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Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

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Die Wärmepumpe ist eine attraktive Heizlösung für Eigenheimbesitzer:innen, die ihre Heizkosten senken und gleichzeitig die Umwelt schonen möchten. Doch wie sieht es mit dem Stromverbrauch einer Wärmepumpe aus? Wir geben einen Überblick, welcher Stromverbrauch der Norm entspricht, mit welchen Stromkosten Sie rechnen müssen und wie Sie die Effizienz Ihrer Wärmepumpe verbessern können.
Lina Strauss, Online-Redakteurin bei Aroundhome
Lina Strauss
29. September 2023
Wärmepumpe vor Einfamilienhaus

Kurz erklärt: So funktioniert eine Wärmepumpe

Wärmepumpen funktionieren wie ein umgekehrter Kühlschrank. Das bedeutet, sie entziehen der Umgebung (dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft) Wärme und geben diese an Heizkörper ab. Dafür benötigt die Wärmepumpe eine geringe Menge Strom, um ihr Kreislaufsystem in Bewegung zu bringen. Für die Wärmeerzeugung nutzen Wärmepumpen

  • ca. 75 Prozent Umweltwärme und
  • ca. 25 Prozent Strom als Antriebsenergie.
Grafische Darstellung der Funktionsweise einer Wärmepumpe mit 75 Prozent Umweltenergie, nur 25 Prozent Antriebsenergie um 100 Prozent Wärmeenergie für den Haushalt zu generieren.
Die Wärmepumpe nutzt etwa 75 Prozent Umgebungsenergie und 25 Prozent Strom zum Erzeugen von Heizwärme.
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Unser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Heizungsarten und Kosten.

Stromverbrauch einer Wärmepumpe

Wie viel Strom eine Wärmepumpe verbraucht, kann sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel kann ein gut gedämmtes Passivhaus mit einer Wärmepumpe einen Stromverbrauch von 400 kWh im Jahr haben, ein kaum gedämmter Altbau dagegen 10.000 kWh. Der Stromverbrauch hängt vom individuellen Wärmebedarf der Immobilie ab. Folgende Faktoren sind dafür entscheidend:

  • Art und Effizienz der Wärmepumpe
  • Größe und Isolierung des Gebäudes
  • Heizkörper
  • Anzahl und Heizverhalten der Hausbewohner:innen
  • Außentemperatur

Art und Effizienz der Wärmepumpe

Neben der Gebäudedämmung ist vor allem die Effizienz der Wärmepumpe für den Stromverbrauch entscheidend. Es gibt verschiedene Wärmepumpen-Arten, die auch unterschiedlich effizient sind. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt Auskunft über die Effizienz und wird individuell für ein bestimmtes Gebäude ermittelt. Je höher eine JAZ ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und desto niedriger ist der Stromverbrauch.

Die JAZ der Wärmepumpen-Arten:

Wärmepumpen-Art

JAZ

Luftwärmepumpe

etwa 2,5 bis 3

Erdwärmepumpe (Kollektoren)

etwa 3,5 bis 4

Erdwärmepumpe (Erdsonde)

etwa 4 bis 4,5

Wasserwärmepumpe

etwa 5

Größe und Isolierung des Gebäudes

Ein größeres Haus erfordert mehr Heizenergie. Ist es gut isoliert, kann die Wärme im Winter besser im Inneren bleiben. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe weniger arbeiten muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, was zu einem geringeren Stromverbrauch führt.

Heizkörper

Eine Wärmepumpe funktioniert am besten mit einer Flächenheizung wie einer Fußbodenheizung. Die gleichmäßige Verteilung der Heizfläche sorgt dafür, dass die Wärmepumpe mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten kann, was den Stromverbrauch deutlich reduziert.

Außentemperatur

Vor allem Luftwärmepumpen müssen Temperaturschwankungen ausgleichen, da ihre Wärmequelle die Außenluft ist. Wasser- oder Erdwärmepumpen sind nicht von Außentemperaturen abhängig und arbeiten daher sparsamer.

Anzahl und das Heizverhalten der Hausbewohner:innen

Mehr Personen im Haus bedeuten in der Regel einen höheren Wärmebedarf. Auch individuelles Heizverhalten, wie hohe Temperatureinstellungen im Zimmer, erhöht den Energieverbrauch der Wärmepumpe.

Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe berechnen

Möchten Sie den jährlichen Stromverbrauch anhand Ihrer Vorverbräuche ermitteln, müssen Sie den hohen Wirkungsgrad einer Wärmepumpe berücksichtigen. Öl- und Gasheizungen haben einen Wirkungsgrad von 80 bis 90 Prozent, Wärmepumpen einen von 300 bis 500 Prozent. Das heißt, dass sie für 1 kWh Heizenergie nur 0,3 bis 0,5 kWh Strom verbrauchen. Lag Ihr Energieverbrauch mit einer Gasheizung also bei 20.000 kWh wird er mit einer Wärmepumpe bei etwa 4.000 bis 6.600 kWh liegen.

Den jährlichen Stromverbrauch einer Wärmepumpe berechnen Sie mit folgender Formel:

Wärmebedarf Gebäude in kWh / Jahresarbeitszahl = Stromverbrauch der Wärmepumpe

Beispiel 1: Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern und einer Wärmepumpe mit JAZ von 4.

* mit einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 4

Gebäudestandard nach Baujahr

Jährlicher Stromverbrauch* 120 m2

bis 1977

ca. 4.500–6.000 kWh

1977–2002

ca. 3.000–4.500 kWh

2002–2015

ca. 1.500–2.400 kWh

Neubau

ca. 1.200–1.500 kWh

Passivhaus

ca. 450 kWh

Beispiel 2: Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern und einer Wärmepumpe mit JAZ von 3.

* mit einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 3

Gebäudestandard nach Baujahr

Jährlicher Stromverbrauch* 150 m2

bis 1977

ca. 7.500–10.000 kWh

1977–2002

ca. 5.000–7.500 kWh

2002–2015

ca. 2.500–4.000 kWh

Neubau

ca. 2.000–2.500 kWh

Passivhaus

ca. 750 kWh

Stromkosten von Wärmepumpen im Überblick

Bei den Stromkosten Ihrer Wärmepumpe ist der aktuelle Stromtarif entscheidend. Seit Januar 2023 gilt die Strompreisbremse, wonach Sie für Strom maximal 40 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Aktuell liegt der durchschnittliche Strompreis bei neu abgeschlossenen Verträgen allerdings bei 29,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 18.09.2023). Viele Stromerzeuger bieten zudem günstigere Wärmepumpen-Tarife, teilweise sogar mit Ökostrom, an. Wollen Sie sich unabhängiger von den Strompreisen der Energieversorger machen, können Sie mit einer Photovoltaikanlage Ihren eigenen Solarstrom produzieren, um die Wärmepumpe zu betreiben.

Voraussetzung für einen Wärmepumpentarif ist ein separater Stromzähler. Zudem sollten Sie einen Puffspeicher installieren, um auch eine Energieversorgung in möglichen Sperrzeiten der Energieversorger zu gewährleisten. Denn Wärmepumpen dürfen bei hoher Netzbelastung vom Netz getrennt werden, daher der vergünstigte Tarif.

Stromkosten berechnen

Mit dieser Formel können Sie die jährlichen Stromkosten für Ihre Wärmepumpe berechnen:

(Gesamtwärmebedarf / JAZ) x Kosten pro kWh = Stromkosten

Beispiel: (4.000 kWh / 3) x 0,29 € = 386,67 €

Ein Haushalt mit einem jährlichen Energieverbrauch von 4.000 Kilowattstunden hätte mit einer Wärmepumpe mit 3 JAZ und einem Stromtarif von 28 Cent pro Kilowattstunde eine Stromrechnung von 386,67 Euro pro Jahr.

Beispielrechnung für Stromkosten einer Wärmepumpe
Was kostet der Strom für eine Wärmepumpe in einem 100-Quadratmeter-Haus?

Eine 3-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 4.000 Kilowattstunden in einem 100-Quadratmeter-Haus mit guter Wärmedämmung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 könnte zum Beispiel 290 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (4.000 kWh / 4) x 0,29 € = 290 €

Was kostet eine Wärmepumpe in einem 120-Quadratmeter-Haus?

Eine 4-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 4.200 Kilowattstunden in einem 120-Quadratmeter-Haus mit guter Dämmung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 5 könnte zum Beispiel 243,60 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (4.200 kWh / 5) x 0,29 € = 243,60 €

Wie hoch sind die Stromkosten mit einer Wärmepumpe in einem 150-Quadratmeter-Haus?

