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Podcast - Potenzial Ihres Daches für eine Solaranlage ermitteln

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Wie viel Solarstrom kann Ihr Dach erzeugen? In dieser Podcastfolge sprechen wir mit den Experten von Tetraeder darüber, wie Sie das Potenzial Ihres Daches für eine Solaranlage selbst ermitteln. Mithilfe eines Solarpotenzialkatasters sehen Sie, ob auf Ihrem Dach Strom erzeugt werden kann, welcher Ertrag erwartbar ist und wie hoch die Autarkiequote mit und ohne Batteriespeicher ausfällt.
Unsere Autorin Antonia Rupnow ist als Project Managerin der Redaktion für den Video- und Podcast-Content zuständig.
Antonia Rupnow
29.10.2024, 13:57 Uhr
Frau schaut auf Tablet mit Kopfhörern auf dem Kopf

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Kapitelübersicht

  • 02:27 Solaranlagenpotenzial in Deutschland

  • 08:00 Solaranlage fürs Eigenheim

  • 12:20 Solarpotenzial ermitteln

  • 17:44 Dach-Anforderungen

  • 24:31 Störfaktoren auf dem Dach

  • 26:15 Chancen eines Solarpotenzialkatasters

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Solarexperte Dr. Stephan Wilforth

„Ich würde mir wünschen, dass alle, die eine Dachfläche haben, die sich eignet [...] dass da ein Ruck durch das Land geht und gesagt wird, wir machen unseren Beitrag für eine Energieunabhängigkeit des Landes. Wir tragen dazu bei, das Klima zu schonen. Und am Ende tragen wir auch dazu bei, dass die Strompreise mittelfristig wieder auf einem für alle gut verträglichen Niveau bleiben."


Dr. Stephan Wilforth ist Dipl.-Ing. für Stadtplanung und Gründer und Geschäftsführer der tetraeder.solar GmbH sowie Gründer der One Terawatt Peak - eine Software für die optimale Platzierung von Solarmodulen. Mit seiner Firma und der Technologie unterstützt er dabei, die Energiewende in Deutschland zu beschleunigen.

Hintergrund: Was bietet ein Solarpotenzialkataster?

  • Mit Solarpotenzialkataster lässt sich das Potenzial für die Installation von Solaranlagen auf Gebäudedächern kostenfrei bewerten.

  • Ermittelt wird, welche Dachflächen für die Solarnutzung geeignet sind. Dabei werden die Sonneneinstrahlung, Dachneigung und -ausrichtung sowie Verschattung durch umliegende Gebäude oder Vegetation mit berücksichtigt.

  • Eigenheimbesitzer:innen können über ihre Adresse ihr eigenes Dach einsehen und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung einschließlich einer geschätzter Rendite durchführen.

Das Bild zeigt einen Solarkataster-Eintrag in dem das Potenzial von Gebäudedächern für Solar in den Farben grün, gelb und rot von gut geeignet bis zu nicht geeignet abgebildet ist.

Abbildung eines Solarpotenzialkatasters.

Solarexperte Malte Fichtner

„Mein Wunsch und Tipp wäre natürlich [...] nach dem eigenen Potenzial zu schauen, das Solarpotenzialkataster zu öffnen und wirklich den nächsten Schritt zu gehen. Und der fängt damit an, sich erst mal über das Potenzial zu informieren. Und ich glaube, viele werden überrascht sein, wie groß das Potenzial ist und wie kostengünstig mittlerweile auch Solaranlagen geworden sind."


Dipl.-Ing. Malte Fichtner ist Prokurist und technischer Geschäftsleiter der tetraeder solar GmbH sowie des hauseigeben Produktes One Terawatt Peak. Die von ihm mitentwickelten Solarpotenzialkataster stehen kostenfrei zur Verfügung und bieten so jeder:m Hausbesitzer:in die Chance, sich zu informieren.

Die Podcastfolge zum Nachlesen

Aroundhome: Um die Energiewende zu vollziehen und unseren gesamten Energiebedarf in Deutschland künftig aus erneuerbaren Energien zu decken, ist ein massiver Ausbau der installierten Photovoltaikleistung notwendig. Das geht aus einer Studie des Fraunhofer Instituts vom August 2022 hervor. Das Erneuerbare Energien Gesetz 2023 beziffert den Ausbau sogar genau: Demnach ist ein Ausbau der PV-Leistung auf 215 Gigawatt bis 2030 und bis 2040 sogar auf 400 Gigawatt vorgesehen. Zum Vergleich: Ende 2021 waren in Deutschland PV-Module mit einer Nennleistung von 59 Gigawatt installiert. In den kommenden Jahren ist also noch einiges zu tun im Bereich Solar. Und der Ausbau betrifft nicht nur die Industrie, sondern auch private Hauseigentümer:innen.

