Berlin
4.964 € * €/m²
* Durchschnittliche Häuserpreise je m²
Als bedeutendes Wirtschafts- und Industriezentrum, weltweit angesehener Universitätsstandort und Schmelztiegel für Kultur, Medien und Politik büßt Berlin nichts von seiner Beliebtheit als Wohnort ein. Doch wie haben sich der Ukraine-Konflikt und die Wirtschaftslage in Deutschland auf den Berliner Immobilienmarkt ausgewirkt? Wir informieren Sie darüber, wie hoch die Preise derzeit für Wohnungen und Häuser in Berlin ausfallen.
Nach wie vor ist Wohnen in der Hauptstadt beliebt. Allerdings sind die letzten beiden Krisenjahre auch am Berliner Immobilienmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Angebotspreise für Häuser in Berlin mit einer Veränderungsrate von -5 Prozent stark gesunken. Eigentumswohnungen konnten dagegen einen Preisanstieg von etwas mehr als 2 Prozent verzeichnen.
Auch die jüngere Entwicklung unterscheidet sich je nach Immobiliensegment: Im Vergleich zu den Preisen vor drei Monaten sind die Wohnungspreise in Berlin aktuell wieder etwa 7,1 Prozent höher, die Häuserpreise haben dagegen im Mittel 1,2 Prozent abgenommen.
Berliner Immobilien | Preis je m²* | Veränderung (3 Monate) | Veränderung (12 Monate) |
---|---|---|---|
Häuser | 4.964 Euro | -1,2 Prozent | -5 Prozent |
Wohnungen | 5.642 Euro | +7,1 Prozent | +2,2 Prozent |
* Quelle: PriceHubble (Stand 09/2024)
Die Berliner Immobilienpreise unterscheiden sich je nach Stadtteil deutlich. Zentrumsnahe Stadtteile sind sehr beliebt und somit kostenintensiver, wodurch wiederum die Nachfrage in einigen Randbezirken steigt.
Zu den teuersten Stadtteilen in sehr guter Lage zählen Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte.
Zur mittleren Lage für Immobilien gehören Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Pankow.
Die im Vergleich niedrigsten Immobilienpreise in Berlin finden Sie in Stadtteilen in einfacher Lage. Dazu gehören Neukölln, Treptow-Köpenick, Spandau, Lichtenberg und Reinickendorf. Am wenigsten müssen Sie pro Quadratmeter in Marzahn-Hellersdorf zahlen.
Berlin ist einer der begehrtesten Wohnstandorte in Deutschland, was sich lange in einer rasanten Entwicklung der Immobilienpreise abzeichnete. Laut dem Marktreport von Guthmann Estate hat sich der Median-Wohnungspreis in Berlin von 2014 bis 2024 um etwa 47 Prozent erhöht.
Der Ukrainekonflikt, hohe Energiekosten, die Inflation und vor allem stark gestiegene Kreditzinsen haben während der letzten Jahre dazu geführt, dass Käufer:innen zurückhaltender geworden sind. Für die Finanzierung ist häufig ein Minimum von 60 Prozent Eigenkapital erforderlich, was viele vor allem junge Interessent:innen derzeit nicht aufbringen können oder wollen. Das spiegelte sich in den sinkenden Immobilienpreisen in Berlin wider. In den letzten Monaten haben sich die Angebotspreise allerdings größtenteils eingependelt und seitwärts bewegt. Eine Ausnahme sind die Wohnungspreise in Berlin: Nachdem sie vier Quartale in Folge gesunken waren, gab es im zweiten Quartal 2024 erstmals wieder einen deutlichen Anstieg.
Die Nachfrage nach Wohnraum ist und bleibt in der Hauptstadt weiterhin hoch. Es herrscht ein Nachfrageüberschuss, der sich in naher Zukunft nicht lösen wird. Denn durch gestiegene Materialkosten wurden viele Neubauprojekte nicht realisiert, weswegen weniger Immobilien auf dem Markt dazukommen. Zudem ist der Mietmarkt weiterhin angespannt, was ein Eigenheim in Berlin attraktiv bleiben lässt.
Momentan sprechen die Umstände tendenziell wieder für steigende Preise am Markt. Finanzierungen sind günstiger geworden - die Bauzinsen haben sich aktuell bei Werten zwischen 3,4 und 3,6 Prozent eingependelt. Darlehen sind für Käufer:innen dadurch wieder leistbarer und planbarer, was die Nachfrage steigern und die Verkaufspreise steigern könnte. Laut dem Interhyp-Bauzins-Trendbarometer gehen die meisten Expert:innen momentan davon aus, dass die Zinsen mittel- bis langfristig gleich bleiben oder weiter sinken werden. Auch die Inflationsrate hat im August 2024 mit +1,9 Prozent einen neuen Tiefstwert erreicht. Das könnte die Bereitschaft zu größeren Investitionen erhöhen.
Auf dem Immobilienmarkt herrschten lange außerordentlich lukrative Zustände für Verkäufer:innen. Die Nachfrage war sehr hoch und die Preise stiegen besonders in Metropolen wie München und Berlin. Doch seit dem krisenbehafteten Jahr 2022 sind Immobilien schwieriger zu verkaufen. Eine der größten Herausforderungen ist es dabei, einen dem Markt angemessenen Preis zu treffen.
„Viele können den aktuellen Markt nicht richtig beurteilen“, verrät uns Christian Rocca, Geschäftsführer von Engel & Völkers Leipzig. „Abstruse Preise sind teilweise im Internet zu finden, die die Marktkorrektur gar nicht widerspiegeln.“ In solchen Zeiten gewinnen zuverlässige Makler:innen an Bedeutung, da sie das Marktgeschehen fachkundig einschätzen können. Rocca ist sich sicher: „Es wird weiterhin alles verkauft, aber zum richtigen Preis. Entscheidend ist, dass das Angebot die Nachfrage trifft.“
Der Angebotspreis für Häuser in Berlin liegt aktuell bei 4.964 Euro pro Quadratmeter. Wohnungen in Berlin werden zu einem Medianwert von 5.642 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Während der letzten drei Monate sind die Quadratmeterpreise für Häuser in Berlin um 1,2 Prozent gesunken. Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen verzeichneten dagegen einen Aufschwung: Sie sind im gleichen Zeitraum um 7,1 Prozent gestiegen.