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Asbest ist tatsächlich ein natürlich vorkommendes Mineral, das schon seit Langem bekannt ist. Bereits in der Antike entdeckte man die besonderen Dämmeigenschaften sowie die Hitze- und Säurebeständigkeit von Asbest. Ungefähr ab dem 19. Jahrhundert wurden aus Asbest feine Fasern gesponnen. Diese fanden für eine Vielzahl von Produkten Verwendung, wie beispielsweise Kleidung für Feuerwehrmänner und feuerfeste Dächer. Ab 1900 begann ein regelrechter Boom und Asbest wurde als sogenannte Wunderfaser unter anderem auch vermehrt für den Hausbau eingesetzt. Erst viel später wurden die gesundheitsschädlichen Eigenschaften von Asbest erkannt. Seit 1970 gilt Asbest offiziell als krebserregend. Die Herstellung und Verwendung in Deutschland ist aber erst 1995 verboten worden.
Arbeiten an asbesthaltigen Materialien setzen die feinen Asbestfasern frei. Atmen Sie diese ein, können sie eine Vielzahl von Krankheiten auslösen. Selbst kleine Mengen verursachen eine Asbestose, bei der sich das Lungengewebe verhärtet und vernarbt. Weitere Krankheitsbilder sind Kurzatmigkeit, Asthma und Krebs.
Ein Gebäude, in dem Asbest nachgewiesen wurde, verliert an Wert. Lassen Sie Ihr Gebäude professionell von Asbest befreien, steigert das wiederum den Wert. Wenn Sie Ihre Immobilie verkaufen wollen, kann sich daher eine Asbestsanierung lohnen.
In vielen Häusern, die vor 1995 erbaut worden sind, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit Asbest verbaut. Vor allem in den 1960er-Jahren bis in die 1980er-Jahre waren die Fasern ein sehr beliebter Baustoff. Ausnahmen können aber Häuser in der ehemaligen DDR sein. Dort kam Asbest hauptsächlich erst nach der Wende zum Einsatz.
Darüber hinaus wurde Asbest auch gerne als Hitzeschutz in Nachtspeicherheizungen verwendet. Wenn Ihre Geräte vor 1978 installiert wurden, sollten Sie sie mit entsprechenden Asbestlisten abgleichen. Außerdem kann Ihnen der Hersteller Ihrer Nachtspeicherheizungen Auskunft über die Asbestbelastungen geben.
Asbest hat keinen Geruch und gibt auch keine Strahlung ab. Das einzige Indiz ist die graue bis grünlich-graue Färbung der Fasern. Mit ungeschulten Augen lassen sie sich daher nicht eindeutig identifizieren. Ein Spezialunternehmen für Asbestsanierung hat das nötige Fachwissen und kann Ihnen eine genaue Diagnose stellen.
Asbestfasern unterscheiden sich optisch nur schwer von anderen Baufasern.
Das schwach gebundene Asbest wurde wegen seiner Feuerfestigkeit gerne als Dämmstoff, Brandschutzverkleidung oder Isolierung eingesetzt. Bereits ohne viel Krafteinwirkung können die Asbestfasern aus dem Baustoff in die Luft gelangen. Daher gilt diese Variante als besonders gefährlich. Wenn Sie den Verdacht haben, dass in Ihrem Heim schwach gebundenes Asbest verarbeitet wurde, sollten Sie umgehend eine Spezialfirma beauftragen.
Die Reinform von Asbest wurde als Asbestschnüre verwendet. Sie dienten vor allem zum Abdichten von Kaminen und Öfen oder als feuerfeste Füllstoffe. Da das reine Asbest ähnlich faserig wie die schwach gebundene Variante ist, hat es dementsprechend denselben Risikofaktor.
Asbest hat von Natur aus eine faserige Struktur.
Bei dieser Art herrscht kein sofortiger Handlungsbedarf. Dennoch ist Vorsicht geboten. Die Fasern können erst dann austreten, wenn das Baumaterial bearbeitet oder beschädigt wird. Stark gebundenes Asbest kommt vor allem in Dacheindeckungen und Wandverkleidungen vor.
Durch die Beschaffenheit der Fasern des Werkstoffes kann der Asbestgehalt bestimmt werden.
Möchten Sie Bauarbeiten an Ihrer Fassade oder Ihrem Dach vornehmen und sind sich unsicher, ob Asbest verbaut wurde? Ziehen Sie einen Spezialisten hinzu! Fachfirmen sind auf das Erkennen und Entfernen von Asbest spezialisiert und können Sie gezielt beraten, was in dem jeweiligen Fall zu tun ist.
In vielen Häusern, die vor 1995 erbaut worden sind, wurde mit großer Wahrscheinlichkeit Asbest verbaut.
Gebäudeteil | potenziell asbestbelastetes Baumaterial / Ausstattung* |
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Dach- und Wandverkleidung | Fassaden- / Dachplatten aus Faserzement Regenrinne Fensterbank / -kitt Schornstein |
Innenausbau | Deckenplatten Leichtbauplatten PVC-Bodenbelag Beschichtung aus Spritzasbest Füll-/Dämmstoffe |
Heizung und Sanitär | Nachtspeicheröfen Isolationen (z. B. für Rohre, Elektroboiler) Abwasserrohre aus Faserzement Dichtungsschnüre Fugenmörtel |
Elektrik | Brandschutzverkleidungen (z. B. für Steckdosen) Brandschutzplatten (z. B. bei Backöfen) Kanäle aus Faserzement Elektrotableaus |
Garten | Blumenkästen aus Faserzement |
* Gilt für Gebäude, die vor 1995 erbaut wurden.
Asbest darf nur von einer zertifizierten Fachfirma unter strengen Sicherheitsvorkehrungen entfernt werden. Spezialanzüge und Atemschutzmasken sind dabei absolute Pflicht. Die Fachfirma wird zuerst Materialproben von verdächtigen Baustoffen entnehmen und sie im Labor untersuchen lassen. Sollte Asbest nachgewiesen werden, gehen die Spezialisten die nächsten Schritte mit Ihnen durch.
Tatsächlich kann es auch vorkommen, dass Ihnen die Fachfirma von einer Sanierung abrät. Das kann der Fall sein, wenn der eingebaute Baustoff bei der Entfernung zu viele Fasern in die Luft abgeben würde. Dabei würde das Umfeld nur unnötig kontaminiert werden. Das gesundheitliche Risiko für Ihre Familie wäre demnach größer. Vertrauen Sie da auf das Fachwissen der Spezialfirma.
Das Tragen von Schutzkleidung ist bei der Asbestbeseitigung ein absolutes Muss
Eine professionelle Asbestsanierung inklusive der Entsorgung kostet zwischen 30 und 60 Euro pro Quadratmeter - hinzu kommen noch die Kosten für das Gerüst. Hier sollten Sie definitiv nicht an der falschen Stelle sparen und eine Fachfirma mit der Entfernung beauftragen.
Da Asbest potenziell krebserregend ist, muss es als Sondermüll auf dem Recyclinghof entsorgt werden. Aber keine Sorge: Die Entsorgung übernimmt die beauftragte Fachfirma.