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Immobilienpreise 2024

Ist die Zeit des Preisverfalls vorbei? In den letzten Monaten sind die Immobilienpreise bundesweit wieder leicht gestiegen. Wir zeigen Ihnen, wie die Preisentwicklung konkret aussieht, welche Ursachen sie hat und welche Faktoren sich auf die Preise auswirken.

Aktualisiert: 12.06.2024

Claudia Mühlbauer
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Immobilienpreisentwicklung in den Großstädten

Die Preisrückgänge und -anstiege können sich je nach Region deutlich vom jeweiligen Landesdurchschnitt unterscheiden. Hohe Angebotspreise gibt es immer noch vorrangig in den Metropolregionen und Großstädten. Vom ersten zum zweiten Quartal 2024 gab es wieder stärkere Preisaufschwünge. Bei den Häusern wurden besonders in München und Stuttgart höhere Angebotspreise verzeichnet, bei den Eigentumswohnungen waren es Berlin und Frankfurt am Main. Preisrückgänge bei Häusern gab es in Berlin, Köln und Frankfurt am Main, bei Wohnungen in Köln und Stuttgart. So sah die Entwicklung der Angebotspreise in den sieben größten Städten Deutschlands vom ersten zum zweiten Quartal 2024 aus:
*Quelle: PriceHubble (Stand 09/2024)
Bundesland
Median-Häuserpreis*
Änderung zu Q1/2024*
Median-Wohnungspreis*
Änderung zu Q1/2024*
Berlin
4.964 €/m²
-1,2 %
5.642 €/m²
+7,1 %
Hamburg
5.248 €/m²
+1,2 %
5.976 €/m²
+3,8 %
München
9.009 €/m²
+3 %
8.444 €/m²
+3,7 %
Köln
4.333 €/m²
-1,1 %
4.479 €/m²
-0,9 %
Frankfurt am Main
5.176 €/m²
-0,8 %
6.054 €/m²
+4,7 %
Stuttgart
5.198 €/m²
+2,2 %
4.426 €/m²
-1,2 %
Düsseldorf
4.895 €/m²
+0,3 %
4.361 €/m²
0,0 %

Aktuelle Immobilienpreise in den Bundesländern

Anhand folgender Tabelle sehen Sie nicht nur die aktuellen durchschnittlichen Kaufpreise für Häuser und Eigentumswohnungen in den deutschen Bundesländern, sondern auch die jeweilige Preisentwicklung innerhalb der letzten drei MonatePreisrückgänge bei Häusern gab es in dieser Zeit nur in Berlin und Brandenburg. Die stärksten durchschnittlichen Preissteigerungen konnten in dieser Zeit Bremen und Sachsen-Anhalt verzeichnen. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sind am stärksten im Saarland und in Hamburg gestiegen. Rückgänge im Preis gab es nur in Mecklenburg-Vorpommern, in Bremen gab es keine Veränderung.
*Quelle: immowelt.de (Stand 09/2024)
Bundesland
⌀ Häuserpreise*
Änderung zu 03/2024*
⌀ Wohnungspreise*
Änderung zu 03/2024*
Baden-Württemberg
3.371 €/m²
+0,8 %
3.472 €/m²
+0,8 %
Bayern
3.630 €/m²
+0,7 %
4.301 €/m²
+0,4 %
Berlin
4.579 €/m²
-1,6 %
4.887 €/m²
+1,2 %
Brandenburg
2.444 €/m²
-1,2 %
2.518 €/m²
+0,5 %
Bremen
2.527 €/m²
+3,0 %
2.722 €/m²
0,0 %
Hamburg
5.264 €/m²
+0,3 %
5.917 €/m²
+1,8 %
Hessen
2.782 €/m²
+0,6 %
3.328 €/m²
+0,8 %
Mecklenburg-Vorpommern
1.894 €/m²
+0,1 %
2.438 €/m²
-0,8 %
Niedersachsen
2.117 €/m²
+1,2 %
2.427 €/m²
+0,3 %
Nordrhein-Westfalen
2.710 €/m²
+0,7 %
2.602 €/m²
+0,2 %
Rheinland-Pfalz
2.310 €/m²
+0,2%
2.550 €/m²
+0,7%
Saarland
1.691 €/m²
+0,4%
2.006 €/m²
+2,8%
Sachsen
1.683 €/m²
+0,2%
1.661 €/m²
+0,6%
Sachsen-Anhalt
1.347 €/m²
+2,1%
1.503 €/m²
+0,2 %
Schleswig-Holstein
2.926 €/m²
+1,0%
3.283 €/m²
+0,5 %
Thüringen
1.532 €/m²
+1,7%
1.592 €/m²
+0,4%

