Gut für Haus und Garten:
Als Alternative zu städtischen Abwasserkanälen können Sie eine Versickerung im Garten vornehmen. In manchen Bundesländern ist für Hausbesitzer (insbesondere bei Neubauten) eine Versickerungsanlage sogar gesetzlich verpflichtend. Wenn Sie als Besitzer Ihres Eigenheims für die Regenwasserableitung selbst zuständig sind, dürfen Sie allerdings nicht einfach jedes Wasser versickern lassen. Es wird nach der Schadstoffmenge, die im Wasser enthalten sein kann, unterschieden. Informieren Sie sich vorher bei der zuständigen Behörde, ob Sie bauliche Genehmigungen für die Versickerungsanlagen brauchen.
Regenwasser wird in drei Klassen aufgeteilt:
Unbedenklich belastet: Das Wasser ist von nicht-metallischen Dachflächen oder Wohnflächen abgelaufen und kann ungefiltert versickern.
Tolerierbar belastet: Der Verschmutzungsgrad des Wassers ist niedrig, da es von Garagenzufahrten, Gehwegen oder Hofflächen kommt. Es darf nur versickern, wenn es zuvor gereinigt wurde.
Nicht tolerierbar belastet: Das Wasser ist stark mit Chemikalien, Metallen oder grobem Schmutz belastet. Es muss in eine Kläranlage geleitet werden. Dieser Grad von Verschmutzung wird auf privaten Wohngrundstücken allerdings nur selten erreicht.
Wenn Sie in einer Wasserschutzzone wohnen, darf keinerlei Wasser im Boden versickern, auch nicht unbedenkliches. Informieren Sie sich bei Ihren Wasserwerken oder dem Amt für Umweltschutz, ob Sie in einem Wasserschutzgebiet wohnen.
Um Regenwasser in Ihrem Garten versickern lassen zu können, müssen die Bodenverhältnisse hierfür geeignet sein. Kies- und Sandanteile in der Erde sind beispielsweise gut geeignet, während ein vorrangig lehmiger Boden das Wasser nicht ausreichend durchlässt. Um sicherzugehen, können Sie einen Bodengutachter für eine geologische Untersuchung engagieren.
Das Prinzip der Flächenversickerung ist ganz einfach: Das Regenwasser versickert direkt auf der wasserdurchlässigen Fläche, auf die es trifft. Zusätzlich ist die Ableitung auf eine angrenzende Grünfläche möglich. Bei dieser Methode benötigen Sie eine entsprechend große Freifläche. Positiv sind der geringe technische Aufwand und die gute Reinigungswirkung, wenn die Fläche bewachsen ist.
Für die Muldenversickerung werden längliche Vertiefungen in die Erde gezogen. Sie sind etwa 30 Zentimeter tief. Das Regenwasser fließt im freien Gefälle in die Mulde. Im Anschluss wird es über die bewachsene Mulde in das Grundwasser geleitet und so gereinigt. Das Prinzip eignet sich auch gut für Dachflächen und Terrassen.
Rigolen sind Versickerungsgräben, die mit Schotter oder Grobkies gefüllt sind. Das Wasser wird vom Graben in den unterirdischen Teil der Rigole geleitet, wo es zwischengespeichert wird, bis es versickern kann. Negativ ist hierbei, dass die Aushebung des Grabens aufwendig ist und es leicht zu Verstopfungen kommen kann.
Wie der Name bereits verrät, wird das Regenwasser bei einer Schachtversickerung unterirdisch in einen Schacht geleitet. Das Wasser versickert dann über die Wände und den Boden. Bei dieser Variante wird wenig Fläche benötigt, da mehr als einen Meter in die Tiefe gebaut wird. Die Fläche darüber kann beliebig genutzt werden. Der große Nachteil: Das Regenwasser wird dabei nicht gereinigt. Die Methode wird deshalb heutzutage nur noch für unbelastetes Wasser genehmigt. Außerdem ist die Wartung schwierig und wenn es zu einer Verstopfung kommt, ist dies mit hohen Kosten verbunden.