Ja, einige Garagen können Sie selbst bauen. Vor allem einfache quadratische Garagen sowie die Fundamentarbeiten können auch Heimwerker:innen durchführen, wenn genügend Zeit, Werkzeug und Erfahrung vorhanden sind. Allerdings ist eine Fertiggarage teilweise schneller und günstiger errichtet als eine gemauerte Massivgarage.
Die Frage, ob es sich lohnt, Ihre Garage selbst zu bauen oder besser eine Fachfirma hinzuziehen, wird von vier Faktoren beeinflusst:
Ihrer handwerklichen Erfahrung,
dem Garagenmodell,
Ihrer verfügbaren Zeit,
Ihrem Budget.
Den Bau der Garage selbst in die Hand zu nehmen, bietet einige Vorteile. Sie haben volle Kontrolle über das Projekt, können Kosten sparen und die Garage nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten. Allerdings sollten Sie auch über ausreichend Zeit und handwerkliche Fähigkeiten verfügen.
Vorteile im Überblick:
Kostenersparnis: Keine Handwerkerkosten.
Individuelle Gestaltung: Anpassung nach eigenen Wünschen.
Flexibilität: Eigenes Bau-Tempo und Zeitraum bestimmen.
Lerneffekt: Handwerkliche Fähigkeiten erweitern.
Vorausschauende Planung: Eine Erweiterung der Garage oder spätere Anpassungen sind einfacher, weil Sie den Bau genau kennen.
Eine Garage selbst zu bauen, kann auch Nachteile mit sich bringen. Ohne ausreichende Erfahrung und Zeit können Fehler passieren, die später kostspielige Reparaturen erfordern. Außerdem erfordert der Bau viel Aufwand und Geduld.
Nachteile im Überblick:
Zeitaufwand: Der Bau dauert oft länger als erwartet.
Fachwissen notwendig: Mangelnde Erfahrung kann zu Fehlern führen.
Verzögerungen: Unvorhergesehene Probleme können den Bau verzögern.
Fehlende Garantie: Bei selbstgebauten Garagen gibt es keine Gewährleistung.
Ausrüstungsbedarf: Spezielle Werkzeuge und Maschinen sind oft notwendig.
Wenn Sie sich dazu entscheiden, Ihre Garage selbst zu bauen, stehen Ihnen verschiedene Bauweisen zur Verfügung. Eine gemauerte Garage können Sie in Eigenregie umsetzen, wobei Sie Garagenmaterial und Bauweise selbst bestimmen. Im Gegensatz dazu sind Holzgaragen, Metallgaragen und Betongaragen meist als Fertigbausätze von Garagenbauern erhältlich.
Wenn Sie Ihre Garage planen, sollten Sie mehrere Punkte beachten, um spätere Probleme zu vermeiden. Die folgenden Aspekte sind beim Bau in Eigenregie besonders wichtig:
Garagengrößen: Bestimmen Sie den Platzbedarf für Ihre Autos und die gewünschte Garagennutzung.
Garagenmodell: Entscheiden Sie sich für eine freistehende Garage, Doppelgarage oder eine Garage mit Abstellraum.
Grundriss und Bauplan: Legen Sie fest, wie die Garage aufgebaut werden soll und wie Sie die Grundstücksverhältnisse ideal nutzen können.
Baugenehmigung für die Garage: Klären Sie, ob Sie eine Genehmigung für Ihre geplante Garage benötigen und welche Vorschriften gelten.
Garagenmaterial: Wählen Sie das passende Material für Ihre Wunschgarage, z. B. Ziegel, Holz oder Metall.
Kosten und Budgetierung: Erstellen Sie einen Kostenplan und halten Sie das Budget im Blick.
Hilfe von Fachleuten: Überlegen Sie, ob Sie für spezielle Arbeiten Fachfirmen hinzuziehen wollen, z. B. für die Bauzeichnung, Statik, Fundament, Dachkonstruktion, Elektroinstallationen oder Zufahrtpflasterung.
Wenn Sie Ihre Garage selbst bauen, entfällt der Anspruch auf Gewährleistung. Das bedeutet, dass Sie für eventuelle Mängel oder Schäden selbst haften. Beauftragen Sie dagegen einen Fachbetrieb, können Sie eine Gewährleistungspflicht gegenüber einem Fachbetrieb geltend machen und Ansprüche auf Nachbesserung oder Reparaturen erheben.
