Fertighäuser 2025: Kosten, Planung und Materialien
Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist so aktuell wie nie – egal ob Familie, Paar oder allein. Fertighäuser sind moderne Wohnlösungen, die durch kurze Bauzeiten und eine hohe Energieeffizienz überzeugen. Dank vorgefertigter Module lassen sich Wohnträume kostengünstig realisieren. Ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus in Fertigbauweise kostet ab 300.000 Euro.
Was ist ein Fertighaus?
Ein Fertighaus ist ein Gebäude, das in vorgefertigten Teilen oder Modulen in einer Fabrik hergestellt und dann auf der Baustelle zusammengesetzt wird. Es entscheidet sich deshalb vom freigeplanten Architektenhaus. Diese Bauweise ermöglicht eine kürzere Bauzeit, eine präzise Fertigung und eine gute Planbarkeit der Kosten.
Welche Typen von Fertighäusern gibt es?
Fertighäuser können individuell gestaltet werden und sind in verschiedenen Stilen und Größen erhältlich. Durch den Einsatz moderner Technologien und Materialien sind sie energieeffizient und nachhaltig. Es gibt mehrere Bauweisen, klassisch unterscheidet man nach:
Fertighäusern aus Holz
Modulhäusern aus Holz, Stahl und Beton
Massivhäusern aus Stein
Mischformen
Energiesparhäusern
Die verschiedenen Haustypen variieren nach dem Anteil der Eigenleistung, so gibt es beispielsweise auch Bausatz- oder Ausbauhäuser, die deutlich mehr Eigenleistung erfordern als bezugs- oder schlüsselfertige Häuser.
Warum Fertighäuser immer beliebter werden
Bauen ist eine kostspielige Angelegenheit und wie in anderen Branchen auch, werden Kosteneinsparungen immer wichtiger. Die Standardisierung von Baukonzepten und die Vorfertigung einzelner Teile bei Fertighäusern ermöglicht einen schnelleren und günstigeren Bauprozess. Die steigende Beliebtheit von Modulhäusern zeigt sich auch in den Daten: der Marktanteil von Fertighäusern in Deutschland erreichte 2024 einen Rekordwert von 26 Prozent. Baden-Württemberg weist mit 43,5 Prozent die höchste Fertigbau-Quote auf, so eine Statistik des Bundesverbands für Fertigbau (BDF).
Welche Vorteile bieten Fertighäuser?
Fertighäuser sind eine kostengünstige, nachhaltige und flexible Alternative zu traditionellen Bauweisen.
Schnelle Bauzeit: Durch die Vorfertigung in Produktionshallen wird die Bauzeit erheblich verkürzt, und das Haus kann innerhalb weniger Tage aufgestellt und bezugsfertig sein. Wetterbedingte Verzögerungen entfallen vollständig.
Kostenersparnis: Fertighäuser sind preislich attraktiv. Durch die standardisierte Bauweise können die Kosten reduziert und oft genauer kalkuliert werden.
Große Auswahl an verschiedenen Bauweisen: Mit Fertighäusern oder Modulhäusern kann fast jedes Traumhaus realisiert werden. Außerdem können Fertighäuser leicht erweitert oder zurückgebaut werden, um sich an veränderte Lebenssituationen anzupassen.
Nachhaltigkeit: Dank energieeffizienter Materialien und einem geringeren Ressourcenverbrauch haben Modulhäuser einen reduzierten ökologischen Fußabdruck. Naturbaustoffe wie Holz sorgen außerdem für ein gesundes Raumklima.
Hohe Qualität und moderne Technik: Fertighäuser können bereits inklusive Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen & Co. erworben werden.
Bauweisen im Vergleich: Massivhaus vs. Fertighaus
Während das Massivhaus durch ein hohes Maß an Individualisierbarkeit und Wertbeständigkeit punktet, bietet das Fertighaus Flexibilität, Schnelligkeit und modernen Wohnkomfort. Die wichtigsten Unterschiede haben wir in der Tabelle für Sie zusammengefasst:
Was kosten Fertighäuser?
Ein Fertighaus kann je nach Größe, Ausstattung und Bauweise unterschiedlich viel kosten. Durchschnittlich liegen die Preise für ein schlüsselfertiges Fertighaus zwischen 2.200 und 3.000 Euro pro Quadratmeter. Ein Haus mit 150 m² Wohnfläche kostet somit zwischen 330.000 und 450.000 Euro – ohne Grundstück, Baunebenkosten und eventuelle Kosten für Keller oder Bodenplatte.
Wie variieren die Preisspannen für Fertighäuser?
