Verschaffen Sie sich am besten zunächst einen Überblick über Ihren tatsächlichen Gasverbrauch. Das geht am schnellsten mit der Gasrechnung des Vorjahres. Lesen Sie außerdem Ihren Gaszähler regelmäßig ab, um gezielt Gas zu sparen. So erkennen Sie Schwachstellen und ob der Gasverbrauch noch im Durchschnitt liegt. Um einen sehr hohen Gasverbrauch senken zu können, führt oft kein Weg an der Modernisierung der alten Gasheizung oder energetischen Sanierungsmaßnahmen am Eigenheim vorbei.
So sieht der jährliche Gasverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts nach Erfahrungswerten des Berliner Energieunternehmens Gasag aus:
Wohnfläche | Jährlicher Gasverbrauch |
---|---|
100 m2 | 14.000 kWh |
120 m2 | 18.000 kWh |
140 m2 | 21.000 kWh |
160 m2 | 24.000 kWh |
180 m2 | 27.000 kWh |
200 m2 | 30.000 kWh |
220 m2 | 33.000 kWh |
240 m2 | 36.000 kWh |
Quelle: Gasag
Die meiste Energie im Haushalt verbrauchen wir für Heizung, Warmwasser und Strom.
Im Jahr verbrauchen Einfamilienhäuser durchschnittlich 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter für Heizung, Warmwasser und Strom. Mehrfamilienhäuser mit 140 Kilowattstunden Gas pro Quadratmeter etwas weniger. Die tatsächlichen Werte variieren je nach Energieeffizienz und Größe des Gebäudes, Heizverhalten der Bewohner:innen und weiteren Faktoren wie dem Warmwasserverbrauch.
Der erste Schritt zum Gassparen fängt bereits mit kleinen Änderungen der Gewohnheiten an. Bei der Wassertemperatur bringt jedes Grad weniger eine Energieersparnis, die sich übers Jahr hin lohnt. Wer zum Beispiel beim Duschen37 Grad statt 41 Grad einstellt, kann bis zu 15 Prozent Gas sparen. Wassertemperatur und -menge sind im Haushalt an vielen Stellen leicht zu regulieren. So reicht fürs Händewaschen kaltes Wasser oft völlig aus. Und ein heißes Vollbad sollte keine alltägliche Gewohnheit sein, sondern nur hin und wieder als Luxus genossen werden.
Der Wasserverbrauch gehört in vielen Haushalten zum Gassparen dazu, wenn warmes Wasser fließt. Die Wassermenge beim Duschen wird bei Sparmaßnahmen allerdings häufig unterschätzt. Dabei laufen durch eine herkömmliche Duschbrause 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute – das sind bis zu 150 Liter warmes Wasser pro 10-minütiger Dusche! Ein wassersparender Duschkopf hat dagegen eine Durchflussmenge von 5 bis 6 Litern. Damit lässt sich die Wassermenge pro Dusche mehr als halbieren, ohne dass erheblicher Duschkomfort verloren geht.
Bei Sparduschköpfen in Kombination mit hydraulischen Durchlauferhitzern regelt der Wasserdurchfluss die Temperatur. Damit der hydraulische Durchlauferhitzer überhaupt anspringt, ist also eine bestimmte Durchflussmenge erforderlich. Einfach beim Hersteller nachfragen, ob ein Sparduschkopf passen könnte.
Die Rechnung ist einfach: Wenn weniger warmes Wasser fließt, muss auch weniger Energie aufgewendet werden, um es zu erwärmen. Die günstigste Art, warmes Wasser und damit Gas zu sparen, ist, den Wasserhahn einfach nicht ganz aufzudrehen. So fließen statt 15 Liter Wasser pro Minute nur 3 bis 12 Liter (je nach Einstellung). Wer beim Wasserverbrauch auf Nummer sicher gehen will, bringt wassersparende Armaturen oder einen Durchflussbegrenzer an.
Laut Berechnungen des Umweltbundesamtes verbraucht ein Drei-Personen-Haushalt ganze 48 m3 Warmwasser im Jahr. Das entspricht 541 Euro. Damit entfallen rund 15 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der privaten Haushalte in Deutschland auf die Bereitstellung von Warmwasser – und die Tendenz ist steigend.
