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Klimaanlage und Wärmepumpe: Was ist der Unterschied?

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Klimaanlagen kühlen und Wärmepumpen heizen? So klar ist der Unterschied nicht, denn es gibt Systeme, die beides können. Erfahren Sie, wie Wärmepumpen und Klimaanlagen funktionieren, worin sie sich unterscheiden und welches System für welches Haus besser geeignet ist.
Lina Strauss, Online-Redakteurin bei Aroundhome
Lina Strauss
18. September 2023
Klimaanlage oder Wärmepumpe auf Hausdach

Wie unterscheiden sich Klimaanlagen und Wärmepumpen?

Klimaanlagen und Wärmepumpen sind zwei gängige Systeme zur Regulierung der Raumtemperatur in einem Haus. Der Hauptunterschied besteht darin, wie sie funktionieren und welchen Zweck sie erfüllen. Die wichtigste Frage zur Unterscheidung ist:

Wollen Sie mit dem System hauptsächlich kühlen oder hauptsächlich heizen?


Unterschiedliche Funktionen:

  • Klimaanlagen sind hauptsächlich für das Kühlen von Innenräumen ausgelegt. Sie entziehen der Raumluft die Wärme und leiten sie nach draußen. Manche Geräte haben auch eine Heizfunktion.
  • Wärmepumpen hingegen sind in erster Linie fürs Heizen konzipiert, der Prozess lässt sich bei manchen Anlagen aber auch umkehren. Sie nutzen die Umgebungswärme, um Räume zu erwärmen oder abzukühlen.

Die Übergänge bei modernen Geräten sind teilweise fließend, da sie auf dem gleichen Funktionsprinzip basieren. Klimaanlagen oder Wärmepumpen, die ihre Funktion zum Kühlen bzw. Heizen umkehren können, werden reversible Geräte genannt.

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Wie funktioniert das Kühlen bei Wärmepumpen?

Es gibt zwei Arten, wie eine Wärmepumpe kühlen kann:

  1. Passive Kühlung: Beim passiven Kühlen wird die Wärme aus den Innenräumen mit einem Wärmetauscher und einer Umwälzpumpe über ein 3-Wege-Ventil in die Erd- oder Grundwassersonden geleitet. Die Temperatur des Erdreichs (ca. 12°C) oder des Grundwassers (ca. 8 bis 10°C) wird genutzt, um die Wärme aufzunehmen. Da die Wärmepumpe dabei nicht aktiv betrieben werden muss, ist der Stromverbrauch minimal. Allerdings reguliert das passive Kühlen nicht die Luftfeuchtigkeit und ist in seiner Kühlwirkung auf etwa 3°C begrenzt.

  2. Aktive Kühlung: Bei der aktiven Kühlung wird der Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe umgekehrt, ähnlich wie bei einem Kühlschrank. Das Gerät entzieht der Innenluft Wärme und gibt sie an die Umwelt ab, wodurch die Temperaturen in den Innenräumen auf bis zu 20°C gesenkt werden können. Diese Methode wird hauptsächlich bei Luft- und Grundwasser-Wärmepumpen eingesetzt und erfordert aufgrund des umgekehrten Betriebs mehr Strom als das passive Kühlen. Der Kühlprozess erfolgt ähnlich wie beim Heizen, wobei Flächenheizungen zum Einsatz kommen, um Schäden durch kondensierten Wasserdampf zu vermeiden. Taupunktfühler gewährleisten, dass die Flächenheizungen nicht zu stark abkühlen, um Kondensationsprobleme zu vermeiden.

Wärmepumpe Prinzip
Der Kältemittelkreislauf mancher Wärmepumpen lässt sich zum Kühlen umkehren.

Wie funktioniert das Heizen bei Klimaanlagen?

Die Klimaanlage funktioniert ähnlich: Sie entzieht der Innenluft eines Raums mittels eines Kältemittelkreislaufs die Wärme und gibt sie nach draußen ab. Dieser Prozess lässt sich bei manchen Geräten einfach umdrehen: Dann wird die Außenluft angesaugt und zum Wärmen der Innenräume genutzt.

Es gibt folgende Klimaanlagen-Systeme:

  • Monoblock-System: Ein Gerät ohne Außenanlage, das aber eine Öffnung nach draußen braucht.
  • Mono-Split-System (Luft-Luft-Wärmepumpe): Besteht aus einer Innenanlage und einem Außenteil mit Ventilatoren.
  • Multi-Split-System (zentrale Klimaanlage): Hat ein Außengerät und mehrere Innenteile.
Funktion der Luft-Luft-Wärmepumpe
Split-Klimaanlagen heizen wie Luft-Luft-Wärmepumpen.

Welche Wärmepumpen-Modellen können heizen und kühlen?

Nicht alle Wärmepumpen können genauso effizient kühlen wie heizen. Kann die Funktionsweise einfach umgekehrt werden, sodass aktiv gekühlt wird, spricht man von einem reversiblen Betrieb. Ist die Wärmepumpe nicht reversibel, kann die Anlage manchmal dennoch zum passiven Kühlen genutzt werden. Zu beachten ist, dass klassische Heizkörper nicht für das Kühlen der Innenräume mit einer Wärmepumpe geeignet sind. Dafür eignen sich Flächenheizungen wie Fußboden- oder auch Wandheizungen ebenso wie Gebläseheizungen.

Luft-Luft-Wärmepumpen

Sie werden auch als Klimaanlagen mit Heizfunktion verkauft. Sie entziehen der Luft Wärme und geben sie in gekühlter oder erwärmter Form wieder an die Luft der Wohnräume weiter. Sie funktionieren ohne Heizwassersystem und Heizkörper und kühlen effizient.