Einfache Fertighäuser: ab ca. 300.000 Euro
Mittelklasse-Fertighäuser: 350.000 – 500.000 Euro
Premium-Fertighäuser: über 500.000 Euro
Die Preisspannen für Fertighäuser sind breit gefächert. Einfluss auf die Preisspanne haben die Hausgröße, die Ausbaustufe (z. B. schlüsselfertig oder Ausbauhaus), die Architektur sowie gewählte Materialien und Technik.
Welche Kostenfaktoren sollten Sie beachten?
Neben dem reinen Hauspreis gibt es viele weitere Kostenfaktoren, die Sie beim Bau eines Fertighauses berücksichtigen müssen. Dazu zählen
Grundstückskosten, die je nach Lage und Größe stark variieren
Baunebenkosten wie Notargebühren, Anschlusskosten (Strom, Wasser, Abwasser)
Gebühren für Baugenehmigungen
Entscheidung für einen Keller oder eine Bodenplatte
der Innenausbau
die gewünschte Energieeffizienzklasse – höhere Standards bedeuten auch höhere Investitionen
Kosten sparen durch Eigenleistung beim Hausbau?
Je nach Budget und handwerklichem Geschick können Sie die Kosten eines Fertig- bzw. Modulhauses reduzieren, wenn Sie bestimmte Arbeiten selbst übernehmen. Ein schlüsselfertiges Haus eignet sich ideal für alle, die Wert auf Komfort, Zeitersparnis und eine feste Kalkulation legen. Wer hingegen handwerklich geschickt ist und sich aktiv am Bau beteiligen will, kann mit einem Ausbauhaus eine lohnende Alternative finden. Viele Anbieter bieten heute auch individuelle Ausbaustufen, die eine flexible Mischung beider Modelle ermöglichen. In unserer Tabelle haben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Ausbaustufen zusammengestellt:
Welche Förderungen gibt es für Fertighäuser?
Für den Bau eines Fertighauses stehen in Deutschland zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Besonders attraktiv sind die Programme, die auf klimafreundliches und energieeffizientes Bauen abzielen. Die Kombination von Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ist zulässig und oft empfehlenswert. Hier sind die wichtigsten Programme im Überblick:
1. KfW-Förderprogramme
Klimafreundlicher Neubau (KFN – Programm 297, 298): bis zu 150.000 Euro Kredit bei Bau eines Effizienzhauses 40 mit QNG-Zertifizierung (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude), ohne QNG-Zertifikat: bis zu 100.000 Euro
Wohneigentum für Familien (WEF – Programm 300): zinsgünstiger Kredit für Familien mit mindestens einem Kind, bei Selbstnutzung und wenn keine weitere Immobilie im Besitz ist
2. BAFA-Förderung
Einzelmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, z. B. Wärmepumpe, Solarthermie, PV-Anlage, Lüftungssysteme
Zuschüsse sind kombinierbar mit KfW-Krediten
3. Regionale Förderprogramme
Viele Bundesländer, Städte und Kommunen bieten zusätzliche Programme an. Voraussetzungen und Förderhöhen variieren regional.
Voraussetzung für die Förderung ist die Einbindung von Energieeffizienzexpert:innen. Für eine maximale Förderung sollten Sie Förderanträge außerdem rechtzeitig vor Vertragsabschluss stellen.
Wie läuft der Bauprozess und die Planung ab?
Fertighäuser zeichnen sich durch eine besonders strukturierte und schnellere Bauphase aus. Üblicherweise unterstützt der gewählte Fertighausanbieter von Beginn an bei der Grundstückssuche, Hausplanung, Finanzierung und allen baurechtlichen Genehmigungen.
Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Bauteile in der Werkshalle erfolgt der eigentliche Bau auf der Baustelle oft innerhalb weniger Tage bis Wochen. Der gesamte Prozess – von der ersten Idee bis zum Einzug – kann je nach Anbieter und Ausstattung innerhalb von sechs bis zwölf Monaten abgeschlossen werden.
Wie wird ein Fertighaus Schritt für Schritt gebaut?
Der Bau eines Fertighauses folgt in diesen Schritten:
Bedarfsermittlung und Beratung: Sie klären, wie viel Platz Sie brauchen, welchen Haustyp (z. B. Bungalow, Modulhaus, Doppelhaus) Sie bevorzugen und welches Budget realistisch ist.
Grundstück finden: Falls noch kein Grundstück vorhanden ist, helfen viele Anbieter bei der Suche nach einem passenden Bauplatz.
Hausplanung und Angebot: Sie wählen ein Hausmodell oder planen individuell mit dem Anbieter – inklusive Ausstattung, Raumaufteilung, Keller ja/nein etc.