Ursachen der Immobilienpreisentwicklung

Wie kommt es eigentlich zu den aktuellen Preisen auf dem Wohnungsmarkt? Folgende Faktoren können sich auf die Entwicklung von Immobilienpreisen auswirken:
  • Zinsentwicklung: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen im September erneut gesenkt. Der Hauptrefinanzierungssatz, der sich auch auf die Bauzinsen auswirkt, liegt dadurch aktuell bei 3,65 Prozent. Der durchschnittliche Bauzins hat sich bei Werten zwischen 3,3 und 3,5 Prozent eingependelt. Für die kommenden Monate erwartet ein Großteil der Expert:innen ein gleichbleibendes Bauzinsniveau. Dadurch sind Immobiliendarlehen wieder leistbarer und planbarer als noch im Herbst vergangenen Jahres. Längerfristig kann das zu höheren Preisen auf dem Immobilienmarkt führen.
  • Allgemeine Wirtschaftslage: Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist aufgrund der Weltwirtschaftslage im Jahr 2023 rückläufig gewesen. Für das Jahr 2024 reichen die Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aktuell von -0,2 bis +0,4 Prozent.
  • Inflation: Im August 2024 lag die Inflationsrate bei +1,9 Prozent. Damit ist sie im Vergleich zum Vormonat wieder leicht gesunken. Energie, Nahrungsmittel und Dienstleistungen sind weiterhin deutlich teurer als vor Beginn des Ukrainekriegs. Die Inflation sorgt dafür, dass die Menschen sich bei gleichem Gehalt weniger leisten können, da die Gehälter nicht im gleichen Tempo steigen. Das macht die Investition in Immobilien schwieriger.
  • Unsicherheiten: Die politische Lage ist durch den Krieg in der Ukraine angespannt und sie wirkt sich insbesondere wegen der Energiepreise auf alle Wirtschaftsbereiche aus. Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung bremsen die Bereitschaft zu großen Investitionen aus.

Einflussfaktoren auf den Preis einer Immobilie

Wer den Kauf oder Verkauf einer Immobilie plant, sollte sich im Vorfeld gründlich informieren und die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt in Deutschland beobachten – nur so ist eine realistische Einschätzung des aktuellen Marktpreises möglich. Banken, Makler:innen, einschlägige Magazine sowie Onlineportale bieten Informationen über die örtlichen Immobilienpreise. Der Wert einer Immobilie - egal ob Grundstück, Haus oder Eigentumswohnung - wird dabei auch unabhängig von der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation von verschiedenen Faktoren bestimmt:

Wertsteigernde Faktoren

  • gute Infrastruktur, wie die Nähe zu Schulen und Freizeiteinrichtungen
  • nachgefragte Lage, beispielsweise stadtnah oder in bestimmten Bezirken
  • gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
  • Modernisierungsmaßnahmen, wie Wärmedämmung oder Fenstertausch
  • qualitativ hochwertige Baustruktur

Wertmindernde Faktoren

  • hohes Alter der Immobilie, insbesondere bei Sanierungsbedarf
  • hoher Lärmpegel der Umgebung
  • Altlasten, z. B. eine Verseuchung des Bodens
  • nachträglicher Bau einer Schnellstraße oder eines Flughafens in der Nähe
  • Ausweisung als Naturschutzgebiet, da damit häufig ein Bauverbot einhergeht

Prognose: Wie werden sich die Immobilienpreise entwickeln?

Der Immobilienmarkt bleibt auch im Jahr 2024 angespannt. Prognosen über die zukünftige Entwicklung sind dennoch schwierig. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich die Immobilienpreise nach dem starken Abwärtstrend zum Ende des vergangenen Jahres eingependelt haben. Mehrheitlich wird eine Seitwärtsbewegung im gesamtdeutschen Durchschnitt erwartet. Viele Expert:innen gehen davon aus, dass die Preise in den Metropolregionen stabil bleiben oder nur leicht sinken. Stärkere Preisrückgänge könnte es hingegen in ländlichen Gegenden geben. Dabei spielt auch der Sanierungsbedarf eine entscheidende Rolle: Schon im vergangenen Jahr haben Immobilien mit den Energieeffizienzklassen G und H überproportional an Wert verloren. Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Monaten bestätigen.
Häufig gestellte Fragen
Steigen die Immobilienpreise wieder?
Expert:innen erwarten 2024 im Schnitt eine Seitwärtsbewegung der Immobilienpreise. Vor allem in den Metropolregionen ist von einer Stabilisierung oder nur von leichten Preisrückgängen auszugehen.
Ist die Kaufbereitschaft bei Immobilieninteressent:innen aktuell groß?
Momentan werden für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung etwa 3,3 Prozent Zinsen fällig. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Finanzierung damit wieder einfacher. Aktuell befinden sich zudem wieder mehr Immobilien auf dem Markt. Wer sich jetzt für einen Immobilienkauf interessiert, findet daher gute Bedingungen vor.
Wie viele Menschen leben in ihrer eigenen Immobilie?
Nach den Auswertungen des Zensus 2022 gibt es in Deutschland etwa 17,8 Millionen Wohnungen, die von den Eigentümer:innen selbst bewohnt werden. Im Vergleich zum Jahr der letzten Zensuserhebung 2011 ist die Wohneigentumsquote um 0,9 Prozentpunkte zurückgegangen und liegt nun bei etwa 44 Prozent. Spitzenreiter ist das Saarland mit über 60 Prozent, Berlin bildet mit etwa 17 Prozent das Schlusslicht.