In der Regel ist keine Genehmigung erforderlich, wenn Sie eine Solaranlage auf einem Garagendach oder Carport installieren wollen. Eine Ausnahme besteht, wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Allerdings kann es erforderlich sein, dass Sie eine Bauanzeige machen müssen. Am besten erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde.
Werden Garage oder Carport allerdings neu errichtet oder erweitert, kann es sein, dass Sie eine Baugenehmigung für den Carport oder Baugenehmigung für die Garage brauchen. Es gibt Garagengrößen, die genehmigungsfrei sind, das ist allerdings von Bundesland zu Bundesland verschieden. Ihre Gemeinde oder Ihr Garagenanbieter kann Ihnen genau sagen, welche Vorschriften für Sie gelten.
Mit der Solaranlage auf dem Garagendach können Sie günstigen Solarstrom erzeugen und z. B. das E-Auto laden.
Eine Garage oder ein Carport mit PV-Anlage auszustatten, bietet Eigentümer:innen viele Vorteile. Dadurch können Sie nicht nur Ihren ganz persönlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch finanziell profitieren. Allerdings kann es auch Nachteile geben, weil das Dach zum Beispiel mehr Gewicht aushalten muss. Vor dem Kauf ist es daher immer hilfreich, sich über die jeweiligen Vorteile und Nachteile zu informieren.
Ein großer Vorteil ist, dass fast jede Garagendachform für eine Solaranlage geeignet ist. Entscheiden Sie sich für die Installation, wird eine Fläche auf Ihrem Grundstück zudem clever für die Produktion von günstigem Solarstrom genutzt, die ansonsten ungenutzt geblieben wäre. Ein Nachteil ist dagegen, dass die Solaranlage auf dem Garagendach manchmal kleiner ausfallen muss als auf dem Hausdach.
Vorteile | Nachteile |
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Effiziente Nutzung einer freien Fläche Senkung der Energiekosten Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen Mehr Unabhängigkeit von Energieversorgern Nahezu jede Dachform geeignet Einfacher zu warten als Hausdachanlage | Weniger Platz im Vergleich zum Hausdach Verschattungen können den Solarertrag schmälern Hohe Installationskosten Ästhetische Einschränkungen |
Ein Solar-Carport bietet ebenfalls den Vorteil, günstig Solarstrom zu produzieren auf einer ansonsten ungenutzten Fläche. Außerdem sind Sie beim Standort oft etwas flexibler als bei einer Garage, auch wenn das Carport für eine Solaranlage aufgrund der höheren Traglast besser an eine Hauswand gebaut werden sollte.
Vorteile | Nachteile |
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Effiziente Nutzung von ungenutzten Flächen Senkung der Stromkosten Weniger CO2-Emissionen Flexible Aufstellungsmöglichkeiten Schafft angenehmen Schatten Schützt vor Witterung Einfacher zu warten als Hausdachanlage | Begrenzter Platz im Vergleich zum Hausdach Höhere Anschaffungskosten Einschränkungen beim Carport-Design Verkabelung liegt im Freiem Anbau an ein angrenzendes Gebäude kann für Statik erforderlich sein |
Bevor Sie mit der Installation Ihrer PV-Anlage auf dem Garagendach beginnen, sollten Sie ein paar grundlegende Dinge beachten, damit Sie auch einen hohen Solarertrag erzielen und die Anlage sicher ist.
Im Idealfall sollte die Solaranlage für Ihr Einfamilienhaus ausreichend Strom produzieren. Bei einem Haushalt mit vier Personen und einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.500 kWp wäre eine Solaranlage mit 5 kWp Leistung nötig. Dafür müsste das Solar-Garagendach eine ca. 30 m² große belegbare Fläche haben.
Aber auch kleinere Anlagen lohnen sich, da Solarstrom günstiger ist als Netzstrom und die Anlage sich amortisiert. Bei wenig Platz unter 20 Quadratmetern können Sie ein Balkonkraftwerk aufs Garagendach installieren und wirkungsstarke Solarmodule wählen.
Sie haben bei Garagen-Standardgrößen eine Fläche von 18 m², 36 m², 63 m² oder 80 m² zur Verfügung. Darauf passen folgende PV-Anlagengrößen:
Garagendach | PV-Leistung | möglicher Stromertrag |
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18 m² | ca. 3 kWp | bis zu 3.000 kW/Jahr |
36 m² | ca. 6 kWp | bis zu 6.000 kW/Jahr |
63 m² | ca. 10 kWp | bis zu 10.000 kW/Jahr |
80 m² | ca. 13 kWp | bis zu 13.000 kW/Jahr |
Es spricht nichts dagegen, möglichst viel Fläche mit Solarmodulen zu belegen. Wenn die produzierte Menge Ihren Eigenverbrauch an Solarstrom übersteigt, können Sie den Überschuss ins öffentliche Netz einspeisen und erhalten dafür eine Einspeisevergütung für Ihren PV-Strom.
