Bevor Sie Beratungstermine mit Makler:innen bzw. Immobilienagenturen wahrnehmen, sollten Sie sich zuerst einmal über einige Punkte informieren. Über die jeweiligen Internetseiten können Sie sich oftmals schon einen guten ersten Eindruck verschaffen und einige wichtige Informationen sammeln:
Wirkt der Internetauftritt seriös und ist er übersichtlich und ohne Rechtschreibfehler gestaltet? Ein professionelles Erscheinungsbild kann auf die Qualität der Dienstleistungen schließen lassen.
Wie lange gibt es das Maklerbüro schon? Ein langjähriges Bestehen kann ein Indikator für Zuverlässigkeit und Erfahrung sein.
In welcher Region ist das Maklerbüro tätig? Es ist vorteilhaft, wenn der Makler bzw. die Maklerin sich in Ihrer Region gut auskennt und über lokale Marktkenntnisse verfügt.
Gibt es eine Spezialisierung auf eine bestimmte Immobilienart und passt sie zu Ihrer Immobilie? Makler:innen, die sich auf Ihre Art von Immobilie spezialisiert haben, können oft besser auf Ihre spezifischen Bedürfnisse eingehen.
Auf welchen Wegen können Sie die Makler:innen kontaktieren? Vielfältige Kontaktmöglichkeiten wie Telefon, E-Mail und persönliche Termine erleichtern die Kommunikation und Planung.
Welche Leistungen werden angeboten? Prüfen Sie, ob das Leistungsspektrum des Maklerbüros Ihren Anforderungen entspricht. Dazu können der Verkauf, Vermietungsdienste, die Bewertung von Immobilien und weitere Dienstleistungen gehören.
Gibt es aussagekräftige Referenzen und Kundenbewertungen? Positive Feedbacks und Empfehlungen früherer Kund:innen sind ein gutes Zeichen für die Qualität des Maklerbüros.
Am hilfreichsten für die Arbeit eines Maklerbüros ist es, wenn Sie Ihre Immobilie gut kennen und wenn Sie wissen, wo die benötigten Unterlagen sind. Fehlende Dokumente können oft mit Unterstützung der Makler:innen eingeholt werden. Welche Unterlagen Sie brauchen, hängt davon ab, ob es sich bei Ihrer Immobilie um eine Eigentumswohnung oder um ein Haus handelt.
Bei Wohnungen sind oftmals mehr Unterlagen nötig. Bei Einfamilienhäusern fallen die wohnungsspezifischen Punkte weg, da die Wohnfläche hier nicht auf mehrere Wohnparteien aufgeteilt ist. Auch gibt es kein Hausgeld und keine Instandhaltungsrücklage - über letztere wird bei einer Wohnungseigentümergemeinschaft das gemeinschaftliche Eigentum erhalten.
Als Hausverkäufer:in sollten Sie allerdings wissen, ob es Grunddienstbarkeiten oder Baulasten gibt. In jedem Fall brauchen Sie einen Energieausweis, unabhängig davon, ob Sie ein Haus oder eine Wohnung verkaufen wollen. Ein Maklerbüro gibt Ihnen üblicherweise eine Checkliste mit den nötigen Informationen und Unterlagen. Dazu gehören:
Baujahr
Größe und Art der Wohnanlage
Wohnflächenberechnung mit exakter Quadratmeterzahl
Grundriss
Höhe des monatlichen Hausgelds und der Instandhaltungsrücklage
Notwendige oder geplante Sanierungsmaßnahmen
Baujahr der Heizungsanlage
Pkw-Stellplatz, Garage oder Carport
Status der Wohnung (frei oder vermietet) bzw. Restdauer der Vermietung
Im Beratungsgespräch mit dem Maklerbüro haben Sie Gelegenheit, all Ihre Fragen loszuwerden. Anhand der Antworten können Sie auch abschätzen, ob Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Machen Ihre Ansprechpartner:innen einen Eindruck, mit dem Sie zufrieden sind? In jedem Fall sollten Sie sich bei Ihrem Makler oder Ihrer Maklerin fachlich und persönlich gut aufgehoben fühlen. Fragen, die Sie sich für Ihr Beratungsgespräch zurechtlegen können, sind zum Beispiel folgende:
Machen Sie sich vorab Gedanken darüber, welche Art von Maklervertrag Sie abschließen wollen. Bei einem einfachen Maklerauftrag können Sie mehrere Makler:innen beauftragen, die Chancen auf eine schnelle und erfolgreiche Vermittlung sind dabei aber eher gering. Anders sieht es bei einem Alleinauftrag ab, bei dem Sie ein Maklerbüro exklusiv beauftragen. Nur auf diese Weise steht Ihnen die volle Leistung der Makler:innen zu. Klären Sie dann die Laufzeit des Vertrags – üblich sind hier wenige Monate. Vergewissern Sie sich außerdem, wie hoch die Maklerprovision ausfällt und welche Leistungen inbegriffen sind.
