Tauschen oder reparieren?
Zu den Schadensursachen an Fenstern zählen beispielsweise durch einen Windstoß zu fest zugeschlagene Flügel, Wettereinflüsse oder altersbedingte Abnutzungserscheinungen der Materialien. Kunststoff kann mit der Zeit spröde werden, insbesondere, wenn er starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Holz vergraut oder vermorscht, Aluminium oxidiert und ist damit anfälliger gegenüber Witterungseinflüssen. Mechanische Schäden können am Rahmen oder an den Scheiben auftreten. Zu den häufigsten Schadensarten zählen folgende:
Bei Beschädigungen am Fensterglas ist üblicherweise keine Reparatur möglich. Eine Ausnahme stellen unter Umständen Kratzer im Glas dar. Sind allerdings größere Glasschäden aufgetreten, ist ein Austausch der Verglasung in den meisten Fällen notwendig. Andere Beschädigungen sind vielfach mit geringem Aufwand sanierbar.
Fensterrahmen können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Am häufigsten werden Kunststoff, Holz und Aluminium verwendet. Jedes Rahmenmaterial muss bei einer Reparatur aufgrund der verschiedenen Werkstoffeigenschaften unterschiedlich behandelt werden:
Einige Mängel lassen sich mit einer Fensterreparatur selbst beheben, bei anderen ist ein Austausch des Bauteils durch eine Fachfirma notwendig. Prädestiniert für eine Eigenreparatur sind beispielsweise die Dichtungen und die Fenstergriffe. Kleinere Schäden in einem Holzrahmen können Sie meist ebenfalls leicht ausbessern. Mit einem neuen Anstrich verleihen Sie Ihrem Fenster eine frische Optik.
Ihre Heizung läuft auf Hochtouren und dennoch ist es empfindlich kalt in Ihren Räumen? Die Ursache ist häufig eine poröse Fensterdichtung. Sie auszutauschen, ist vergleichsweise einfach. Zunächst überprüfen Sie, welcher Dichtungstyp verbaut ist. Da es zahlreiche verschiedene Typen gibt, empfiehlt es sich, im Zweifelsfall ein Stück der alten Dichtung zum Neukauf mitzunehmen.
Zum Entfernen ziehen Sie die Dichtung in einem Arbeitsgang ab. Achten Sie darauf, dass keine Rückstände übrig bleiben. Klebereste entfernen Sie mit einem Cuttermesser oder Spatel. Beginnen Sie mit dem Anbringen der Dichtung oben mittig am Rahmen und drücken Sie den neuen Gummiring fest in die Nut. Schneiden Sie die Ecken mit dem Messer auf Gehrung, indem Sie aus dem Dichtungsfuß ein circa 15 Millimeter breites Dreieck entfernen. Trennen Sie das Endstück mit ein bis zwei Millimetern Beigabe ab und pressen Sie die beiden Enden fest aneinander. Prüfen Sie abschließend, ob die Fenster richtig schließen oder Sie die Beschläge nachstellen sollten.
Nicht nur das Fenster, auch der Rollladen ist anfällig für Schäden unterschiedlicher Art. Außenrollläden und hier vor allem die Lamellen sind besonders oft betroffen. Sie benötigen für den Austausch neben neuen Lamellen eine Reihe von Werkzeugen:
Für den Austausch im oberen Bereich der Rollladen sind die folgenden Arbeitsschritte nötig:
Öffnen Sie den Rollladenkasten.
Entfernen Sie die oberste Lamelle.
Lassen Sie den Rollladenpanzer vollständig herab.
Öffnen Sie den Gurtaufrollkasten und fixieren Sie den Gurt.
Lösen Sie die Gurtbänder im Rollladenkasten und ziehen Sie den Panzer heraus, bis Sie an die defekten Lamellen gelangen.
Ziehen Sie die beschädigten Lamellen zu den Seiten heraus.
