Heiz-Countdown 2024: So wissen Sie, wann es Zeit zum Heizen ist!
Richtwerte für die Heiztemperatur: Wann ist der Heizstart sinnvoll?
Grundsätzlich gilt eine Außentemperatur von 12 °C als Richtwert für den Heizbeginn. Allerdings sollten Sie nicht zu wenig zu heizen, um Geld zu sparen, denn eine zu niedrige Raumtemperatur kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Besonders in Altbauten geht damit die Gefahr von Schimmelbildung einher, da solche Gebäude meist deutlich schlechter isoliert sind als moderne Neubauten.
Die Richtwerte sind nicht nur für Eigenheimbesitzer, sondern auch in Mehrfamilienhäusern von Bedeutung. Laut dem Berliner Mietverein sind sowohl Mieter:innen als auch Vermieter:innen verpflichtet, die Heizung einzuschalten, wenn die Außentemperatur mehr als drei Tage am Stück unter 12 °C liegt. Diese Verpflichtung ergibt sich aus dem Mietrecht, das verlangt, dass Mieträume in einem „vertragsgemäßen Zustand“ gehalten werden, um ein angemessenes Wohnklima zu gewährleisten. Ab wann geheizt werden sollte, hängt von Baujahr und Bauart des Hauses ab:
Häuser vor 1977: ab 15 bis 17 °C Außentemperatur
Häuser von 1977 bis 1995: ab 14 bis 16 °C Außentemperatur
Häuser nach 1995: ab 12 bis 15 °C Außentemperatur
Niedrigenergiehäuser: ab 11 bis 14 °C Außentemperatur
Passivhäuser: ab 9 bis 11 °C Außentemperatur
Gut geheizt, gesund gelebt: Warum die richtige Temperatur zählt
Nicht ausreichend zu heizen, kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Zu kalte Räume erhöhen das Risiko für Erkrankungen, beeinträchtigen den Schlaf und begünstigen die Schimmelbildung. Um solche Risiken zu vermeiden, ist es wichtig, nicht zu spät mit dem Heizen zu beginnen.
Wohlfühltemperatur: Bei einer Raumtemperatur von etwa 20 °C fühlen sich die meisten Menschen wohl. Temperaturen unter 18 °C können das Immunsystem schwächen – der Körper wird anfälliger für Erkältungen und andere Infektionen.
Schimmelbildung: Unzureichende Beheizung kann insbesondere in feuchten Räumen wie Bädern und Küchen zur Schimmelbildung führen. Schimmel ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen. Um dem vorzubeugen, sollten Sie Ihre Räume ausreichend beheizen und regelmäßig lüften, um die Feuchtigkeit zu regulieren.
Schlafqualität: Zu warme oder zu kalte Schlafzimmer beeinträchtigen die Schlafqualität erheblich. Bei einer Raumtemperatur zwischen 16 und 18 °C haben Sie eine optimale Schlafumgebung. In dieser Temperaturspanne kann der Körper am besten zur Ruhe kommen. Das fördert einen erholsamen Schlaf und das allgemeine Wohlbefinden.
Verspannungen: Kalte Temperaturen können zu Verspannungen und Schmerzen im Bewegungsapparat führen. Eine angenehme Raumtemperatur hilft dagegen, die Muskulatur entspannt zu halten. Das ist auch beim Schlafen relevant, da zu niedrige Temperaturen den Schlafkomfort beeinträchtigen und zu Muskelverhärtungen während der Nacht führen können.
Thermostate richtig nutzen: So bleibt es immer gemütlich
Heizungsthermostate ermöglichen es, die Raumtemperatur individuell zu steuern und sorgen so für eine angenehme und energieeffiziente Beheizung. Um eine für Wohnräume ideale Temperatur von etwa 20 °C zu erreichen, empfiehlt es sich, das Thermostat auf Stufe 3 zu stellen. Höhere Stufen (wie 4 oder 5) führen oft zu unnötig hohen Temperaturen und einem höheren Energieverbrauch. Jede Einstellung auf dem Thermostat steht für einen bestimmten Temperaturbereich: Stufe 1 entspricht ungefähr 12 °C, mit Stufe 5 erreichen Sie etwa 28 °C.
Für eine energieeffiziente Nutzung sollten Sie in Räumen, die selten genutzt werden, die Temperatur absenken. Programmierbare Thermostate bieten zusätzliche Flexibilität, indem sie die Heizung zu bestimmten Zeiten automatisch regulieren und so den Energieverbrauch optimieren.
Die Nachtabsenkungsstufe sorgt dafür, dass Sie auch nachts bei niedrigeren Temperaturen angenehm schlafen können.
Heizpause: Wann können Sie wieder runterdrehen?
Besonders in der Übergangszeit gibt es oft große Temperaturschwankungen. Die gleichen Regeln wie beim Anschalten der Heizung können Sie aber nicht immer auf das Herunterdrehen bei milderen Temperaturen anwenden. Auch wenn die Außentemperatur drei Tage lang über 12 °C liegt, kann es in schlecht isolierten Räumen schnell kalt werden. Deswegen ist es wichtig, im Auge zu behalten, ob die Innentemperatur immer noch etwa bei 20 °C liegt.
Schauen Sie sich auch die Wettervorhersagen an, da es im Herbst schnell einmal Kälteeinbrüche geben kann. Schalten Sie die Heizung nicht vollständig ab, da die Räume über Nacht stark abkühlen können. Das führt zu einem erhöhten Energieverbrauch, wenn Sie sie wieder auf eine angenehme Temperatur bringen wollen.
In der Heizperiode ist es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Energieeinsparung und gesundheitlichem Wohlbefinden zu finden. Achten Sie nicht nur auf die Außentemperaturen, sondern auch auf Ihre individuellen Bedürfnisse, um die Heizung zur richtigen Zeit einzuschalten und gesund zu bleiben.