Wie das Solarpotenzial in Deutschland aktuell aussieht, wie dieses ermittelt wird und vor allem wie Eigenheimbesitzer:innen das Potenzial ihres eigenen Daches für eine Solaranlage ermitteln lassen, darüber spreche ich heute mit Dr. Stefan Wilford, Geschäftsführender Gesellschafter der tetraeder.com und Tetraeder Solar GmbH und mit Diplomingenieur Malte Fichtner, Prokurist und technische Geschäftsleitung der Tetraeder Solar GmbH. Ich bin Antonia Rupnow, Redakteurin bei Aroundhome und begrüße Sie zu unserem Aroundhome Expert:innen den Podcast für Fragen rund ums Zuhause.Mit dem Thema: Ist das eigene Dach für eine Solaranlage geeignet und woran können Hauseigentümerinnen das erkennen? Hallo und herzlich willkommen zu unserem Aroundhome Expert:innen Podcast für Fragen rund ums Zuhause. Mir zugeschaltet sind heute Stephan Wilforth und Malte Fichtner zugeschaltet. Herzlich willkommen und schön, dass Sie da sind.

Stephan Wilforth: Hallo, auch von meiner Seite.

Aroundhome: Um den Hörer:innen gleich mal ein Bild von der Lage zu vermitteln, hilft es am besten, wenn wir ein paar Zahlen und Fakten nennen zum Solarbestand in Deutschland. Können Sie mir einen Einblick geben, wie die Solaranlagenlandschaft gerade aktuell aufgestellt ist?

Solaranlagenpotenzial in Deutschland

„Wir haben ungefähr 40 Millionen Gesamtgebäude in Deutschland und davon einen Anteil etwas unter 50 Prozent, also 17 Millionen Wohngebäude etwa. Das heißt, wenn wir jetzt bei einem Zehntel [der Gebäude] sind, die bereits eine Photovoltaikanlage haben, dann hätten wir noch 90 Prozent, bei dem man Anlagen bauen könnte." Stephan Wilforth

Stephan Wilforth: Im Moment haben wir etwa 1,55 Millionen Photovoltaikanlagen, die auf Gebäuden errichtet worden sind, die man als Wohngebäude bezeichnen kann. Diese Anlagen sind dann bis zu zehn Kilowatt Peak groß, also typische Anlagen, die er für den privaten Bereich. In 2021 – da kennt man die Zahlen – haben diese Anlagen etwa 50 Terawattstunden Strom generiert bzw. auch die weiteren Photovoltaikanlagen etwa 50 Terawattstunden Strom generiert, was ein Anteil von ungefähr 10 Prozent am Gesamtstrombedarf ausmacht.

Aroundhome: Das sind schon mal einige Zahlen, um das noch mal ein bisschen auszuloten: Das heißt, wie ist Ihre Einschätzung persönlich zu der Lage der Solaranlagen in Deutschland. Haben wir hier noch großes Potenzial, das wir ausschöpfen sollten?

Stephan Wilforth: Also wir haben, wie gesagt, etwa 1,55 Millionen Anlagen, die derzeit gebaut worden sind. Wir haben ungefähr 40 Millionen Gesamtgebäude in Deutschland und davon einen Anteil etwas unter 50 Prozent, also 17 Millionen Wohngebäude etwa. Das heißt, wenn wir jetzt bei einem Zehntel [der Gebäude] sind, die bereits eine Photovoltaikanlage haben, dann hätten wir noch 90 Prozent, bei dem man Anlagen bauen könnte. Von den insgesamt 40 Millionen Wohngebäuden geht man davon aus, dass sie ein Potenzial haben von Photovoltaik auf diesen Gebäuden von etwa 1.000 Gigawatt Peak, die installierbar wären.

Aroundhome: Das heißt, dass noch eine Menge Luft nach oben. Okay, wenn man sich jetzt das anhört, diese Zahl, ist da noch viel Potenzial und man sieht dazu natürlich noch die aktuellen Nachrichten, da gewinnt man den Eindruck, dass sowohl die Industrie als auch die Verbraucher:innen jetzt ein Stück weit die erneuerbaren Energien auch wiederentdecken oder neu zum Thema erklären. Einige denken vielleicht auch zum ersten Mal darüber nach. Warum ist denn jetzt die Solarenergie gerade so wichtig?

Stephan Wilforth: Deutschland deckt etwa 70 Prozent des Strombedarfs, den wir haben, über Energieimporte. Also jetzt nicht, dass die 70 Prozent Strom über die Netze kommen, aber das, was wir brauchen, um die Energie zu erzeugen, davon sind 70 Prozent, die wir importieren müssen. Und das ist eben auch Gas.

Und das weiß Jeder und Jede im Moment, dass die Russen Gas eben auch als ein Mittel der Kriegsführung* einsetzen. In der hybriden Kriegsführung einsetzen und dadurch Gas knapp wird und durch diese Knappheit der Preis entsprechend steigt. Und dass der Strommarkt so organisiert ist, dass im Prinzip die letzte Kilowattstunde Strom den Preis diktiert, so dass, wenn jetzt die Gaskraftwerke entsprechend teuer ihre Energie nur anbieten können, dass dann der Strompreis insgesamt auch steigt.

* Gemeint ist der russische Überfall auf die Ukraine, der im Februar 2022 begann.

Aroundhome: Das heißt aber auch, dass der Strompreis nicht von den erneuerbaren Energien getrieben wird, sondern wirklich aktuell auch vom Gaspreis sozusagen und den aktuellen Entwicklungen hochgetrieben wird.