Finanzierung und Förderanträge: Gemeinsam mit Finanzierungspartner:innen wird ein Finanzierungskonzept erstellt – inklusive Einbindung möglicher Fördermittel (z. B. KfW, BAFA).
Vertragsunterzeichnung und Bauantrag: Nach Abschluss der Planung folgt der Hausbauvertrag, anschließend wird die Baugenehmigung beantragt.
Vorbereitung und Fundament: Das Baugrundstück wird erschlossen, die Bodenplatte oder der Keller gebaut.
Hausmontage: Die vorgefertigten Elemente werden auf die Baustelle geliefert und montiert – häufig steht das Haus bereits nach ein bis drei Tagen.
Innenausbau und Abnahme: Je nach Vertrag (schlüsselfertig oder Ausbauhaus) erfolgen Innenausbau, Installation und Endarbeiten.
Übergabe und Einzug: Nach der Bauabnahme kann der Einzug erfolgen – Ihr neues Zuhause ist bezugsfertig.
Je klarer Sie Ihre Wünsche und Anforderungen vorab definieren, desto reibungsloser läuft der gesamte Prozess ab. Viele Fertighausanbieter bieten zusätzlich digitale Planungstools und Musterhausbesichtigungen an, die bei der Entscheidungsfindung helfen.
Fazit – warum Fertighäuser eine gute Wahl sind
Fertighäuser können eine schnelle, kostengünstige und flexible Möglichkeit sein, ein modernes Zuhause zu schaffen. Sie überzeugen durch kurze Bauzeiten, hohe Energieeffizienz und individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Ob als Bungalow, Modulhaus oder Holzhaus – Fertighäuser lassen sich an persönliche Bedürfnisse anpassen und bieten durch Förderungen zusätzliche finanzielle Vorteile. Mit Fertighäusern erhält man eine wirtschaftliche, nachhaltige und zukunftsfähige Lösung für den Hausbau.
Bekommen Sie ein Fertighaus für 150.000 Euro?
Nein, ein schlüsselfertiges Fertighaus für 150.000 Euro ist nach heutiger Marktübersicht nicht oder nur sehr schwer realisierbar. Für ein schlüsselfertiges Haus sollte man mindestens 300.000 Euro einplanen. Unterhalb dieses Budgets sind meist nur kleinere Ausbauhäuser oder Bausatzhäuser möglich, bei denen ein Großteil der Arbeiten in Eigenleistung erbracht werden muss.
Lohnt sich ein Keller beim Fertighaus?
Ein Keller kann bei einem Fertighaus eine lohnenswerte Investition sein, wenn zusätzlicher Raum benötigt wird und das Grundstück dafür geeignet ist. Besonders, wenn der Keller später als Wohnraum oder technischer Raum genutzt werden soll, kann er die Wohnqualität und den Wert des Hauses erheblich steigern. Wenn jedoch die Kosten und der Bauaufwand eine Rolle spielen, ist es ratsam, den Kellerbau gut zu durchdenken und mit Fachleuten zu besprechen, ob er für das eigene Projekt sinnvoll ist.
Ist eine Einliegerwohnung im Fertighaus sinnvoll?
Eine Einliegerwohnung kann besonders dann sinnvoll sein, wenn zusätzlicher Wohnraum benötigt wird oder die Möglichkeit zur Vermietung besteht. Für Familien, die mehrere Generationen unter einem Dach leben möchten, stellt eine Einliegerwohnung eine flexible und langfristige Lösung dar. Der zusätzliche Platz und die potenziellen Einkommensmöglichkeiten machen sie zu einer lohnenden Investition – wenn die damit verbundenen Kosten und der Platzbedarf gut geplant sind.
Fertighaus mit Grundstück: Was sind die Vorteile?
Ein Fertighaus mit Grundstück ist eine effiziente und praktische Lösung, die den Bauherren zahlreiche Vorteile bietet. Es spart Zeit, ermöglicht eine bessere Kostenplanung und verkürzt die Bauzeit. Wer auf der Suche nach einem kompletten Baupaket ist und nicht separat nach Grundstück und Haus suchen möchte, findet in dieser Option eine einfache und vorteilhafte Möglichkeit.
Was sind die Vorteile eines Doppelhauses als Fertighaus?
Ein Doppelhaus als Fertighaus bietet viele praktische Vorteile, besonders in Bezug auf Kostenersparnis, Energieeffizienz und Flexibilität. Es ist eine hervorragende Option für Familien oder Paare, die eine günstige und energieeffiziente Möglichkeit suchen, zusammen zu leben, ohne auf Privatsphäre verzichten zu müssen. Gleichzeitig kann es als Investition genutzt werden, wenn eine der Einheiten vermietet wird.