Um den passenden Verkaufspreis bestimmen zu können, bieten Maklerbüros eine umfassende Einschätzung Ihres Immobilienwerts an. Dabei spielen unterschiedlichste Punkte eine Rolle – neben den generellen Preisen auf dem Markt zählen dazu auch individuelle Faktoren wie der Zustand des Gebäudes, die umgebende Infrastruktur und die Lage der Immobilie. Weil sich die Preise durch die aktuelle Marktlage recht schnell verändern können, sollten die Immobilienbewertung und der Start des Verkaufsprozesses nicht länger als vier Wochen auseinanderliegen.
Bedenken Sie, dass Makler:innen mit ihrer Arbeit in Vorleistung gehen und ihre Provision erst bei einem erfolgreichen Verkauf anfällt. Werden Ihnen unrealistisch hohe Verkaufspreis genannt, die nicht zu einem Immobilienverkauf führen, wäre das auch schädlich für das Maklerbüro selbst. Lassen Sie sich die Bezugsquellen für die erwarteten Preise nennen und Preistabellen zeigen. Sprechen Sie auch darüber, in wie vielen Fällen in der Vergangenheit die Makler:innen mit ihrer Einschätzung des Marktwerts richtig lagen.
Wird eine Immobilie nicht verkauft, kann das zum Beispiel an einer geplatzten Finanzierung der Käufer:innen oder im Fall einer geerbten Immobilie auch an unterschiedlichen Vorstellungen innerhalb einer Erbengemeinschaft liegen. Wenn der Verkauf nicht zustande kommt, liegt das aber oft auch einfach daran, dass der Verkaufspreis zu hoch angesetzt war. Ein gutes Maklerbüro zeigt Ihnen auf, welche Preise realistisch sind und dass ein vergleichbarer Angebotspreis auf Internetportalen nicht in jedem Fall erreicht werden muss. Scheitert der Verkauf der Immobilie, kann sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal inseriert werden. Auch eine Anpassung der Marketingstrategie kann zum Erfolg führen.
Sollte es aus irgendwelchen Gründen nicht zum Verkauf kommen, verlangen gute Makler:innen keine Ersatzzahlungen für die Leistungen, die sie bereits erbracht haben. Solche Fälle sind ohnehin eher selten und viele Maklerbüros sehen dies als Teil ihres Berufsrisikos an. Achten Sie daher auf entsprechende Klauseln im Vertrag.
Gute Makler:innen klären gemeinsam mit Ihnen, welche Verkaufspreise machbar sind. Dabei kommt es natürlich einerseits darauf an, welche Grundvoraussetzungen Ihre Immobilie bietet, und auch, mit welcher Dauer des Immobilienverkaufs Sie kalkulieren können. Grundsätzlich sollte das Maklerbüro Sie darüber beraten, mit welchen Maßnahmen der Verkaufserlös gesteigert werden könnte - so können beispielsweise energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen wie der Einbau einer Solaranlage, eine neue Wärmedämmung oder die Umrüstung auf ein nachhaltiges Heizsystem Ihre Immobilie attraktiver für potenzielle Käufer:innen machen.
Beim Home Staging wird eine leere Immobilie professionell möbliert, dekoriert und beleuchtet. Im Exposé und bei Besichtigungen wirken Häuser und Eigentumswohnungen so wohnlicher und die Raummaße werden greifbarer. Auf diese Weise lassen sich Immobilien oft schneller verkaufen. Klären Sie, wer die Kosten übernimmt. Alternativ zum klassischen Home Staging hat sich auch die digitale Variante bewährt, mit der die Bilder der Räume einfach am Computer möbliert werden.
Ihr Makler bzw. Ihre Maklerin übernimmt den gesamten Vermarktungs- und Verkaufsprozess. Das gestaltet sich schwierig, wenn Sie als Eigentümer:in zu früh in den Austausch mit den Interessent:innen gehen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich zunächst zurückzuhalten und das Maklerbüro seine Arbeit erledigen zu lassen. Gute Makler:innen stellen Ihnen Reportings zur Verfügung und halten Sie über den Kontakt mit Interessent:innen auf dem Laufenden. In regelmäßigen Abständen sollten auch persönliche Gespräche stattfinden, in denen zum Beispiel Anpassungen in der Vermarktungsstrategie besprochen werden können.
Ein gutes Maklerbüro zeichnet sich auch durch eine offene und transparente Kommunikation aus. Scheuen Sie sich also nicht, beim Beratungstermin Fragen zu stellen und mögliche Bedenken anzusprechen.