Um eine Heizung zu installieren, sind mehrere Schritte notwendig, die am besten ein Fachbetrieb übernimmt. Denn damit die neue Heizung in Ihrem Zuhause effizient läuft, sollten alle Berechnungen sowie der Einbau fehlerfrei durchgeführt werden. Fachbetriebe kennen außerdem die aktuellen gesetzlichen Regelungen und sorgen dafür, dass Ihr neues Heizsystem allen Anforderungen entspricht.
Im Vorfeld müssen Sie die Heizungsinstallation planen und vorbereiten. Am besten gelingt das in Zusammenarbeit mit einem Heizungsfachbetrieb oder mit Energieberater:innen. Folgende Punkte sind dabei wichtig:
Heizlastberechnung: Ihr Fachbetrieb wird zuerst den genauen Wärmebedarf Ihres Hauses berechnen, um die neue Heizungsanlage optimal zu dimensionieren. So wird sichergestellt, dass Ihre Heizung weder zu viel noch zu wenig Energie verbraucht.
Rohrnetzplanung: Hier wird festgelegt, ob vorhandene Leitungen weiterverwendet oder neue Rohre verlegt werden müssen. Auch die Position und Größe von Heizkörpern oder einer möglichen Fußbodenheizung werden bestimmt.
Systemauswahl: Lassen Sie sich zu den verschiedenen Heizsystemen beraten, wie z. B. Wärmepumpe, Fernwärme oder Hybridsystemen mit Öl oder Gas. Gemeinsam mit dem Fachbetrieb wählen Sie die für Ihr Haus passende Lösung, die nachhaltig und gesetzeskonform ist, und informieren Ihren Netzbetreiber über den geplanten Heizungstausch.
Wollen Sie eine alte Heizung austauschen, müssen Sie an mehrere Punkte denken:
Anschlüsse kündigen: Wenn Sie z. B. Ihre Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten, geben Sie Ihrem Netzbetreiber Bescheid, dass Sie den alten Gasanschluss sowie Gaszähler nicht mehr benötigen. Kündigen Sie außerdem den Gasliefervertrag.
Alte Heizkörper entsorgen: Falls nötig, baut Ihre Fachfirma die alten Heizkörper ab und entsorgt diese ordnungsgemäß.
Öl- oder Gastanks entsorgen: Falls eine alte Öl- oder Gasheizung durch eine moderne Anlage wie eine Wärmepumpe ersetzt wird, werden auch alte Tanks fachgerecht entleert und entfernt.
Im folgenden Video wird erklärt, wie Sie eine Ölheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten.
Wie die Heizungsinstallation genau abläuft, hängt vom gewählten System ab. Es gibt jedoch einige Schritte, die bei vielen Heizungsarten ähnlich sind:
Installation der neuen Heizung: Das Heizgerät und ggfs. ein Pufferspeicher werden aufgestellt und alle Rohre verlegt und angeschlossen. Je nach Heizungsart werden ein Abgassystem und ein Kondensatablauf gelegt. Außerdem können Erschließungsarbeiten, wie z. B. Tiefenbohrungen für die Erdwärmepumpe, notwendig sein.
Installation der Technik: Die Mess-, Steuerungs-, und Regelungstechnik wird angeschlossen und der Zähler installiert.
Integration von Sicherheitssystemen: Dazu gehören Überdruckventile, Sicherheitsventile und Temperaturbegrenzer. Diese Komponenten sorgen für einen sicheren Betrieb der Anlage.
Heizsystem anpassen: Bei Bedarf werden neue Heizkörper und Thermostate montiert oder eine Fußbodenheizung eingebaut und mit dem Heizgerät verbunden.
Haben Sie die neue Heizung einbauen lassen, werden im nächsten Schritt einige Maßnahmen durchgeführt, um die Effizienz der Anlage sicherzustellen.
Dämmung der Rohre: Um Energieverluste zu vermeiden, werden die Rohre und Armaturen gedämmt. Dies vermindert den Wärmeverlust und kann Ihre Heizkosten senken.
Austausch der Heizungspumpe: Um den Energieverbrauch zusätzlich zu senken, können Sie die alte Heizungspumpe gegen eine moderne, hocheffiziente Umwälzpumpe austauschen. Diese passt sich automatisch dem aktuellen Wärmebedarf Ihres Zuhauses an.
Hydraulischer Abgleich: Damit alle Heizkörper gleichmäßig mit Wärme versorgt werden, wird ein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Dieser sorgt für eine optimale Verteilung des Heizwassers und spart langfristig Energie.
Im letzten Schritt der Heizungsinstallation wird sichergestellt, dass die Anlage optimal arbeitet und Sie alle wichtigen Funktionen kennen.
Inbetriebnahme: Die Anlage wird mit Wasser befüllt, entlüftet und in Betrieb genommen. Ihr Fachbetrieb prüft alle Komponenten und stellt sicher, dass das System korrekt läuft. Dieser Schritt muss von einem professionellen Betrieb durchgeführt und in einem Inbetriebnahmeprotokoll dokumentiert werden.
Abnahme durch den Schornsteinfeger: Wenn Ihre Heizung ein Abgassystem hat, muss der oder die Schornsteinfeger:in die Anlage abnehmen, bevor sie dauerhaft genutzt werden darf.
Einweisung: Sie erhalten eine Einweisung in die Bedienung der Heizung, z. B. wie Sie die Heizkurve einstellen oder die Heizkörper entlüften.
Die Kosten für die Heizungsinstallation liegen zwischen ca. 7.000 und 30.000 Euro – je nach System und Aufwand.
