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Ratgeber

So können Sie Regenwasser aufbereiten

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Mit der Aufbereitung von Regenwasser soll dem verschwenderischen Verbrauch einer raren Ressource entgegengewirkt werden. Dabei stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, mit der Sie Umwelt und Geldbeutel entlasten können.
Unsere Autorin Antonia Rupnow ist als Project Managerin der Redaktion für den Video- und Podcast-Content zuständig.
Antonia Rupnow
29.10.2024, 13:59 Uhr
Regenrinne führt in gefüllte Regentonne im Garten

So viel Trinkwasser verbraucht jeder Deutsche

Rund 127 Liter Trinkwasser am Tag verbrauchte jeder Deutsche 2021 laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW). Davon wurden nur vier Prozent für Essen und Trinken aufgewendet. Der Rest entfiel hauptsächlich auf Körperpflege und Reinigungsarbeiten. Dabei ist die hohe Qualität unseres Trinkwassers für viele Haushaltsaufgaben nicht nötig.

Regenwasser Aufbereiten

Mit dem Aufbereiten von Regenwasser können Sie Leitungswasser sparen.

Laut des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. könne man bis zu 50 Prozent Trinkwasser durch die Verwendung von Regenwasser einsparen. Bisher wurde der Rohstoff nur für die Toilettenspülung und das Gießen der Gartenpflanzen genutzt. Mittlerweile ist die Technologie so fortgeschritten, dass es zu hochwertigem Trinkwasser aufbereitet werden kann. Damit ist es für Bäder, Wäsche und den Verzehr geeignet. Wenn Sie statt ihr Regenwasser abzuleiten dieses Aufbereiten, können Sie Leitungswasser sparen.

Welche Möglichkeiten der Aufbereitung gibt es?

Um Regenwasser aufzufangen und es trinkwasserkonform aufzuarbeiten, haben Sie mehrere Möglichkeiten: Vom Auffangbehälter in Form einer Tonne, mit der Sie den Regen leicht vorfiltern können, bis hin zu aufwendigen Komplettanlagen, die das Regenwasser direkt in den Wasserkreislauf Ihres Haushalts integrieren.

Trinkwasser dank innovativer Technologie

Im Rahmen des EU-Projektes „Eco-Innovation“ wurde eine innovative Regenwasseranlage entwickelt, die das vom Dach aufgefangene Wasser filtert und weiter in eine Zisterne leitet. Dann wird das Wasser mithilfe einer Pumpe in einen Behälter befördert, den Sie vorzugsweise im Keller aufstellen können. Dort wird das Wasser von einem besonders feinmaschigen Filter entkeimt. Nun gelangt es in einen zweiten Behälter, der auch Klarwasserspeicher genannt wird. Bevor es sich im Wasserkreislauf des Hauses verteilt, wird das Wasser durch eine UV-Anlage desinfiziert. Diese hält das Wasser sauber, auch wenn Sie länger nicht zu Hause sind.

Anschließend wird das gereinigte Wasser durch das drehzahlgesteuerte Hauswasserwerk in Ihr bestehendes Leitungssystem gepumpt. So nutzen Sie das gesäuberte Regenwasser und nur, wenn dieses ausgeht, wird das Wasser aus der Leitung beansprucht. Diese Methode ist hilfreich für die Aufbereitung von Regenwasser und schont die Umwelt. Allerdings ist eine Anlage mit solch einer Technologie auch sehr kostspielig.

Wasseraufbereitung mit einer Zisterne

Wenn Sie Ihren Haushalt von der Trinkwasserversorgung entlasten wollen, können Sie bereits mit einer Regentonne große Erfolge erzielen. Befestigen Sie ein feines Gitter auf der Tonne, das grobe Verschmutzungen vorfiltert. Mit einem Fallrohrfilter können Sie zudem Laub von Ihrem Auffangbehälter fernhalten. Befestigen Sie den Filter am unteren Teil Ihres Fallrohres, damit Sie ihn leichter reinigen können. Das daraus gewonnene Wasser kann für den Garten genutzt werden.

Funktion einer Regenwasserzisterne

Wenn Sie eine feinere Filterung des Wassers wünschen, können Sie eine Zisterne im Boden Ihres Gartens einlassen. Sie können zwischen Kunststoff- und Betonmodellen wählen. Der darin liegende Wechselsprungfilter ist feinmaschig mit maximal einem Millimeter Durchmesser pro Masche. Mit dem gefilterten Wasser können Sie sich sogar waschen und baden.

Filterung durch Umkehrosmose

Eine weitere Methode ist die Umkehrosmose. Dabei wird das Wasser von nahezu allen gelösten Stoffen wie Ionen und Salzen befreit. Die Technik nutzt Osmosekräfte, die immer dann entstehen, wenn zwei Flüssigkeiten mit einem unterschiedlichen Konzentrationsgefälle an gelösten Stoffen an einer semipermeablen Membran aufeinandertreffen. Zwischen den Flüssigkeiten entsteht nun das Bedürfnis, einander auszugleichen und dadurch ein Druck. Es diffundieren Teilchen aus der höher konzentrierten Flüssigkeit (zum Beispiel Regenwasser) durch die Membran in die weniger konzentrierte Flüssigkeit (eine Filterlösung) und reichern diese an.

Die Umkehrosmose dreht diesen Prozess um. Hier wird mit einem technischen Druck kein Ausgleich der Teilchen angestrebt, sondern ein noch höheres Konzentrationsgefälle. So wird eine Flüssigkeit durch den erzeugten Druck gereinigt und von Schadstoffen befreit. Das gereinigte Wasser ist zwar nicht so steril wie mehrfach destilliertes, allerdings ist es auch etwas günstiger. Auf diesem Weg ergibt sich sehr weiches Wasser, denn Magnesium- und Kalziumionen werden bei dem Prozess aus der Flüssigkeit gepumpt. Die Umkehrosmose wird für die Aufbereitung von Regenwasser auch in Komplettanlagen angeboten. Diese kosten durchschnittlich 500 Euro in der Anschaffung.

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© AdobeStock - Ingo Bartussek | © iStock - sonsam