Holzgaragen werden oft als Fertigbausätze angeboten, die sich leicht selbst montieren lassen. Als Material sind heimische Nadelhölzer wie Kiefer oder Fichte empfehlenswert, da sie kurze Transportwege haben. Obwohl der Preis für den nachwachsenden Rohstoff Holz in den letzten Jahren gestiegen ist, sind Holzgaragen nach wie vor eine erschwingliche Alternative zu Massivgaragen oder Fertiggaragen aus Metall oder Beton.
Bei Holzgaragen haben Sie eine Auswahl aus vielen unterschiedlichen Garagenmodellen und Dachformen, wie einem Flach-, Sattel- oder Pultdach.
Holzgaragen werden selten als echtes Blockhaus aus massiven Holzbalken gebaut. Üblich ist die Blockbohlenbauweise oder die Holzständerbauweise. Die Unterschiede liegen dabei vor allem in der Konstruktion und Optik.
Blockbohlenbauweise: Blockbohlen sind 4 bis 9 Zentimeter dicke Holzbalken, die waagerecht aufeinandergelegt und in den Ecken verzahnt werden. Bei dieser Bauweise sind keine senkrecht stehenden Ständerbalken nötig. Blockbohlenwände sind stabil, robust und sorgen für eine natürliche Wärmedämmung.
Holzständerbauweise: Bei dieser Konstruktion bilden senkrechte Holzpfosten das tragende Gerüst. Das Ständerwerk wird mit Plattenmaterial aus Holz oder Gips verkleidet und kann zusätzlich gedämmt werden. Diese Bauweise ermöglicht eine flexible Gestaltung und individuelle Anpassungen. Die Holzständergarage kann sogar verputzt werden und ähnelt dann einer Massivgarage.
Für Holzgaragen eignen sich besonders robuste und wetterbeständige Holzarten, die gleichmäßig wachsen. In der folgenden Übersicht sehen Sie beliebte Holzarten für Garagen:
Douglasie: Hartes Holz mit natürlicher Resistenz gegen Insekten- und Pilzbefall. Es ist sehr vielfältig, langlebig und witterungsbeständig, kann aber splitteranfällig sein.
Fichte: Schnell wachsendes, günstiges Holz, das mit einem guten Schutzanstrich witterungsfest ist.
Kiefer: Sehr stabiles Holz, das regelmäßig gepflegt werden muss, um resistent gegen Fäule und Pilze zu sein. Kann kesseldruckimprägniert werden, damit es besonders robust und witterungsfest ist.
Lärche: Sehr hartes und formstabiles Holz, das besonders widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Schädlinge ist. Es ist langlebig, pflegeleicht und ideal für den Außenbereich.
Tanne: Tannenholz ist vielfältig und gut zu verarbeiten, kann aber splittern. Mit einem Anstrich ist es witterungsfest und widerstandsfähig gegen Pilzbefall.
Für Außenkonstruktionen wie Holzgaragen werden diese Holzarten häufig in Form von Brettschichthölzern verwendet. Diese sogenannten Leimhölzer bestehen aus mehreren Schichten Holz einer Holzart, die mit Melaminharz in gleicher Faserrichtung verleimt werden. Dadurch sind Leimhölzer besonders stabil und formbeständig.
Eine Fertig-Holzgarage bietet eine natürliche Optik, gute Wärmedämmung und schnelle Montage. Sie ist in vielen Varianten erhältlich und die Produktion bei Verwendung heimischer Hölzer wie Kiefer oder Lärche besonders umweltfreundlich. Mit der richtigen Pflege, wie einem Schutzanstrich alle 2 bis 3 Jahre, kann sie mehrere Jahrzehnte halten.
Die folgende Tabelle zeigt Vor- und Nachteile einer Fertiggarage aus Holz in der Übersicht:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Angenehmes Raumklima | Regelmäßige Pflege notwendig |
Gute Wärmedämmung | Höhere Brandgefahr |
Einfache und schnelle Montage | Geringere Stabilität |
Umweltfreundlicher Baustoff | Weniger widerstandsfähig gegen Einbruch |
Schnellere Bauzeiten durch hohe Vorfertigung | Weniger Schallschutz |
Eine einfache Holzgarage für ein Auto erhalten Sie ab 3.000 Euro. Inklusive Fundament, Lieferung und Aufbau liegen die Garagenkosten bei mindestens 5.000 Euro. Die konkreten Preise für eine Fertiggarage unterscheiden sich nach folgenden Einflussfaktoren:
Holzart
Ausstattung wie Garagentor oder Garagentorantrieb
Extras wie Geräteraum, Fenster, Dämmung und Anstrich
Die Preise für Holz-Fertiggaragen unterscheiden sich je nach gewähltem Modell. In der folgenden Tabelle sehen Sie Beispiele für unterschiedliche Arten einer Holzgarage und ihre Kosten.
