Die Wahl des richtigen Heizsystems ist nicht nur eine Frage des Heizbedarfs, sondern auch der Kosten. Elektroheizungen sind aufgrund ihrer Flexibilität und einfachen Installation eine beliebte Wahl, insbesondere für kleinere oder weniger genutzte Räume. Im Vergleich zu anderen Heizsystemen sind sie oft günstiger in der Anschaffung und erfordern keine aufwendige Installation von Rohrleitungen oder Heizkörpern.
In der folgenden Tabelle haben wir die typischen Anschaffungskosten der häufigsten Heizsysteme, die mit Strom betrieben werden, für Sie zusammengefasst. Zusätzlich haben wir Luftwärmepumpen aufgenommen, da sie ebenfalls mit Strom betrieben werden, auch wenn sie keine klassischen Elektroheizungen darstellen.
Heizsystem | Notwendige Heizleistung pro m² | Anschaffungskosten (netto)* | Typische Heizfläche für Kostenbereich |
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Direktheizung (z. B. Heizlüfter, Konvektoren) | 100 - 150 W/m² | 500 - 1.500 € | 10 - 15 m² |
50 - 100 W/m² | 800 - 5.000 € | 20 - 50 m² | |
60 - 120 W/m² | 1.000 - 2.500 € | 15 - 30 m² | |
100 - 150 W/m² | 1.500 - 3.000 € | 10 - 20 m² | |
30 - 60 W/m² | 3.000 - 7.000 € | 50 - 120 m² |
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Die Leistung pro Quadratmeter (W/m²) zeigt an, wie viel Leistung nötig ist, um einen Quadratmeter Fläche ausreichend zu beheizen. Geräte wie Luftwärmepumpen oder Infrarotheizungen benötigen weniger Watt pro Quadratmeter, da sie effizienter arbeiten.
Während Öl-, Gas- und Pelletheizungen durchschnittlich bei 7,5 bis 11,5 Cent pro Kilowattstunde liegen, ist der Strompreis mit im Schnitt 34,92 Cent/kWh deutlich höher. Im Vergleich dazu liegen die Gestehungskosten von Solarstrom bei etwa 12 Cent/kWh.
Bei der Wahl eines Heizsystems sollten Sie nicht nur auf die Anschaffungskosten, sondern vor allem auch auf die Betriebskosten achten, da diese regelmäßig anfallen. Eine Elektroheizung hat im Vergleich zu anderen Heizsystemen wesentlich höhere Betriebskosten, da Strom als Energiequelle teurer ist und Elektroheizungen üblicherweise eine geringere Effizienz bei der Wärmeumwandlung aufweisen.
Nachfolgend sehen Sie, wie viel der Betrieb einer Strom-Heizung Sie durchschnittlich kosten kann. Die Betriebskosten sind pro Monat und Jahr aufgeschlüsselt. Als Grundlage für die Berechnung gehen wir unabhängig von der Wohnfläche von einem Heizstromverbrauch von 120 kWh pro Quadratmeter aus. Zur Verdeutlichung, welchen Unterschied der Betrieb mit Netzstrom und Solarstrom macht, sind die Kosten hierfür jeweils einzeln aufgeschlüsselt. Diese Werte sind jedoch lediglich als Beispiele zu verstehen. Je nach Dämmstatus des Gebäudes können die Betriebskosten deutlich nach oben oder unten abweichen.
Wohnfläche | Heizstromverbrauch (kWh/Jahr) | Monatliche Betriebskosten (Netzstrom)* | Jährliche Betriebskosten (Netzstrom)* | Monatliche Betriebskosten (Solarstrom)* | Jährliche Betriebskosten (Solarstrom)* |
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30 m² | 3.600 kWh | 105 € | 1.258 € | 36 € | 432 € |
50 m² | 6.000 kWh | 175 € | 2.096 € | 60 € | 720 € |
80 m² | 9.600 kWh | 280 € | 3.352 € | 96 € | 1.152 € |
100 m² | 12.000 kWh | 350 € | 4.190 € | 120 € | 1.440 € |
120 m² | 14.400 kWh | 420 € | 5.028 € | 144 € | 1.728 € |
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Nachtstromtarife sind besonders vorteilhaft für die Nutzung von Nachtspeicherheizungen, da Sie dadurch in den Nachtstunden zu günstigeren Preisen heizen können. Viele Anbieter haben diese Tarife jedoch inzwischen abgeschafft oder angepasst. Prüfen Sie daher, ob Ihr Anbieter noch Nachtstromtarife anbietet und ob Ihr Heizsystem für die Nutzung solcher Tarife geeignet ist.
