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Die Alternative zu Gas und Öl:

Die Hackschnitzelheizung als kostengünstige Heizanlage für Ihr Eigenheim

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Ähnlich wie bei Pelletheizungen werden bei Hackschnitzelheizungen kleine Holzverschnitte, die sogenannten „Hackschnitzel“, im Brennraum verbrannt. Durch einen Wärmetauscher kann die entstandene Verbrennungswärme für das Heizen des Gebäudes genutzt werden. Bei der Kaufentscheidung für eine neue Heizung gilt es, eine Menge verschiedener Faktoren zu beachten. Anschaffungskosten, Platzverbrauch der Anlage und die Umweltverträglichkeit sind nur einige hiervon.
Undine Tackmann, Online-Redakteurin
Undine Tackmann
08. November 2021
Teaser Hackschnitzelheizung

Aufbau und Funktion einer Hackschnitzelheizung

Das Grundprinzip der Hackschnitzelheizung ist dasselbe wie bei konventionellen Gas- oder Ölheizungen: Ein Brennstoff (in diesem Fall die Hackschnitzel) wird automatisiert in der Brennkammer verbrannt. Die dadurch freigesetzte Wärmeenergie kann anschließend für das Heizen des Hauses genutzt werden.

Grafik Aufbau Hackschnitzelheizung
Der Aufbau einer Hackschnitzelheizung im Überblick

Die Hauptbestandteile der Hackschnitzelheizung

Bauteil

Funktion

Hackschnitzelbunker

Lagerung des Brennstoffs

Transportsystem

Per Förderschnecke oder Saugsystem gelangt das Brennmittel zum Heizkessel

Heizkessel

Verbrennung des Holzes

Wärmespeicher

Ein isolierter Wassertank speichert die überschüssige Wärmeenergie (kann bei Bedarf an das Hausnetz gespeist werden)

Aschebehälter

Lagerung der entstandenen Verbrennungsrückstände

Vor- & Nachteile von Hackschnitzelheizungen

Bei einer Hackschnitzelheizung kann kein pauschales Fazit ausgesprochen werden. Die Vor- und Nachteile hängen zu stark von den jeweiligen Verbraucher:innen ab und sollten individuell gewichtet werden:

Vorteile

Nachteile

Geringe laufende Kosten durch günstigen und leicht verfügbaren Brennstoff
Hoher Investitionsbedarf bei der Anschaffung
Gute Umweltverträglichkeit – das freigesetzte CO2 wurde zu Lebzeiten des Baumes aufgenommen und gespeichert, somit wird kein „neues“ CO2 in die Atmosphäre eingebracht
Hoher Platzbedarf der Anlage. Dadurch ergeben sich in manchen Häusern Einschränkungen
Hohe staatliche Förderungen
Tendenziell größere Störungs- und Wartungsanfälligkeit
Unabhängigkeit von Anbietern des Brennmittels durch hohe Verfügbarkeit
Mehrfaches Leeren des Aschebehälters in der Woche nötig
Eigene Herstellung der Hackschnitzel möglich
Gegebenenfalls muss eine neue Abgasanlage nachgerüstet werden
Hohe Wirkungsgrade
Ausgleichen der saisonalen Verfügbarkeit des Holzes durch hohe Lagerbestände
Hackschnitzel sind lange haltbar
Schwankung in der Qualität des Heizmediums (Feuchtigkeit und Brennwert)
Ineffiziente Lagerung durch hohe Schüttdichte

Preise & Betriebskosten einer Hackschnitzelheizung

Bauartbedingt besteht die Hackschnitzelheizung aus mehr Anlagenkomponenten als vergleichsweise Öl- oder Gasheizungen. Dies äußert sich in einem hohen Anschaffungspreis und Platzbedarf. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus müssen für die Anlage mit Endmontage ca. 15.000 bis 30.000 Euro veranschlagt werden. Eine Gas- und Ölheizung schlägt im Gegensatz mit ungefähr der Hälfte der Kosten zu Buche.

