Eine Luftwärmepumpe nutzt die Energie aus der Umgebungsluft, um ein Haus zu heizen oder zu kühlen. Im Gegensatz zu Heizsystemen, die auf fossilen Brennstoffen basieren, produziert sie deutlich weniger CO2-Emissionen. Verglichen mit Öl- oder Gasheizungen kann eine Luftwärmepumpe den Energieverbrauch signifikant senken und ist dabei umweltfreundlich. Sie arbeitet nicht nur effizient, sondern trägt auch zu erheblichen Energiekosteneinsparungen bei. Es werden zwei Luftwärmepumpen-Arten unterschieden:
Luft-Wasser-Wärmepumpe sind die meistverkauften Wärmepumpen in Deutschland
Wärmepumpen sind der neue Standard in Neubauten, allen voran die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Doch auch im Altbau überzeugen Luftwärmepumpen durch ihre einfache Installation. Im Jahr 2022 wurden laut Bundesverband der Wärmepumpe 236.000 Wärmepumpen verkauft – davon 205.000 Geräte basierten auf der Luft-Wasser-Technologie.
Durch einen Ventilator wird frische Außenluft in die Wärmepumpe geleitet. In der Pumpe befindet sich ein Kältemittel, das deutlich kühler ist als die angesaugte Luft. Die Außenluft erwärmt das Kältemittel und bringt es zum Verdampfen. Der entstandene Dampf durchläuft einen Verdichter und erzeugt dabei Wärme, die dann über das Heizungswasser im Haus verteilt wird.
Die Funktionsweise kann auch umgekehrt werden – ähnlich wie bei einem Kühlschrank: Im Sommer sorgt dieselbe Luftwärmepumpe für Abkühlung der Räume, indem sie warme Raumluft aufnimmt und nach draußen abführt.
Es gibt zwei unterschiedliche Luftwärmepumpen: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die am beliebtesten von allen Wärmepumpenarten ist, und die Luft-Luft-Wärmewärepumpe, die eher selten und in sehr gut gedämmten Häusern eingebaut wird. Beide Systeme nutzen die Energie aus der Luft, um Ihr Zuhause im Winter zu heizen und im Sommer zu kühlen.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe saugt die Umgebungsluft durch einen Ventilator an und verwandelt sie in Heizwärme. Auch bei niedrigen Außentemperaturen kann sie mithilfe eines Kältemittelkreislaufs genug Heizwärme produzieren. Über das Wasser im Heizsystem, zum Beispiel einer Fußbodenheizung, wird die erzeugte Wärme im ganzen Haus verfügbar. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe kann nicht nur heizen und kühlen, sondern ein Haus auch mit Warmwasser versorgen. Gut zu wissen:
Anders als die anderen Wärmepumpen-Arten braucht die Luft-Luft-Wärmepumpe kein Wasser in Heizkörpern als Wärmeverteiler. Stattdessen gibt es ein Lüftungssystem mit einer kleinen Wärmepumpe. Mit der Wärme der Abluft wird die Frischluft erwärmt. Dafür sollte das Haus gut gedämmt sein, weswegen die Luft-Luft-Wärmepumpe vor allem in Passiv- und Niedrigenergiehäusern installiert wird. Gut zu wissen:
Luftwärmepumpen können sehr flexibel aufgestellt werden. Je nach Platz im Gebäude und auf dem Grundstück kommen unterschiedliche Systeme in Betracht. Im Altbau gibt es zum Beispiel häufig nicht genug Platz im Keller, während im Mehrfamilienhaus der Mindestabstand für Außengeräte oft nicht eingehalten werden kann. Je nach individuellen Anforderungen gibt es unterschiedliche Aufstellungsmöglichkeiten.
Folgende Systeme gibt es:
Luftwärmepumpen sind eine vielversprechende Heizlösung und nicht ohne Grund so beliebt bei Eigentümer:innen. Allerdings sollten neben der Vorteile auch die Nachteile abgewogen werden.
Eine Luftwärmepumpe ist eine Investition, die sich auf lange Sicht auszahlt. Die Anschaffungskosten sind aufgrund der einfachen Installation oft geringer als bei anderen Wärmepumpen-Arten. Dafür müssen die Ventilatoren allerdings auch jährlich für etwa 150 Euro gewartet werden. Um Kosten zu senken, können Sie verschiedene attraktive Fördermittel für Luftwärmepumpen beantragen.
Kosten* | Luft-Wasser-Wärmepumpe | Luft-Luft-Wärmepumpe |
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Anschaffung | ca. 8.000–16.000 Euro | ca. 5.000–10.000 Euro |
Installation | 3.000–5.000 Euro | ca. 3.000–6.000 Euro |
Jährlicher Betrieb | 1.000–1.200 Euro | 1.000–1.200 Euro |
Manche Energieversorgungsunternehmen bieten günstigen Wärmepumpenstrom an – verhängen dazu aber auch Sperrzeiten. Wollen Sie also einen Wärmepumpentarif nutzen, müssen Sie zusätzlich einen separaten Stromzähler sowie einen Pufferspeicher installieren. Mit dem Speicher lassen sich die Sperrzeiten überbrücken und Sie können ganz nach Bedarf zu jeder Zeit heizen.