Die Tabelle zeigt einzelne Schritte der Heizungsinstallation mit den ungefähren Kosten:
Schritt der Heizungsinstallation | Durchschnittliche Kosten* |
Planung und Beratung | 1.000 - 2.000 € |
Demontage und Entsorgung (nur bei Heizungstausch) | 0 - 2.000 € |
Erschließung Wärmequelle (nur bei Erd- und Wasser-Wärmepumpe) | 0 - 12.000 € |
Rohre verlegen und dämmen | 3.000 bis 5.000 € |
Heizung installieren | 2.000 - 5.000 € |
Abgassystem installieren (entfällt bei Wärmepumpe) | 0 - 2.500 € |
Hydraulischer Abgleich | 600 - 1.200 € |
Gesamtkosten | 6.600 - 29.700 € |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Zu den Kosten für die Installation kommen die Kosten für die neue Heizung hinzu. Diese liegen zwischen ca. 7.000 für eine Gasheizung und ca. 20.000 Euro für eine Wärmepumpe oder Brennstoffzellenheizung ohne Förderung.
Lassen Sie eine umweltfreundliche Heizung installieren, können Sie von einer attraktiven Heizungsförderung profitieren. Bis zu 70 Prozent der Kosten werden vom Staat erstattet. Statt 20.000 Euro müssten Sie also zum Beispiel nur 6.000 Euro für eine neue Wärmepumpe zahlen.
Die Heizungsinstallation selbst dauert ca. drei bis fünf Tage. Die genaue Dauer hängt vom Aufwand der Installation ab, ob z. B. neue Heizkörper oder eine Fußbodenheizung installiert wird. Sind Erdarbeiten für eine Wärmepumpe erforderlich, dauert die Heizungsinstallation ca. 3 Wochen länger. Für die Vorbereitungszeit, bis die Heizlast vor Ort berechnet wurde und Ihr Netzbetreiber die Änderungen vorgenommen hat, sollten Sie ca. 4 Wochen einplanen.
Ihre neue Heizung sollte nicht nur zu Ihrem Haus passen, sondern sich auch langfristig lohnen und zukunftssicher sein. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass ab 2028 jede neue Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Daher ist es wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll, ohne Gas oder Öl zu heizen. Ein klimafreundlicher Heizungstausch bietet hierfür eine nachhaltige Lösung.
Nach dem GEG können Sie u.a. folgende Heizungen installieren:
Biogas-Heizung
„H2-Ready“-Gasheizungen (umrüstbar auf 100 Prozent Wasserstoffbetrieb)
Hybridheizungen (Kombination aus Erneuerbaren Energien plus anteilig Gas- oder Ölheizungen)
Wenn Sie weiterhin mit Öl oder Gas heizen möchten, kann eine Hybridheizung eine nachhaltige Lösung sein. Bei dieser Variante übernimmt die Wärmepumpe den Großteil der Beheizung, während die Gas- oder Ölheizung nur an sehr kalten Tagen einspringt, um den Heizbedarf zu decken.
Klimafreundliche Systeme wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen haben zwar höhere Anschaffungskosten, punkten jedoch langfristig durch niedrige Betriebskosten und attraktive Förderungen. Sie sind zukunftssicher und erfüllen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Sie sind daher aktuell die beste Wahl für die Heizungsinstallation.
Fossile Heizsysteme wie Gas- oder Ölheizungen sind zwar günstiger im Einbau, doch die Heizkosten werden stetig steigen. Ab 2028 sind sie zudem oftmals nur noch als Teil von Hybridlösungen zulässig.
Um das passende Heizsystem für Ihr Zuhause zu finden, lassen Sie sich am besten von einem Fachbetrieb beraten. Dieser analysiert Ihre individuellen Anforderungen, findet die optimale Lösung für Sie und sorgt für eine reibungslose Heizungsinstallation.
Zur Heizungsinstallation gehören 5 Schritte: 1. Die Planung der neuen Heizung (einschließlich Heizlastberechnung und Rohrnetzplanung), 2. der Austausch und die Entsorgung der alten Heizung, 3. der Einbau der neuen Heizung mit Heizkörpern und Sicherheitssystemen, 4. die Optimierung durch Rohrdämmung und hydraulischen Abgleich sowie 5. die abschließende Inbetriebnahme und Einweisung.
Ab 2024 dürfen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nur Heizungen eingebaut werden, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen. Erlaubt sind z. B. Wärmepumpen, Pelletheizung, Solarthermie, Fernwärme, Brennstoffzellenheizung, Elektroheizung, Biogas-Heizung, „H2-Ready“-Gasheizungen und Hybridheizungen. In Bestandsgebäuden müssen Sie bis spätestens Mitte 2028 mit 65 Prozent Erneuerbare Energie heizen, wenn Sie eine neue Heizung einbauen.
Die Kosten für eine Heizungsinstallation variieren zwischen etwa 8.000 und 40.000 Euro. Elektroheizungen erhalten Sie ab ca. 8.000 Euro, Erd- oder Wasser-Wärmepumpen können bis zu 40.000 Euro kosten, sind aber auch bis zu 70 Prozent förderfähig.
Einige Heizungen wie Elektroheizungen können Sie selbst installieren. Jedoch erfordert die Installation komplexerer Systeme wie Wärmepumpen, Gas- oder Pelletheizungen unbedingt Fachkenntnisse und sollte daher einem Fachbetrieb überlassen werden. Zudem gewährleistet die professionelle Heizungsinstallationen die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und den Versicherungsschutz.
Die Austauschpflicht betrifft Konstanttemperaturkessel, die mit Öl oder Gas betrieben werden, älter als 30 Jahre sind und in Häusern als Heizung dienen, die nach dem 1. Februar 2002 erworben oder geerbt wurden. Zudem muss die Heizleistung zwischen 4 und 400 kW liegen und der Heizungstausch muss wirtschaftlich vertretbar sein.