Stephan Wilforth: Ja, es gab ja die Diskussion, dass die EEG-Umlage einer der Treiber des Energiepreises sei. Das ist zum Teil sicherlich so, aber das ist auf jeden Fall zum größeren Teil auch nicht so, weil die erneuerbaren Energien eben nicht nur preistreibend wirken, sondern auch preissenkend wirken. Aber im Moment ist es eben wie gesagt garantiert nicht so, sondern der Preistreiber ist dem geschuldet, dass die Gesamtsituation gerade ist, wie sie ist.

Aroundhome: Und daraus schließe ich jetzt auch, dass das auch ein Grund ist, warum erneuerbare Energien jetzt vor allen Dingen sehr attraktiv werden und immer populärer. Und jetzt würde mich aber mal interessieren, so ist die Situation gerade heute. Aber inwieweit ist sie denn anders als vielleicht vor 10 oder 15 Jahren oder vielleicht sogar 30 Jahren, wo die Solarenergie auch schon einmal populär war und einen kleinen Schub bekommen hat?

Stephan Wilforth: Ja, also vor 30 Jahren. Das würde ich jetzt noch der Zeit der Pioniere zuordnen. Also da hat man noch andere Motivationen, eine Photovoltaikanlage auf das Dach zu setzen, als jetzt einen wirtschaftlichen Aspekt dabei zu haben. Dann hatten wir so Ende der 2000er Anfang der 2010er-Jahre so im Prinzip bis 2012 eine gute Einspeisevergütung, die es wirtschaftlich lukrativ machte, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu haben.

Dann gab es, das wissen auch alle, die Vollbremsung der damaligen Bundesregierung, die dazu geführt hat, dass der Ausbau massiv eingebrochen ist in 2013 und wir jetzt so eine Erholung in den letzten drei, vier Jahren erleben und natürlich im Moment vor dem Hintergrund steigender Energiepreise einen wahren Boom. Also alle Installateure, die ich kenne, haben nicht mehr das Problem, dass sie Aufträge finden müssen, sondern dass sie gucken müssen, welchen Auftrag ich zuerst oder kann ich überhaupt noch bearbeiten.

Es gibt halt im Moment mehr Nachfrage, als dass es ein Angebot gibt, was eben darauf, glaube ich, ganz aktuell auch schließen lässt, dass viele Leute einen Beitrag leisten wollen zur Energieunabhängigkeit. Wie gesagt, 70 Prozent haben wir Import. Wenn man das mal auf Lebensmittel bezieht, da ist das im unteren einstelligen Prozentbereich. Und von diesen 70 Prozent Abhängigkeit von Drittstaaten müssen wir einfach runter. Und da wollen halt viele Leute ihren Beitrag leisten.

Solaranlage fürs Eigenheim

Aroundhome: Die Motivation für die Haushalte ist natürlich auch, ihren persönlichen Beitrag zu leisten, wie Sie es auch gerade gesagt haben zur Energiewende und natürlich auch ein Stück weit Autarkie. Welche Möglichkeiten bieten sich denn jetzt für Eigenheimbesitzer:innen, wenn sie eine Solaranlage nutzen wollen?

Stephan Wilforth: Ich würde als Eigenheimbesitzer bzw. -besitzerin, glaube ich zunächst mal überlegen, was ist mein Ziel? Also ist mein Ziel das, was wir gerade schon mal angesprochen haben, eher eine gute Rendite zu erzeugen? Dann habe ich wahrscheinlich nach derzeitigem Stand keinen Speicher und eine kleine Anlage, bei der der größte Teil eben auch direkt im eigenen Haushalt verbraucht wird. Zu klein darf sie auch nicht werden, weil dann die fixen Kosten einfach zu hoch sind. Aber es ist eher eine kleine Anlage.

Möchte ich viel zum Klimaschutz beitragen, dann würde ich halt wie früher so viel meine Dachfläche nutzen, wie ich eben nutzen kann. Das ist aber vielleicht nicht die wirtschaftlichste, aber vielleicht die emotional bedeutendste Variante, die man haben möchte. Dann kann ich sagen, ich möchte möglichst viel Autarkie haben. Ich möchte möglichst viel Strombezug, den ich selber habe, auch in den Abendstunden decken können. Dann würde ich mir über eine Batterie Gedanken machen.

„Sodass man jetzt nicht sagen kann, im Norden lohnt es sich nicht, sondern es lohnt sich eigentlich, in ganz Deutschland eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu haben. Im gesamten Mix sowieso.“ Stephan Wilforth

Und dann wäre die vierte Ausbaustufe, die man sich noch überlegen könnte, eine Anlage, die auch einen Inselbetrieb ermöglicht, also die auch dann funktionieren, wenn der Netzstrom gerade nicht zur Verfügung steht. In Deutschland haben wir zum Glück im Schnitt, glaube ich, nur wenige Minuten im Jahr einen Stromausfall. Aber es gibt andere Länder, wo man ein anderes Bewusstsein für Stromausfälle hat.

Aroundhome: Haben Sie eine Einschätzung, Herr Wilforth, welche Motivation gerade überwiegt bei der Bevölkerung, also ob es Autarkie ist oder eher die Wirtschaftlichkeit?