Eine Luftwärmepumpe lohnt sich im Vergleich zu herkömmlichen Heizungen wie einer Gasheizungen langfristig auf allen Ebenen:
Eine neue Gasheizung kostet etwa 10.000 Euro und wird nicht vom Staat gefördert, sondern soll in Zukunft stark reglementiert werden. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Wert von 15.000 Euro müssen Sie mit dem Förderhöchstsatz von 40 Prozent nur 9.000 Euro zahlen, wenn Sie auch eine alte, klimaschädliche Heizung austauschen. Ab 2024 soll der Förderhöchstsatz sogar noch deutlich steigen.
Wie eine Studie des WWF herausgefunden hat, lohnt sich sogar eine teurere Luft-Wasser-Wärmepumpe im Wert von 22.000 Euro gegenüber einer Gasheizung, da sie so viel Energiekosten einspart. Selbst in einem Haus mit schlechter Dämmung liegt die Ersparnis der Luftwärmepumpe bei 15 Jahren Laufzeit bei mindestens 400 Euro im Jahr. Wird ein Teil des Stroms mit der eigenen Photovoltaikanlage produziert, können über 1.100 Euro jährlich gespart werden.
Ab wann ist eine Luftwärmepumpe günstiger als eine Gasheizung? Die WWF-Studie zeigt, dass sich die Wärmepumpe je nach Förderhöhe nach drei bis acht Jahren amortisiert. In Kombination mit Photovoltaik beträgt die Amortisatonszeit sogar nur ein Jahr. Gasheizungen hingegen werden langfristig aufgrund der steigenden CO2-Preise immer teurer.
Eine Luftwärmepumpe arbeitet optimal bei einer niedrigen Vorlauftemperatur bis 55 Grad. Stellen Sie an einem kühlen Tag die Wassertemperatur auf 50 Grad und testen Sie, ob Ihre Heizung so gut funktioniert.
Ermitteln Sie den Heizbedarf Ihres Eigenheims, um die richtige Größe und Leistung der Wärmepumpe zu wählen. Eine zu kleine Einheit könnte ineffizient arbeiten, während eine zu große unnötig teuer sein kann.
Wählen Sie eine Luftwärmepumpe aus der Liste der förderfähigen Modelle des staatlichen Fördergebers. Achten Sie zudem auf ein natürliches Kältemittel für einen zusätzlichen Bonus.
Lassen Sie sich zum Kauf von einer Fachfirma beraten. Ein zuverlässiger Partner wählt nicht nur das ideale Modell für Sie, sondern steht auch zur Installation und jährlichen Wartung bereit.
Flexible Planung bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die idealen Voraussetzungen sind eine Flächenheizung und eine gute Dämmung. Erfüllt Ihr Haus diese Merkmale nicht, ist der Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe dennoch in vielen Fällen wirtschaftlich. Statt einer Flächenheizung können Niedertemperatur-Heizkörper eingebaut werden. Zudem kann die Anlage als Teil einer Hybridheizung eingebaut werden. Hierfür wird die Wärmepume mit einer alten Gasheizung oder einem Heizstab kombiniert, die bei zu großer Heizlast unterstützen. Ihr Fachbetrieb kann sie genau beraten, welche Lösung die beste ist.
Planen Sie, eine Luftwärmepumpe einzubauen und suchen einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite? Wir helfen Ihnen, die passende Fachfirma zu finden. Füllen Sie einfach unseren kurzen Fragebogen aus und Sie erhalten Angebote aus Ihrer Region.
Die Ventilatoren von Wärmepumpen verursachen Geräusche, die zwischen 30 und 60 Dezibel laut sind. Das entspricht ungefährt dem Brummen eines Kühlschranks. Um Geräuschbelästigungen zu vermeiden, sollten Sie einen geeigneten Standort wählen (zur Straße hin oder in den Keller) und die Mindestabstände zum Nachbargrundstück einhalten. Außerdem gibt es praktische Schallschutzhauben, die die Funktion der Luftwärmepumpe nicht beeinträchtigen.
Anders als bei einer Erdwärme- oder Wasserwärmepumpe benötigen Sie für die Luftwärmepumpe in der Regel keine Genehmigung. Allerdings müssen Sie bei der Aufstellung eines Außengeräts auf den Mindestabstand zu Grundstücksgrenzen achten, der je nach Gemeinde unterschiedlich sein kann.
Nein, es gibt Systeme, die ein Außengerät haben, es gibt aber auch Luftwärmepumpen ganz ohne Außengerät.
Die Effizienz einer Wärmepumpe lässt sich anhand der Jahresarbeitszahl (JAZ) erkennen. Eine Luftwärmepumpe hat eine durchschnittliche JAZ von etwa 2,5 bis 3. Da sich die Technologie aber immer weiter entwickelt, gibt es inziwschen auch Luft-Wasser-Wärmepumpen mit einer JAZ von 4, also einer besseren Effizienz. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe 4 Mal so viel Wärmeenergie produziert, wie sie an elektrischer Energie verbraucht.
Der Stromverbrauch ist abhängig vom Wärmebedarf des Gebäudes und der Jahresarbeitszahl (JAZ) der Luftwärmepumpe. Ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern und einer Erdwärmepumpe mit einer JAZ von 3 hat einen jährlichen Stromverbrauch zwischen etwa 750 Kilowattstunden (bei sehr guter Dämmung) und 10.000 Kilowattstunden (bei kaum vorhandener Dämmung).