind es, glaube ich, alleine über 800 Förderprogramme, die es gibt.“ Tanja Loitz
Aroundhome: Wir haben jetzt über Energieberater gesprochen auch über die Möglichkeit von Komplettsanierung, die aber auch kostenintensiv sind. Und es gibt ja auch staatliche Förderungen, zu denen auch Energieberater oder Fachfirmen beraten, die das Potenzial haben, Investitionskosten für energetische Sanierung zu senken. Könnten Sie uns da einen kleinen Überblick geben, welche Förderprogramme für energetische Sanierung es gibt, die genutzt werden können?
Tanja Loitz: Ja, also um eine Zahl zu nennen, wenn man jetzt auf Deutschland insgesamt bezogen guckt, haben wir fast an die 1.000 Förderprogramme für den Altbau und für den Neubau. Im Altbau sind es, glaube ich, alleine über 800 Förderprogramme, die es gibt. Also wir haben einmal die Bundesförderung, die wird auch BEG abgekürzt. Da sind es vor allen Dingen Förderungen drin und auch Zuschüsse. Da muss man dann immer gucken, was ist attraktiver in meiner Lebenssituation, sowohl für Einzelmaßnahmen als auch für die Komplettsanierung, um auf ein energetisches Niveau runterzukommen. Und darüber hinaus gibt es aber auch noch mal Förderprogramme auch in dem Bundesland, wo ich lebe oder vielleicht vom Energieversorger, von den Kommunen. Also da ist eine sehr, sehr große Bandbreite und da hat Aroundhome ja auch einen tollen Förderservice, zum Beispiel auf der Webseite. Den machen wir zusammen und der wird täglich aktualisiert. Und da kann man ganz unproblematisch, auch wenn man eine Maßnahme zum Beispiel im Kopf hat und nur mit der Postleitzahl kombiniert, schon mal reingucken und sehen, welche Förderprogramme gibt es da eigentlich.
Aroundhome: Ja, also eine absolute Erleichterung, um durch den Förderdschungel irgendwie einen Weg zu finden und zu identifizieren, was sind denn eigentlich die relevanten Programme für meinen spezifischen Fall oder das energetische Projekt, was ich geplant habe. Also ein sehr, sehr hilfreiches Tool.
Tanja Loitz: Ja, und wenn man selber schon mal gucken möchte, also dann kann man schon mal recherchieren und bekommt einen kleinen Überblick. Und dann berät natürlich auch die Energieberaterin oder der Energieberater und auch das Fachhandwerk kennen sich mit den Standardförderprogrammen dann auch gut aus. Und die zweite Möglichkeit, die ich auch noch habe, ist auch noch der steuerliche Anreiz. Also ich kann jetzt nicht Förderprogramme und steuerlichen Anreiz zusammen nutzen, aber man kann noch mal schauen, denn auf die Handwerksleistung, die ich dort bezahle, kann ich 20 Prozent in meiner Steuererklärung geltend machen. Das kann in einigen Fällen auch attraktiv sein. Muss man dann noch mal im Gespräch mit den Fachexperten dann bewerten.
Aroundhome: Ja, also ich glaube, das ist super spannend, staatliche Förderungen, steuerliche Anreize, um Investitionskosten für energetische Sanierungen zu reduzieren. Jetzt ist natürlich spannend, wenn wir von Prozentzahlen sprechen, um die eine Investition reduziert werden kann. Mit welchen Kosten können oder müssen Eigentümer:innen denn rechnen, wenn sie energetisch sanieren?
„Und wir haben aber auch geringinvestive Maßnahmen, was ich ja gesagt habe. Da sind wir manchmal auch bei Investitionskosten, die zwischen 1.000 und 5.000 Euro liegen. Und ich habe schon auch Maßnahmen, die sich innerhalb von drei Jahren dann teilweise amortisieren" Tanja Loitz
Tanja Loitz: Das hängt natürlich sehr vom Gebäude ab. Es hängt sehr davon ab, was dort im Einzelnen gemacht wird. Man muss sagen, so eine Komplettsanierung im Ein- bis Zweifamilienhaus ist dann schon im hoch fünfstelligen Bereich oder es kann auch mal fast an den sechsstelligen rangehen. Das sollte jetzt aber auch nicht erschrecken. Und wir haben aber auch geringinvestive Maßnahmen, was ich ja gesagt habe. Da sind wir manchmal auch bei Investitionskosten, die zwischen 1.000 und 5.000 Euro liegen. Und ich habe schon auch Maßnahmen, die sich innerhalb von drei Jahren dann teilweise amortisieren. Ja, mit der staatlichen Förderung, die ich dazu bekomme. Im Moment haben wir halt eine Dynamik am Markt, da müssen wir einfach mal gucken. Also gerade jetzt, Wärmepumpen ist ja ein ausgesprochenes Ziel auch der Bundesregierung. Wir wollen bis 2030 6 Millionen Wärmepumpen im Bestand voranbringen. Das ist richtig viel. Wir haben im Moment, glaube ich, eine Installationszahl von 130.000 Wärmepumpen pro Jahr. Also da merkt man mal, über was für Größenordnungen wir dort sprechen. Und die Preise für Wärmepumpen gehen gerade durch die Decke. Aber da erhoffen wir uns, dass die auch wieder runterkommen.
„[Im Klimaschutz] erreichen wir unsere Ziele nicht. Also muss dann geguckt werden, mit welchen Maßnahmen können wir nachjustieren. Und da ist eigentlich damit zu rechnen, dass auch das Ordnungsrecht ein strengeres werden wird." Tanja Loitz
Was wir empfehlen, ist dann auch wirklich, sich drei Angebote auch einzuholen und Preise miteinander zu vergleichen und noch mal auch zu gucken, wie lange es die Gültigkeit des Angebotes. Sind gerade Ausnahmesituationen durch den Ukrainekrieg auch mit ausgelöst durch die Knappheit an Energie und auch ein bisschen der Mangel an Fachkräften am Markt. Aber da sollte man einfach Ruhe bewahren. Und solange die Heizanlage nicht kaputt ist, habe ich jetzt ja auch nicht den totalen Druck, dass es jetzt gleich morgen passieren muss, sondern da würde ich einfach gut Angebote vergleichen und auch die Empfehlung der Energieberatung in Anspruch nehmen.
Die Fragen stellte Antonia Rupnow
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