Fenster mit Dreifachverglasungen ermöglichen aufgrund ihres komplexen Aufbaus eine effektive Isolierung und Energieeffizienz. Die Zwischenräume der drei Scheiben sind statt mit Luft mit einem Edelgas gefüllt. Typischerweise kommt hier Argon oder auch das teurere Krypton zum Einsatz, wobei auch Gasmischungen verwendet werden. Das Gas dämmt deutlich besser als Luft. Eine spezielle Beschichtung reflektiert die Wärme zurück in den Raum und isoliert zusätzlich. Abstandhalter verhindern Wärmebrücken, ein Trockenmittel im Abstandhalter verhindert Kondenswasser. Primär- und Sekundärdichtungen sichern die Gasfüllung und schützen vor äußeren Einflüssen.
Die Wärmedämmung von Fenstern mit Dreifachverglasung wird durch mehrere zentrale Kennwerte bestimmt: den Uw-Wert (auch als U-Wert des Fensters bezeichnet), Uf-Wert, Ug-Wert sowie den G-Wert.
Uw-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient): Gibt an, wie viel Wärme durch das gesamte Fenster (einschließlich Rahmen und Verglasung) entweicht – je niedriger der Wert, desto besser die Isolierung. Dreifachverglaste Fenster erreichen in der Regel Uw-Werte zwischen 0,5 und 1,2 W/(m²K) und bieten damit eine deutlich bessere Wärmedämmung als Zweifachverglasungen. Wegen ihres Beitrags zu einem dauerhaft guten Raumklima werden dreifach verglaste Fenster gern in Passivhäusern oder Null-Energie-Häusern eingesetzt.
Uf-Wert: Spezifisch für den Rahmen des Fensters; beschreibt die Wärmedämmung des Rahmens. Bei hochwertigen Rahmenmaterialien können Uf-Werte zwischen 0,8 und 1,2 W/(m²K) erreicht werden, was zur Gesamtenergieeffizienz des Fensters beiträgt.
Ug-Wert: Bezieht sich auf die Wärmedämmung der Verglasung; gibt an, wie gut die Glasscheiben Wärme isolieren. Für Dreifachverglasungen liegt der Ug-Wert häufig zwischen 0,5 und 0,7 W/(m²K), was eine sehr gute Wärmedämmung der Glasscheiben bedeutet.
G-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad): Beschreibt, wie viel Sonnenenergie durch das Glas in den Raum gelangt. Dreifachverglasungen haben meist einen G-Wert zwischen 0,5 und 0,6. Das bedeutet, dass sie weniger solare Wärmegewinne ermöglichen als Zweifachverglasungen, aber gleichzeitig eine effektivere Wärmedämmung bieten. Dadurch heizen sich Räume im Sommer nicht so stark auf.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Verringerte Heizkosten dank sehr guter Wärmedämmung | höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Verglasungsarten |
Verbesserter Schallschutz | erfordert eine ausreichende Fassadendämmung und regelmäßiges Lüften, um Feuchtigkeits- und Schimmelbildung zu vermeiden |
staatliche Förderungen möglich | bei Altbauten ggf. statische Probleme wegen des höheren Gewichts des Fensters |
mehr Wohnkomfort durch Temperaturstabilität; keine Überhitzung im Sommer |
Um zu erkennen, ob ein Fenster eine Dreifachverglasung hat, können Sie den Lichtreflexionstest durchführen:
Halten Sie eine Lichtquelle (z. B. eine Kerze oder eine Taschenlampe) vor das Fenster und beobachten Sie die Reflexionen im Glas. Jede Glasscheibe erzeugt zwei Reflexionen.
Zweifachverglasung: vier Reflexionen (zwei pro Scheibe)
Dreifachverglasung: sechs Reflexionen (zwei pro Scheibe)
Zusätzlich können Unterschiede in der Färbung der Reflexionen auf Wärmeschutzbeschichtungen hinweisen.