Wärmepumpentarife sind speziell auf den Betrieb von Wärmepumpen ausgerichtet und bieten günstigere Strompreise als herkömmliche Haushaltsstromtarife. Dadurch können Hausbesitzer die Betriebskosten für Heizung und Warmwasserbereitung deutlich senken. Einige Wärmepumpentarife bieten zudem die Möglichkeit, von Niedertarifzeiten zu profitieren, die vor allem nachts oder an Wochenenden liegen. In diesen Zeiten ist der Strompreis niedriger, was zusätzliche Einsparungen ermöglicht.
Wärmepumpentarife senken nicht nur die Kosten von Wärmepumpen im Betrieb, sondern unterstützen auch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien, da sie oft mit umweltfreundlicherem Strom aus Wind- oder Solarenergie gekoppelt sind. So tragen sie nicht nur zur Senkung der Betriebskosten bei, sondern helfen auch, den CO2-Ausstoß langfristig zu reduzieren.
Ein Vergleich der Elektroheizung mit anderen gängigen Heizsystemen wie Gasheizungen, Ölheizungen und Biomasseheizungen ist wichtig, um die für Ihre Bedürfnisse passende Heizung zu wählen. Wir haben die Anschaffungs- und Betriebskosten sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme für ein Einfamilienhaus mit einer Fläche von 120 Quadratmetern für Sie zusammengefasst.
Heizsystem | Anschaffungskosten* | Betriebskosten pro Jahr (120 m²)* | Vorteile | Nachteile |
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Elektroheizung | 500 - 3.000 EUR | 5.028 € | - einfache Installation - keine Wartung - ideal als Übergangsheizung oder als Ergänzungssystem | - hohe Betriebskosten bei Netzstrom - Abhängigkeit von Strompreisschwankungen |
3.000 - 8.000 EUR | 2.904 € | - geringe Betriebskosten bei niedrigen Gaspreisen - relativ platzsparend | - regelmäßige Wartung erforderlich - Preisrisiken durch Marktsituation | |
4.000 - 10.000 EUR | 2.652 € | - Flexibilität beim Einkauf von Brennstoff - lange Lebensdauer | - regelmäßige Wartung erforderlich - Platzbedarf für Öltanks | |
5.000 - 15.000 EUR | 2.280 € | - nachhaltiger Brennstoff - förderfähig | - hohe Anschaffungskosten - Platzbedarf für Brennstofflager |
* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
In welcher Höhe Montagekosten anfallen, hängt unter anderem davon ab, welche Heizung Sie installieren wollen:
Für die Installation mobiler Elektroheizungen, wie Heizlüfter oder Konvektoren, benötigen Sie kein Fachpersonal. Diese Heizkörper können Sie einfach in eine handelsübliche Steckdose stecken und sofort in Betrieb nehmen, sodass keine Montagekosten anfallen.
Infrarotheizkörper erfordern eine professionelle Installation, da sie üblicherweise an der Wand montiert werden. Die Montagekosten für Infrarotheizkörper liegen je nach Aufwand und Region zwischen 100 und 400 Euro.
Bei den Kosten einer elektrischen Fußbodenheizung fallen neben den Anschaffungskosten Montagekosten zwischen 500 und 1.500 Euro an. Abhängig sind sie etwa von der Fläche und den nötigen Vorarbeiten wie der Entfernung alter Beläge. Fachbetriebe verlangen in der Regel 40 bis 60 Euro pro Arbeitsstunde.
Bei Nachtspeicherheizungen können zusätzlich Kosten für die Installation eines speziellen Stromzählers anfallen, der den Nachtstromverbrauch misst. Diese Kosten belaufen sich auf etwa 250 Euro.
Stromheizungen kosten im Betrieb zwar häufig deutlich mehr als andere Heizungsarten, auf die Wartung trifft das aber nicht zu. Für Öl- und Gasheizungen liegen die jährlichen Wartungskosten zwischen 100 und 250 Euro. Elektroheizungen müssen dagegen nicht gewartet werden. Kein Schornsteinfegerbetrieb muss vorbeikommen und auch das Ablassen von Luft und das Nachfüllen von Wasser sind nicht nötig. Obwohl elektrische Heizungen so wartungsarm sind, gelten sie als sehr langlebig. Hersteller werben teilweise mit einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren. Einzige Ausnahme von der Wartungsregel ist die Wärmepumpe - die zwar keine klassische Elektroheizung ist, aber doch mit Strom betrieben wird. Ihre Wartung kostet etwa 150 Euro pro Jahr.
Nur wasserführende Fußbodenheizungen müssen gewartet werden.