Ihre Solarfachfirma berät Sie dazu, welche Solarmodule am besten für Ihren Bedarf geeignet sind. Um den passenden Partner in Ihrer Region zu finden, füllen Sie einfach unseren Fragebogen aus.
Die Leistung einer PV-Anlage auf der Garage hängt wesentlich von der Ausrichtung bzw. Neigung des Dachs ab. Die optimale Dachausrichtung für Photovoltaik ist nach Süden mit einer Dachneigung von 30 Grad. Süd-Ost- bis Süd-West-Ausrichtungen mit einem Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad liefern in der Regel den höchsten Solarertrag.
Aber auch West- oder Ost-Ausrichtungen mit Winkeln von 10 bis 15 Grad können sich lohnen. Denn auf diese Weise wird die tiefer stehende Sonne am Morgen und Abend genutzt, wo der Stromverbrauch in Haushalten höher ist als in den Mittagsstunden.
Der mögliche Solarstromertrag ist abhängig von der Dachneigung und -ausrichtung.
Bei PV-Anlagen besteht häufig das Problem, dass die Sonneneinstrahlung und damit auch der Solarertrag mitten am Tag am höchsten sind, am meisten Strom jedoch in den Morgen- und Abendstunden verbraucht wird. Ein Solarspeicher bietet hierfür eine Lösung, da Sie den am Tag produzierten Solarstrom über Stunden speichern können.
Bäume, umstehende Gebäude, aber auch Halterungen oder die Module selbst können Schatten auf die PV-Anlage werfen. Dadurch kann die Effizienz der Solaranlage erheblich beeinträchtigt werden. Bevor Sie Ihre Solaranlage aufs Garagendach installieren lassen, sollte daher ein Fachbetrieb eine Verschattungsanalyse durchführen und den idealen Standort ermitteln.
Tipps für weniger Verschattungen:
Standortanalyse vom Profi durchführen lassen
Module so ausrichten, dass sie sich nicht gegenseitig verschatten
Bäume eventuell stutzen oder entfernen
Bei unumgänglichen Verschattungen alternative Ausrichtung prüfen
Achten Sie darauf, dass das Garagendach für die zusätzliche Traglast der Solaranlage stabil genug ist. Je nach Garagenmaterial kann die Stabilität sehr unterschiedlich ausfallen. PV-Module wiegen ca. 10 bis 15 Kilogramm pro Quadratmeter, mit Unterkonstruktion etwas mehr. Außerdem müssen Sie auch zusätzliche Belastungen durch z. B. Wind oder Schnee berücksichtigen.
Wird die PV-Anlage auf einem Flachdach und nicht auf einem Schrägdach montiert, ist oft eine zusätzliche Beschwerung der Ständer oder eine Verankerung mit dem Dach notwendig, damit auch im Sturm nichts wegrutschen kann.
Ähnlich wie bei der Garage sind auch beim Carport einige Voraussetzungen zu beachten, damit sich eine Solaranlage lohnt.
Die Standardgröße für ein Einzelcarport beträgt 18 m², ein Doppelcarport verfügt standardmäßig über eine Fläche von 36 m². Bei so wenig Platz sollte die vorhandene Fläche für Photovoltaik voll ausgenutzt werden. Beim Einzelcarport würde eine Solaranlage mit 3 kWp und einem jährlichen Solarertrag von 3000 kW passen, beim Doppelcarport könnten ca. 6 kWp Leistung installiert werden, wodurch ein Solarertrag von 6.000 kW im Jahr möglich wäre.
Je nach Leistungsstärke der Module benötigen Sie etwa 6 m² belegbare Dachfläche pro installiertem kWp Leistung.
Wie bei der Garage ist auch bei einem Carport mit Solardach die ideale Ausrichtung nach Süden. Wenn dies nicht möglich ist, kann bei einer Ausrichtung nach Osten oder Westen ebenfalls ausreichend Sonneneinstrahlung auf die Anlage treffen. Beim Neigungswinkel ist zu beachten, dass Carports häufig flach gebaut werden. In solchen Fällen müssen die Solarmodule aufgeständert werden, um den für die Südausrichtung optimalen Neigungswinkel zwischen 30 und 35 Grad zu erhalten.
Nach Süden ausgerichtete Carports liefern den höchsten Solarertrag.