Setzen Sie neue Lamellen in umgekehrter Reihenfolge ein.
Befinden sich die defekten Lamellen im unteren Bereich des Rollladens, erledigen Sie die Arbeit zu zweit. Entfernen Sie die Abschlussleiste, die üblicherweise aus starren oder beweglichen L-Profilen oder Gummistoppern besteht. Die bewegliche Ausführung klappen Sie ein, die starre entfernen Sie mithilfe des Stechbeitels. Gummistopper schrauben Sie ab. Ziehen Sie von innen den Rollladen hoch, während die zweite Person die unteren Lamellen bis zum Ende der Führungsschiene in ihre Richtung zieht. Lassen Sie den Rollladen herab und tauschen Sie die Lamellen wie oben beschrieben aus.
Der Rahmen ist intakt, lediglich das Glas ist beschädigt? Es lohnt sich oftmals, die Scheiben zu tauschen und den Rahmen zu erhalten. Durch den Austausch erzielen Sie eine bessere Energiebilanz, je nach Glasqualität auch einen höheren Schall- oder Einbruchschutz. Eine Dreifachverglasung bietet die beste Wärmedämmung. Wünschen Sie sich so eine Verglasung, hatten allerdings vor der Beschädigung eine Zweifachverglasung, muss eine Fensterfachfirma prüfen, ob Ihre Fensterrahmen ausreichend dick sind, um die neuen Fenstergläser aufzunehmen.
Generell sollten Sie defekte Fensterscheiben nur von einem Fachunternehmen austauschen lassen. Sind Sie noch auf der Suche nach dem passenden Anbieter, geben Sie einfach Ihre Wünsche in unserem Online-Fragebogen ein. Anschließend suchen wir für Sie bis zu drei Fachfirmen aus Ihrer Umgebung, die Ihnen jeweils ein Angebot ausstellen. Dieser Service ist für Sie kostenlos und unverbindlich.*
Reparaturarbeiten | durchschnittliche Preise (zzgl. Arbeitskosten)* |
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Verglasung austauschen |
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Drehkippbeschlag ersetzen |
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Dichtungen erneuern |
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Wohnungseigentümergemeinschaften diskutieren oftmals kontrovers über Fensterreparaturen und -austausch, denn nach allgemeiner Rechtssprechung gehören die Fenster zum Gemeinschaftseigentum. Das hat Vor- und Nachteile. Als Wohnungseigentümer:in können Sie aus diesem Grund nicht alleine über Sanierungs- und Tauschmaßnahmen bestimmen. Allerdings teilen Sie auch die Kosten mit der Eigentümergemeinschaft. Werfen Sie bei Unstimmigkeiten einen Blick in die Teilungserklärung. Viele enthalten spezielle Bestimmungen für die Wohnungsfenster.
In Mietobjekten zahlt grundsätzlich die Person, die den Sanierungsauftrag erteilt. Bestellt Ihr Vermietungsunternehmen einen Handwerksbetrieb, übernimmt es auch die Kosten. Andernfalls müssen Sie für diese selbst aufkommen.
Lässt sich Ihr Fenster noch vollständig öffnen, aber nicht mehr kippen, können Sie das Problem möglicherweise durch das Einstellen des Fensterflügels beheben. Andernfalls ist möglicherweise das Scherenlager defekt, aber auch Dichtungselemente und der Fenstergriff können die Ursache sein. In diesem Fall sollten Sie einen Fachbetrieb zurate ziehen, der die Ursache ermittelt und behebt.
Bei Zwei- oder Dreifachverglasungen sind die Scheibenzwischenräume mit Edelgas gefüllt oder luftleer. Dieser Zustand lässt sich nur mit speziellen Geräten herstellen. Einfachverglasungen lassen sich prinzipiell selbst austauschen, sofern Sie über ausreichende Kenntnisse hinsichtlich des Einbaus und der Abdichtung verfügen.