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Fassadengestaltung mit Tradition

Schieferfassade: ein Klassiker neu belebt

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Schiefer gehört zu den ältesten Baustoffen im Hausbau. Der Naturstein mit der edel-grauen Optik ist für Dacheindeckungen und als Fassadenbaustoff gebräuchlich. In der aktuellen Architektur erfährt Schiefer ein neues Comeback mit vielfältigen Gestaltungen und Materialkombinationen.
Unsere Autorin Antonia Rupnow ist als Project Managerin der Redaktion für den Video- und Podcast-Content zuständig.
Antonia Rupnow
29.10.2024, 14:03 Uhr
Schieferfassade

Vielfalt durch unterschiedliche Deckung

Schiefer ist ein Naturprodukt, das sich vor allem durch seine parallele Spaltbarkeit und seine anthrazite bis grün-blaue Färbung auszeichnet. Das äußerst wetterfeste Gestein wird bereits seit Jahrhunderten genutzt, um Dächer abzudecken und Fassaden zu verkleiden, denn es verbindet einen zuverlässigen Witterungs- und Brandschutz mit einer edlen, natürlichen Optik. Zudem wirkt es als Fassadenstoff klimaregulierend und bietet gute Dämmeigenschaften. Vor allem in der modernen Architektur wird Schiefer mit anderen Fassadenmaterialien wie Fassadenverkleidung aus Holz oder klassischen Putz kombiniert. Dabei greifen Architekten und Bauherren gern auf die unterschiedlichen Verlegearten von Schiefer zurück, um ein abwechslungsreiches Design zu erzielen.

Deckungsarten im Überblick

Deckungsart

Merkmale

Wabendeckung

quadratische Platten

geringer Materialeinsatz

dynamische Deckung

rechteckige Schieferplatten

Unterschiedliche Plattengrößen sorgen für dynamische Optik.

Fischschuppen

rechteckige Schieferplatten mit schuppenförmigen Bogen

Mit dem Steinformat 40 x 19 cm werden etwa 30 Steine für einen Quadratmeter benötigt.

lineare und variable Rechteck-Deckung

Bei der linearen Legung werden die Platten nicht im Versatz angeordnet.

Bei der variablen Deckung ergibt sich eine orthogonale Struktur mit Kreuzfugenverband.

symmetrische Deckung

quadratische oder rechteckige Platten

symmetrisch senkrechte Verlegung ohne Überdeckung

minimierter Materialverbrauch

Universal-Deckung

quadratische Platten mit abgerundeten Ecken

kann von links nach rechts und andersherum sowie im Hochformat gedeckt werden

wagerechte Deckung

quadratische oder rechteckige Platten

unkomplizierte Verlegung

hohe Materialausnutzung

diagonaler Versatz der Stoßfugen

Einfamilienhaus mit Schieferfassade im oberen Stockwerk

Schiefer in unterschiedlichen Qualitäten

Das Naturprodukt Schiefer ist nur schwer zu klassifizieren. Welche materiellen Anforderungen Schiefer für Dach- oder Fassadengestaltung erfüllen muss, sind im „Produktdatenblatt Schiefer“ des Branchenverbandes Deutsches Dachdecker Handwerk geregelt. Daraus ergibt sich eine Mindestdicke von fünf Millimeter für handelsüblichen Schiefer. Generell sind Schiefer-Elemente zu empfehlen, die ein gültiges CE-Zeichen aufweisen. Darüber hinaus haben sich Verbände in Europa auf die DIN-Norm EN 12326 verständigt, um Schiefer zu klassifizieren. Dennoch ist es beinahe unmöglich, die Haltbarkeit, die Farbechtheit und die Elastizität der jeweiligen Plattenware so zu bemessen, dass Produktunterschiede kenntlich gemacht werden können. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie ein spezialisiertes Unternehmen mit der Gestaltung Ihrer Schieferfassade beauftragen, weil Sie dann von einer langen Gewährleistung profitieren.

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Haltbarkeit und Brandschutz

Neben seinen guten Isolationseigenschaften ist Schiefer absolut wasserdicht. Seine Lebensdauer beträgt in unbeschädigtem Zustand bis zu 100 Jahre und mehr. Zudem ist Schiefer in Brandschutzklasse 1 klassifiziert. Wenn Sie sich also für eine Unterkonstruktion aus Metall entscheiden, schaffen Sie so eine komplett unbrennbare Fassade.

Allerdings kann Schiefer durch mechanische Einwirkung oder Schläge feine Brüche bekommen, die äußerlich kaum zu sehen sind. Durch beschädigte Schieferelemente kann Flüssigkeit in die Wand eindringen und so die gesamte Fassade feucht werden lassen. Daher sollte eine Schieferfassade in regelmäßigen Abständen auf Unversehrtheit hin untersucht werden.

Die Montage einer Schieferfassade

Die gebräuchlichste Art, eine Schieferfassade am Gebäude anzubringen, ist die hinterlüfteten Fassade. Durch diese Konstruktion ist gewährleistet, dass die Hauswand und die eigentliche Fassade thermisch voneinander getrennt sind. Die entstehende Luftschicht sorgt in Verbindung mit einer Dämmung für einen hervorragenden Klimaausgleich. So isoliert die Schieferfassade im Winter wie im Sommer. Die Konstruktion folgt diesem Aufbau:

  1. Außenwand aus Ziegel, Beton, Mauerwerk

  2. effektive Dämmschicht mit Dampfbremse

  3. Unterkonstruktion aus Holz oder Metall

  4. Fassadenelemente aus Schiefer

Die Funktionsweise der Hinterlüftung

Durch die Hinterlüftung bekommt die Schieferfassade nicht nur sehr gute Dämmeigenschaften. Die Hinterlüftung sorgt zudem für einen kontrollierten Abtransport von Kondenswasser nach außen. Die Hauswand ist so permanent von zirkulierender Luft umgeben, die die Wärme reguliert und zusätzlich ein Durchfeuchten des Mauerwerks verhindert.