Holzgaragen-Variante | Preis* |
---|---|
Garage in Holzständerbauweise für 1 Auto | ab 4.500 Euro |
Einzelgarage in Holzständerbauweise mit Außenputz | ab 5.500 Euro |
Garage in Blockbohlenbauweise für 1 Auto | ab 3.000 Euro |
Blockbohlen-Doppelgarage aus Holz | ab 4.000 Euro |
Blockbohlen-Großraumgarage aus Holz | ab 5.000 Euro |
Blockbohlen-Holzgarage mit Carport | ab 5.000 Euro |
*Preise sind Beispielwerte und dienen zur Orientierung.
Neben den Kosten für die Holzgarage an sich, müssen Sie je nach Anbieter mit weiteren Zusatzkosten zum Beispiel für die nötige Imprägnierung oder für die Dacheindeckung rechnen. Wenn Sie Ihre Garage planen, sollten Sie daher immer prüfen, was im Angebot enthalten ist und was nicht. In der folgenden Tabelle sehen Sie Beispiele, wie viel mögliche Extras Ihrer Holzgarage kosten:
Zusatzkosten Holzgarage | Kosten* |
---|---|
Lieferung und Montage | ca. 300 bis 2.500 Euro |
Erstellung eines Fundaments | ca. 100 bis 150 Euro pro m² |
Farbanstrich | ca. 180 Euro |
Flügeltor | ca. 600 Euro |
Elektrischer Torantrieb | ca. 500 Euro |
Seitentür | ca. 600 Euro |
Garagenfenster | ca. 500 Euro |
Dacheindeckung mit Bitumen | ca. 1.300 Euro |
Dachrinnensystem | ca. 500 Euro |
Beleuchtung | ca. 100 Euro |
Werkzeugschuppen | ca. 1.100 Euro |
* Kosten sind Beispielwerte und dienen zur Orientierung.
Für eine Garage in Blockbohlenbauweise mit den Maßen 5 x 3 Meter könnten also inklusive Flügeltor, Dacheindeckung, Dachrinnensystem, Seitentür, Fenster, Fundament, Lieferung und Montage Gesamtkosten von ca. 9.000 Euro anfallen.
Bei Holzgaragen stehen Ihnen viele unterschiedliche Garagenmodelle mit unterschiedlichen Farbanstrichen zur Auswahl. Fertiggaragen aus Holz sind häufig mit einem Flügeltor und einem Flach- oder Satteldach ausgestattet.
Je nach Platzbedarf und Nutzungswünschen können Sie aber auch Sondergrößen, andere Dachformen wie ein Pultdach oder ein Schwenk- oder Sektionaltor auswählen. Einige Garagenbauer bieten sogar Holzgaragen mit Außenputz an.
Folgende Varianten von Holzgaragen sind beliebt:
Einzelgarage aus Holz
Doppelgarage aus Holz
Großraumgarage aus Holz
Wohnmobilgarage aus Holz
Holzgarage mit Abstellraum
Die Lebensdauer einer Holzgarage kann bei richtiger Pflege zwischen 20 und 30 Jahren und länger betragen. Wichtig für die Langlebigkeit ist der Schutz vor Feuchtigkeit und Witterungseinflüssen. Sie sollten daher alle 2 bis 3 Jahre ein Holzschutzmittel auftragen.
Für Farbauffrischung und Witterungsschutz eignet sich eine offenporige Holzlasur. Deckende Lacke lassen das Holz nicht atmen, wodurch Risse und Fäulnis entstehen können. Bemerken Sie Risse im Holz, sollten Sie diese zügig mit Holzspachtel auffüllen und die Lasur erneuern.
Um möglichst lange Freude an Ihrer Holzgarage zu haben, sollten Sie von vornherein in einen witterungsfesten Anstrich investieren. Achten Sie auch auf die Qualität und Witterungsbeständigkeit des Holzes. Laubholzarten wie Ahorn oder Esche sind zum Beispiel weniger gut für den Außenbereich geeignet als Nadelhölzer wie Lärche oder kesseldruckimprägnierte Kiefer.
Ob Sie eine Baugenehmigung für eine Holzgarage benötigen, hängt von den örtlichen Bauvorschriften und der Garagenverordnung ab, die je nach Bundesland variieren. In vielen Fällen ist eine Genehmigung erforderlich, wenn die Garage eine bestimmte Größe oder Höhe überschreitet. Daher sollten Sie vor dem Bau immer bei Ihrer Baubehörde nachfragen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Vorgaben eingehalten werden.
