Wer ein Haus baut oder saniert, sollte auch immer eine gute Fassadendämmung miteinplanen. Eine hochwertige Dämmung schützt Ihr Eigenheim in den kalten Monaten vor eindringender Kälte und im Sommer vor der Hitze von außen. Durchschnittlich können Sie mit einer Fassadendämmung etwa 20 Prozent Ihrer Heizkosten sparen. Eine gute Wärmeisolierung verringert außerdem Ihren CO2-Ausstoß, weil sie Ihren Energieverbrauch senkt.
Jedes Dämmsystem ist unterschiedlich aufgebaut und eignet sich für verschiedene Ausgangssituationen. Grundlegend werden drei Arten von Fassadendämmungen unterschieden:
Art der Dämmung | Einsatzgebiet | Vorteile | Nachteile |
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für zweischaliges Mauerwerk mit mindestens 3,5 cm Hohlraum | kein Neuverputzen der Fassade nötig geringer Aufwand niedriger Preis Optik der Fassade bleibt erhalten | begrenzter Raum für Dämmstoffe geringere Dämmwirkung als Wärmedämmverbundsysteme | |
Wärmedämmverbundsystem (WDVS) | für einschalige Außenwände und Wände mit Vormauerschale | Schutz der Bausubstanz sehr guter Hitzeschutz | aufwendige Montage kann nicht an jeder Fassade befestigt werden |
für einschalige Außenwände und Wände mit Vormauerschale | besonders nachhaltig viele Gestaltungsmöglichkeiten wenig schadensanfällig | Platzbedarf hohe Anschaffungskosten |
Jedes Dämmmaterial hat mehrere Vor- und Nachteile. Auch die Kosten fallen unterschiedlich aus. Je nach Dämmart liegen die durchschnittlichen Kosten zwischen 60 und 250 Euro pro Quadratmeter. Wählen Sie statt synthetischer Dämmstoffe ökologische Materialien, können die Preise noch deutlich höher ausfallen. Unsere Preistabelle verschafft Ihnen einen ersten Einblick in die Kosten:
Art der Dämmung | Kosten pro m²* |
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Einblasdämmung | ca. 60 Euro |
Wärmedämmverbundsystem (WDVS) | ca. 120 Euro |
Hinterlüftete Vorhangfassade | ca. 250 Euro |
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Bei einer Fassadendämmung fallen nicht nur Kosten für das Material und die Arbeitskraft an, sondern auch diverse Nebenkosten. Für das Gerüst können Sie bei einer Standzeit von vier Wochen und einer Fassadengröße von 115 Quadratmetern beispielsweise etwa 1.400 Euro einkalkulieren. Müssen alte Dämmmaterialien entsorgt werden, sollten Sie etwa mit 400 Euro pro Tonne rechnen. Da Glas- oder Steinwolle außerdem nicht ungetrennt und unverpackt entsorgt werden darf, sind spezielle Säcke nötig. Schutzmasken und -anzüge schlagen mit ungefähr 25 Euro zu Buche.
Arbeitsschritt | Kosten* |
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Gerüstauf- und abbau | ca. 5 - 20 Euro pro m2 |
Entsorgung alter Dämmstoffe | ca. 400 Euro pro Tonne |
Säcke zur Entsorgung alter Dämmung | ca. 10 Euro pro m3 |
Schutzanzug gegen Chemie, Staub usw. | ca. 5 Euro pro Stück |
Atemschutzmaske | ca. 2 Euro pro Stück |
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Erhöhen Sie durch die Fassade die Energieeffizienz Ihres Eigenheims, können Sie sich durch staatliche Förderungen entweder einen Zuschuss für Ihr Bauprojekt sichern oder einen zinsgünstigen Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aufnehmen.
Über die KfW werden Komplettsanierungen zum Effizienzhaus sowie der Bau und Kauf eines Effizienzhauses unterstützt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt Zuschüsse für energieeffiziente Einzelsanierungen, wozu auch die Fassadendämmung zählt.
Zwangsläufig ist nach einer Fassadendämmung auch ein neuer Anstrich fällig - außer bei einer Einblasdämmung. Der Preis für einen neuen Fassadenanstrich liegt meist zwischen 25 Euro und 38 Euro pro Quadratmeter. Diese Kosten sind in der Regel nicht förderfähig, außer Sie streichen Ihre Fassade im Zuge einer energetischen Hausdämmung. In diesem Fall können Sie die damit verbundenen Kosten und damit auch einen Anstrich der Fassade förderfähig machen.
Je nachdem, für welches Dämmsystem Sie sich entscheiden, beträgt die Lebensdauer einer Fassadendämmung zwischen 40 und 50 Jahren. Auch eine fachgerechte Montage ist für die Lebensdauer Ihrer Hausdämmung und die Dichtigkeit ausschlaggebend.
Natürliche Dämmstoffe aus Holzfasern sind oftmals teurer als synthetisch hergestellte. Dafür sind sie umweltfreundlicher, nachwachsend und benötigen in der Herstellung deutlich weniger Energie. Die Dämmeigenschaften sind mittlerweile auf einem vergleichbaren Stand.
Altbauten verfügen in der Regel über zweischaliges Mauerwerk. Deshalb wird bei der Sanierung historischer Gebäude häufig auf die Einblasdämmung (auch Kerndämmung genannt) zurückgegriffen. Dabei werden Löcher in die Fassade gebohrt und Faserdämmstoffe oder rieselfähige Granulate in den Hohlraum geblasen. Eine Alternative ist, dass der Dämmstoff als Schaum in den Hohlraum gespritzt wird. Der Vorteil der Kerndämmung: Die Optik der Fassade bleibt erhalten und das Verfahren ist vergleichsweise kostengünstig.
Die Wirtschaftlichkeit des Dämmens kann am besten im konkreten Einzelfall beurteilt werden. Generell lässt sich jedoch sagen, dass in nicht ausreichend gedämmten Gebäuden bis zu 20 Prozent der Wärme ungenutzt verloren geht. Außerdem kann sich im Innenbereich Kondenswasser bilden, das langfristig einen Schimmelbefall verursacht. Mit einer Außendämmung sparen Sie dauerhaft Energiekosten und schützen Ihr Zuhause vor Schimmel.