Seitens der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) wurde für eine 30 kW-Anlage eine beispielhafte Kostenrechnung erstellt:

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Position

Kosten*

Hackschnitzelkessel

20.210 Euro

Pufferspeicher

1.671 Euro

Peripherie

4.195 Euro

Montage

2.265 Euro

Summe

28.341 Euro

Das benötigte Brennmittel fällt beispielsweise in der Sägeindustrie als Restholz an und ist somit günstig und regional zu erwerben. Im Betrieb liegen so die laufenden Kosten bei rund drei bis fünf Cent pro kWh. Allerdings kaufen Sie Hackschnitzel nicht pro kWh, sondern pro Schüttraummeter. Aktuell zahlen Sie 15 bis 25 Euro pro Schüttraummeter. Zum Vergleich: Zum Heizen eines Einfamilienhauses benötigen Sie etwa 40 Schüttraummeter pro Jahr.

Thermostat an Heizung
Alle Heizarten im Überblick

Unter allen verfügbaren Heizsystemen ist dies derzeit die effizienteste und günstigste Energieausbeute: Lediglich die Wartungskosten für das technisch aufwendige System fallen in der Regel höher aus als bei konventionellen Heizungen. Dazu sagt man diesen, durch den ungleichmäßig geformten Holzverschnitt, eine höhere Störanfälligkeit nach. Eine penible Instandhaltung muss dringend eingehalten werden.

Laut der FNR kommen jährlich folgende beispielhafte Verbrauchs- und Betriebskosten hinzu:

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Position

Kosten*

Brennstoffkosten

2.050 Euro

Stromkosten

290 Euro

Wartung Hackschnitzelkessel

500 Euro

Schornsteinfeger

160 Euro

Reinigung

120 Euro

Summe Verbrauchs- und Betriebskosten

3.120 Euro

Durch diese Rahmenbedingungen amortisiert sich der hohe Investitionsaufwand in der späteren Nutzung durch die wesentlich niedrigeren laufenden Kosten. Unter Berücksichtigung aller Faktoren ergeben sich so laut des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) kombinierte Gesamtkosten in Höhe von rund 13 Cent/kWh für eine 30 kW-Hackschnitzelheizung.

Amortisation hängt stark von der Anlagengröße ab

Die Wirtschaftlichkeit bemisst sich hauptsächlich an den zu beheizenden Räumlichkeiten und dem Verbraucher. Als Faustregel kommt diese Heizanlage erst ab einem Leistungsbedarf von etwa 20 Kilowatt infrage. Unter diesem Schwellwert übersteigen die hohen Anschaffungskosten die günstigen, aber wenig anfallenden laufenden Kosten. Daher ist diese besonders für größere Gebäude, die größere Wärmemengen benötigen, sinnvoll. Ein Beispiel hierfür wären schlecht gedämmte Altbauten. Das ist auf die geringen laufenden Kosten zurückzuführen. Als kleiner Nebeneffekt ist das große Volumen der Anlage dort tendenziell leichter unterzubringen.

Staatliche Förderung für eine Hackschnitzelheizung

Im laufenden Betrieb setzt die Hackschnitzelheizung nur geringe Emissionen frei. Verbunden mit den kurzen Transportwegen und der CO2-armen Herstellung des Holzverschnitts werden diese Anlagen staatlich subventioniert. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen staatlichen Förderungen wie beispielsweise über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

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Häufig gestellte Fragen
Wann lohnt sich eine Hackschnitzelheizung?

Hackschnitzelheizungen lohnen sich eher bei größeren Immobilien mit einem hohen Wärmebedarf ab ungefähr 25.000 kWh pro Jahr.

Was kostet eine Hackschnitzelheizung für ein Einfamilienhaus?

Bei einer Hackschnitzelheizung können Sie mit Kosten bis zu 30.000 Euro, inklusive Einbau rechnen.

Wie viel Hackschnitzel braucht man?

Um ein Einfamilienhaus zu heizen benötigen Sie ungefähr 40 Schüttraummeter an Brennstoff pro Jahr.

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