Wärmepumpen funktionieren wie ein umgekehrter Kühlschrank. Das bedeutet, sie entziehen der Umgebung (dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft) Wärme und geben diese an Heizkörper ab. Dafür benötigt die Wärmepumpe eine geringe Menge Strom, um ihr Kreislaufsystem in Bewegung zu bringen. Für die Wärmeerzeugung nutzen Wärmepumpen
Wie viel Strom eine Wärmepumpe verbraucht, kann sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel kann ein gut gedämmtes Passivhaus mit einer Wärmepumpe einen Stromverbrauch von 400 kWh im Jahr haben, ein kaum gedämmter Altbau dagegen 10.000 kWh. Der Stromverbrauch hängt vom individuellen Wärmebedarf der Immobilie ab. Folgende Faktoren sind dafür entscheidend:
Neben der Gebäudedämmung ist vor allem die Effizienz der Wärmepumpe für den Stromverbrauch entscheidend. Es gibt verschiedene Wärmepumpen-Arten, die auch unterschiedlich effizient sind. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt Auskunft über die Effizienz und wird individuell für ein bestimmtes Gebäude ermittelt. Je höher eine JAZ ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und desto niedriger ist der Stromverbrauch.
Die JAZ der Wärmepumpen-Arten:
Wärmepumpen-Art | JAZ |
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Luftwärmepumpe | etwa 2,5 bis 3 |
Erdwärmepumpe (Kollektoren) | etwa 3,5 bis 4 |
Erdwärmepumpe (Erdsonde) | etwa 4 bis 4,5 |
Wasserwärmepumpe | etwa 5 |
Ein größeres Haus erfordert mehr Heizenergie. Ist es gut isoliert, kann die Wärme im Winter besser im Inneren bleiben. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe weniger arbeiten muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, was zu einem geringeren Stromverbrauch führt.
Eine Wärmepumpe funktioniert am besten mit einer Flächenheizung wie einer Fußbodenheizung. Die gleichmäßige Verteilung der Heizfläche sorgt dafür, dass die Wärmepumpe mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten kann, was den Stromverbrauch deutlich reduziert.
Vor allem Luftwärmepumpen müssen Temperaturschwankungen ausgleichen, da ihre Wärmequelle die Außenluft ist. Wasser- oder Erdwärmepumpen sind nicht von Außentemperaturen abhängig und arbeiten daher sparsamer.
Mehr Personen im Haus bedeuten in der Regel einen höheren Wärmebedarf. Auch individuelles Heizverhalten, wie hohe Temperatureinstellungen im Zimmer, erhöht den Energieverbrauch der Wärmepumpe.
Möchten Sie den jährlichen Stromverbrauch anhand Ihrer Vorverbräuche ermitteln, müssen Sie den hohen Wirkungsgrad einer Wärmepumpe berücksichtigen. Öl- und Gasheizungen haben einen Wirkungsgrad von 80 bis 90 Prozent, Wärmepumpen einen von 300 bis 500 Prozent. Das heißt, dass sie für 1 kWh Heizenergie nur 0,3 bis 0,5 kWh Strom verbrauchen. Lag Ihr Energieverbrauch mit einer Gasheizung also bei 20.000 kWh wird er mit einer Wärmepumpe bei etwa 4.000 bis 6.600 kWh liegen.
Den jährlichen Stromverbrauch einer Wärmepumpe berechnen Sie mit folgender Formel:
Wärmebedarf Gebäude in kWh / Jahresarbeitszahl = Stromverbrauch der Wärmepumpe
Beispiel 1: Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern und einer Wärmepumpe mit JAZ von 4.
Gebäudestandard nach Baujahr | Jährlicher Stromverbrauch* 120 m2 |
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bis 1977 | ca. 4.500–6.000 kWh |
1977–2002 | ca. 3.000–4.500 kWh |
2002–2015 | ca. 1.500–2.400 kWh |
Neubau | ca. 1.200–1.500 kWh |
Passivhaus | ca. 450 kWh |
Beispiel 2: Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern und einer Wärmepumpe mit JAZ von 3.
Gebäudestandard nach Baujahr | Jährlicher Stromverbrauch* 150 m2 |
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bis 1977 | ca. 7.500–10.000 kWh |
1977–2002 | ca. 5.000–7.500 kWh |
2002–2015 | ca. 2.500–4.000 kWh |
Neubau | ca. 2.000–2.500 kWh |
Passivhaus | ca. 750 kWh |
Bei den Stromkosten Ihrer Wärmepumpe ist der aktuelle Stromtarif entscheidend. Seit Januar 2023 gilt die Strompreisbremse, wonach Sie für Strom maximal 40 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Aktuell liegt der durchschnittliche Strompreis bei neu abgeschlossenen Verträgen allerdings bei 29,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 18.09.2023). Viele Stromerzeuger bieten zudem günstigere Wärmepumpen-Tarife, teilweise sogar mit Ökostrom, an. Wollen Sie sich unabhängiger von den Strompreisen der Energieversorger machen, können Sie mit einer Photovoltaikanlage Ihren eigenen Solarstrom produzieren, um die Wärmepumpe zu betreiben.
