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Alte Fenster zu sanieren, lohnt sich, wenn das Grundgerüst größtenteils intakt ist. Abgeplatzte Farbe und Risse im Holz sehen zwar unschön aus, aber solche größtenteils optischen Probleme lassen sich meist leicht beheben. Auch Fensterzubehör wie alte Beschläge kann ausgetauscht werden. Hat die Fenstersubstanz allerdings deutlich Schaden genommen, lohnt sich eher ein Neukauf. Das ist etwa dann der Fall, wenn bereits Wasser ins Holz gedrungen ist und dadurch größere Teile aufgequollen und morsch sind. Diese Gefahr besteht vor allem bei den waagerechten Fensterteilen, zum Beispiel bei der unteren Leiste und bei Sprossen. Hier kann Wasser nur schlecht ablaufen, wenn keine schützenden Leisten verbaut sind.
Holzfenster zu sanieren statt sie austauschen, kann sich auch lohnen, wenn sie aktuell eine schlechte Energiebilanz haben. Zuständig dafür ist die Verglasung bzw. der U-Wert, der angibt, wie viel Wärme durch ein Fenster verloren geht. Sie müssen aber nicht unbedingt neue Fenster mit moderner Verglasung kaufen, sondern können auch nur die Gläser Ihrer Fenster austauschen lassen. Größtenteils intakte Fenster zu sanieren, kann so nicht nur Kosten, sondern auch Arbeit sparen, denn bei einem Neueinbau sollte in der Regel auch die Außenwand gedämmt werden.
Haben Sie sich dazu entschlossen, Ihre Fenster zu sanieren, statt sie gegen neue auszutauschen, fallen mehrere Arbeitsschritte an:
Zunächst wird die alte Lasur oder der beschädigte Lackkomplett abgeschliffen. Es genügt dabei nicht, die Farbe nur anzurauen, um sie tragfähig zu machen.
Gibt es morsche Bereiche im Holz, müssen diese entfernt werden. Die Stellen werden dazu einfach aus dem Fensterrahmen herausgeschnitten und durch neues Holz ersetzt. Die ausgetauschten Teile müssen anschließend verkittet werden.
Risse im Holz können mit Spachtelmasse wie speziellem Rissfüller oder Füllspachtel verschlossen werden. Dabei ist es wichtig, dass sich die Masse für den jeweiligen Einsatzort eignet, also etwa für den Innen- oder Außenbereich. Im Anschluss wird noch einmal alles abgeschliffen, um den neuen Anstrich vorzubereiten.
Der letzte Schritt ist der neue Lasuraufbau. Dazu werden die Holzteile grundiert und mit UV-Schutzlasur gestrichen. Wer keinen Wert darauf legt, die Holzmaserung sichtbar zu halten, lässt die Fenster mit Holzlack streichen.
Im Anschluss können die waagerechten Fensterteile mit Abdeckleisten versehen werden, um zu verhindern, dass sich dort erneut Wasser sammelt.
Wollen Sie Ihre Altbaufenster energetisch sanieren lassen, entfernt der Fachbetrieb das alte Glas, ersetzt es durch Gläser mit hohem U-Wert und dichtet sie anschließend mit Silikon ab. Beschläge, die in ihrer Funktion eingeschränkt sind, und spröde Dichtungen lassen sich meist ebenso leicht erneuern.
Geht es nur darum, den Anstrich zu erneuern, können Sie Ihre alten Holzfenster auch selbst sanieren. Kleben Sie dazu zuerst die Glasflächen und die Silikonfugen am Rand ab. Entfernen Sie dann lose Teile des alten Anstrichs mit einem Spachtel und rauen Sie feste, tragfähige Altanstriche mit Schleifpapier an. Wählen Sie dabei keine zu grobe Körnung, denn diese würde Kratzer verursachen. Gleichmäßiger sieht der Anstrich aus, wenn Sie mit feinem Schleifpapier arbeiten. Auch kleine Risse können Sie leicht selbst mit Spachtelmasse verschließen. Die so behandelten Stellen müssen Sie ebenfalls anrauen, damit der Lack bzw. die Lasur gut hält.
Vergessen Sie vor dem Neuanstrich nicht, die Fensterrahmen gründlich zu reinigen. Dafür eignet sich ein Honig- oder Staubbindetuch. Dank seiner Imprägnierung bleiben an ihm auch kleinste Staub- und Schmutzpartikel haften. Drücken Sie beim Wischen aber nicht fest auf – sonst kann es sein, dass ein klebriger Schmierfilm auf dem Holz zurückbleibt.
Nutzen Sie für den Anstrich einen Flachpinsel. Anders als bei einem Ringpinsel verteilt sich der Druck hier auf die gesamte Breite des Pinsels, was ein gleichmäßiges Auftragen der Lasur bzw. des Lacks ermöglicht. Streichen Sie zuerst die schwer zugänglichen Stellen wie Ecken und Kanten. Anschließend folgen die größeren Flächen. Diese können Sie alternativ auch mit einer Schaumstoffrolle bearbeiten.
Nicht jede Fenstersanierung bringt Kosten in gleicher Höhe mit sich. Abhängig ist der Preis etwa von den Arbeitskosten des ausführenden Betriebs und dem Zustand der Holzfenster. Das Sanieren kostet meist zwischen 100 und 200 Euro je Fenster, wenn keine großen Beschädigungen vorliegen. Müssen viele Schäden ausgebessert werden, können Sie etwa mit dem Doppelten rechnen. Aufpreise sind je nach Design und Verglasung möglich.
Wollen Sie Ihre Altbaufenster energetisch sanieren lassen, müssen Sie die Kosten allerdings nicht unbedingt allein tragen. Von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Sie einen Zuschuss für die Sanierung Ihrer Fenster bekommen. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Energieeffizienz des Gebäudes dadurch erhöht. Welche Förderprogramme es gibt, wie Sie Förderungen beantragen können, wenn Sie in Ihrem Altbau die Fenster sanieren wollen, und welche Kosten sich einsparen lassen, erfahren Sie in unserer Übersicht zu aktuellen Fensterförderungen.