Ein dreifach verglastes Fenster dämmt bis zu sechsmal stärker als eine Isolierverglasung mit zwei Scheiben. Die entweichende Wärmeenergie wird mit dem U-Wert - dem Wärmedurchgangskoeffizienten - angegeben. Je niedriger der U-Wert ausfällt, desto besser sind die wärmedämmenden Eigenschaften eines Fensters. Wie groß das Einsparpotenzial durch den niedrigen U-Wert einer Dreifachverglasung sind, zeigt ein Vergleich:
Zweifachverglasung: Ein neues Fenster mit einer zweifachen Isolierverglasung weist durchschnittlich einen U-Wert von 1,0 und 1,4 W/(m²K) auf. Ältere Fenster mit Zweifachverglasung ohne wärmereflektierende Beschichtung oder Edelgase in den Hohlräumen haben Werte bis 2,8 W/(m²K). Das entspräche bei einer Fensterfläche von 1,30 mal 1,30 Metern einem Energieverlust von rund 500 kWh pro Jahr.
Dreifach-Wärmeschutzverglasung: Bei Fenstern mit Wärmeschutzverglasung werden U-Werte zwischen 0,5 und 1,2 W/(m²K) gemessen. Bei einer Fensterfläche von 1,30 mal 1,30 Meter und einem U-Wert von 0,95 W/(m²K) würde der Energieverlust auf 170 Kilowattstunden pro Jahr begrenzt werden.
Damit bewirkt eine Umrüstung von Gebäuden auf dreifach verglaste Wärmeschutzfenster bei einem jährlichen Heizkostenpreis von 17 Cent/kWh Fernwärme folgende Einsparungen:
Zweifachverglasung | Dreifachverglasung | |
---|---|---|
U-Wert | 2,8 W/m²K | 0,95 W/m²K |
Energieverlust im Jahr | etwa 500 kWh | ca. 170 kWh |
Kosten für Energieverlust/Jahr | 85 Euro | 29 Euro |
Einsparung kWh/Jahr | - | 330 kWh |
Einsparung Heizkosten/Jahr | - | 56 Euro |
Da in der Regel nicht nur ein Fenster, sondern gleich mehrere gekauft werden, wird in einer Beispielrechnung die Amortisation von 10 dreifachverglasten Fenstern berechnet:
Minderung Wärmeverlust | 330 kWh/Jahr |
---|---|
Preis Fernwärme | ca. 17 Cent/kWh |
Kosten pro Wärmefenster | ca. 630 Euro |
Kosten 10 Wärmefenster | ca. 6.300 Euro |
Kosteneinsparung pro Wärmefenster | ca. 56 Euro/Jahr |
Einsparung nach 11 Jahren | ca. 6.171 Euro |
Amortisation ist nach 11 Jahren erreicht |
Die Umrüstung von zehn zweifachverglasten Fenstern auf zehn dreifachverglaste Fenster amortisiert sich in unserem Beispiel nach 11 Jahren, wobei hier die jährliche Steigerung der Heizkosten pro Kilowattstunde noch nicht einmal berücksichtigt wurde.
Zwischen 310 und 1.320 Euro kostet ein einflügeliges Drehkippfenster ohne Sonderausstattung mit den Maßen 110 cm x 140 cm mit Dreifachverglasung, während die Fenster mit Zweifachverglasung durchschnittlich 40 bis 60 Euro günstiger sind.
Rahmenmaterial | Preise Zweifachverglasung* | Preise Dreifachverglasung* |
---|---|---|
Kunststoff | ab 250 Euro | ab 310 Euro |
Aluminium | ab 850 Euro | ab 890 Euro |
Kunststoff-Aluminium | ab 500 Euro | ab 560 Euro |
Holz | ab 690 Euro | ab 730 Euro |
Holz-Aluminium | ab 1.280 Euro | ab 1.320 Euro |
*Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Hinzu kommen noch Kosten für die Montage der Fenster. Die Kosten für die Demontage eines alten Fensters liegen bei etwa 50 bis 100 Euro pro Fenster, während die Einbaukosten für ein neues Fenster zwischen 100 und 200 Euro pro Fenster betragen.
Eine Fenstermontage vom Fachbetrieb garantiert einen reibungslosen Einbau der Fenster und geringe Energieverluste. Denn die beste Verglasung nützt nichts, wenn der Fensterrahmen nicht fachgerecht eingesetzt ist und die Dämmeigenschaften des Rahmens weit unter der Verglasung liegen. Erst wenn alle Komponenten beim Fenstertausch optimal aufeinander abgestimmt sind, können Energiekosten eingespart werden. Fensterbauer:innen kennen auch die Preise für Isolierglas und können Sie optimal beraten.