Stephan Wilforth: Also wenn ich das von den Installateuren höre, dann ist heute mindestens jede zweite Anlage auch mit einer Batterie ausgestattet. Das heißt, da geht es dann schon darum, auch in den Abendstunden den Strom vom eigenen Dach nutzen zu können. Deshalb, würde ich sagen, ist Autarkie, ein wichtiger Treiber, den man im Moment hat.

Aroundhome: Jetzt würde mich auch mal interessieren, welche technischen Hilfsmittel und Möglichkeiten gibt es denn, diese Voraussetzungen für eine PV-Anlage auch zu prüfen? Wenn man jetzt sagt, man möchte autark werden von steigenden Energiepreisen. Wo in Deutschland haben denn Solaranlagen das größte Potenzial, um vielleicht auch genau diese Motivation zu erreichen?

Stephan Wilforth: Ja, das größte Potenzial. Da hat man auch so ein Süd-Nord-Gefälle, wenn man das so sagen möchte, dass im Süden einfach mehr Sonneneinstrahlung ist als in den nördlichen Bundesländern. Das wird ein bisschen dadurch wettgemacht, dass Photovoltaikanlagen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Temperatur haben.

Das heißt, wenn sie im Sommer zu warm werden, dass sie dann eben auch nicht so effizient funktionieren, wie wenn sie denn kühler wären. Sodass man jetzt nicht sagen kann, im Norden lohnt es sich nicht, sondern es lohnt sich eigentlich, in ganz Deutschland eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu haben. Im gesamten Mix sowieso.

Und das war aus unserer Sicht – wir kommen ja eigentlich aus dem Bereich der Bürgerbeteiligung, der Partizipation – war ganz am Anfang die Frage: Warum beschäftigen wir uns eigentlich mit diesem Thema? Da ging es darum. Viele Angebote waren da von Installationsbetrieben, die nicht immer exakt das prognostiziert haben, was man auch erwarten konnte, um das mal vorsichtig zu formulieren, sondern wo die eine oder andere Prognose eben auch besonders positiv war, um Menschen davon zu überzeugen, eine bestimmte Anlage auch dann zu erwerben.

Und wir haben im Bereich der Bürgerbeteiligung, der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements sehr viel Erfahrung aus dem Bereich der Bauleitplanung der Stadtplanung und haben das übertragen auf den Bereich der erneuerbaren Energien, in dem wir unabhängige Portale geschaffen haben, die es ermöglichen, ohne dass wir eine Verkaufsabsicht einer Photovoltaikanlage haben, sich ganz unabhängig über das Potenzial auf dem eigenen Dach zu informieren und dann auch vielleicht etwas gestärkt mit einem Installateur zu sprechen und zu sagen, wie passt denn die eine Prognose zu der anderen Prognose und wie kann man sich da annähern.

Christopher Döring erklärt im Interview mit Aroundhome, was ein Energiemanagement leistet. Er trägt Hemd und Sakko, dunkle Haare und lächelt in die Kamera.
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Solarpotenzial ermitteln

Aroundhome: Herr Fichtner als technische Geschäftsleitung der Tetraeder Solar können Sie uns da vielleicht noch einen tieferen Einblick geben? Auch noch mal, welche Hilfsmittel und Möglichkeiten Sie dort vor allen Dingen einsetzen, um eben, wie Herr Wilforth gerade gesagt hat, auch ein Stück weit die Installateure oder auch die Anlagenbetriebe hier zu unterstützen und Potenziale zu erkennen.

Malte Fichtner: Ja, sehr gerne. Wir als Unternehmen stellen Kommunen beispielsweise Solarpotenzialkataster zur Verfügung. Diese sind ein gutes Mittel, um eine erste und vor allem dann auch unabhängige Einschätzung über das Solarpotenzial des eigenen Daches zu erhalten. In einem Solarpotenzialkataster zeigen wir dann für alle Dachflächen einer Stadt oder Region, ob dieses für die Gewinnung von Strom aus der Kraft der Sonne auch geeignet ist.

Darüber hinaus kann dann auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgenommen werden. Man kann dann auch sehen, wie eigentlich die Autarkiequote wäre, mit oder ohne Batteriespeicher, und kann wirklich auf seine persönliche Situation eingehen. Solche Solarpotenzialkataster werden dann häufig von Bundesländern, Kreisen oder Städten bei uns in Auftrag gegeben und dann auch von den Bürgern durch eine gezielte Internetsuche auch schnell gefunden.

Aroundhome: Okay, Solarpotenzialkataster ist natürlich auch ein umständliches Wort. Können Sie mal ganz kurz sagen, was das genau ist?

Malte Fichtner: Ja, klar. Solarpotenzialkataster kann man sich so vorstellen, das sind im Grunde interaktive Kartenwerke, die man online im Internet aufrufen kann. Und in diesen Katastern ist dann für jedes Gebäude einer Stadt verzeichnet, ob es geeignet ist für die Gewinnung von Solarenergie. Das Ganze zeigt die nutzbare Sonneneinstrahlung und auch die individuelle Verschattung des eigenen Daches auf, sodass man selbst auch zu einer leicht verständlichen Einschätzung kommen kann und, wie gesagt, auch diese Wirtschaftlichkeitsberechnung vornehmen kann. Die vielleicht erst mal nicht ganz trivial erscheint und sich dann auch sicher sein kann, dass sich das Ganze lohnt oder auch zumindest für die ausreichende Autarkie sorgen kann.

