Klimaanlagen und Wärmepumpen sind zwei gängige Systeme zur Regulierung der Raumtemperatur in einem Haus. Der Hauptunterschied besteht darin, wie sie funktionieren und welchen Zweck sie erfüllen. Die wichtigste Frage zur Unterscheidung ist:
Wollen Sie mit dem System hauptsächlich kühlen oder hauptsächlich heizen?
Unterschiedliche Funktionen:
Die Übergänge bei modernen Geräten sind teilweise fließend, da sie auf dem gleichen Funktionsprinzip basieren. Klimaanlagen oder Wärmepumpen, die ihre Funktion zum Kühlen bzw. Heizen umkehren können, werden reversible Geräte genannt.
Es gibt zwei Arten, wie eine Wärmepumpe kühlen kann:
Passive Kühlung: Beim passiven Kühlen wird die Wärme aus den Innenräumen mit einem Wärmetauscher und einer Umwälzpumpe über ein 3-Wege-Ventil in die Erd- oder Grundwassersonden geleitet. Die Temperatur des Erdreichs (ca. 12°C) oder des Grundwassers (ca. 8 bis 10°C) wird genutzt, um die Wärme aufzunehmen. Da die Wärmepumpe dabei nicht aktiv betrieben werden muss, ist der Stromverbrauch minimal. Allerdings reguliert das passive Kühlen nicht die Luftfeuchtigkeit und ist in seiner Kühlwirkung auf etwa 3°C begrenzt.
Aktive Kühlung: Bei der aktiven Kühlung wird der Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe umgekehrt, ähnlich wie bei einem Kühlschrank. Das Gerät entzieht der Innenluft Wärme und gibt sie an die Umwelt ab, wodurch die Temperaturen in den Innenräumen auf bis zu 20°C gesenkt werden können. Diese Methode wird hauptsächlich bei Luft- und Grundwasser-Wärmepumpen eingesetzt und erfordert aufgrund des umgekehrten Betriebs mehr Strom als das passive Kühlen. Der Kühlprozess erfolgt ähnlich wie beim Heizen, wobei Flächenheizungen zum Einsatz kommen, um Schäden durch kondensierten Wasserdampf zu vermeiden. Taupunktfühler gewährleisten, dass die Flächenheizungen nicht zu stark abkühlen, um Kondensationsprobleme zu vermeiden.
Die Klimaanlage funktioniert ähnlich: Sie entzieht der Innenluft eines Raums mittels eines Kältemittelkreislaufs die Wärme und gibt sie nach draußen ab. Dieser Prozess lässt sich bei manchen Geräten einfach umdrehen: Dann wird die Außenluft angesaugt und zum Wärmen der Innenräume genutzt.
Es gibt folgende Klimaanlagen-Systeme:
Nicht alle Wärmepumpen können genauso effizient kühlen wie heizen. Kann die Funktionsweise einfach umgekehrt werden, sodass aktiv gekühlt wird, spricht man von einem reversiblen Betrieb. Ist die Wärmepumpe nicht reversibel, kann die Anlage manchmal dennoch zum passiven Kühlen genutzt werden. Zu beachten ist, dass klassische Heizkörper nicht für das Kühlen der Innenräume mit einer Wärmepumpe geeignet sind. Dafür eignen sich Flächenheizungen wie Fußboden- oder auch Wandheizungen ebenso wie Gebläseheizungen.
Sie werden auch als Klimaanlagen mit Heizfunktion verkauft. Sie entziehen der Luft Wärme und geben sie in gekühlter oder erwärmter Form wieder an die Luft der Wohnräume weiter. Sie funktionieren ohne Heizwassersystem und Heizkörper und kühlen effizient.
Sie übertragen die Wärme aus der Luft nicht direkt an die Luft, sondern an das Heizwassersystem des Hauses. Die Wärme wird also über das Wasser in den Heizrohren oder die Fußbodenheizung verteilt. Sie können sowohl effizient heizen als auch aktiv kühlen.
Erdwärmepumpen heizen sehr effizient, sind oft aber nur für die passive Kühlung geeignet. Dann pumpen Sie kaltes Wasser durch das Heizsystem des Hauses und entziehen den Innenräumen überschüssige Wärme mithilfe einer Umwälzpumpe. Seltener sind Systeme, die für die aktive Kühlung ausgelegt sind, da die Installation und der Betrieb hierbei komplexer sind.
