Seit Jahrzehnten bewährt:
Kastenfenster bestehen aus zwei voreinander gelagerten Fenstern, deren Rahmen in einer geschlossenen, kastenartigen Konstruktion zusammengefasst sind. Die meist aus Holz oder Kunststoff bestehenden Fenster sind seit den 1980er Jahren zunehmend zu einer Seltenheit im Fensterbau geworden. Heute finden sich Kastenfenster vorwiegend in Altbauten.
Die verschiedenen Ausführungen von Kastenfenstern unterscheiden sich in der Öffnungsrichtung der Fensterflügel. Folgende Varianten gibt es:
Beim sogenannten Altberliner Fenster werden beide Fensterflügel nach innen geöffnet. Diese Modelle haben den Vorteil, dass die Fenster bequemer bedient und die Glasflächen leichter gereinigt werden können.
Da nur die Außenseite des äußeren Flügels der Witterung ausgesetzt ist, sind diese Fenster sehr pflegeleicht und langlebig. Allerdings verkleinert die Konstruktionsweise des Fensters die Glasfläche, wodurch sich auch der Lichteinfall verringert. Aus diesem Grund ist ein zusätzliches Oberlicht eine praktische Ergänzung für ein Altberliner Kastenfenster.
Anders als bei der Berliner bzw. Wiener Variante wird bei diesem Kastenfenster der Innenflügel nach innen, der Außenflügel hingegen nach außen geöffnet.
Der innere Flügel ist deutlich weniger Witterungseinflüssen ausgesetzt und benötigt dadurch weniger Pflege als der äußere. Die Glasfläche ist bei diesen Fenstern größer und lässt dadurch mehr Tageslicht hinein. Optisch ist diese Fensterart meist reizvoller.
In Bezug auf den Schallschutz sind Kastenfenster herkömmlichen Fensterkonstruktionen überlegen. Durch die zwei voneinander getrennten Flügelrahmen wird die Übertragung von Schallwellen zwischen den Glasebenen deutlich gehemmt.
Um die Schalldämmung einzelner Fenster zu klassifizieren, wird jedes Fenster einer Schallschutzklasse zugeordnet. Insgesamt gibt es sechs Klassen, wobei die erste den geringsten und die sechste den höchsten Schutz bietet. Kastenfenster erreichen die Schallschutzklasse 5 oder 6 und dämmen damit etwa 40 bis 60 Dezibel. Unter verschiedenen Arten von Schallschutzfenstern zeichnen sie sich durch den besten Schallschutz aus.
Der Wärmedurchgangskoeffizient oder U-Wert gibt an, wie gut die Wärmedämmung eines Bauteils ist. Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient, desto energieeffizienter ist die Wärmedämmung.
Die Dämmwirkung bei einem Kastenfenster beruht auf dem Luftpolster, das im Zwischenraum der inneren und äußeren Fensterflügel entsteht. Der Abstand zwischen den beiden Fenstern beträgt meist 10 bis 20 Zentimeter. Auf diese Weise wird der Wärmeaustausch zwischen dem Wohn- und Außenbereich gehemmt.
Ältere Kastenfenster in Altbauten genügen häufig nicht mehr den Anforderungen der Energieeinsparverordnung von 2014 (EnEV 2014) bzw. des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Beide Regelungen sehen einen maximalen U-Wert von 1,3 W/m²K für Fenster vor.
Kastenfenster sind heute keine Massenware mehr und werden nur noch von wenigen Fensterbaufirmen gefertigt. Die Preise sind abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu zählen etwa:
Wollen Sie Kastenfenster neu kaufen, können die Preise je nach Ausstattung stark variieren. Kastenfenster, die in Altbauten ohne Denkmalschutz verbaut werden sollen, können stilgerecht und dennoch dem heutigen Energiestandard entsprechend nachgebaut werden. Die günstigste Variante sind dabei Kastenfenster aus Kunststoff, die dem Original aus Holz optisch angepasst werden können.
Aufgrund der aufwendigen Konstruktion kosten Kastenfenster etwa 2,5- bis 3,5-mal so viel wie herkömmliche Fenster. Pro Flügel fallen in der Regel mindestens 500 Euro an.
