Retro-Charme mit Stil
Unter den verschiedenen Heizkörpern ist der Gliederheizkörper der älteste Typ, aber auch heute noch findet er sich in zahlreichen Wohnräumen. Auch als Rippenheizkörper oder -radiator bekannt, eignet sich diese Variante vor allem zum Beheizen von großen und hohen Räumen.
Die Wärmeabgabe erfolgt zu etwa 70 Prozent über Konvektion. Dabei wird die Luft, die durch die einzelnen Glieder strömt, erwärmt. Der Anteil an Konvektion ist umso höher, je tiefer der Heizkörper gebaut ist. Daneben erhitzt sich auch das Heizkörpermaterial selbst und gibt diese Wärme als Strahlung wieder ab. Im Vergleich zur Konvektionswärme wird Strahlungswärme in der Regel als angenehmer empfunden. Aufgrund seines Materials hat ein Gliederheizkörper zudem häufig eine recht lange Aufwärm- und Abkühlphase.
Ein Rippenheizkörper besteht aus mehreren aneinandergereihten Segmenten, die zusammengeschweißt werden. Da diese Einzelteile genormt sind, kann der Radiator einfach um weitere Elemente erweitert werden. Der Austausch eines Glieds ist in der Regel ebenfalls problemlos möglich.
Wollen Sie einen Gliederheizkörper kaufen, werden Sie auf verschiedene Typenbezeichnungen stoßen. Die Faktoren, nach denen sich einzelne Typen unterscheiden, sind der Nabenabstand und die Bautiefe. Ist der Heizkörper beispielsweise mit 900/160 ausgezeichnet, weist das auf einen Nabenabstand von 900 Millimetern und eine Bautiefe von 160 Millimetern hin.
Der Nabenabstand sollte allerdings nicht mit der Bauhöhe verwechselt werden. Er stellt lediglich den Abstand zwischen den beiden Naben dar, an denen die Segmente befestigt sind. Zur Gesamthöhe des Radiators müssen je nach Hersteller und Modell noch einige Zentimeter hinzugerechnet werden.
Die Bautiefe entscheidet häufig darüber, wie viele Säulen ein Glied hat. Dieser Faktor ist ebenfalls vom Hersteller abhängig. Darüber hinaus unterscheiden sich Rippenheizkörper auch nach der Anzahl ihrer Glieder bzw. nach ihrer Baulänge. Für die Typenbezeichnung sind diese Punkte allerdings nicht relevant.
Legen Sie bei Ihrem Gliederheizkörper Wert auf eine leichte Reinigung, sollten Sie sich für ein Modell mit großen Abständen zwischen den einzelnen Segmenten entscheiden.
Gliederheizkörper können nicht nur unterschiedliche Maße haben, sondern werden auch aus verschiedenen Materialien gefertigt. Am häufigsten sind Stahl, Stahlrohr und Guss. Gliederheizkörper aus Guss sind allerdings meistens alte Modelle und werden heute nur noch selten verwendet. Stahl ist hingegen nicht nur deutlich moderner, sondern auch günstiger in der Herstellung. Das Material zeichnet sich außerdem durch seine hohe Bruchsicherheit aus.
Stahlrohre werden meist verwendet, wenn eine besonders geringe Bautiefe gewünscht ist. Diese Variante kennen Sie sicherlich als Handtuchheizkörper aus dem Badezimmer. Genau genommen handelt es sich dabei allerdings um einen Röhrenheizkörper, der eine Weiterentwicklung des klassischen Rippenradiators ist.
Mittlerweile werden auch Materialien wie Keramik und Aluminiumguss für die Herstellung von Gliederheizkörpern verwendet. Ebenfalls sind heute nicht mehr ausschließlich weiße Heizkörper, sondern viele unterschiedliche Farben erhältlich.
Wollen Sie einen Glieder- oder Rippenheizkörper kaufen, werden Sie feststellen, dass dieser meist recht günstig in der Anschaffung ist. Kleine Modelle beginnen schon bei 40 bis 50 Euro. Das Material und die Größe, aber auch Farbe und Design des Gliederheizkörpers können sich auf die Preise auswirken. Nicht zuletzt beeinflusst auch die Marke den Preis: Ein Gliederheizkörper eines bekannten Herstellers ist oftmals etwas teurer, der Kauf geht aber meist mit besseren Serviceleistungen einher.
