Pelletheizung oder Hackschnitzelheizung oder Holzofen? Die Auswahl ist groß und die unterschiedlichen Funktionsweisen von Holzheizungen bringen jeweils sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Unsere Übersicht hilft Ihnen bei der Entscheidung für die passende Heizungsart.
Im privaten Wohnbereich findet die Pelletheizung als Holzzentralheizung am häufigsten Verwendung. Bei ihr werden die hart gepressten Holzpellets automatisch dem Heizkessel zugeführt. Die gewonnene Wärmeenergie speist dann die Heizanlage des Eigenheims. Die Systeme funktionieren vollautomatisch und benötigen nur wenig regelmäßige Wartung. Die Pellets weisen einen sehr hohen Wirkungsgrad auf, da sie aber industriell gefertigt werden, sind sie spürbar teurer als Hackschnitzel oder Holzscheite.
Die Hackschnitzelheizung folgt demselben Prinzip wie die Pelletheizung und ist ebenso als Holzzentralheizung geeignet. Hackschnitzel werden direkt in den Brennraum des Heizkessels zugeführt und dort bei hohen Temperaturen verbrannt. Auch die Hackschnitzelheizung funktioniert vollautomatisch und bedarf nur einer turnusmäßigen Wartung durch eine Heizungsfachfirma. Im Gegensatz zu Pellets muss bei Hackschnitzeln der Lagerraum größer ausfallen, da sie pro Kilo verwertbarem Brennstoff deutlich mehr Volumen aufweisen als Pellets.
Eine Holzvergaserheizung ist technisch aufwendiger als die anderen Systeme. Bei einer Holzvergaserheizung wird der Brennraum räumlich in zwei Bereiche eingeteilt, in der Regel durch eine Platte aus Keramik.
Die Holzscheite werden in der Regel manuell im oberen Bereich der Anlage zugeführt, unter der Platte findet der Verbrennungsprozess statt. Durch die enorme Hitze im Heizkessel wird dem Holz Feuchtigkeit durch Vergasung entzogen. Diese Vergasung liefert den ersten Teil der hohen Heizenergie. Im zweiten Schritt werden dann die Holzscheite im unteren Teil der Brennkammer mithilfe des Holzgases bei Temperaturen, die bis zu 1.000 Grad erreichen können, beinahe rückstandsfrei verheizt. Abgase werden in den Kamin geleitet und die bei dieser doppelten Verbrennung entstehende Wärme speist die gesamte Heizungsanlage.
Während bei einer Pelletheizung der Brennstoff mittels einer Förderschnecke automatisch in den Kessel befördert wird, müssen bei einer Scheitholzheizung, auch Stückholzheizung genannt, die Hölzer händisch nachgelegt werden. Je nach Wärmebedarf müssten Sie so in der Heizsaison den Scheitholzkessel etwa alle vier Stunden neu bestücken. Hinzu kommen die Entfernung der entstandenen Asche sowie der Reinigungsaufwand. Mittlerweile gelten Scheitholzheizungen als veraltet und werden zum Heizen für Wohnhäuser nicht mehr verbaut.
Die verschiedenen Arten von Holzheizungen unterscheiden sich in wichtigen Kernpunkten. Wir haben die Vorzüge und Kritikpunkte herausgearbeitet, damit Sie Pellet-, Hackschnitzel-, Holzvergaser- und Scheitholzheizung optimal miteinander vergleichen können.
Holzheizung | Vorteile | Nachteile |
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Pelletheizung |
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Hackschnitzelheizung |
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Holzvergaserheizung |
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Scheitholzheizung |
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Bei allen heute üblichen Holzheizungsarten ist es ratsam, auch einen Pufferspeicher zu installieren. Der Vorteil ist, dass dadurch eine kontinuierliche und stabile Wärmeabgabe gewährleistet wird, wodurch der Wirkungsgrad der Systeme wiederum voll ausgeschöpft wird. Darüber hinaus dient der Pufferspeicher dazu, überschüssige Energie bei geringem Heizbedarf zu speichern und in Zeiten erhöhten Energiebedarfs abzurufen. Beachten Sie jedoch, dass die Installation eines Pufferspeichers zusätzliche Kosten verursacht.
Durch die Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes soll der Einbau reiner Holzheizungen ab 2024 nicht mehr möglich sein. Ab dann sollen möglichst alle neuen Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Eine Möglichkeit, diese Vorgabe zu erreichen, ist die Kombination mit einer Solarthermieanlage.
In den Sommermonaten genügt so eine Solaranlage meist vollkommen zur Warmwasserbereitung. In den Wintermonaten unterstützt die Solarkomponente die Heizleistung der Holzheizung effektiv. Eine weitere positive Eigenschaft einer Holz-Solar-Hybridheizung ist, dass Sie nicht von einem einzigen Energieträger abhängig sind. Wenn beispielsweise das Holz knapp oder teuer wird, können Sie einfach mehr auf Solarenergie setzen - und umgekehrt.
