Ob Luft, Erdreich oder Wasser – bei der Wahl der richtigen Wärmepumpe haben Sie beim Einfamilienhaus in der Regel große Entscheidungsfreiheit. Wichtig ist, die Heizlast ermitteln zu lassen. Die erforderliche Heizleistung berechnen Sie mit folgender Formel:
Wohnfläche [m²] × spezifischer Wärmebedarf [kW/m²] = Gebäudewärmebedarf [kW]
Beispiel: Ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern und einem Wärmebedarf von 0,08 Kilowatt pro Quadratmeter bräuchte eine Wärmepumpe mit einer Leistung von 12 Kilowatt (150 m² x 0,08 kW/m² = 12 kW).
Besonderheiten beim Einfamilienhaus:
Wärmepumpen können auch im Reihenhaus eingebaut werden, allerdings stellt der geringe Platz oft eine Herausforderung für Erdwärmepumpendar. Luftwärmepumpen sind dagegen deutlich flexibler und einfacher zu installieren. Zudem arbeiten sie häufig auch effizient, da Reihenhäuser in der Regel einen geringeren Wärmebedarf haben. Dabei sollten Sie besonders auf die Einhaltung der Schallschutzgrenzen zum Nachbargrundstück achten.
Besonderheiten bei Reihenhäusern:
Die größte Herausforderung liegt hier in der Versorgung mehrerer einzelner Wohneinheiten. So ist der Wärmebedarf höher als bei einem Einfamilienhaus, dementsprechend sollte die Wärmepumpen-Leistung bei mindestens 16 bis 45 Kilowatt liegen. Gibt es nicht nur eine:n Vermieter:in, können die Eigentumsverhältnisse eine nötige Sanierung erschweren. Davon abgesehen ist das Heizen mit einer Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus in vielen Fällen problemlos möglich.
Besonderheiten bei Mehrfamilienhäusern:
Um entscheiden zu können, welche Wärmepumpe für welches Haus die richtige ist, ist die Unterscheidung zwischen Alt- und Neubau zentral. Denn ein Neubau hat den großen Vorteil, dass Sie von Anfang an die Heiztechnologie optimal auf die Gegebenheiten abstimmen können. Beim Altbau sind wichtige Voraussetzungen dagegen oft nicht gegeben. Dennoch kann effizient nachgerüstetwerden.
Oft ist der Einbau der besonders effizienten Wasser- und Erdwärmepumpen problemlos möglich, obwohl umfangreiche Erdarbeiten und bei Erdkollektoren eine freie Gartenfläche nötig sind. Das hat folgende Vorteile:
Doch auch weniger effiziente Luftwärmepumpen sind im Neubau sinnvoll und werden auch häufig eingesetzt. Dort haben sie folgende Vorteile:
Im Altbau muss das alte Heizsystem entweder kompatibel zur Wärmepumpe sein oder ausgetauscht werden. Bei einer Wasser- oder Erdwärmepumpe im Altbau müssen Sie zudem Folgendes beachten:
Grundsätzlich sind Luft-Wärmepumpen für einen Altbau weniger gut geeignet wegen ihrer geringeren Leistungsstärke. Allerdings bietet sie neben der Herausforderungen wiederum andere Vorteile, die gerade im Altbau wichtig sind:
Kosten senken mit Förderungen
Die Anschaffungskosten von Wärmepumpen können vergleichsweise hoch sein. Allerdings gibt es sowohl für den Altbau als auch für Neubauten verschiedene Fördermittel, mit denen sich die Kosten erheblich senken lassen.
Wärmepumpen basieren auf unterschiedlichen Technologien. Je nach Modell wird als Wärmequelle Luft, Wasser oder Erdwärme zum Heizen des Hauses genutzt. Um die best mögliche Effizienz der Wärmepumpe zu gewährleisten, sollte ein Installationsbetrieb zunächst den Wärmebedarf ermitteln. Mit dieser Heizlastberechnung gelingt die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe. Darüber hinaus müssen folgende bauliche Voraussetzungen erfüllt sein:
Wasser- oder Erdwärmepumpen sind so leise, dass sie kaum wahrgenommen werden. Die Ventilatoren von Luftwärmepumpen sind dagegen zwischen 30 und 60 Dezibel laut. Das entspricht ungefähr dem Surren eines Kühlschranks. Der permanente Geräuschpegel kann störend sein, sowohl für Hausbewohner:innen als auch für Nachbar:innen. Daher müssen Sie folgende Grenzwerte für Lautstärken einhalten:
Der richtige Aufstellort für Wärmepumpen:
Tipps zur weiteren Geräuschreduktion:
Sie suchen die passende Wärmepumpe für Ihr Haus? Eine Fachfirma kann Sie genau beraten, welche Wärmepumpe zu den individuellen Bedürfnissen und baulichen Gegebenheiten passt. Wir helfen Ihnen dabei, Fachfirmen in Ihrer Nähe zu finden. Füllen Sie einfach unseren Fragebogen aus und Sie erhalten bis zu drei Angebote aus Ihrer Region.
Eine Schallschutzhaube verringert die Geräuschbildung von Wärmepumpen um bis zu 15 Dezibel. Damit verringert sie die Lautstärke von Wärmepumpen erheblich. Die Funktion der Wärmepumpe wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Grundsätzlich lässt sich jedes Haus mit einer Wärmepumpe heizen. Entscheidend sind die individuellen Gegebenheiten des Gebäudes, wie der Wärmebedarf und eventuell vorhandene Heizsysteme. Eine Fachfirma kann Sie genau beraten, ob der Einbau einer Wärmepumpe in Ihrem Haus sinnvoll ist oder ob zusätzliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich wären.
Luft-Wasser-Wärmepumpen werden in Einfamilienhäusern am häufigsten eingebaut (Quelle: EUPD-Research). Vorteile sind vor allem die unkomplizierte Installation sowie der geringere Anschaffungspreis. Besonders in gut gedämmten Einfamilienhäusern mit einer Flächenheizung arbeitet die Wärmepumpe effizient genug, um ein ganzes Haus zu heizen. Eine höhere Jahresarbeitszahl erreichen allerdings Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen.
Das kommt auf die individuellen Bedürfnisse und die Effizienzhausstufe an. Mit einer guten Dämmung ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe günstig und in der Regel effizient genug. In Passivhäusern kann sogar eine Luf-Luft-Wärmepumpe ausreichend sein. Sole-Wasser und Wasser-Wasser-Wärmepumpen arbeiten konstant und erbringen die höchste Leistung.
Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da die individuellen baulichen Gegebenheiten entscheidend sind. Die Leistung einer Luft-Luft-Wärmepumpe könnte für ein Mehrfamilienhaus nicht ausreichend sein. Sie ist vor allem für sehr gute Effizienzhausstufen wie bei einem Passivhaus geeignet. Sinnvoller wäre eine effizientere Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen bringen die höchste Leistung, der Einbau kann jedoch im Mehrfamilienhaus schwierig sein. Lassen Sie sich von einer Fachfirma beraten, welche Wärmepumpe in Ihrem Haus sinnvoll ist.