Häufig werden die Kosten nach der Anzahl der Glieder bestimmt. Rechnen Sie bei größeren Heizkörpern mit Preisen zwischen 15 und 35 Euro je Glied.
Ausführung | Preis je Glied* |
---|---|
200 bis 500 mm | ca. 15 bis 25 Euro |
500 bis 2.000 mm | ca. 20 bis 35 Euro |
Sonderfarben | + 10 bis 20 Prozent |
Optimieren Sie Ihre Heizungsanlage, können Sie unter Umständen Förderungen für Ihre Heizung in Anspruch nehmen. Dafür können Sie sich auch qualifizieren, wenn Sie Ihre bestehende Anlage effizienter machen. Ein Austausch alter Heizkörper gegen neue Modelle ist mitunter förderungsfähig.
Welche die passenden Heizungskörper sind und welche Kosten auf Sie zukommen, kann die Fachfirma, die Ihr Heizungssystem einbaut, berechnen. Sind Sie noch auf der Suche nach dem passenden Anbieter, geben Sie einfach Ihre Wünsche in unserem Online-Fragebogen ein. Anschließend suchen wir kostenlos und unverbindlich* Fachunternehmen aus Ihrer Umgebung für Sie.
Gliederheizkörper erreichen meist problemlos ein Lebensalter von 25 bis 30 Jahren. Das bedeutet nicht, dass Sie die Radiatoren nach dieser Zeit unbedingt austauschen müssen. Vielmehr sollten Sie darauf achten, ob Sie poröse und rostige Stellen finden. Diese bilden sich meist zuerst am Entlüftungsventil und am Verbindungsrohr des Heizkörpers. Rost ist ein sicherer Indikator dafür, dass der Heizkörper so schnell wie möglich ausgetauscht werden sollte.
Grundsätzlich sollten Sie auch auf die Wärmeabgabe achten. Wird die Heizung nicht mehr warm oder verschlechtert sich die Wärmeleistung im Laufe der Zeit, hilft oft das Entlüften. Tritt dadurch keine Verbesserung ein, sollte ein Heizkörpertausch durchgeführt werden.
Insbesondere bei älteren Modellen sollten Sie einmal jährlich eine Entlüftung des Heizkörpers durchführen. Das bietet sich an, bevor die Heizperiode beginnt. Dass diese Maßnahme nötig ist, bemerken Sie spätestens dann, wenn der Radiator nicht mehr richtig warm wird oder wenn Sie gluckernde Geräusche aus seinem Inneren wahrnehmen.
Eine Entlüftung können Sie von einem Fachbetrieb durchführen lassen, aber mit etwas handwerklichem Geschick ist sie auch in Eigenregie möglich. Dafür benötigen Sie lediglich einen Entlüftungsschlüssel oder eine Rohrzange sowie einen Eimer, mit dem Sie austretendes Wasser auffangen. Diese Schritte sind nötig, um die Luft zu entfernen:
Gliederheizkörper sind meist günstig und einfach zu montieren. Durch die individuelle Zahl an Gliedern sind sie an jeden Heizbedarf anpassbar. Auch moderne Heizungssysteme lassen sich mit Gliederheizkörpern kombinieren. Ein Nachteil ist die hohe Vorlauftemperatur dieses Heizkörpertyps, wodurch sich die Heizkosten erhöhen können. Weil sie die Luft hauptsächlich durch Konvektion erwärmen, kann die Raumluft schneller austrocknen. Gleichzeitig wirbeln sie mehr Staub auf, was für Menschen mit Allergien problematisch sein kann. Modelle aus Guss haben außerdem ein hohes Gewicht, aber sie speichern die Wärme besonders gut.
Wie auch bei anderen Heizkörpertypen funktioniert die Temperaturregelung bei modernen Gliederheizkörpern mit Thermostatventilen. Sie können hier ebenfalls zwischen manuell bedienbaren und elektronisch steuerbaren Modellen wählen.
Spätestens wenn ein Heizkörper rostet oder andere Beschädigungen aufweist, sollte er ausgetauscht werden. Moderne Heizkörpermodelle sind auch aus Energiespargründen zu bevorzugen. Welches Vorgehen in Ihrer Situation am sinnvollsten ist, sollten Sie allerdings mit einem Heizungsfachbetrieb besprechen.