Beim Carport ist es besonders wichtig, auf die Stabilität zu achten. Beachten Sie bei Ihrer Planung, dass PV-Module mit Gestell ca. 20 Kilogramm pro m² wiegen. Eine 36 m² große Solaranlage kann also zum Beispiel 720 Kilogramm wiegen. Die Traglast des Carport-Daches sollte in der Regel bei mindestens 85 Kilogramm pro m² liegen, in Regionen mit mehr Schneelast sollte es bis zu 150 Kilogramm pro m² sein.
Damit genügend Schutz und Stabilität für das zusätzliche Gewicht einer Solaranlage auf dem Carport gewährleisten werden kann, sollten Sie im Vorfeld eine:n Statiker:in konsultieren oder sich von Ihrer Fachfirma beraten lassen.
In den meisten Fällen ist es problemlos möglich, eine Solaranlage auf dem Garagendach nachträglich anzubringen. Vor allem die gängigen Betonfertiggaragen und Metallgaragen in Modulbauweise sind in der Regel dafür stabil genug. Ob Ihr Dach eine Solaranlage tragen kann, erfahren Sie im Zweifelsfall, indem Sie in den Bauplänen nachschauen oder direkt den Hersteller fragen.
Auf stabilen Garagen kann problemlos auch nachträglich eine Solaranlage installiert werden.
Für eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Garagendach oder Carport müssen Sie mit Kosten zwischen 1.200 Euro und 1.500 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp) rechnen. Ein kWp entspricht etwa vier bis fünf Photovoltaikmodulen, die zusammen eine Dachfläche von rund 10 Quadratmeter einnehmen. Die meisten Anlagen auf Garagendächern liegen bei einer Leistung von 1 bis 10 kWp.
Beispielkosten für Standardgrößen:
Dachfläche | PV-Leistung | Preis pro kWp* | Gesamtpreis |
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18 m² | ca. 3 kWp | ca. 1.500 € | ca. 4.500 € |
36 m² | ca. 6 kWp | ca. 1.400 € | ca. 8.400 € |
63 m² | ca. 10 kWp | ca. 1.300 € | ca. 13.000 € |
80 m² | ca. 13 kWp | ca. 1.200 € | ca. 15.600 € |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Auch eine Solaranlage auf dem Garagendach oder Carport muss regelmäßig gewartet werden. Empfohlen wird eine regelmäßige Wartung im Abstand von zwei bis vier Jahren. Die Wartungskosten betragen etwa 250 Euro. Hinzukommen die Kosten für eine Versicherung zwischen 35 und 250 Euro im Jahr. Die Reinigung einer PV-Anlage kostet etwa 125 Euro, kann aber auch unter Umständen selbst durchgeführt werden, da ein Garagendach oder Carport leichter zu begehen sind als Hausdächer.
Solarenergie wird vielseitig gefördert: Beispielsweise unterstützt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Förderprogramm 270 (Erneuerbare Energien) die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien mit einem zinsgünstigen Kredit. Das beinhaltet auch Förderungen für Solaranlagen für Garagendächer. Falls Sie Ihre Garage noch nicht gebaut haben oder zum Beispiel einen barrierefreien Zugang wünschen, können Sie weitere Fördermittel für die Garage bei der KfW beantragen oder Förderprogramme Ihres Bundeslandes nutzen.
Sie können in der Regel problemlos Ihr Ihr Elektroauto mit Ihrer eigenen Solaranlage laden. Eine Garage oder ein Carport bieten die optimalen Voraussetzungen für die Ladestation Ihres E-Autos. Alles, was Sie benötigen, ist ein Stromanschluss in der Garage und eine Ladestation, auch Wallbox genannt.
Solaranlagen auf dem Garagendach sind ideal, wenn Sie ein Elektroauto oder andere Elektrofahrzeuge besitzen. Mit einer Wallbox können Sie ganz einfach Ihr Elektroauto mit selbst produziertem Solarstrom in der eigenen Garage laden. Das ist zum einen sehr komfortabel, da Sie keine Ladestationen mehr aufsuchen müssen. Zum anderen sparen Sie Geld und tun etwas Gutes für die Umwelt.
Auf stabilen Fertiggaragen ist es oft problemlos möglich, eine Photovoltaikanlage zu montieren. Fertiggaragen aus Beton oder Stahl können häufig die zusätzliche Traglast stemmen. Bei Fertiggaragen aus Holz oder Blech sollten Sie dagegen die Traglast prüfen lassen oder sich bei Ihrem Händler informieren, ob Ihr Garagenmodell stabil genug für eine Solaranlage ist.
Leider kommt es vor, dass Solaranlagen von Garagendächern geklaut werden. Sich können sich davor schützen, indem Sie für einige Sicherheitsvorkehrungen in Ihrer Garage sorgen, oder Sie lassen Ihre Solaranlage versichern.