Eine 4-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 2.250 Kilowattstunden in einem 150-Quadratmeter-Passivhaus mit sehr guter Dämmung und Fußbodenheizung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 3,5 könnte zum Beispiel 186,43 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (2.250 kWh / 3,5) x 0,29 € = 186,43 €

Welche Wärmepumpen-Kosten gibt es im Altbau?

Eine 4-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 20.000 Kilowattstunden in einem 120 Quadratmeter großen Altbau ohne Wärmedämmung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 könnte zum Beispiel 1.450 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (20.000 / 4) x 0,29 = 1.450 €

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Tipps zur Verringerung des Stromverbrauchs

Um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe nachhaltig zu senken und die Effizienz zu steigern, stehen Ihnen verschiedene praktische Maßnahmen zur Verfügung:

  • Regelmäßige Wartung: Regelmäßige Inspektionen, Reinigung der Filter und Überprüfung der Komponenten sind essenziell für eine reibungslose Funktion.
  • Verbesserte Isolierung des Hauses: Eine gute Dämmung des Gebäudes minimiert den Wärmeverlust und verringert dadurch den Energiebedarf der Wärmepumpe.
  • Flächenheizung: Fußbodenheizungen oder Wand-Flächenheizungen kommen mit niedrigen Vorlauftemperaturen aus, was weniger Arbeit für die Wärmepumpe bei der Erhitzung bedeutet.
  • Richtige Dimensionierung: Ist die Wärmepumpe zu klein gewählt für das Gebäude, benötigt sie mehr Heizstunden und damit auch mehr Strom.
  • Optimale Einstellungen: Die korrekte Einstellung der Raumtemperatur kann den Stromverbrauch deutlich beeinflussen.
  • Nachhaltiges Heizverhalten: Der Stromverbrauch lässt sich etwa durch einen bewussten Umgang mit der Heizung reduzieren.

Fachfirmen für Wärmepumpen finden

Die Wärmepumpe bietet eine nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Heizung. Darüber hinaus erhalte Sie attraktive Fördermittel für den Einbau der meisten Wärmepumpenheizungen. Fachfirmen können Sie genau beraten, welche Wärmepumpe zu Ihrem Eigenheim passt. Füllen Sie einfach unseren Fragebogen aus und finden Sie passende Fachfirmen aus Ihrer Region.

Häufig gestellte Fragen
Wie viel Strom verbraucht ein Einfamilienhaus im Jahr mit einer Wärmepumpe?

Das hängt zum großen Teil vom Wärmebedarf des Gebäudes ab. Ein Passivhaus mit 150 Quadratmetern und einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitsahl von 4 könnte zum Beispiel einen jährlichen Stromverbrauch von 750 kWh haben, ein ungedämmter Altbau der gleichen Größe hätte einen höheren Stromverbrauch von etwa 8.000 kWh.

Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Der Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe liegt etwa bei 6.600 in einem unsanierten Altbau und 600 kWh in einem gut gedämmten Passivhaus. Die Luft-Wärmepumpe hat einen höheren Stromverbrauch als eine Wasser- oder Erdwärmepumpe, denn sie ist größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt und muss daher mehr Leistung erbringen. Die Temperatur im Erdreich oder im Grundwasser ist dagegen auch im Winter konstant.

Verbrauchen Wärmepumpen zu viel Strom?

Wärmepumpen sind sehr effizient und können aus einer geringen Menge Energie viel Wärme erzeugen. Um 1 kWh Heizenergie zu erzeugen, verbraucht eine Wärmepumpe etwa nur 0,3 bis 0,5 kWh Strom. Öl- oder Gasheizungen sind weniger effizient und verbrauchen daher mehr Heizenergie. Wenn Ihr Stromverbrauch mit einer Wärmepumpe zu hoch ist, sollten Sie die Effizienz erhöhen und zum Beispiel das Gebäude dämmen.

Welche Wärmepumpe verbraucht am wenigsten Strom?

Grundsätzlich haben Wasser-Wärmepumpen die beste Effizienz und verbrauchen daher am wenigsten Strom. Durchschnittlich liegt die JAZ bei 5. Erdwärmepumpen haben meist eine JAZ zwischen 3,5 und 4,5. Luftwärmepumpen erreichen oftmals lediglich eine JAZ zwischen 2,5 und 3.

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