Wollen Sie eine Garage selber mauern, liegen die Kosten bei ca. 10.000 bis 20.000 Euro. In der folgenden Tabelle sehen Sie die Kosten für eine selbst gemauerte Einzelgarage mit 18 Quadratmetern inklusive Kosten für das selbst gelegte Fundament:
Kostenstelle | Kosten* |
---|---|
Materialkosten Fundament | ca. 1.000 Euro |
Materialkosten Garage | ca. 6.700 Euro |
Ausstattung für Garage (Seitentür, Schwingtor, Dachrinne, Beleuchtung) | ca. 1.500 Euro |
Werkzeuge und Ausstattung für den Bau (z. B. Mörtelrührer, Maurerhammer) | ca. 200 Euro |
Baumaschinen zur Miete (z. B. Bagger und Betonmischer) | ca. 1.000 Euro pro Woche |
Gesamtkosten | 10.400 Euro |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Zum Vergleich mit anderen Garagenkosten:
Kosten für eine gemauerte Garage mithilfe von einer Baufirma: ab 16.000 Euro
Kosten für Fertiggaragen aus Holz inkl. Lieferung, Montage und Fundament: ab 6.000 Euro
Kosten für eine Fertiggarage aus Metall inkl. Lieferung, Montage und Fundament: ab 7.800 Euro
Kosten für eine Betonfertiggarage inkl. Lieferung, Montage und Fundament: ab 11.000 Euro
Wenn Sie Ihre Fertiggarage professionell aufbauen lassen wollen, müssen Sie mit ca. 300 bis 2.000 Euro Montagekosten rechnen. Die Preise variieren je Hersteller.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beim Garagenbau selbst Hand anzulegen und Kosten zu sparen. Sie können zum Beispiel das Fundament selbst legen, den Aufbau Ihrer Fertiggarage übernehmen oder sogar die gesamte Garage selbst mauern. Sehen Sie im folgenden Überblick, welche Schritte jeweils auf Sie zukommen.
Ein stabiles Garagenfundament ist entscheidend für die Langlebigkeit und Sicherheit Ihrer Garage. Ohne Fundament kann sich der Boden setzen, wodurch sich Risse in der Garage bilden können und Feuchtigkeit eindringen kann.
Es gibt unterschiedliche Fundament-Varianten, wie ein Punkt-, Streifen- oder Ringfundament. Wollen Sie Ihr Fundament selbst legen, ist eine Bodenplatte empfehlenswert, da diese am einfachsten zu gießen und auszurichten ist.
Eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fundamentgießen:
Schnürgerüst: Bestimmen Sie die Größe und Lage des Fundaments und stecken Sie die Umrisse der Garage mit einem Schnurgerüst fest.
Aushub: Heben Sie den Boden ca. 80 cm tief aus und verdichten Sie den Untergrund, um spätere Setzungen zu vermeiden.
Kiesbett: Füllen Sie eine Schicht Kies und Schotter ein und decken Sie dies mit einer Folie ab.
Schalung: Legen Sie eine Schalung an, um die Form des Fundaments festzulegen und den Beton bis zum Aushärten zu stabilisieren.
Beton gießen: Füllen Sie die Schalung bis zur Hälfte mit Beton. Verteilen und verdichten Sie ihn gleichmäßig, indem Sie den Beton mit einer Schaufel abklopfen.
Bewehrung: Legen Sie Stahlmatten zur Verstärkung in den nassen Beton, gießen Sie die Grube mit Beton auf und ziehen Sie das Fundament glatt.
Das fertige Fundament sollten Sie mit einer Folie abdecken und ca. vier Wochen aushärten lassen, bevor Sie mit dem Bau der Garage beginnen.
Sie können eine Garage leicht selber bauen, wenn Sie als Bausatz geliefert wird. Viele Garagenanbieter stellen eine Montageanleitung zur Verfügung, sodass Sie Ihre Metall- oder Holzgarage selber bauen und sich die Montagekosten sparen können. Nur Fertiggaragen aus Beton werden in einem Stück vorgefertigt und bereits montiert geliefert.
Garage aufbauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Baustelle vorbereiten: Stellen Sie Strom, Licht und Werkzeuge für den Aufbau bereit. Sie benötigen Akkuschrauber, Bohrmaschine, Wasserwaage, Zwingen, Stützen und eine zweite Person zum Halten. Das Garagenfundament sollte vollständig getrocknet sein.
Wände aufstellen: Montieren Sie zunächst die Seitenwände gemäß der Anleitung des Herstellers und stabilisieren Sie diese mit Latten.
Dach montieren: Bauen Sie die Dachunterkonstruktion, setzen Sie das Garagendach auf und verbinden Sie es sicher mit den Wänden.
Tore einbauen: Montieren Sie den Rahmen, die Laufschienen und die Aufhängungen für das Garagentor und setzen Sie dieses ein.
Antrieb installieren: Bauen Sie nun den Garagentorantrieb gemäß der mitgelieferten Montageanleitung ein.
Abschlussarbeiten: Dichten Sie Fugen ab, installieren Sie ein Regenrinnensystem und überlassen Sie die Elektroanschlüsse und Lichtinstallation einer Fachfirma.