Aroundhome: Wenn Sie sagen, die sind bundesweit verfügbar, sind die denn auch bundesweit einheitlich? Folgt das immer demselben Aufbau oder gibt es hier auch Unterschiede?

Malte Fichtner: Leider nicht ganz. Da gibt es tatsächlich Unterschiede. Das liegt auch daran, dass in den Bundesländern die Daten nicht immer in der gleichen Qualität vorliegen. Da arbeiten wir natürlich auch ganz aktiv daran, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass diese Daten erhoben und gerade auch für diesen Zweck genutzt werden können. Man muss sich da ein bisschen informieren. Wie gesagt, im Internet kann man danach suchen. Es wird aber immer mehr, sodass wir auch immer öfter auch landesweite Kataster erstellen können. In anderen Ländern sind wir da vielleicht schon etwas weiter als in Deutschland, aber die Bundesländer arbeiten daran und wir mit den Bundesländern.

Aroundhome: Sie haben gerade gesagt, dass man die Solarpotenzialkataster im Internet auch einfach aufrufen und finden kann. Damit sich die Hörer:innen jetzt vielleicht ein besseres Bild machen können: Wie kann ich mir den Aufbau vorstellen? Was erwartet mich dann, wenn ich so etwas aufrufe? Gebe ich meine Postleitzahl ein? Muss ich vielleicht Daten zu meinem Dach eingeben? Was genau erwartet Hauseigentümer:innen?

Wie Sie das Kataster benutzen

Malte Fichtner: In der Regel gibt es eine kleine Portalseite, auf der auch weitere Informationen zur Verfügung gestellt werden, zum Beispiel Tipps zur Planung einer Anlage. Das Kataster selbst ist dann über die eigene Adresse aufrufbar. Ich kann dort dann schon meistens das eigene Gebäude sehen und auch die Einstrahlung auf meinem Dach erkennen. Und bei uns ist es dann auch so, dass man wirklich einen einfach zu nutzenden Assistenten aufrufen kann durch Klick auf das Gebäude. Da werden einfache Fragen zu meiner persönlichen Situation gestellt. Aber auch optionale Kriterien können oft eingesehen und verändert werden, sodass man das Ganze wirklich möglichst genau auf die eigene Situation einstellen kann. Und man wird dann durch die verschiedenen Bereiche geführt.

Das heißt, es gibt Photovoltaikanlagen, Planungen, es gibt die solarthermische Planung für die Erzeugung von Wärmeenergie, um zum Beispiel die Heizung oder Warmwasser zu unterstützen, und das Ganze geht dann eben auch in die Wirtschaftlichkeitsberechnung, um die Rendite am Ende ein bisschen einschätzen zu können. Das ist ein einfach zu steuernder Assistent im Idealfall und am Ende ist in der Regel dann auch ein PDF-Bericht zum Beispiel möglich, mit dem ich dann auch selber einmal zu einem Handwerker gehen und mich weiter informieren kann.

Aroundhome: Das heißt, die Hauseigentümer:innen können mithilfe eines Katasters bzw. mithilfe ihres Tools zum Beispiel feststellen, welches Potenzial ihr persönliches Dach hinsichtlich Solaranlagen haben und das, auch was Herr Wilforth angesprochen hatte, mit ihren Zielen abgleichen – ob eben den eigenen Strombedarf zu decken oder vielleicht auch sogar in die Wirtschaftlichkeit gehen und noch ein Stück weit den Strom ins Netz einzuspeisen und dafür Vergütungen zu erhalten.

Malte Fichtner: Ganz genau.

Aroundhome: Okay. Gibt es denn Dinge, die die Hauseigentümer:innen, die zum Beispiel dieses Tool nutzen wollen, vorab noch mal klären sollten? Also gibt es zum Beispiel bestimmte Merkmale oder Beschaffenheiten, zum Beispiel vom Dach, die sie beachten sollten, wenn sie das Tool benutzen? Oder vielleicht auch einfach schon vorab bei der Planung. Wenn sie sagen, okay, sie möchten Solarenergie nicht nur selbst für sich nutzen mit einem Speicher, sondern auch einspeisen. Was gibt es da für Vorüberlegungen oder eben auch für Beschaffenheiten, die sie sich vorab überlegen sollten?

Dach-Anforderungen

Malte Fichtner: Bei der Nutzung unserer Tools werden schon einige Fragen vorab beantwortet, mit denen man sich aber auseinandersetzen sollte. Das ist dann zum einen die Größe des Daches, die Ausrichtung des Daches, das heißt, zeigt die Fläche optimalerweise nach Süden oder ist es eine Ost-West-Ausrichtung? Die Neigung des Daches spielt auch eine Rolle, weil die Einstrahlung entsprechend höher ist, wenn das Dach optimal geneigt ist.

