Wie die zuletzt Ende Dezember 2024 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Preisanstiegen bei Wohnimmobilien zeigen, entwickeln sich die Preise seit dem vierten Quartal 2022 nun bereits das achte Quartal in Folge negativ. Im dritten Quartal 2024 war der Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal allerdings wieder deutlich geringer als in den vorherigen Quartalen. Die Veränderungsrate zum jeweiligen Vorquartal ist damit das erste Mal wieder kurz vor dem positiven Bereich.
Ein Blick auf die Entwicklung der Immobilienpreise bis zum Jahr 2021 zeigt, wie rasant die Preise in den Jahren zuvor gestiegen sind. Erst im vierten Quartal 2022 wurde die Trendwende eingeleitet, als die Anstiege im Vergleich zum Vorjahresquartal erstmals abflachten. Anhand folgender Grafik sehen Sie die jeweilige Veränderungsrate der Quartale zum Vorjahreszeitraum in Prozent:
Im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 sind die Immobilienpreise im dritten Quartal 2024 in den meisten Regionen Deutschlands weiter gestiegen. Im Jahresvergleich verlangsamte sich der Preisrückgang in den meisten Fällen.
Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser haben sich je nach Region unterschiedlich entwickelt:
In den kreisfreien Großstädten stiegen sie im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent und lagen auch 0,2 Prozent über dem Vorjahreswert.
In den sieben größten Städten, darunter Berlin, Hamburg und München, setzte sich dagegen der Abwärtstrend fort: Hier sanken die Häuserpreise um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 5,3 Prozent im Jahresvergleich.
In dünn besiedelten ländlichen Kreisen lagen die Preise 2,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau, im Vergleich zum zweiten Quartal blieben sie jedoch stabil.
Auch bei den Wohnungspreisen zeigte sich ein gemischtes Bild:
In den kreisfreien Großstädten verteuerten sich Wohnungen um 1,0 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 und um 2,4 Prozent im Jahresvergleich.
Auch in den sieben größten Städten stiegen die Preise leicht – um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
In den dünn besiedelten ländlichen Kreisen hingegen sanken die Wohnungspreise weiter. Sie lagen im Schnitt 1,8 Prozent unter dem Wert des Vorquartals und 5,7 Prozent unter dem des Vorjahres.
Generell ist das Leben teurer geworden, als es noch vor einigen Jahren war. Die Inflationsrate ist im Januar nach einigen Erhöhungen in Folge aber erstmals wieder leicht gesunken und liegt aktuell bei +2,3 Prozent. Vor allem Dienstleistungen haben immer noch überdurchschnittliche Preiserhöhungen zu verzeichnen, die Preise für Energie gehen dagegen zurück. Bei vielen Menschen mindern die höheren Lebenshaltungskosten die Bereitschaft, große Investitionen zu tätigen. Allerdings ist die Inflationsrate im Laufe des vergangenen Jahres wieder stark zurückgegangen. Das kann die Kaufstimmung wieder verbessern, denn je niedriger die Inflation ist, desto wirtschaftlicher werden auch Immobilien für viele Kaufinteressierte.
Wer den Kauf einer Immobilie finanzieren will, braucht heute etwa 20 Prozent Eigenkapital. Zusätzlich nötig ist in den meisten Fällen ein Immobiliendarlehen. Die Tilgung so eines Kredits ist allerdings durch die gestiegenen Bauzinsen teurer geworden. Diese Erhöhung geht mit der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) einher. Sie hatte die Leitzinsen seit Juli 2022 in mehreren Schritten erhöht und im Juni 2024 erstmals wieder gesenkt. Die bisher fünfte Leitzinssenkung fand im Januar 2025 statt. Zu den Leitzinsen, die die EZB festlegt, gehört unter anderem der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der Zentralbank leihen können. Er liegt aktuell bei 2,9 Prozent und wirkt sich indirekt auf den Bauzins aus.
