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Klopfen, knacken, gluckern

Heizung macht Geräusche: Was tun?

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Gerade im Winter gibt es nichts Schöneres, als es sich im Warmen richtig gemütlich zu machen. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Heizung plötzlich ungewöhnliche Geräusche von sich gibt und zu streiken droht. Erfahren Sie, was Sie selbst unternehmen können und in welchen Fällen ein Fachbetrieb konsultiert werden sollte.
Christina Tobias, Online-Redakteurin
Christina Tobias
13. Dezember 2021
Heizung Geräusche

Welche Ursachen können die Geräusche haben?

Je nach Art des Geräusches können ganz unterschiedliche Probleme bzw. Ursachen dahinter stehen. Im ersten Schritt ist es deshalb entscheidend, zu beschreiben, wie genau das Geräusch für Sie klingt. Folgende Geräuscharten können auftreten:

Gluckern / Pfeifen / Plätschern

Das typische Gluckern der Heizung haben wahrscheinlich die meisten Hausbewohner:innen schon einmal gehört. Vielleicht hat Ihre Heizung auch mal einen Pfeifton von sich gegeben oder geplätschert. Diese drei Geräusche sind in der Regel ein klares Indiz dafür, dass sich zu viel Luft im Heizsystem befindet oder das Ventil falsch eingebaut oder eingestellt ist. Aber auch ein unzureichender Wasserdruck oder eine zu hohe Drehzahl der Umwälzpumpe kommen infrage. In den meisten Fällen ist der Bereich, in dem sich der Wasserdruck idealerweise befinden soll, am Manometer markiert. Falls nicht, können Sie sich auch in der Betriebsanleitung der Heizung darüber informieren. Grundsätzlich sollte der Wasserdruck bei Einfamilienhäusern in der Regel zwischen 1 und 2 Bar liegen. Fällt der Druck unter 1 Bar, drohen bereits Funktionsstörungen oder Schäden am Heizsystem. Viele Geräte schalten sich in diesem Fall zum Schutz ab.

Das können Sie tun:

  • Entlüften der Heizung
  • Prüfen des Wasserdrucks, bei Bedarf anpassen / Heizungswasser nachfüllen
  • Drehzahl der Umwälzpumpe senken
  • Fachbetrieb kontaktieren, falls das Geräusch nicht verschwindet
Heizung richtig entlüften: So geht's

Um eine Heizung zu entlüften, benötigen Sie einen Lappen, einen Becher und einen Heizungsentlüftungsschlüssel (in der Regel ein standardisierter Vierkantschlüssel, je nach Heizkörper reicht sogar ein Schlitzschraubendreher), den Sie zum Beispiel im Baumarkt erwerben können.

  • Bevor Sie mit der Entlüftung beginnen, sollten Sie die Umwälzpumpe abschalten und im Anschluss 30 bis 60 Minuten warten, damit sich Luftbläschen im Heizkörper sammeln können.
  • Nun drehen Sie den Thermostat auf die höchste Stufe und wickeln den Lappen um das Entlüftungsventil, um austretendes Wasser aufzufangen.
  • Anschließend halten Sie den Becher unter das Ventil und beginnen den Schlüssel behutsam zu drehen – allerdings nicht komplett! Häufig beginnt es spätestens bei einer halben Drehung zu zischen. Vorsicht: Die austretende Luft ist sehr heiß. Achten Sie auf genügend Abstand.
  • Sobald das Zischen aufhört, tritt Wasser aus. Jetzt sollten Sie das Ventil schnell wieder schließen, damit nicht zu viel Wasser verloren wird.
  • Ihre Heizung ist entlüftet und Sie können die Umwälzpumpe wieder anstellenPrüfen Sie im Zuge dessen auch den Wasserdruck.
Heizung entlüften
Die Heizung entlüften: So funktioniert es

Knacken

Eine knackende Heizung deutet nicht immer auf ein ernsthaftes Problem hin. Treten die Knackgeräusche nur kurz auf und sind eher leise, bedeutet dies nur, dass der Heizkörper sich temperaturbedingt beim Aufheizen und Abkühlen ausdehnt bzw. zusammenzieht. Eine weitere Ursache können aber auch Heizungsrohre sein, die nicht spannungsfrei gelagert sind. Das bedeutet, Heizungsrohre reiben an Schellen, Schutzrohren, am Putz oder Ähnlichem. Auch das Überströmventil sollte überprüft werden, da es falsch eingestellt sein könnte.

