Ölheizungen sind klimaschädlich und verursachen viele Tonnen CO2-Emissionen jährlich. Neue Ölheizungen, die ab dem 1. Januar 2024 bis zum Ablauf der Frist für die Wärmeplanung in Kommunen 2026 bzw. 2028 eingebaut werden, müssen ab 2029 einen wachsenden Anteil an Erneuerbaren Energien wie Biogas oder Wasserstoff nutzen. In Bestandsgebäuden haben Sie etwas längere Übergangsfristen, um sinnvolle und klimafreundliche Heizlösungen zu finden. Um Ihre Ölheizung umzurüsten, ist die Wärmepumpe ideal geeignet. Die Anlagen erfüllen die politischen Anforderungen und sind effizient, so dass sich der Einbau in fast allen Fällen lohnt.
Vorteile beim Umstieg auf die Wärmepumpe:
Wärmepumpe einfach erklärt
Die Wärmepumpe ist sehr effizient und funktioniert nach einem simplen Prinzip: Sie entzieht ihrer Umgebung Wärme und wandelt diese in Heizwärme um. Als Quelle nutzt sie je nach Technologie die Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Zum Betrieb braucht sie nur eine geringe Menge Strom – die meiste Energie, die sie nutzt, ist kostenlos und regenerativ.
Das Heizen mit fossilen Brennstoffen ist nicht mehr zeitgemäß. Spätestens ab Mitte 2028 müssen Hausbesitzer:innen mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien heizen. Bis 2045 sollen Heizungen in Deutschland klimaneutral laufen. Eine Heizung, mit der Sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen können, ist die Wärmepumpe. Für die Umrüstung gibt es zwei Möglichkeiten:
Sehen Sie im Video, wie man von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe umrüstet.
Energetische Sanierung: Ja oder nein?
Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe kann ganz unkompliziert sein – wenn Ihr Haus gut gedämmt ist. Ist die Energieeffizienz Ihres Hauses jedoch schlecht, lohnt sich eine energetische Sanierung. So optimieren Sie den Wärmebedarf des Gebäudes, wodurch die Wärmepumpe weniger Leistung erbringen muss. Dadurch sinken die Betriebskosten.
Die Kosten für die Umrüstung können unterschiedlich hoch ausfallen. Je nach Umfang Ihres Projekts müssen Sie mit einem Betrag zwischen 11.500 Euro und 34.000 Euro (ohne Förderung) rechnen. Hinzukommen können noch weitere Kosten, falls zum Beispiel eine energetische Sanierung erforderlich ist. Folgende Kostenfaktoren sind entscheidend:
Wählen Sie die Hybridlösung oder müssen Sie für die Entsorgung des Öltanks bezahlen?
Wählen Sie eine Wärmepumpen-Art mit einfacher Installation oder kommen Erschließungskosten hinzu?
Möchten Sie zusätzlich einen Pufferspeicher, um die Heizungsleistung zu optimieren?
Ist das Gebäude für eine Wärmepumpe geeignet oder müssen Heizkörper und Dämmung optimiert werden?
Mögliche Kosten bei der Umrüstung (ohne Förderung):
Die Bundesregierung bietet finanzielle Unterstützung, damit möglichst viele Eigentümer:innen ihre alte Ölheizung umrüsten auf eine Wärmepumpe. Förderungen für den Heizungstausch und die Wärmepumpe erhalten Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Aber auch für weitere Maßnahmen, wie die Dämmung, gibt es verschiedene Förderprogramme beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und auf regionaler Ebene.
Um die Heizungsförderung der KfW zu beantragen, benötigen Sie einen Lieferungs- oder Leistungsvertrag, der eine aufschiebende oder auflösende Bedingung enthält. So tritt der Vertrag erst in Kraft tritt, wenn Sie die Förderzusage erhalten haben. Zudem muss das voraussichtliche Datum der Umsetzung der beantragten Maßnahme ersichtlich werden.
Die Umrüstung amortisiert sich bereits nach wenigen Jahren. Das hat mehrere Gründe:
Nach welcher Zeit sich die Umrüstung Ihrer Ölheizung auf eine Wärmepumpe bereits rentiert, berechnen Sie mit dieser Formel:
Amortisationszeit = Kapitalgebundene Mehrkosten / Ersparnis variable Kosten
Beispielrechnung ohne Förderung
Kosten | Wärmepumpe | Ölheizung |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 20.000 € | 10.000 € |
Betriebskosten | 1.000 € | 2.000 € |
Kapitalgebundene Mehrkosten = 20.000 € - 10.000 € = 10.000 €
Jährliche Ersparnis = 2.000 € - 1.000 € = 1.000 €
Amortisationszeit = 10.000 € / 1.000 € = 10 Jahre
Die Wärmepumpe hätte sich in 10 Jahren amortisiert.