„Aber man muss sich auch Gedanken darüber machen, wie die Statik ist. Wie alt ist vielleicht auch die Dacheindeckung? Was für eine Art von Dacheindeckung habe ich? Kann ich die Module dort einfach installieren oder ist das eher eine Herausforderung? Auch die Isolation des Daches sowie die Lüftungsanlage ist wichtig betrachtet zu werden. Und eben ganz besonders die Verschattung.“ Malte Fichtner

Aber man muss sich auch Gedanken darüber machen, wie die Statik ist. Wie alt ist vielleicht auch die Dacheindeckung? Was für eine Art von Dacheindeckung habe ich? Kann ich die Module dort einfach installieren oder ist das eher eine Herausforderung? Auch die Isolation des Daches sowie die Lüftungsanlage ist wichtig, betrachtet zu werden. Und eben ganz besonders die Verschattung.

Also wenn im Süden ein großer Baum steht oder das Nachbargebäude sehr nah an der Hauptdachfläche liegt, dann fällt es natürlich dem Laien erst einmal schwer, diese Verschattung einzuschätzen. Ist das eine starke Verschattung, die gegen eine Installation spricht oder ist es eine leichte Verschattung, die so weit erst mal ignorierbar oder zumindest akzeptabel ist. Und da helfen eben Solarkataster solche Solaranalysen. Das wären aber auf jeden Fall Fragen, die man stellen sollte und dann am Ende auch mit dem Installateur besprechen sollte.

Aroundhome: Sie haben jetzt schon ein paar Faktoren genannt, auch die Dachneigung, die Ausrichtung, das lässt sich ja vielleicht noch feststellen oder sieht man in den Bauunterlagen. Aber gerade der letzte Punkt, den Sie auch meinten: Inwieweit können Hauseigentümer:innen denn jetzt selbst eine Analyse ihres Daches vornehmen? Oder ist es dafür schon notwendig, den ersten Blick vielleicht in so ein Kataster zu werfen und dann im zweiten Schritt noch mal mit dem Installateur diese Daten abzugleichen? Oder was würden Sie in dem Fall raten?

Malte Fichtner: Ja, eine grobe Einschätzung kann man sicherlich auch selbst vornehmen. Das heißt, wenn ich eine nach Süden, Osten oder Westen freie Dachfläche habe, von der ich ausgehen kann, dass sie nicht besonders verschattet ist, ist das schon mal gut. Das Dach selbst sollte natürlich möglichst frei von Dachaufbauten sein – Dachgauben, kleinere Schornsteine etc. –, die natürlich dann bei der Installation später zu Problemen führen können. Das kann man, denke ich, schon auch ganz gut selbst einschätzen.

Wenn man da sichergehen will, würde ich immer auch eine Solaranalyse zumindest einmal recherchieren, ob die verfügbar ist und am Ende eben auch einen Installationsbetrieb suchen, der Erfahrung hat mit der Installation von Solaranlagen, der einem helfen kann.

Stephan Wilforth: Vielleicht würde ich noch einmal darauf eingehen mit der Himmelsrichtung und mit der Neigung. Man hat ja immer so den Eindruck, Süden sonst ist nicht so gut.

Wenn man jetzt sagt, man hat zum Beispiel ein Flachdach und macht eine relativ flache Aufständerung auf dem Flachdach nach Ost-West, weil man gerne einen Energieertrag gut verteilt über den Tag haben möchte. Dann hat man immer noch 90 bis 95 Prozent des Ertrags, den man im besten Falle bei einer reinen Südaufstellung und etwas steiler bekommen könnte. Es ist nicht so, dass [der Ertrag] ganz fürchterlich einbricht bei einer Ost-West-Anlage, sondern dass es sich auch dann lohnt, danach zu gucken.

Und das, was der Malte Fichtner gerade schon gesagt hat, das Thema Verschattung ist halt, glaube ich, ein wichtiges Thema. Und habe ich genug frei verfügbare Dachfläche, die nicht so stark unterbrochen ist. Das kann man aber vermutlich selber erst mal ganz gut einschätzen und dann mit den Tools im Internet [abgleichen], um den Eindruck der Anlage zu gewinnen, die man dann ja ohnehin mit einem Installationsbetrieb vor Ort noch mal durchsprechen würde.

Denn was wir zum Beispiel auch in unserem Solarpotenzialkataster nicht feststellen können: Ist die Statik geeignet? Was ist mit der Wegeführung für die Kabel? Brauche ich möglicherweise noch eine andere Anschlusssituation im Keller oder wo auch immer der Hausanschluss ist. Das muss man dann mit dem Installateur mit der Installateurin am Ende des Tages wirklich vor Ort besprechen und sich das gemeinsam angucken.

Nahaufnahme von blauen Solarmodulen mit einem klaren Rastermuster, beleuchtet von hellem Sonnenlicht. Die Module gehören zu einer Solaranlage auf einem Wohnhaus und erzeugen erneuerbare Energie zur nachhaltigen Stromversorgung.
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Aroundhome: Sie haben jetzt beide auch schon mehrmals die Verschattung angesprochen. Dazu zählen ja auch Giebelfenster oder zum Beispiel Schornsteine. Gibt es andere Elemente, die vielleicht berücksichtigt werden müssen, die eben eine Verschattung erzeugen können? Und können Hauseigentümer:innen das auch selbst ausrechnen oder einschätzen, dass es dann x Prozent meines Daches verschattet sind? Hilft da das Tool zum Beispiel weiter oder ist das wirklich erstmal eine reine optische Selbsteinschätzung?