Die Unterkonstruktion

Für die Unterkonstruktion sind Holz oder Metall gebräuchlich. Dabei ist sowohl eine Schalung, also die vollflächige Unterkonstruktion, oder eine Lattung möglich. In Fragen hinsichtlich einzuholender Genehmigungen und zum Thema Brandschutz berät Sie Ihr Fachbetrieb.

Fassadendämmung

Eine Fassadendämmung ist nicht nur behördlich vorgeschrieben, sie trägt auch maßgeblich zur Verringerung Ihrer Heizkosten bei. Denn sie verhindert Wärmebrücken, die besonders im Winter unnötigen Energieverlust bedeuten. Da eine fachgerechte Dämmung ein bündiges Verlegen der Dämmelemente erfordert, sollten Sie die Dämmung von einem Fachbetrieb vornehmen lassen, auch hinsichtlich der Gewährleistung. Ferner bedarf es einer bauaufsichtlichen Zulassung der Dämmung für hinterlüftete Fassaden.

Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes beachten

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt seit dem 1. November 2020 die energetsichen Anforderungen an zu errichtende und bestehende Gebäude. Sollten Sie mehr als zehn Prozent der Fassade erneuern, benötigen Sie eine Überprüfung des Wärmeschutzes für Ihre komplette Fassade. Handelt es sich bei Ihrem Gebäude um einen Altbau, muss in diesem Fall meist eine Dämmung der Außenwände erfolgen. Durch die Dämmung müssen Sie laut GEG einen Wärmedurchgangskoeffizienten, den sogenannten U-Wert, von 0,24 W/m²k erreichen. Falls Sie sich für eine Förderung qualifizieren wollen, gibt es zusätzliche Anforderungen beim U-Wert.

Vor- und Nachteile einer Schieferfassade

Vorteile

Nachteile

lange Lebensdauer

bruchanfällig beim Zuschnitt

hohe Lastaufnahme trotz geringem Gewicht

kann auf großen Flächen düster wirken

gute Isolation

unebene, raue Oberfläche

guter Brandschutz

große Qualitätsunterschied

wasserdicht

keine Eigenmontage ratsam

zuverlässiger Witterungsschutz

reines Naturprodukt

statische Sicherheit

vielfältige Verlegearten

edle Optik, natürliche Haptik

Die Schieferfassade – eine sinnvolle Investition

Wenn Sie sich grundsätzlich für eine verkleidete Fassade entschieden haben, ist ein Preisvergleich sehr interessant. Neben Schiefer gibt es verschiedenen Optionen, Ihre Fassade zu verkleiden, die häufigsten sind Kunststoff-Elemente, Holz, Metall und Naturstein, darunter fällt auch die Schieferfassade. Die Kosten variieren zwar stark, aber gerade für die Schieferfassade spricht Ihre beinahe ewige Lebensdauer. In der Tabelle finden Sie einen Kostenüberblick, dabei sind durchschnittliche Kosten für einen Quadratmeter verkleidete Fassade durch einen Fachbetrieb aufgeführt:

Material

Preise* für Dämmung pro Quadratmeter

Preise * für Material pro Quadratmeter

Kosten* für Verlegung pro Quadratmeter

Holz

30 Euro

65 Euro

ab 40 Euro

Metall

40 Euro

ab 130 Euro

ab 70 Euro

Schiefer

40 Euro

50 Euro

ab 60 Euro

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Schiefer ist in puncto Preis und Kosten für die Montage eher günstig. Durchschnittlich können Sie also für eine gedämmte Schieferfassade mit 100 Quadratmeter Fläche etwa 14.000 bis 16.000 Euro veranschlagen.

Fördermöglichkeiten

Wenn Sie die Fassade im Zuge einer neuen Dämmung anbringen, können Sie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss oder einen zinsgünstigen Kredit erhalten. Stellen Sie den Antrag unbedingt in Zusammenarbeit mit einem Energieberater oder einer Energieberaterin und reichen Sie diesen vor Baubeginn ein.

Förderprogramm

Geförderte Maßnahmen

Details

BAFA-Zuschuss

Einzelmaßnahmen an Bestandsgebäuden, z. B. Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle

Förderhöhe: 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben

Mindestinvestition: 2.000 Euro

Förderfähige Ausgaben auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr gedeckelt

KfW - Wohngebäude-Kredit 261

Komplettsanierung einer Immobilie, um eine Effizienzhaus-Stufe zu erreichen

Bau und Kauf eines neuen Effizienzhauses

Förderhöhe bei Sanierung: Bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohneinheit

Tilgungszuschuss bei Sanierung: 5 bis 25 Prozent je Wohneinheit

Förderhöhe bei Bau und Kauf einer Immobilie: Bis zu 120.000 Euro Kredit

Tilgungszuschuss bei Bau und Kauf: 5 Prozent

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