Den Aufbau einer Holzgarage als Bausatz können Sie mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst durchführen. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Ihnen dabei, dass der Aufbau gelingt und Sie keine wichtigen Schritte vergessen.
Vorbereitung des Fundaments: Legen Sie ein stabiles Garagenfundament an, z. B. ein Ring-, Streifen- oder Punktfundament, und lassen Sie dieses vollständig trocknen.
Imprägnierung: Haben Sie sich für eine unbehandelte Holzgarage entschieden, sollten Sie vor dem Aufbau alle Bereiche imprägnieren, die zusammengesetzt nicht mehr zu erreichen sind.
Aufbau der Wände: Beginnen Sie bei der Blockbohlenbauweise mit der Montage der Seitenwände. Diese werden in der Regel mit Nut- und Feder-Verbindungen zusammengesetzt. Bei der Holzständerbauweise errichten Sie zunächst das Balkengerüst und befestigen anschließend die Plattenverkleidung und fügen optional eine Dämmung zwischen die Ständer ein.
Montage des Dachs: Setzen Sie die Dachbalken ein und befestigen Sie die Dachplatten. Achten Sie darauf, dass das Dach zum Beispiel mit Bitumen-Dachbahnen abgedichtet wird, um die Holzgarage vor Feuchtigkeit zu schützen.
Einbau der Türen, Fenster und des Garagentors: Befestigen Sie die Türen und Fenster an den vorgesehenen Stellen und montieren Sie das Garagentor.
Abschlussarbeiten: Tragen Sie eine Holzlasur auf, um die Garage vor Witterungseinflüssen zu schützen. Installieren Sie ein Dachrinnensystem und lassen bei Bedarf Elektronik verlegen, z. B. für Beleuchtung und den Garagentorantrieb.
Wenn keine Stromversorgung vorhanden ist, können Sie die Beleuchtung und den elektrischen Garagentorantrieb mit einer Solaranlage auf dem Garagendach betreiben. Solarpanele sammeln tagsüber Sonnenenergie und speichern sie in einer Batterie, sodass Sie auch nachts oder an bewölkten Tagen Strom für Ihre Garage zur Verfügung haben.
Eine Holzgarage ist eine gute Wahl für Sie, wenn Sie Wert auf eine natürliche Optik, eine umweltfreundliche Bauweise und einen vergleichsweise günstigen Preis legen. Holzgaragen gibt es in verschiedenen Modellen, die flexibel auf Ihre Platzbedürfnisse abgestimmt werden können. Wichtig ist es, auf hochwertiges Holz zu achten und den Witterungsschutz regelmäßig zu erneuern.
Eine weniger gute Wahl sind Holzgaragen, wenn Sie Wert auf Stabilität oder Einbruchschutz in der Garage legen. Dann eignen sich Modelle aus massiveren Garagenmaterialien, wie eine Metallgarage. Wünschen Sie sich eine Terrasse auf dem Garagendach, ist eine gemauerte Garage oder eine Betongarage die richtige Wahl.
Der Preis für eine kleine Holzgarage beginnt bei 3.000 Euro. Inklusive Fundament, Lieferung und Montage müssen Sie mit Kosten ab 5.000 Euro rechnen.
Eine Holzgarage kann bei guter Pflege 20 bis 30 Jahre oder länger halten.
Holzgaragen sind eine oft gute Wahl, wenn Sie Wert auf eine natürliche Optik und einen günstigeren Preis legen. Sie erfordern jedoch regelmäßige Pflege und haben im Vergleich zu Metall- oder Betongaragen eine geringere Stabilität und Einbruchsicherheit.
Ja, eine Garage aus Holz ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, aber ob Sie eine Baugenehmigung benötigen, hängt von den örtlichen Bauvorschriften ab. Daher sollten Sie sich immer bei der zuständigen Baubehörde informieren.
Für Holzgaragen eignen sich verschiedene Fundamentarten, wie ein Punkt-, Ring-, Streifen- oder Plattenfundament. Welche Fundamentart für Sie das beste ist, hängt vor allem von den Grundstücks- und Bodenverhältnissen ab.
Die beste Holzart für eine Garage sind Nadelhölzer wie Lärche oder Douglasie, da sie von Natur aus widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Schädlinge sind und eine lange Haltbarkeit bieten.
Eine Holzgarage sollte normalerweise alle 2 bis 3 Jahre gestrichen werden, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. In Gebieten mit viel Niederschlag oder Schnee ist ein jährlicher Anstrich empfehlenswert.