Stephan Wilforth: Ja, das ist der wesentliche Unterschied zwischen unseren Solarkataster. Und es gibt ja noch zwei, finde ich ernst zu nehmende Marktbegleiter in diesem Segment. Und dann den Katastern, wo man einfach nur mit ein paar Gebäudeangaben arbeitet. Also bei den Katastern, die wir machen, sind eben auch die Verschattungssituation des Gebäudes, die Eigenverschattung, die Verschattung durch Nachbargebäude, die Verschattung durch Vegetation, also Bäume, und auch die Verschattung durch das Gelände berücksichtigt. Das macht natürlich auch einen Unterschied, wenn man eher in einem bewegten Gelände, also eher in den Bergen, unterwegs ist oder ob man auf der Süd- oder auf der Nordseite ist. Klar, das kennt jede und jeder.

Im Tal ist es dann möglicherweise, je nachdem, wie es ausgerichtet ist, auch ein bisschen früher dunkel, als wenn man oben auf dem Berg ist. Und das berücksichtigen wir in unseren Katastern eben alles sehr detailliert und sehr genau. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, dass die Analyse so für alle 30 Quadratzentimeter. Also wenn man so ein Dreieck nimmt oder drei Lineal nimmt, man üblicherweise dann auch zu Hause hat oder was die Kinder in der Schule haben oder so und sich das so im Dreieck hinlegt, dann hat man ungefähr die Fläche, die die Detaillierung ausmacht, auf der wir rechnen. Das ist dann schon sehr genau.

Störfaktoren auf dem Dach

Aroundhome: Das klingt auf jeden Fall sehr gut und gerade wenn ich mir die aktuelle Situation auch der Handwerker:innen und der Installateure für Solaranlagen ansehe, ist es wahrscheinlich ein guter erster Schritt für Hauseigentümer:innen, wenn sie sich erst mal selbst informieren und mit Hilfe der Kataster schauen, wie hoch ist denn das Potenzial meiner Solaranlage, um eine Einschätzung zu haben und sich dann an die Fachfirma zu wenden. Wir haben jetzt gerade viel über Verschattung gesprochen. Welche weiteren Störfaktoren gibt es denn, die das Potenzial des Daches oder den Ertrag letztendlich vielleicht sogar schmälern können?

Malte Fichtner: Also hauptsächlich ist es natürlich die Verschattung, aber wir sehen auch immer mal wieder, dass erst mal die falsche Dachfläche gewählt wird. Das ist gerade bei Ost-West-Anlagen oder auch Dächern gar nicht so einfach zu entscheiden, auf welcher Seite des Daches die Anlage denn platziert werden sollte. Das fällt teilweise auch den Fachbetrieben schwer. Da hilft es natürlich, wenn diese sich auch Zugriff auf die Solaranalysedaten suchen. Also auch da liefern wir natürlich direkte Schnittstellen, damit eben diese Auswahl der besten Dachfläche erfolgen kann.

Und grundsätzlich ist natürlich am Ende auch der professionelle Anschluss der Anlage wichtig, die professionelle Installation. Und da ist dann wirklich der Fachbetrieb wichtig, der dort gewählt wird.

Chancen eines Solarpotenzialkatasters

Aroundhome: Was ist denn Ihre Motivation, Solarpotenzialkataster auch zur Verfügung zu stellen und eben auch immer weiter auszubauen?

Stephan Wilforth: Also zum einen geht es uns darum, ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, selbstsicher zu werden, also sicher zu sein in dem, was ist mein Ziel, aber auch sicher zu sein in dem, was ist mein Potenzial. Und dann mit dieser Sicherheit auf einen Betrieb zuzugehen und zu sagen: Das habe ich vor, das ist mein Dach und ich würde jetzt gerne mal im Detail darüber sprechen.

„Auch ein Aspekt, den man berücksichtigen kann, ob eine solarthermische Anlage in Frage kommt und dass man für eine solarthermische Anlage erst die sehr direkten und vielleicht auch steileren Flächen anschaut.“ Stephan Wilforth

Wir sind natürlich auch daran interessiert, dass die Installationsbetriebe das nutzen. Denn Installationsbetriebe haben halt sehr, sehr viele Anfragen im Moment und haben so eine Möglichkeit, mit einem Solarpotenzialkataster schnell zu prüfen, ob eine Anlage auf einem bestimmten Gebäude überhaupt installierbar und rentabel ist. Je nachdem, was die Kundin der Kunde für Zielvorstellungen hat. Und können dann auch schnell beraten und gut beraten, was die richtige Anlage und die richtige Auslegung ist.

Auch ein Aspekt, den man berücksichtigen kann, ob eine solarthermische Anlage infrage kommt und dass man für eine solarthermische Anlage erst die sehr direkten und vielleicht auch steileren Flächen anschaut. Also Solarthermie braucht man halt, je nachdem, ob das für Warmwasser oder für Warmwasser und Heizung ist.