Kostenposition | Preis* |
---|---|
Kastenfensterflügel | ab 500 Euro |
Einbau und Montage | zwischen 120 und 300 Euro |
Glastausch | ab 200 Euro |
Fenstertausch in denkmalgeschütztem Gebäude | zwischen 1.000 und 1.500 Euro |
Kastenfenster können bei falscher Sanierung schnell zu Feuchtigkeit oder sogar Schimmel führen. Je nach Situation müssen hin und wieder zusätzliche Maßnahmen eingeleitet werden, um für eine optimale Wärmedämmung zu sorgen. Ziehen Sie deshalb vor der Modernisierung Ihrer Kastenfenster unbedingt einen Fachbetrieb zurate. Wir empfehlen Ihnen kostenfrei und unverbindlich bis zu drei passende Fachfirmen aus Ihrer Region.*
In einem Altbau sind Kastenfenster zwar wahre Schmuckstücke und schützen gut vor Außenlärm, entsprechen aber sehr häufig nicht mehr dem heutigen energetischen Standard. Aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Energieeffizienz werden alte Kastenfenster mit Einfachverglasung zunehmend durch moderne Wärmeschutzfenster mit Isolierverglasung ausgetauscht.
Möchten Sie Ihre alten Fenster aus optischen Gründen jedoch behalten, können Sie ihre Energieeffizienz durch eine Modernisierung verbessern. Alte Kastenfenster aufzuarbeiten, kostet darüber hinaus oft deutlich weniger als ein kompletter Fenstertausch. Bei der Modernisierung sind zwei Maßnahmen notwendig, um den U-Wert des Fensters effektiv zu senken:
Der innere Fensterflügel des Kastenfensters sollte mit einer modernen Drei- oder Zweifachverglasung ausgestattet werden. Der Fensterflügel kann dabei vollständig erhalten und optisch unverändert bleiben. Wärmeschutzglas sorgt dafür, dass der größte Teil der Wärme im Raum bleibt. Die Scheibe ist dabei raumseitig hauchdünn mit Edelstahl beschichtet, wodurch die Wärme zurück in den Raum reflektiert wird.
Statt mit Luft sind die Scheibenzwischenräume heute in den meisten Fällen mit Edelgasen gefüllt, da diese Wärme schlechter leiten. Der U-Wert der Fenster lässt sich dadurch deutlich verbessern und die Heizkosten sinken.
Für eine gute Wärmedämmung müssen veraltete Kastenfenster an den Anschlüssen zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk zur Außenwand hin abgedichtet werden. Um Kondensfeuchte zu vermeiden, sind zwei Dinge besonders wichtig:
Kastenfenster bestehen üblicherweise aus Holz. Im Zuge der Modernisierung lohnt sich auch eine optische Auffrischung des Fensterrahmens. Dabei wird nicht nur der Lack erneuert: Auch kleine Risse und sonstige Schäden im Material können meist leicht ausgebessert werden. Das Fenster neu zu streichen, macht den Rahmen außerdem widerstandsfähiger gegenüber Witterungseinflüssen.
Bei modernen Kastenfenstern ist Kunststoff das günstigste Material. Besteht der Rahmen aus Holz, hängen die Preise von der gewählten Holzart ab. Hier ist Kiefer in der Regel die günstigste Variante. Erfragen Sie bei Ihrem Fachbetrieb vor dem Kauf der neuen Kastenfenster, ob es eine Preisliste für unterschiedliche Holzarten gibt, und lassen Sie sich beraten, welches Material sich in Ihrem Fall am besten eignet.
Das ist nicht in jedem Fall nötig und hängt davon ab, ob sie in ihrer Funktionalität beeinträchtigt sind. Spezialisierte Händler bieten auch historische Fensterbeschläge für Kastenfenster an.
Ein fest installiertes Insektenschutzgitter eignet sich, wenn sich beide Fensterflügel nach innen öffnen lassen. Andernfalls können sie ein Insektenschutzrollo zwischen den beiden Flügeln anbringen und dieses nach Bedarf herunterlassen.