Wird zum Aufwärmen des Wassers im Haushalt ein Durchlauferhitzer benutzt, lässt sich mit der richtigen Grundeinstellung Gas sparen. Für den täglichen Bedarf sind 39 Grad völlig ausreichend. Um diese Temperatur einzustellen, muss bei den meisten Geräten der Regler auf die Mitte gestellt werden. Achten Sie zudem darauf, den Durchlauferhitzer regelmäßig zu entkalken. Denn Kalkablagerungen verlangsamen den Aufwärmprozess, was wiederum mehr Energie kostet.
Aufgrund von Legionellengefahr sollte die Temperatur hier nicht unter 55 Grad fallen. Um keine Infektion zu gefährden, nutzen Sie lieber unsere anderen Tipps zum Gassparen.
Moderne Gasthermen verfügen oft über Eco- oder Sparfunktionen. Dadurch lässt sich das Heizverhalten auf den individuellen Bedarf ausrichten. Hierfür lohnt sich also ein Blick in die Gebrauchsanleitung. Ist Ihre Gastherme schon älter, ist es empfehlenswert, das Gerät von einer Fachfirma optimal einstellen zu lassen. In dem Fall sollten Sie gleich prüfen lassen, ob sich eine Modernisierung lohnt.
Das Heizen verbraucht mit Abstand am meisten Gas im Haushalt. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft Co2online geht bis zu 71 Prozent des Energieverbrauchs für die Beheizung der Wohnräume drauf. Deswegen liegt hier auch das höchste Einsparpotenzial.
Gasheizung regelmäßig warten, entlüften, reinigen und abdichten
Hydraulischen Abgleich machen: Indem die optimale Wassermenge durch die Heizkörper läuft, wird das Heizsystem besser auf die Wohnräume eingestellt
Regelmäßig Stoßlüften statt Kippfenster
Raumtemperatur individuell einstellen
Türen beim Heizen geschlossen halten
Teppiche in die Wohnräume legen
Vorhänge, Jalousien und Rollos nachts schließen
Zeitschaltuhr und smarte Geräte nutzen
Bei Tipps fürs Gassparen darf die technische Ausstattung im Haushalt nicht fehlen. Denn laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE setzte sich die Nettostromerzeugung im 1. Quartal 2021 aus 16,1 Prozent Gas zusammen. Und Kühlschränke, Waschmaschinen oder Gefriertruhen können wahre Stromfresser sein, was sich wiederum auf den Gasverbrauch auswirkt. Greifen Sie bei Neuanschaffungen daher am besten auf energiesparende Geräte der Energieeffizienzklasse A zurück. Achten Sie im Haushalt auch darauf, kleinere Elektrogeräte wie Receiver, Kaffeemaschinen oder Ladekabel nach Benutzung vom Netz zu trennen. Denn Geräte im Standby-Modus ziehen weiter Strom.
Der Einsatz von Elektrogeräten schlägt sich auch auf die Gasrechnung nieder.
Um Gas einzusparen, ist auch der Stromverbrauch im Haushalt wichtig. Dabei lässt sich im Alltag besonders viel Strom sparen, wenn der Backofen möglichst selten genutzt wird. Wenn ein Gericht sich partout nicht ohne Backofen zubereiten lässt, gibt es folgende Spartipps für Gas:
Aufs Vorheizen verzichten
Lieber Umluft statt Ober-/Unterhitze einstellen
Den Ofen zehn Minuten eher ausschalten, um die Restwärme zu nutzen
Laut einer Untersuchung der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz wird für Ofenkartoffeln aus dem Backofen das Zehnfache an Energie benötigt wie für auf einem Induktionsherd gegarte Kartoffeln. Überlegen Sie daher am besten bei jedem Gericht, ob es sich wirklich lohnt, den Backofen anzuschalten oder ob es vielleicht eine energieeffizientere Kochmethode gibt.
Mit ein paar leichten Handgriffen und der Veränderung von energieverschwendenden Methoden lässt sich in der Küche viel Gas sparen.
Folgende Ratschläge gibt unter anderem die schweizerische Agentur für Energieeffizienz S.A.F.E.:
Kühlschranktemperatur einstellen: 7 Grad reichen in der Regel aus.
Wasser im Wasserkocher statt im Kochtopf erhitzen und möglichst wenig Wasser verwenden. Das spart bis zu 30 Prozent Energie ein.
Die passende Kochtopfgröße für die Kochplatte wählen.
Beim Kochen immer den Deckel drauf.
Isolierpfanne und Dampfkochtopf benutzen. Das spart bis zu 60 Prozent Strom gegenüber herkömmlichen Kochmethoden.
Falls es keine Abschaltfunktion bei der Kaffeemaschine gibt, besser Wasserkocher und Thermoskanne für Kaffee nutzen.
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