Bei einer Hybridheizung ist ein Pufferspeicher unerlässlich, weil Sie so die überschüssig gewonnene Energie aus beiden Systemen effektiv abspeichern und dann zeitgenau nutzen, wenn der Bedarf an Wärme besonders hoch ist.
Je nach Anlagenart zahlen Sie für eine Holzheizung durchschnittlich zwischen 8.500 bis 27.000 Euro, inklusive Montage. Bei Pelletheizungen und Hackschnitzelheizungen ist anders als bei einer Holzvergaserheizung ein zuverlässiges Fördersystem nötig, um eine kontinuierliche Brennstoffzufuhr sicherzustellen und einen unterbrechungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Die Förderanlage kostet meist zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Im Detail unterscheiden sich die Preise der Heizungsarten folgendermaßen:
Komponente | Pelletheizung | Hackschnitzelheizung | Holzvergaserheizung |
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Holzheizkessel | 4.000 bis 14.000 Euro | 10.000 bis 13.000 Euro | 5.500 bis 8.000 Euro |
Raum für Brennstoff | 1.000 bis 3.000 Euro | 1.500 bis 4.000 Euro | Holz wird außen gelagert |
Förderanlage | 1.500 bis 3.000 Euro | 1.500 bis 3.000 Euro | - |
Pufferspeicher | 1.500 bis 3.500 Euro | 1.500 bis 3.000 Euro | 1.500 bis 3.500 Euro |
Abgasanlage für Brennwerttechnik | 1.000 bis 1.500 Euro | 1.000 bis 1.500 Euro | 1.000 bis 1.500 Euro |
Montagekosten | 1.000 bis 2.500 Euro | 1.000 bis 2.500 Euro | 500 bis 2.000 Euro |
Gesamtkosten | 10.000 bis 17.500 Euro | 16.500 bis 27.000 Euro | 8.500 bis 15.000 Euro |
Neben den Anschaffungskosten spielen bei einer Holzheizung auch die Betriebskosten eine Rolle. Zu den größten laufenden Kosten gehört der Brennstoff Holz. Hierbei ist es ziemlich schwer, genaue Aussagen zur Entwicklung des Holzpreises zu wagen. 2020 und 2021 stieg der Holzpreis aufgrund der weltweiten Knappheit des Rohstoffs bei gleichzeitig hoher Nachfrage immens an. Auch wenn die Preise zeitweise wieder fielen, ist die Lage noch keineswegs wieder entspannt. Vielmehr bleibt abzuwarten, wie der Preis sich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Da aber auch Öl- und Gaspreise stark anstiegen, gelten Pellets im Vergleich immer noch als günstig hinsichtlich der Betriebskosten.
Verfügen Sie beispielsweise über günstiges Holz aus eigener Holzwirtschaft, ist dies natürlich ein Vorteil. Ferner sollten Sie bei umliegenden Lieferanten die Versorgungslage prüfen und für Ihre Investition sicherstellen, dass Sie auf günstige Brennstoffquellen zugreifen können. Grundsätzlich ist Heizen mit Holz günstiger als beispielsweise Öl oder Gas. Sie müssen im Schnitt mit folgenden jährlichen Betriebskosten bei einer Holzheizung für ein Einfamilienhaus rechnen:
Heizungsart | Wartung pro Jahr | Heizkosten pro kWh |
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Pelletheizung | ca. 300 Euro | ca. 8,5 Cent |
Hackschnitzelheizung | ca. 300 Euro | ca. 3,0 Cent |
Holzvergaserheizung | ca. 300 Euro | ca. 3,2 Cent |
Moderne Holzheizungen zählen zu den Biomasseheizungen, die in Form von Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden. Des Weiteren können Kredite im Rahmen einer Komplettsanierung beantragt werden. Mehr Informationen finden Sie in unserem Artikel zu aktuellen Heizungsförderungen.
Sie sollten aber auf jeden Fall einen Heizungsfachbetrieb oder Energieberater hinzuziehen. Diese vermittelt Ihnen Aroundhome - einfach das Online-Formular einmal ausfüllen und bis zu drei Fachfirmen aus Ihrer Nähe vermittelt bekommen.
Vor allem die Geräte namenhafter Hersteller, die auf haltbares Material gesetzt haben, halten bei regelmäßiger Pflege und Wartung länger als so manche Gas- oder Ölheizung.
Holzheizungen unterliegen dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchV) und müssen daher bestimmte Grenzwerte einhalten. Wir dieser Wert überschritten, muss die Heizung nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Das trifft beispielsweise ab Ende 2024 auf viele Kamine und Öfen zu, die vor 2010 eingebaut wurden. Hier kann Sie ein Schornsteinfeger sowie ein Heizungsfachbetrieb im Einzelfall beraten.
Moderne Holzheizungen, die zu Biomasseheizungen zählen, werden weiterhin über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert . Nicht förderfähig sind dagegen zum Beispiel Scheitholzkaminöfen, Kachelöfen sowie luftgeführte Pelletöfen und weitere Holzheizungen, die die festgelegten Werte für die Feinstaubbelastung nicht einhalten können.