Das können Sie tun:

  • Überströmventil überprüfen / von Fachbetrieb richtig einstellen lassen
  • Ursache von Reibungen identifizieren und eventuell ölen, weiches Material einsetzen

Klopfen

Wenn die Heizung klopft, kann das Überströmventil hierfür verantwortlich sein. Entweder fehlt es komplett oder ist falsch eingestellt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass am Heizkörper Vor- und Rücklauf vertauscht wurden. Außerdem können auch Faktoren außerhalb des Heizkörpers für eine Störung sorgen, beispielsweise durch Reibungen, die bei der Ausdehnung an den Befestigungen entstehen können. Auch Heizwasser- und Kaltwasserleitungen, die zu nah liegen, können das Klopfen verursachen.

Das können Sie tun:

  • Überströmventil überprüfen / von Fachbetrieb richtig einstellen lassen
  • Abstände zu Leitungen ändern / von Fachfirma umbauen lassen
  • Vor- und Rücklauf tauschen lassen
  • Ursache von Reibungen identifizieren, eventuell ölen, weiches Material einsetzen
Unser Tipp:

Ist das Klopfen oder Klacken so laut, dass Sie es im gesamten Haus hören, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf das Problem zu werfen. Tritt das Geräusch auf, wenn die neue Heizung gerade erst eingebaut wurde, wurden sehr wahrscheinlich Vor- und Rücklauf am Verteiler vertauscht. Mit einem simplen Fühl-Test können Sie der Sache auf den Grund gehen: Lassen Sie die Heizung abkühlen und prüfen Sie danach, welches Rohr zuerst warm wird.

Rauschen

Ein leises Rauschen ist bei einer Heizung in der Regel nur ein Zeichen dafür, dass alles optimal funktioniert. Geht die Lautstärke aber über die normalen Fließgeräusche hinaus, kann das bedeuten, dass ein hydraulischer Abgleich notwendig wird und/oder die Umwälzpumpe eine zu hohe Drehzahl hat.

Das können Sie tun:

  • Fachfirma kontaktieren, eventuell hydraulischen Abgleich durchführen lassen
  • Drosseln der Umwälzpumpe

Piepen

Moderne Heizungssysteme können bei einem Fehler piepen. In diesem Fall sollten Sie den Fehlercode ablesen und versuchen, seine Bedeutung über das zugehörige Handbuch oder das Internet herauszufinden. Wenn die Ursache des Fehlers nicht herausgefunden bzw. behoben werden kann, sollte ein Fachbetrieb kontaktiert werden.

Das können Sie tun:

  • Fehlercode analysieren
  • Fachfirma kontaktieren

Brummen

Eine brummende Heizung weist auf einen ernst zu nehmenden Defekt hin. Die Ursachen reichen vom Lagerschaden der Umwälzpumpe bis zum kaputten Brenner. Aber auch lockere Rohrleitungen oder Beschädigungen am Lüfter sollten überprüft werden.

Das können Sie tun:

  • Fachbetrieb kontaktieren, um Defekt abklären / reparieren zu lassen
Fußbodenheizung macht Geräusche

Für eine Fußbodenheizung gilt das Gleiche wie für andere Heizkörper auch: Leise Fließgeräusche sind normal, ein Gluckern oder lautes Rauschen deutet eventuell auf einen nötigen hydraulischen Abgleich hin. Falls möglich, können Sie die Umwälzpumpe drosseln. Bleibt das Problem bestehen, sollten Sie eine:n Heizungsmonteur:in beauftragen.

Heizung macht keine Geräusche

Zum normalen Betrieb einer Heizungsanlage gehören Geräusche. Das können zum Beispiel leise Fließgeräusche oder ein kurzes Brummen beim Anschalten des Brenners sein. Macht eine Heizung gar keine Geräusche, ist das also genauso verdächtig, als würde sie klopfen, gluckern oder knacken.

Das können Sie tun:

  • Gasanschluss überprüfen: Ist der Gasanschluss geöffnet oder nicht? Tritt Gas aus?
  • Wassermenge checken: Befindet sich zu wenig Wasser im System?
  • Einstellungen kontrollieren: Ist der Timer bzw. die Uhrzeit für die Nachtabsenkung korrekt eingestellt? Ist die falsche Innentemperatur hinterlegt?
  • Fachbetrieb kontaktieren

Wie können Sie vorbeugen?

Um Problemen mit der Heizung vorzubeugen, sollten Sie auf eine regelmäßige Wartung achten, die im Idealfall bereits im Sommer durchgeführt wird. So können Sie teure Reparaturen vermeiden und sicherstellen, dass Sie im Winter nicht im Kalten sitzen. Wie die Heizungswartung genau abläuft, hängt von Ihrem Heizungsmodell ab. Eine Ölheizung wird beispielsweise ganz anders gewartet als eine Wärmepumpe. Informieren Sie sich deshalb vorher genau, was regelmäßig gemacht werden muss und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Unser Tipp:

Schließen Sie einen Wartungsvertrag mit der Heizungsfirma ab. So werden Sie jährlich an die Wartung der Heizung erinnert, sparen Geld und können eventuell sogar Ihre Garantie verlängern.

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