In einer Hybridheizung werden zwei oder mehr Heizungsarten kombiniert. Eine Steuer- und Regelungstechnik kann schwankende Energiepreise bewerten und berücksichtigen, wodurch sich die Betriebskosten Ihrer Heizung senken lassen.
Das Heizsystem nutzt meist eine konventionelle und mindestens eine erneuerbare Energiequelle in möglichst energiesparender Weise. Der konventionelle Energieträger ist bei Hybridheizungen in der Regel Gas oder Öl. Aufgrund des Förderstopps für Gas- und Ölheizungen und der steigenden Rohstoffpreise auf den Weltmärkten haben diese Kombinationen zwar an Bedeutung verloren, möglich sind sie aber dennoch.
Bei der sogenannten bivalent-alternativen Betriebsweise greift das System auf die ökologische Energiequelle zurück, solange diese genügend Wärme erzeugen kann. Nur wenn das nicht der Fall ist, wird der konventionelle Brennstoff genutzt. Das Heizsystem arbeitet dank eines integrierten Reglers so, dass selbstständig die effizienteste Betriebsweise gewählt wird.
Ein Warmwasser- oder Pufferspeicher kann darüber hinaus genutzt werden, um die von den erneuerbaren Energieträgern erzeugte Wärme zu speichern. Diese wird bei Bedarf bevorzugt benutzt. Die Öl- oder Gasheizung springt nur dann an, wenn die gespeicherte Energie nicht genügt. Wird die Hybridheizung bivalent-parallel betrieben, sind beide Wärmequellen ab einer bestimmten Außentemperatur in Betrieb.
Werden zwei Wärmequellen miteinander kombiniert, wird die Betriebsweise als bivalent bezeichnet. Bei drei Wärmeerzeugern wird von trivalent gesprochen und bei allem darüber hinaus von multivalent.
Einer der größten Vorteile von Hybridheizungen ist der ökologische. Die Umwelt wird entlastet, weil weniger fossile Energieträger genutzt werden. Bei konstantem Wärmebedarf ist es sogar möglich, dass eine Hybridheizung CO2-neutral arbeitet.
Darüber hinaus gibt es aber auch einen ökonomischen Vorteil solcher Systeme. Dieser wird durch die intelligente Regelungstechnik geschaffen. Dadurch kann einerseits eingestellt werden, dass die Heizung möglichst auf den erneuerbaren Energieträger zurückgreifen soll. Darüber hinaus ist es möglich, dass das Heizsystem jeweils die Wärmequelle benutzt, die gerade am wirtschaftlichsten ist.
Nicht zuletzt machen Sie sich mit erneuerbaren Energien weitestgehend unabhängig von Preisschwankungen fossiler Brennstoffe. Daher werden Erneuerbare Energien-Hybridheizungen (EE-Hybridheizungen) immer beliebter, denn diese verzichten völlig auf konventionelle Energiequellen.
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Vorteile |
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geringere Nutzung fossiler Energieträger oder fossilfreie Heizung |
Ressourcenschonender und kostenoptimierter Betrieb |
Freiheit und Unabhängigkeit von schwankenden Rohstoffpreisen |
Nachteilig an einer Öl- oder Gas-Hybridheizung sind vor allem die mitunter hohen Investitionskosten. Auch benötigt sie teils deutlich mehr Platz für den Einbau, da sie aus mehreren Heizsystemen besteht. Zu beachten ist außerdem, dass nicht jede Kombination verschiedener Systeme überall möglich ist. Abhängig ist das davon, welche Anschlüsse vorhanden sind bzw. welche Wärmequellen Sie nutzen können.
Erneuerbare Wärmequellen haben ebenfalls bestimmte Nachteile. So ist mit Solarthermie in den Wintermonaten eher wenig Energie zu gewinnen. Mit einer Luft-Wärmepumpe sollten Sie unbedingt darauf achten, Ihre Umgebung keinem unnötigen Lärm auszusetzen. Aber auch eine moderne, leise Pumpe produziert tieffrequenten Schall, der durch Fenster und Wände dringen kann. Daher müssen Sie sich schon vor der Installation Gedanken über ausreichende Schallschutzmaßnahmen machen, welche die Anschaffungskosten wiederum erhöhen. Die Vorarbeiten, die für eine Erdwärmepumpe nötig sind, kosten aufgrund der Genehmigung und der Bohrarbeiten deutlich mehr als bei anderen Wärmepumpen-Varianten.