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Sie übertragen die Wärme aus der Luft nicht direkt an die Luft, sondern an das Heizwassersystem des Hauses. Die Wärme wird also über das Wasser in den Heizrohren oder die Fußbodenheizung verteilt. Sie können sowohl effizient heizen als auch aktiv kühlen.

Erdwärmepumpen

Erdwärmepumpen heizen sehr effizient, sind oft aber nur für die passive Kühlung geeignet. Dann pumpen Sie kaltes Wasser durch das Heizsystem des Hauses und entziehen den Innenräumen überschüssige Wärme mithilfe einer Umwälzpumpe. Seltener sind Systeme, die für die aktive Kühlung ausgelegt sind, da die Installation und der Betrieb hierbei komplexer sind.

Wasserwärmepumpen

Die Wasserwärmepumpe erreicht die höchsten Wirkungsgrade beim Heizen, indem sie das Grundwasser als Wärmequelle nutzt. Eine Kühlung ist auch möglich. Diese funktioniert allerdings oft passiv in einer etwas geringeren Intensität.

Moderne Split-Klimaanlagen als Wärmepumpen?

Split-Klimaanlagen werden auch als Luft-Luft-Wärmepumpen verkauft. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen haben sie den Vorteil, dass sie ihren Kühlprozess zum Heizen umkehren können. Allerdings gibt es auch Nachteile. Das Außengerät erzeugt Geräusche, die zwar nicht sehr laut sind, aber dennoch einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück erfordern. Außerdem muss Ihr Haus gewisse Voraussetzungen erfüllen.

Wichtig bei Luft-Luft-Wärmepumpen:

  • als Ergänzung zum vorhandenen Heizsystem möglich
  • senkt die CO2-Emissionen
  • hoher Dämmstandard erforderlich
  • überwiegend für Passiv- oder Niedrigenergiehäuser geeignet
  • im Altbau eher weniger sinnvoll
  • keine Warmwasserbereitung möglich

Verfügt Ihr Haus nicht über einen guten Dämmstandard und eine hohe Energieeffizienzhausstufe, ist eine andere Wärmepumpen-Art häufig sinnvoller. Ansonsten könnten die Betriebskosten zu hoch werden, wenn Sie lediglich eine Luft-Luft-Wärmepumpe zum Heizen nutzen. Eine Fachfirma kann Sie optimal beraten, welche Wärmepumpen-Art zu Ihrem Haus und Grundstück passt.

Was ist besser: Wärmepumpe oder Klimaanlage?

Die Wahl zwischen einer Wärmepumpe und einer Klimaanlage hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Eine Wärmepumpe ist in Deutschland häufig sinnvoller, da sie sowohl effizient heizen als auch kühlen kann, was sie das ganze Jahr über nützlich macht. Andererseits ist eine Klimaanlage speziell auf das Kühlen ausgerichtet und kann in Regionen mit extrem heißen Sommern die bessere Wahl sein.

In Übergangszeiten ist eine Klimaanlagen-Heizung eine umweltfreundliche und günstige Alternative zur Gas- oder Ölheizung. Bei sehr kalten Temperaturen benötigt sie dagegen viel Energie zum Heizen, weswegen eine Wärmepumpe sinnvoller wäre.

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Kosten und Förderungen

Klimaanlagen mit Heizfunktion sind etwas günstiger als Wärmepumpen, die sowohl heizen als auch kühlen können. Je nach Effizienz und Aufwand bei der Erschließung müssen Sie mit Wärmepumpen-Preisen zwischen 8.000 und 28.000 Euro rechnen. Die Kühlfunktion ist bei Wärmepumpen oft nur optional verfügbar. Diese Zusatzfunktion fällt bei Erd- und Wasserwärmepumpen etwa mit 2.500 bis 3.500 Euro ins Gewicht. Allerdings können Sie für die klimafreundliche Heizalternative staatliche sowie regionale Förderungen erhalten, so dass sich die Kosten im besten Fall erheblich reduzieren. Das Nachrüsten einer aktiven Kühlfunktion bei Luftwärmepumpen kostet etwa 500 bis 1.000 Euro. Wenn bei einer Erdwärmepumpe eine passive Kühlfunktion nachgerüstet werden soll, können die Kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro liegen.

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Häufig gestellte Fragen
Ist eine Klimaanlage wie eine Wärmepumpe?

Eine Klimaanlage und eine Wärmepumpe haben Ähnlichkeiten, aber es gibt auch entscheidende Unterschiede. Beide Systeme verwenden Kältemittel, einen Kompressor und einen Wärmetauscher, um die Raumtemperatur zu regulieren. Der Hauptunterschied liegt jedoch in ihrer Funktionalität: Eine Klimaanlage ist primär für das Kühlen ausgelegt, während eine Wärmepumpe in erster Linie heizen soll, häufig aber auch aktiv kühlen kann.

Kann eine Klimaanlage als Heizung verwendet werden?

Ja, einige Klimaanlagen haben eine Heizfunktion und können den Raum im Winter erwärmen. Bei sehr niedrigen Temperaturen kann die Heizfunktion einer Wärmepumpe jedoch nicht ausreichend sein. Idealerweise sollte der Dämmstandard des Hauses sehr gut sein.

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Es gibt Luft-Luft-, Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen, die je nach Umgebungswärmequelle unterschieden werden.

Wie effizient sind Wärmepumpen im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen?

Wärmepumpen sind in der Regel deutlich effizienter, da sie mehr Energie aus der Umwelt gewinnen, als sie zum Heizen benötigen.

Sind Klimaanlagen laut im Betrieb?

Moderne Klimaanlagen sind leiser geworden, aber der Lärmpegel hängt von der Marke und dem Modell ab. Außengeräte der Klimaanlage müssen in der Regel einen Mindestabstand von drei Metern zur Nachbarsgrenze einhalten.

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