Wenn Sie eine Garage selbst aufbauen, sollten Sie mögliche Fehlerquellen und Risiken beachten: Ein unebenes Fundament kann Risse verursachen, eine falsche Wandjustierung die Stabilität beeinträchtigen und eine unsachgemäße Abdichtung zu Feuchtigkeitsschäden führen. Elektronische Installationen bergen bei falscher Verkabelung Kurzschluss- oder Stromschlaggefahr. Wenn Sie in einem oder mehreren Punkten unsicher sind, sollten Sie im Zweifelsfall dafür eine Fachfirma beauftragen.
Verfügen Sie über handwerkliches Geschick, können Sie Ihre Garage selbst mauern und so die Kosten für den Handwerksbetrieb sparen. Wichtig ist, dass das Fundament vor Baubeginn trocken ist. Wenn Sie keine bautechnischen Vorkenntnisse haben, ist es auf jeden Fall ratsam, einen oder eine Statiker:in zu beauftragen oder sich von einer Fachfirma beraten zu lassen.
Anleitung zum Garagenbau:
Planung und Vorbereitung: Zunächst sollten Sie Ihre Garage gründlich planen und alle nötigen Werkzeuge, Hilfsmittel und Materialien besorgen. Markieren Sie die Eckpunkte und die Mauerumrisse exakt mit einem Schnurgerüst.
Wände mauern: Auf das trockene Fundament mauern Sie die Wände der Garage entlang der Mauerschnur. Je nach Garagenmaterial werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt: Das Dünnbettverfahren mit einer dünnen Schicht Mörtel ist ideal, wenn Sie Ihre Garage selbst bauen und z. B. Ytong (Porenbeton) verwenden, das Dickbettverfahren kommt bei ungleichmäßig gefertigtem Kalksandstein zum Einsatz.
Sturz und Ringanker: Setzen Sie für Garagentor, Tür und Fenster einen Behelfsrahmen in die vorgesehenen Öffnungen und mauern Sie die Wände zu Ende. Für den Sturz verwenden Sie U-Schalensteine in der Reihe über dem Behelfsrahmen, die mit Stahlstangen und Beton aufgefüllt werden. In der obersten Mauerreihe wird das gleiche Verfahren für den Ringanker angewendet, der die Garagenwände stabilisiert.
Dachkonstruktion aufsetzen: Setzen Sie ein Dachtragwerk aus Balken oder Sparren auf den Ringanker auf und befestigen Sie diesen. Legen Sie Dachplatten oder Ziegel auf das Tragwerk und dichten das Dach wetterfest ab.
Innenausbau und Fertigstellung: Setzen Sie Fenster, Türen und das Garagentor ein, montieren Sie den Garagentorantrieb und lassen Sie die Elektrik und Beleuchtung installieren. Zum Schluss können Sie die Wände isolieren, die Innen- und Außenflächen verputzen und den Bodenbelag verlegen, um das Innere Ihrer Garage nach Ihren Wünschen zu gestalten.
Eine Garage selbst zu bauen, kann ein motivierendes Projekt sein, bei dem Sie stolz auf das Ergebnis Ihrer eigenen Arbeit sein können. Die Vorteile sind das selbst bestimmte Tempo, die Gestaltungsfreiheit und die eingesparten Handwerkerkosten. Doch auch die Herausforderungen sollten allen Heimwerker:innen bewusst sein. Ohne ausreichende Erfahrung kann der Bau länger dauern und Fehler können teuer oder sogar gefährlich werden – von feuchten Wänden bis hin zur instabilen Konstruktion.
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie allen Anforderungen gerecht werden können, ist es immer ratsam, eine Fachfirma zu Rate ziehen. Bei Aroundhome bekommen Sie Angebote von Garagenbauern in Ihrer Nähe. Als günstige Alternative können Sie nur einen Teil der Arbeiten übernehmen, wie zum Beispiel den Fundamentbau, oder eine Fertiggarage bestellen und die Montage selbst übernehmen.
Eine Fertiggarage ist häufig günstiger als eine selbst gemauerte Massivgarage, vor allem, wenn die Liefer- und Montagekosten günstig sind.
Ja, man kann eine Garage selbst mauern, wenn man über die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten verfügt und Statik, Grundriss und Garagenbau sorgfältig plant.
Eine einfache, selbst gemauerte Einzelgarage kostet ca. 10.000 Euro inklusive Fundament und Ausstattung.
Der Bau einer eigenen Garage kann zwischen 6 Wochen und 3 Monaten dauern; allein die Fundamentarbeiten erfordern mindestens 4 Wochen, um ausreichend zu trocknen. Die übrige Bauzeit hängt von der Expertise und Erfahrung der Heimwerker:innen ab.
Für eine selbstgebaute Garage sind Poren- oder Leichtbetonsteine ideal, da sie langlebig und stabil sind und gleichzeitig ein geringes Gewicht haben. Kalksandsteine können viermal so viel wiegen, was sehr anstrengend sein kann, wenn Sie Ihre Garage selbst mauern. Holz eignet sich für einfachere, leichtere Konstruktionen und ist als Garagenbausatz erhältlich.