Voraussetzung für einen Wärmepumpentarif ist ein separater Stromzähler. Zudem sollten Sie einen Puffspeicher installieren, um auch eine Energieversorgung in möglichen Sperrzeiten der Energieversorger zu gewährleisten. Denn Wärmepumpen dürfen bei hoher Netzbelastung vom Netz getrennt werden, daher der vergünstigte Tarif.
Mit dieser Formel können Sie die jährlichen Stromkosten für Ihre Wärmepumpe berechnen:
(Gesamtwärmebedarf / JAZ) x Kosten pro kWh = Stromkosten
Beispiel: (4.000 kWh / 3) x 0,29 € = 386,67 €
Ein Haushalt mit einem jährlichen Energieverbrauch von 4.000 Kilowattstunden hätte mit einer Wärmepumpe mit 3 JAZ und einem Stromtarif von 28 Cent pro Kilowattstunde eine Stromrechnung von 386,67 Euro pro Jahr.
Eine 3-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 4.000 Kilowattstunden in einem 100-Quadratmeter-Haus mit guter Wärmedämmung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 könnte zum Beispiel 290 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (4.000 kWh / 4) x 0,29 € = 290 €
Eine 4-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 4.200 Kilowattstunden in einem 120-Quadratmeter-Haus mit guter Dämmung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 5 könnte zum Beispiel 243,60 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (4.200 kWh / 5) x 0,29 € = 243,60 €
Eine 4-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 2.250 Kilowattstunden in einem 150-Quadratmeter-Passivhaus mit sehr guter Dämmung und Fußbodenheizung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 3,5 könnte zum Beispiel 186,43 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (2.250 kWh / 3,5) x 0,29 € = 186,43 €
Eine 4-köpfige Familie mit einem Energieverbrauch von 20.000 Kilowattstunden in einem 120 Quadratmeter großen Altbau ohne Wärmedämmung und einer Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 könnte zum Beispiel 1.450 Euro jährliche Stromkosten haben. Rechnung: (20.000 / 4) x 0,29 = 1.450 €
Um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe nachhaltig zu senken und die Effizienz zu steigern, stehen Ihnen verschiedene praktische Maßnahmen zur Verfügung:
Die Wärmepumpe bietet eine nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Heizung. Darüber hinaus erhalte Sie attraktive Fördermittel für den Einbau der meisten Wärmepumpenheizungen. Fachfirmen können Sie genau beraten, welche Wärmepumpe zu Ihrem Eigenheim passt. Füllen Sie einfach unseren Fragebogen aus und finden Sie passende Fachfirmen aus Ihrer Region.
Das hängt zum großen Teil vom Wärmebedarf des Gebäudes ab. Ein Passivhaus mit 150 Quadratmetern und einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitsahl von 4 könnte zum Beispiel einen jährlichen Stromverbrauch von 750 kWh haben, ein ungedämmter Altbau der gleichen Größe hätte einen höheren Stromverbrauch von etwa 8.000 kWh.
Der Stromverbrauch einer Luft-Wasser-Wärmepumpe liegt etwa bei 6.600 in einem unsanierten Altbau und 600 kWh in einem gut gedämmten Passivhaus. Die Luft-Wärmepumpe hat einen höheren Stromverbrauch als eine Wasser- oder Erdwärmepumpe, denn sie ist größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt und muss daher mehr Leistung erbringen. Die Temperatur im Erdreich oder im Grundwasser ist dagegen auch im Winter konstant.
Wärmepumpen sind sehr effizient und können aus einer geringen Menge Energie viel Wärme erzeugen. Um 1 kWh Heizenergie zu erzeugen, verbraucht eine Wärmepumpe etwa nur 0,3 bis 0,5 kWh Strom. Öl- oder Gasheizungen sind weniger effizient und verbrauchen daher mehr Heizenergie. Wenn Ihr Stromverbrauch mit einer Wärmepumpe zu hoch ist, sollten Sie die Effizienz erhöhen und zum Beispiel das Gebäude dämmen.
Grundsätzlich haben Wasser-Wärmepumpen die beste Effizienz und verbrauchen daher am wenigsten Strom. Durchschnittlich liegt die JAZ bei 5. Erdwärmepumpen haben meist eine JAZ zwischen 3,5 und 4,5. Luftwärmepumpen erreichen oftmals lediglich eine JAZ zwischen 2,5 und 3.