Seit November 2023 ist bei den Bauzinsen wieder ein Rückgang zu sehen. Lagen die durchschnittlichen Zinsen in der Spitze bei etwa 4,4 Prozent, so sind mittlerweile wieder Zinssätze von 3,4 bis 3,6 Prozent üblich. Expert:innen rechnen zum größten Teil damit, dass die Zinsen in den nächsten Wochen stabil bleiben werden. Von einer mittel- bis langfristigen Seitwärtsbewegung gehen laut dem Interhyp-Bauzins-Trendbarometer allerdings nur 14 Prozent der Expert:innen deutscher Kreditinstitute aus. 57 Prozent erwarten einen Anstieg in Richtung der 4-Prozent-Marke bis Ende 2025. Für Verkaufsinteressierte könnte daher jetzt ein guter Zeitpunkt für den Immobilienverkauf sein.
Wie stark sich der Bauzins auf die Immobilienfinanzierung auswirkt, zeigen folgende Beispiele:
Kaufpreis der Immobilie | 400.000 Euro |
---|---|
Eigenkapital | 80.000 Euro |
Kredithöhe | 320.000 Euro |
Laufzeit | 25 Jahre |
Zinsbindung | 10 Jahre |
Abhängig davon, wie hoch der Zinssatz ist, ergibt sich ein anderes Gesamtbild bei den Kosten:
Zinssatz | 1,0 Prozent | 2,5 Prozent | 4,0 Prozent |
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Monatliche Tilgungsrate | 1.206 Euro | 1.436 Euro | 1.689 Euro |
Gesamtzinsen | 41.798 Euro | 110.672 Euro | 186.723 Euro |
Gesamtaufwand | 361.798 Euro | 430.672 Euro | 506.723 Euro |
Immobilien mit modernen Heizungssystemen und guter Isolierung bleiben besonders gefragt. Modernisierungen und energetische Sanierungen erhöhen den Verkaufspreis einer Immobilie. Das ist auf lange Sicht gut gedacht, wenn Käufer:innen diese höheren Preise stemmen können. Sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen vor dem Hausverkauf sind zum Beispiel eine neue Wärmedämmung oder der Austausch der Heizungsanlage, wenn Sie aktuell noch auf Gas oder Öl setzen. Zudem gibt es Förderungen für energetische Sanierungen und die Förderquote für einen Heizungstausch hat sich mit Inkrafttreten des neuen Gebäudeenergiegesetzes 2024 auf bis zu 70 Prozent erhöht. Wie sich die Förderungen in Zukunft entwickeln, ist vor der kommenden Bundestagswahl noch nicht klar.
Die Verkaufspreise für Immobilien sind nicht mehr so hoch wie noch vor einigen Jahren, zeigen aber in vielen Regionen, besonders in kreisfreien Großstädten, wieder Anzeichen einer Erholung. Die Nachfrage bleibt stabil. Gleichzeitig sind Finanzierungen für Käufer:innen mittlerweile wieder plan- und leistbarer. Aktuell liegt der Bauzins bei etwa 3,5 Prozent, doch Expert:innen erwarten mehrheitlich einen Anstieg in Richtung 4 Prozent bis Ende 2025. Das könnte kurzfristig noch einmal für eine besonders hohe Nachfrage sorgen, da Kaufinteressierte niedrige Zinsen nutzen möchten.
Wer also über einen Verkauf nachdenkt, könnte von der aktuellen Phase profitieren, bevor sich die Marktbedingungen durch steigende Zinsen möglicherweise verschlechtern. Besonders gefragt sind sanierte Immobilien mit guter Energiebilanz. Wenn Sie ein renovierungsbedürftiges Haus und noch Zeit für den Verkauf haben, kann sich eine Sanierung noch lohnen. So könnten Sie auch für eine ältere Immobilie einen hohen Verkaufspreis erzielen.
Letztlich hängt die Entscheidung davon ab, ob Sie kurzfristig verkaufen möchten oder bereit sind, auf eine mögliche weitere Marktstabilisierung zu setzen. Wer einen kurzfristigen Immobilienverkauf anstrebt, trifft jetzt auf eine stabile Nachfrage. Wer in eine Sanierung investiert, könnte sich für einen späteren Verkauf eine bessere Ausgangsposition verschaffen, falls die Nachfrage weiter steigt.
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