Die Alternative zu Gas und Öl:
Das Grundprinzip der Hackschnitzelheizung ist dasselbe wie bei konventionellen Gas- oder Ölheizungen: Ein Brennstoff (in diesem Fall die Hackschnitzel) wird automatisiert in der Brennkammer verbrannt. Die dadurch freigesetzte Wärmeenergie kann anschließend für das Heizen des Hauses genutzt werden.
Bauteil | Funktion |
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Hackschnitzelbunker | Lagerung des Brennstoffs |
Transportsystem | Per Förderschnecke oder Saugsystem gelangt das Brennmittel zum Heizkessel |
Heizkessel | Verbrennung des Holzes |
Wärmespeicher | Ein isolierter Wassertank speichert die überschüssige Wärmeenergie (kann bei Bedarf an das Hausnetz gespeist werden) |
Aschebehälter | Lagerung der entstandenen Verbrennungsrückstände |
Bei einer Hackschnitzelheizung kann kein pauschales Fazit ausgesprochen werden. Die Vor- und Nachteile hängen zu stark von den jeweiligen Verbraucher:innen ab und sollten individuell gewichtet werden:
Vorteile | Nachteile |
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Geringe laufende Kosten durch günstigen und leicht verfügbaren Brennstoff | Hoher Investitionsbedarf bei der Anschaffung |
Gute Umweltverträglichkeit – das freigesetzte CO2 wurde zu Lebzeiten des Baumes aufgenommen und gespeichert, somit wird kein „neues“ CO2 in die Atmosphäre eingebracht | Hoher Platzbedarf der Anlage. Dadurch ergeben sich in manchen Häusern Einschränkungen |
Hohe staatliche Förderungen | Tendenziell größere Störungs- und Wartungsanfälligkeit |
Unabhängigkeit von Anbietern des Brennmittels durch hohe Verfügbarkeit | Mehrfaches Leeren des Aschebehälters in der Woche nötig |
Eigene Herstellung der Hackschnitzel möglich | Gegebenenfalls muss eine neue Abgasanlage nachgerüstet werden |
Hohe Wirkungsgrade | Ausgleichen der saisonalen Verfügbarkeit des Holzes durch hohe Lagerbestände |
Hackschnitzel sind lange haltbar | Schwankung in der Qualität des Heizmediums (Feuchtigkeit und Brennwert) |
Ineffiziente Lagerung durch hohe Schüttdichte |
Bauartbedingt besteht die Hackschnitzelheizung aus mehr Anlagenkomponenten als vergleichsweise Öl- oder Gasheizungen. Dies äußert sich in einem hohen Anschaffungspreis und Platzbedarf. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus müssen für die Anlage mit Endmontage ca. 15.000 bis 30.000 Euro veranschlagt werden. Eine Gas- und Ölheizung schlägt im Gegensatz mit ungefähr der Hälfte der Kosten zu Buche.
Seitens der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) wurde für eine 30 kW-Anlage eine beispielhafte Kostenrechnung erstellt:
Position | Kosten* |
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Hackschnitzelkessel | 20.210 Euro |
Pufferspeicher | 1.671 Euro |
Peripherie | 4.195 Euro |
Montage | 2.265 Euro |
Summe | 28.341 Euro |
Das benötigte Brennmittel fällt beispielsweise in der Sägeindustrie als Restholz an und ist somit günstig und regional zu erwerben. Im Betrieb liegen so die laufenden Kosten bei rund drei bis fünf Cent pro kWh. Allerdings kaufen Sie Hackschnitzel nicht pro kWh, sondern pro Schüttraummeter. Aktuell zahlen Sie 15 bis 25 Euro pro Schüttraummeter. Zum Vergleich: Zum Heizen eines Einfamilienhauses benötigen Sie etwa 40 Schüttraummeter pro Jahr.
Unter allen verfügbaren Heizsystemen ist dies derzeit die effizienteste und günstigste Energieausbeute: Lediglich die Wartungskosten für das technisch aufwendige System fallen in der Regel höher aus als bei konventionellen Heizungen. Dazu sagt man diesen, durch den ungleichmäßig geformten Holzverschnitt, eine höhere Störanfälligkeit nach. Eine penible Instandhaltung muss dringend eingehalten werden.
Laut der FNR kommen jährlich folgende beispielhafte Verbrauchs- und Betriebskosten hinzu:
Position | Kosten* |
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Brennstoffkosten | 2.050 Euro |
Stromkosten | 290 Euro |
Wartung Hackschnitzelkessel | 500 Euro |
Schornsteinfeger | 160 Euro |
Reinigung | 120 Euro |
Summe Verbrauchs- und Betriebskosten | 3.120 Euro |
Durch diese Rahmenbedingungen amortisiert sich der hohe Investitionsaufwand in der späteren Nutzung durch die wesentlich niedrigeren laufenden Kosten. Unter Berücksichtigung aller Faktoren ergeben sich so laut des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) kombinierte Gesamtkosten in Höhe von rund 13 Cent/kWh für eine 30 kW-Hackschnitzelheizung.
Die Wirtschaftlichkeit bemisst sich hauptsächlich an den zu beheizenden Räumlichkeiten und dem Verbraucher. Als Faustregel kommt diese Heizanlage erst ab einem Leistungsbedarf von etwa 20 Kilowatt infrage. Unter diesem Schwellwert übersteigen die hohen Anschaffungskosten die günstigen, aber wenig anfallenden laufenden Kosten. Daher ist diese besonders für größere Gebäude, die größere Wärmemengen benötigen, sinnvoll. Ein Beispiel hierfür wären schlecht gedämmte Altbauten. Das ist auf die geringen laufenden Kosten zurückzuführen. Als kleiner Nebeneffekt ist das große Volumen der Anlage dort tendenziell leichter unterzubringen.
Im laufenden Betrieb setzt die Hackschnitzelheizung nur geringe Emissionen frei. Verbunden mit den kurzen Transportwegen und der CO2-armen Herstellung des Holzverschnitts werden diese Anlagen staatlich subventioniert. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen staatlichen Förderungen wie beispielsweise über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Hackschnitzelheizungen lohnen sich eher bei größeren Immobilien mit einem hohen Wärmebedarf ab ungefähr 25.000 kWh pro Jahr.
Bei einer Hackschnitzelheizung können Sie mit Kosten bis zu 30.000 Euro, inklusive Einbau rechnen.
Um ein Einfamilienhaus zu heizen benötigen Sie ungefähr 40 Schüttraummeter an Brennstoff pro Jahr.