Die Wasserwärmepumpe erreicht die höchsten Wirkungsgrade beim Heizen, indem sie das Grundwasser als Wärmequelle nutzt. Eine Kühlung ist auch möglich. Diese funktioniert allerdings oft passiv in einer etwas geringeren Intensität.
Split-Klimaanlagen werden auch als Luft-Luft-Wärmepumpen verkauft. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen haben sie den Vorteil, dass sie ihren Kühlprozess zum Heizen umkehren können. Allerdings gibt es auch Nachteile. Das Außengerät erzeugt Geräusche, die zwar nicht sehr laut sind, aber dennoch einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück erfordern. Außerdem muss Ihr Haus gewisse Voraussetzungen erfüllen.
Wichtig bei Luft-Luft-Wärmepumpen:
Verfügt Ihr Haus nicht über einen guten Dämmstandard und eine hohe Energieeffizienzhausstufe, ist eine andere Wärmepumpen-Art häufig sinnvoller. Ansonsten könnten die Betriebskosten zu hoch werden, wenn Sie lediglich eine Luft-Luft-Wärmepumpe zum Heizen nutzen. Eine Fachfirma kann Sie optimal beraten, welche Wärmepumpen-Art zu Ihrem Haus und Grundstück passt.
Die Wahl zwischen einer Wärmepumpe und einer Klimaanlage hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Eine Wärmepumpe ist in Deutschland häufig sinnvoller, da sie sowohl effizient heizen als auch kühlen kann, was sie das ganze Jahr über nützlich macht. Andererseits ist eine Klimaanlage speziell auf das Kühlen ausgerichtet und kann in Regionen mit extrem heißen Sommern die bessere Wahl sein.
In Übergangszeiten ist eine Klimaanlagen-Heizung eine umweltfreundliche und günstige Alternative zur Gas- oder Ölheizung. Bei sehr kalten Temperaturen benötigt sie dagegen viel Energie zum Heizen, weswegen eine Wärmepumpe sinnvoller wäre.
Klimaanlagen mit Heizfunktion sind etwas günstiger als Wärmepumpen, die sowohl heizen als auch kühlen können. Je nach Effizienz und Aufwand bei der Erschließung müssen Sie mit Wärmepumpen-Preisen zwischen 8.000 und 28.000 Euro rechnen. Die Kühlfunktion ist bei Wärmepumpen oft nur optional verfügbar. Diese Zusatzfunktion fällt bei Erd- und Wasserwärmepumpen etwa mit 2.500 bis 3.500 Euro ins Gewicht. Allerdings können Sie für die klimafreundliche Heizalternative staatliche sowie regionale Förderungen erhalten, so dass sich die Kosten im besten Fall erheblich reduzieren. Das Nachrüsten einer aktiven Kühlfunktion bei Luftwärmepumpen kostet etwa 500 bis 1.000 Euro. Wenn bei einer Erdwärmepumpe eine passive Kühlfunktion nachgerüstet werden soll, können die Kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro liegen.
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Eine Klimaanlage und eine Wärmepumpe haben Ähnlichkeiten, aber es gibt auch entscheidende Unterschiede. Beide Systeme verwenden Kältemittel, einen Kompressor und einen Wärmetauscher, um die Raumtemperatur zu regulieren. Der Hauptunterschied liegt jedoch in ihrer Funktionalität: Eine Klimaanlage ist primär für das Kühlen ausgelegt, während eine Wärmepumpe in erster Linie heizen soll, häufig aber auch aktiv kühlen kann.
Ja, einige Klimaanlagen haben eine Heizfunktion und können den Raum im Winter erwärmen. Bei sehr niedrigen Temperaturen kann die Heizfunktion einer Wärmepumpe jedoch nicht ausreichend sein. Idealerweise sollte der Dämmstandard des Hauses sehr gut sein.
Es gibt Luft-Luft-, Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen, die je nach Umgebungswärmequelle unterschieden werden.
Wärmepumpen sind in der Regel deutlich effizienter, da sie mehr Energie aus der Umwelt gewinnen, als sie zum Heizen benötigen.
Moderne Klimaanlagen sind leiser geworden, aber der Lärmpegel hängt von der Marke und dem Modell ab. Außengeräte der Klimaanlage müssen in der Regel einen Mindestabstand von drei Metern zur Nachbarsgrenze einhalten.