Auch da muss man dann gucken, wie man das ausrichtet. Auch wie steil die Anlage sein soll, welches System man da nimmt, ob er Vakuumröhrenkollektoren oder eher Flachkollektoren. Da kann dann aber ein Betrieb gut beraten, wenn man sagt, was man will. Dann wissen die, wie sie das auszulegen haben. Aber im Hinblick auf ein Solarpotenzialkataster macht es Sinn, sich darüber auch Gedanken zu machen, weil man möglicherweise Flächen erst frei lässt für den Bereich Solarthermie, bevor man dann weitere Flächen nutzt für den Bereich Photovoltaik, die auch wenn sie jetzt nicht in der optimalen Ausrichtung genutzt werden, ja immer noch 90 bis 95 Prozent des solaren Stromertrags bieten können.

Aroundhome: Bildet denn ein Solarpotenzialkataster sowohl das Potenzial für eine PV-Anlage zur Stromgewinnung als auch für eine Solarthermie ab?

Malte Fichtner: Ja, in der Regel schon. Das sollte zumindest so sein. Es sollte auch gemeinsam betrachtet werden. Auch da hat es in den letzten Jahren natürlich Weiterentwicklungen gegeben und da geht es auch gerade darum, wie man die Fläche optimal plant. Dass man zum Beispiel zunächst auch darüber nachdenkt, wo könnte man solarthermische Module installieren und danach, wo kann ich Photovoltaikmodule platzieren. Also Module, die Strom erzeugen anstatt Wärme. In der Regel ist es aber heutzutage so, dass beides berücksichtigt wird.

Aroundhome: Okay, dann halte ich noch mal fest, dass es einfach ganz wichtig ist, sich vorab Gedanken darüber zu machen: Was genau möchte ich machen, was möchte ich mit der Anlage erzielen und dementsprechend halt das Kataster zu nutzen, das Potenzial zu erkennen und mich anschließend auch an eine Fachfirma zu wenden und ihr sogar die Daten zu geben. Was mich interessieren würde, stehen diese Solarpotenzialkataster kostenfrei zur Verfügung?

„Wir haben etwa im Moment zehn Prozent des Strombedarfs aus Solaranlagen gedeckt, die auf Dachflächen in der Freifläche liegen und wir haben gleichzeitig aber etwa das 20-fache Potenzial von dem, was wir heute haben, noch auf den Dachflächen verfügbar. Also wir brauchen nicht mehr als alle Dachflächen, um den Strombedarf zunächst mal bilanziell zu decken.“ Stephan Wilforth

Stephan Wilforth: Ich fange mal mit dem, was ich mir wünschen würde, an. Ganz zu Anfang gesagt: Wir haben etwa im Moment zehn Prozent des Strombedarfs aus Solaranlagen gedeckt, die auf Dachflächen in der Freifläche liegen und wir haben gleichzeitig aber etwa das 20-fache Potenzial von dem, was wir heute haben, noch auf den Dachflächen verfügbar. Also wir brauchen nicht mehr als alle Dachflächen, um den Strombedarf zunächst mal bilanziell zu decken. Das Thema Ungleichzeitigkeit von Verbrauch und Angebot lasse ich mal außen vor.

Aber ich würde mir wünschen, dass alle, die eine Dachfläche haben, die sich eignet für eine Einstrahlung von der Statik her, dass da ein Ruck durch das Land geht und gesagt wird, wir machen unseren Beitrag für eine Energieunabhängigkeit des Landes. Wir tragen dazu bei, das Klima zu schonen. Und am Ende tragen wir auch dazu bei, dass die Strompreise mittelfristig wieder auf einem für alle gut verträglichen Niveau bleiben. Ich kann es nur noch mal wiederholen, sich Gedanken dazu zu machen, was ist meine persönliche Motivation und dieser Motivation zu folgen und das Thema anzugehen. Das ist Wunsch und Tipp gleichzeitig.

Aroundhome: Danke schön. Und Herr Fichtner?

Malte Fichtner: Ja, ich kann das so natürlich nur unterschreiben. Mein Wunsch und Tipp wäre natürlich, zum Schluss dieses Podcasts sofort ins Internet zu schauen, nach dem eigenen Potenzial zu schauen, das Solarpotenzialkataster zu öffnen und wirklich den nächsten Schritt zu gehen. Und der fängt damit an, sich erst mal über das Potenzial zu informieren. Und ich glaube, viele werden überrascht sein, wie groß das Potenzial ist und wie kostengünstig mittlerweile auch Solaranlagen geworden sind.

Aroundhome: Vielen Dank für das Gespräch und die vielen Tipps und ich wünsche Ihnen auch noch einen wunderschönen Tag.

Stephan Wilforth: Ja, danke auch. Sehr gerne. Und für Sie auch.

Malte Fichtner: Danke, gleichfalls.

Aroundhome: Alle relevanten Links zum Solarpotenzialkataster sowie mehr Informationen rund um das Thema Solaranlage finden Sie auf aroundhome.de. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, eine passende Fachfirma für die Installation zu suchen. Ich bedanke mich fürs Zuhören und sage Tschüss und bis zum nächsten Mal.

Die Fragen stellte Antonia Rupnow.

Nahaufnahme von blauen Solarmodulen mit einem klaren Rastermuster, beleuchtet von hellem Sonnenlicht. Die Module gehören zu einer Solaranlage auf einem Wohnhaus und erzeugen erneuerbare Energie zur nachhaltigen Stromversorgung.
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