Nachteile |
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hohe Investitionskosten |
Raum- und Wartungsbedarf von mehreren Heizungskomponenten |
nicht überall einsetzbar |
Interessieren Sie sich für eine Gas-Hybridheizung, steht Ihnen eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Welche davon wirklich für Sie denkbar ist, hängt allerdings nicht zuletzt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Häufig gewählte Kombinationen sind folgende:
Wollen Sie Ihre Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren, können Sie zwischen verschiedenen Wärmepumpen-Modellen wählen. Neben Grundwasser- und Erdwärmepumpen gibt es auch Luft-Wasser-Wärmepumpen. Diese werden am häufigsten verbaut und sind am günstigsten.
Sie gewinnen Wärme direkt aus der Umgebungsluft und können die Gasheizung bei gemäßigten Außentemperaturen unterstützen sowie die Warmwasserbereitung übernehmen. Sind die Temperaturen sehr niedrig, arbeitet die Luft-Wärmepumpe allerdings nicht mehr so effizient. Dann springt die Gasheizung ein.
Ihren ökologischen Fußabdruck können Sie zusätzlich verkleinern, indem Sie zum Betrieb der Heizung Ökostrom nutzen. Eine Hybridheizung mit Gas und Wärmepumpe ist auch im Altbau denkbar. Damit sie effizient arbeitet, ist der Dämmstatus allerdings wichtig.
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Eine Gas-Hybridheizung mit Solarthermie funktioniert ähnlich wie die Hybrid-Variante mit Wärmepumpe: Die Solarkollektoren auf dem Dach nutzen die Sonnenenergie zum Erzeugen von Wärme. Bei hoher Sonneneinstrahlung arbeitet die Anlage entsprechend ertragreich und kann die Wärme für die Warmwasserbereitung im Alleingang sicherstellen.
Größere Systeme können zusätzlich zur Heizungsunterstützung genutzt werden. Reicht die Sonnenenergie nicht mehr aus, springt die Gasheizung ein.
Biomasse wie Holz kann in Heizungen unterschiedlicher Art eingesetzt werden, etwa in Form von Pellets, Hackschnitzeln und Holzscheiten. Die Kombination aus Gas- und Biomasseheizung in einer Hybridheizung ermöglicht eine flexible und effiziente Wärmeversorgung, wobei die Vorteile beider Brennstoffe genutzt werden. Eine intelligente Steuereinheit überwacht und regelt den Betrieb der beiden Systeme je nach den vorherrschenden Bedingungen und den Anforderungen des Wohnhauses. Sie passt den Betrieb je nach Verfügbarkeit der Brennstoffe und den Energieanforderungen des Gebäudes an. Generell ist es beim Betrieb einer Holzheizung ratsam, einen Pufferspeicher zu installieren, der für eine stabile und kontinuierliche Wärmeabgabe sorgt.
Die Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sieht vor, dass ab 2024 möglichst jede neue Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Damit eine Gas-Hybridheizung mit Solar-Komponente diese Voraussetzung erfüllt, muss die Solarthermieanlage groß genug sein, um die 65-Prozent-Marke zu erreichen. Daneben muss die Gasheizung zu mindestens 60 Prozent mit Biomethan oder grünen Wasserstoff betrieben werden. Auch die Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe ist ab 2024 noch möglich. Hier muss die Wärmepumpe allerdings den Vorrang haben - die Gasheizung darf nur unter Spitzenlast laufen.
Pellet-Hybridheizungen mit Solarthermie kommen ebenfalls als Kombination in Frage. Die Pelletheizung nutzt komprimierte Holzpellets als Brennstoff, die aus gepressten Resten und Abfällen aus der Holzverarbeitung hergestellt werden. Ein automatisches Fördersystem transportiert die Pellets in den Brennraum, wo sie verbrannt werden, um Wärme zu erzeugen. Wenn die Solarenergie nicht ausreicht oder nicht verfügbar ist, schaltet das System automatisch auf die Pelletheizung um, um eine konstante Wärmeversorgung sicherzustellen. Nutzen Sie Holz als Energieträger, sollte es aus Nachhaltigkeitsgründen aus der Region kommen. Die Kosten für eine Pellet-Solarthermie-Hybridheizung liegen oftmals über denen für andere hybride Varianten.
Nicht nur die Preise für Öl und Gas, sondern auch die für Pellets sind in den letzten Jahren gestiegen. Aufgrund der ungewissen Marktlage wünschen sich viele Menschen aktuell völlige Unabhängigkeit von fossilen und festen Brennstoffen. Hybridheizungen bieten auch die Möglichkeit, auf solche Energiequellen zu verzichten und ausschließlich erneuerbare Energien einzusetzen. Die Kombination aus Wärmepumpe und Solar ist eine besonders ökologische Hybridheizung. Die Solarthermieanlage dient als Unterstützung für die Hauptheizung in Form der Wärmepumpe. Je nach Dimensionierung der Anlage kann sie zur Bereitung von Warmwasser oder zusätzlich zum Beheizen der Räume genutzt werden.