Die Installation einer Dreifachverglasung kann durch verschiedene Förderprogramme für Fenster unterstützt werden. In Deutschland gibt es beispielsweise die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen bietet. Hierbei können bis zu 15 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden, wenn die neuen Fenster bestimmte energetische Standards erfüllen. Im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans erhöht sich die Förderung um weitere 5 Prozent.
Zusätzlich bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen für Maßnahmen wie den Einbau von energieeffizienten Fenstern. Auch regionale Förderprogramme oder steuerliche Vorteile können genutzt werden.
Ob eine Zweifach- oder Dreifachverglasung die bessere Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zweifachverglasungen bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und lassen mehr Sonnenwärme in den Raum, was in weniger gut gedämmten Gebäuden vorteilhaft sein kann. Dreifachverglasungen hingegen überzeugen durch eine bessere Dämmung des Fensters und sind ideal für energieeffiziente Neubauten oder Sanierungen mit hoher Dämmqualität. Allerdings sind sie schwerer und teurer, weshalb eine sorgfältige Abwägung nötig ist. Eine Energieberatung kann helfen, die passende Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.
Die Dämmstärke des Fensters darf nicht höher sein als die der Außenwand. Andernfalls schlägt sich das Kondenswasser an den Wänden und nicht an der Fensterscheibe nieder.
Eine Nachrüstung auf Dreifachverglasung ist grundsätzlich möglich, erfordert aber eine Prüfung der bestehenden Fensterrahmen. Da Dreifachverglasungen schwerer und dicker sind als Zweifachverglasungen, müssen Rahmen, Beschläge und eventuell auch die Statik des Gebäudes angepasst werden. In manchen Fällen ist es wirtschaftlicher, komplette Fenster auszutauschen, anstatt nur die Verglasung zu erneuern. Eine Fachperson kann beurteilen, ob eine Nachrüstung sinnvoll ist oder ein kompletter Fenstertausch die bessere Lösung darstellt. Besonders bei älteren Gebäuden sollte zudem die Wärmedämmung der Fassade berücksichtigt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Dreifachverglasungen bieten eine hervorragende Wärmedämmung und tragen erheblich zur Energieeinsparung bei. Durch ihren speziellen Aufbau mit Gasfüllung und Beschichtungen minimieren sie Wärmeverluste und erhöhen den Wohnkomfort. Trotz höherer Anschaffungskosten amortisiert sich die Investition langfristig durch geringere Heizkosten. Besonders in gut gedämmten Neubauten oder sanierten Altbauten sind sie eine sinnvolle Wahl. Wer über eine Nachrüstung nachdenkt, sollte sich fachkundig beraten lassen, um die baulichen Voraussetzungen und Einsparpotenziale optimal auszuschöpfen.
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Eine Dreifachverglasung bietet eine bessere Wärmedämmung, lohnt sich aber nur, wenn auch die übrige Gebäudehülle ausreichend gedämmt ist. In einem unsanierten Altbau kann Dreifachverglasung zu Feuchtigkeitsproblemen führen, da die Wände kälter bleiben und Schimmelbildung begünstigen. Eine Zweifachverglasung ist oft die bessere Wahl, wenn keine umfassende Sanierung geplant ist.
Fenster mit Dreifachverglasung gibt es bereits seit den 1970er-Jahren. Sie wurden aber erst ab den 1990er-Jahren zunehmend im Wohnbau eingesetzt. Mit steigenden Energieeffizienzstandards und verbesserten Materialien wurde die Dreifachverglasung in den 2000er-Jahren immer populärer. Heute ist sie in vielen Neubauten Standard, insbesondere bei Passivhäusern.
Nein, eine Dreifachverglasung ist nicht Pflicht, aber für Neubauten oder energetische Sanierungen gelten gesetzliche Anforderungen an die Wärmedämmung. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) bzw. das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt bestimmte U-Werte für Fenster vor, die oft nur mit einer Dreifachverglasung erreicht werden. In Altbauten besteht keine Nachrüstpflicht, solange keine umfassende Sanierung erfolgt.