Beispielrechnung mit Förderhöchstsatz
Kosten | Wärmepumpe (mit 40 % Förderung) | Ölheizung |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 12.000 € | 10.000 € |
Betriebskosten | 1.000 € | 2.000 € |
Kapitalgebundene Mehrkosten = 12.000 € - 10.000 € = 2.000 €
Jährliche Ersparnis = 2.000 € - 1.000 € = 1.000 €
Amortisationszeit = 2.000 € / 1.000 € = 2 Jahre
Die Wärmepumpe hätte sich in 2 Jahren amortisiert.
Mit eigenem Solarstrom noch mehr sparen
Der Betrieb einer Wärmepumpe wird noch günstiger, wenn Sie Ihren eigenen Strom mit einer Photovoltaikanlage produzieren. Dadurch verkürzt sich die Amortisationszeit zusätzlich. Zudem machen Sie sich noch unabhängiger von Energieversorgern und optimieren die Klimabilanz Ihrer Heizung.
Bevor Sie Ihre alte Ölheizung mit einer Wärmepumpe nachrüsten oder komplett zur Wärmepumpe wechseln, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
Ist Ihr Haus mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, ist dies ideal für die niedrigen Vorlauftemperaturen, mit denen Wärmepumpen laufen. Doch auch ohne Installation einer Flächenheizung lässt sich die Vorlauftemperatur senken, zum Beispiel mithilfe spezieller Niedertemperatur-Heizkörper.
Für die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe sollte ein Fachbetrieb die Heizlast Ihres Hauses berechnen. Je nachdem, wie hoch die Heizleistung sein muss, kann entschieden werden, ob eine Hybridlösung oder ein kompletter Heizungswechsel sinnvoller ist und ob sich eine energetische Sanierung lohnt.
Je besser die Wärmedämmung Ihres Hauses ist, desto weniger Leistung muss Ihre Wärmepumpe erbringen. Dann arbeiten bereits günstigere Luftwärmepumpen effizient. Ist Ihr Haus schlecht isoliert, kann es sich in vielen Fällen lohnen, die Wände, Türen oder Fenster zu dämmen.
Die Anforderungen der Wärmepumpen sind sehr unterschiedlich. Ob eine Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpe sinnvoll ist, entscheidet sich anhand vieler Faktoren, zum Beispiel wie viel Platz auf Ihrem Grundstück für Erdarbeiten vorhanden ist. Ein Fachbetrieb rät Ihnen das passende Modell.
Ein Kostenvergleich zeigt, ob es sich lohnt, Ihre alte Ölheizung auf eine Wärmepumpe umzurüsten. Wärmepumpen-Preise variieren stark, da je nach Technologie die Erschließung unterschiedlich aufwendig ist. Eine Luftwärmepume ist einfach zu installieren und daher günstiger zu bekommen. Für Erd- und Wasserwärmepumpen sind aufwendige Erdarbeiten nötig, dafür sind sie aber auch effizienter. Ein wichtiger Faktor bei der Gegenüberstellung der Kosten ist die staatliche Förderung in Höhe von bis zu 40 Prozent für die Umrüstung der Ölheizung auf eine Wärmepumpe. Im Vergleich zur Ölheizung ermöglicht die Wärmepumpe durchschnittlich eine Ersparnis von mehreren hundert Euro pro Jahr. Auch die CO2-Besteuerung auf Heizöl, die kontinuierlich ansteigt, fällt weg. Obwohl die Anfangsinvestition für eine Wärmepumpe höher liegt als für eine Ölheizung, wird sich diese Investition nach einigen Jahren rentieren.
Wollen Sie Ihre Ölheizung umrüsten auf eine Wärmepumpe und suchen einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite? Wir helfen Ihnen, die passende Fachfirma zu finden. Füllen Sie einfach unseren kurzen Fragebogen aus und Sie erhalten Angebote aus Ihrer Region.
Ja, in vielen Fällen ist es möglich und sinnvoll, eine alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen. Ob Ihr Haus und Grundstück die Voraussetzungen erfüllt, kann Ihnen eine Fachfirma zuverlässig beantworten.
Die Umrüstungskosten hängen vom Umfang Ihres Projekts ab. Je nach Aufwand müssen Sie mit Kosten zwischen 11.500 Euro und 34.000 Euro rechnen - ohne Förderung. Mit dem Förderhöchstsatz der BAFA reduzieren sich die Kosten um 40 Prozent.
Ja, häufig ist es möglich, die alte Ölheizung nachzurüsten und mit einer Wärmepumpe zu kombinieren. Achten Sie darauf, dass der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Hybridlösung bei mindestens 65 Prozent liegt. Damit erfüllen Sie die Vorgaben der Bundesregierung.
Zunächst wird das Restöl im Tank von einer Fachfirma entsorgt, um anschließend den Kessel abzubauen und abzutransportieren.