Es ist möglich, dass eigenständig funktionierende Geräte zu einem Heizsystem kombiniert werden. Ebenfalls denkbar ist aber auch, dass diese innerhalb eines einzelnen Geräts zusammengefasst werden.
Welche Anschaffungskosten auf Sie zukommen, hängt maßgeblich von den Komponenten der Heizung ab. Auch ob Ihre alte Heizung lediglich erweitert oder ein völlig neues System eingebaut werden soll, ist von Bedeutung. Erweitern Sie eine bestehende Heizungsanlage um ein neues System, fallen höhere Kosten an als bei einer neuen Hybrid-Heizungsanlage. Daher kann eine Hybridheizung mitunter günstiger sein, als ihre beiden Teilsysteme einzeln kosten würden. Für die beliebtesten Hybridheizungen fallen etwa folgende Kosten für ein Einfamilienhaus an:
Hybridsystem | Kosten* |
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Gas und Wärmepumpe | ca. 25.000 - 35.000 Euro |
Gas und Solarthermie | ca. 17.000 - 27.000 Euro |
Pelletheizung und Solarthermie | ca. 30.000 - 40.000 Euro |
Wärmepumpe und Solarthermie | ca. 30.000 - 40.000 Euro |
Trotz der hohen Anschaffungskosten sind Hybridheizungen im Betrieb deutlich günstiger als zum Beispiel reine Gasheizungen. Das liegt daran, dass Sie einstellen können, dass die Wärmequelle genutzt werden soll, die gerade am wirtschaftlichsten ist. Bei einer Gas-Solar-Hybridheizung muss der fossile Energieträger in den Sommermonaten zum Beispiel nicht für die Warmwasserbereitung genutzt werden, wenn viel Energie durch die Solarthermieanlage zur Verfügung steht. Ebenso kann die Gasheizung dann einspringen, wenn nicht auf genügend Solarenergie aus dem Pufferspeicher zurückgegriffen werden kann oder wenn die Gaspreise gerade besonders günstig sind.
Gasheizungen werden nicht mehr mit staatlichen Förderungen unterstützt und auch Gas-Hybridheizungen werden nicht mehr im vollen Umfang gefördert. Sie können lediglich einen Zuschuss für den verwendeten Anteil erneuerbarer Energien erhalten. Wählen Sie also zum Beispiel eine Gasheizung und kombinieren diese mit einer Solarthermieanlage, erhalten Sie nur für den Solar-Anteil 25 Prozent der förderfähigen Kosten. Entscheiden Sie sich für eine reine EE-Hybridheizung, bekommen Sie nach wie vor staatliche Förderungen.
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Sind Sie sich nicht sicher, welches Hybrid-Heizsystem das richtige für Sie ist? Eine individuelle Beratung kann Ihnen weiterhelfen. Wir unterstützen Sie dabei, die passende Fachfirma für die Planung und den Einbau Ihrer neuen Heizung zu finden.
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Eine Gas-Hybridheizung kombiniert Gas als fossilen Energieträger mit einer erneuerbaren oder nachwachsenden Energie. Dabei kommen Solarthermie, eine Wärmepumpe oder auch Holz infrage. Die Gasheizung springt immer dann ein, wenn nicht genügend Wärme über den regenerativen Energieträger erzeugt werden kann oder wenn die Verwendung des Gases wirtschaftlicher ist.
Eine Gas-Hybridheizung lohnt sich immer dann, wenn Sie eine erneuerbare Energie effizient nutzen können. Im Fall von Solarthermie ist das umso mehr möglich, je mehr Sonnenstunden es in Ihrer Region gibt. Auch die optimale Ausrichtung der Solarkollektoren ist wichtig. Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe können mitunter zwar hoch sein, im Betrieb ist so eine Heizung aber sehr sparsam.
Zur Unterstützung Ihrer Gasheizung brauchen Sie eine Solarthermieanlage. Sie können Photovoltaik allerdings zusätzlich zur Stromgewinnung nutzen – auch bei einer Wärmepumpe statt einer Solarthermieanlage. So betreiben Sie Ihre Heizungsanlage besonders effizient und günstig. Wollen Sie eine Hybridheizung auf Gas-Basis mit Photovoltaik kombinieren, kostet Sie das pro kWp Leistung zusätzlich etwa 1.000 bis 1.800 Euro.