Die Anschaffung einer Elektroheizung kann mit hohen Betriebskosten verbunden sein, da das Heizen mit Strom teurer ist als andere Heizmethoden. Eine vollständige Elektroheizung für das ganze Haus ist aufgrund des teuren Netzstrompreises oft unwirtschaftlich. Sie kann sich jedoch lohnen, wenn das Gebäude über eine sehr gute Wärmedämmung verfügt.
Für einzelne Räume wie Gästezimmer, Partykeller oder Räume, die nur gelegentlich beheizt werden, sind elektrische Heizkörper eine praktische und kostengünstige Lösung. Auch für Gartenlauben, die nicht an das bestehende Heizsystem angeschlossen werden können, oder Ferienhäuser, die nur wenige Wochen im Jahr genutzt werden, kann eine Elektroheizung sinnvoll sein.
Elektrische Fußbodenheizungen sind besonders in Badezimmern, Kinderzimmern oder als Zusatzheizung in Wohnbereichen beliebt. Wenn Sie eine Elektroheizung mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, um Ihren eigenen Solarstrom zu erzeugen, wird das Heizsystem deutlich wirtschaftlicher, da Sie in diesem Fall nicht auf teuren Netzstrom angewiesen sind.
Um die Betriebskosten für Elektroheizungen weiter zu senken, kann die Verwendung von smarten Thermostaten eine sinnvolle Lösung sein. Sie ermöglichen eine bedarfsgerechte Steuerung der Raumtemperatur, sodass Sie unnötige Heizkosten vermeiden können. Smarte Thermostate passen sich automatisch an Ihre Gewohnheiten an und sorgen dafür, dass Ihre Räume nur dann geheizt werden, wenn es nötig ist.
Elektroheizungen werden nicht durch staatliche Förderungen unterstützt. Das heißt, Sie können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) keinen geförderten Kredit oder einen Investitionszuschuss beantragen. Eine strombetriebene Heizung, die förderfähig ist, ist nur die Wärmepumpe. Installieren Sie so ein System, können Sie sich über die Heizungsförderung aktuell bis zu 70 Prozent der Kosten vom Staat zurückholen.
Die Kosten für eine Elektroheizung hängen von der Art des Systems ab. Sie beginnen bei etwa 500 Euro für einzelne Geräte und können bei bis zu 7.000 Euro für größere Heizsysteme liegen.
In der Anschaffung sind Elektroheizungen meist günstiger als Gasheizungen, da sie keine umfangreiche Installation von Rohren oder Heizkörpern erfordern. Allerdings sind die Betriebskosten deutlich höher, da Strom teurer ist als Gas. Auch haben Elektroheizungen eine geringere Effizienz bei der Umwandlung von Energie in Wärme, was die Betriebskosten zusätzlich erhöht. Daher können Elektroheizungen auch bei günstigen Stromtarifen mehr kosten, da sie mehr Energie benötigen, um die gleiche Wärme wie gasbetriebene Heizsysteme zu erzeugen.
Bei einem durchschnittlichen Heizstromverbrauch von 120 kWh pro Quadratmeter ergeben sich folgende Werte für den Betrieb einer Elektroheizung mit Netzstrom:
30 m²: ca. 105 Euro pro Monat
50 m²: ca. 175 Euro pro Monat
60 m²: ca. 210 Euro pro Monat
80 m²: ca. 280 Euro pro Monat
Bei Nutzung von Solarstrom sinken die Kosten auf etwa ein Drittel dieser Werte.
Die monatlichen Kosten einer Elektroheizung für 100 Quadratmeter variieren je nach Stromquelle und Verbrauch. Bei Verwendung von Netzstrom können die monatlichen Betriebskosten bei etwa 350 Euro liegen. Wenn Sie jedoch Solarstrom nutzen, sinken die Kosten deutlich und liegen bei gleichem Verbrauch bei etwa 120 Euro pro Monat.
Eine Elektroheizung lohnt sich für gut isolierte Gebäude oder einzelne Räume, die nur gelegentlich beheizt werden. Sie ist auch eine gute Wahl für Räume ohne Anschluss an zentrale Heizsysteme oder Ferienhäuser. Darüber hinaus kann sie eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen sein, um gezielt zusätzliche Wärme in bestimmten Bereichen wie Badezimmern oder Gästezimmern bereitzustellen.
Der Vorteil einer Elektroheizung liegt vor allem in ihrer einfachen Installation und flexiblen Nutzung. Sie benötigt keine Wartung und ist daher besonders pflegeleicht. Elektroheizungen bieten eine schnelle und direkte Wärmeabgabe, was sie ideal für Räume macht, die nur zeitweise beheizt werden. Auch sind sie eine gute Lösung für Gebäude ohne Anschluss an zentrale Heizsysteme oder für ergänzende Heizlösungen in bestimmten Bereichen.