Welche Optionen haben Sie im Alter?
Sie fragen sich, ob Sie Ihr Haus im Alter behalten oder verkaufen sollen? Dahinter steckt oft der Gedanke, dass es ab einem bestimmten Alter vielleicht nicht mehr möglich sein wird, sich um alles zu kümmern, was rund um das Haus anfällt. Oder Sie können sich aufwendige Reparaturen schlicht nicht mehr leisten, weil Sie einen großen Teil Ihres Vermögens in die Abzahlung Ihrer Immobilie gesteckt haben, die Altersrente aber gerade so zum Leben reicht. Vielleicht befürchten Sie auch, dass Sie irgendwann Ihren Alltag nicht mehr ohne Hilfe bewältigen können.
Prinzipiell gibt es folgende Optionen:
Sie verkaufen die Immobilie nicht und bleiben in ihr wohnen.
Sie trennen sich von Ihrer Immobilie und ziehen aus.
Sie verkaufen das Haus und mieten es anschließend an.
Sie verrenten Ihr Eigenheim und wohnen weiterhin darin.
Die ersten beiden Punkte sind offensichtliche Wahlmöglichkeiten. Sie müssen sich aber nicht entscheiden, ob Sie Ihre Immobilie verkaufen oder Ihre Wohnsituation beibehalten. Nur eine der genannten Optionen muss mit einem Umzug einhergehen.
1. Die Immobilie behalten und weiter darin wohnen
Ist das Wohnen im Alter im eigenen Haus überhaupt möglich? Das fragen sich viele Menschen, aber die Antwort ist immer individuell. In erster Linie hängt sie davon ab,
wie Ihr Gesundheitszustand aussieht,
ob Sie Unterstützung bei kleinen und großen Alltagsaufgaben haben und
ob Ihr Haus altersgerecht ist.
Im Alter fällt nicht mehr jeder Handgriff so leicht wie früher einmal, aber das bedeutet nicht, dass Sie gleich in eine Seniorenresidenz umziehen müssen. Wohnen Ihre Angehörigen in der Nähe, können diese Sie möglicherweise im Alltag unterstützen. Auch wenn das nicht der Fall ist – und selbst bei fortgeschrittener Pflegebedürftigkeit – gibt es eine Lösung: Ambulante Pflegedienste und private Pflegekräfte können Ihnen in Ihren eigenen vier Wänden zur Hand gehen.
Die Unterstützung durch die Familie kann den Alltag im Alter einfacher machen.
Ihr Haus sollte möglichst altersgerecht sein, damit Sie sich unfallfrei bewegen können. Ein Treppenlift erleichtert den Zugang zu oberen Geschossen. Die Türen im Haus sollten breit genug für einen Rollstuhl sein, keine Bodenschwellen haben und sich nach außen öffnen lassen.
Für ein barrierefreies Bad sind rutschhemmende Bodenbeläge und Stützgriffe wichtig. Eine ebenerdige Dusche oder eine Badewanne mit Tür plus Badewannenlift stellen eine Erleichterung dar. Förderprogramme für altersgerechtes Wohnen gibt es bei der KfW, aber auch die Unfallversicherung und die Pflegekasse übernehmen einen Teil der Kosten.
Vorteile | Nachteile |
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Sie können in Ihrem gewohnten Umfeld bleiben | Sie müssen sich um die Instandhaltung kümmern |
Förderungen für barrierefreies Wohnen verringern die Kosten für Umbauten | Umbauten sind unter Umständen zeit- und kostenintensiv |
Sie können alles so gestalten, wie Sie wollen | Sie müssen gut mit Ihrem Geld kalkulieren |
2. Hausverkauf und Umzug im Alter
Nicht jedes Haus lässt sich barrierefrei umbauen oder solche Umbaumaßnahmen sind mit zu hohen Kosten verbunden. Dann sollten Sie abwägen, ob ein Ortswechsel vielleicht die bessere Wahl ist. Ein Umzug kann sich auch anbieten, wenn das Haus zu groß ist. Im Alter fühlen Sie sich möglicherweise in einer kleineren Wohnung, die leichter instand zu halten ist, wohler. Die Frage, ob Sie Ihr Haus verkaufen oder behalten wollen, können Sie also auch umformulieren: „Will ich mich im Alter noch selbst um alles kümmern müssen?“.
In einer Mietwohnung wird Ihnen einiges abgenommen: Sie müssen bei einer nötigen Reparatur nicht selbst für den passenden Handwerksbetrieb sorgen, die Grünanlage im Hinterhof müssen Sie nicht selbst pflegen und viele Kosten werden auf alle Mietparteien im Haus aufgeteilt.
Wohnen Sie bisher auf dem Land, zieht es Sie im Alter vielleicht auch mehr in die Nähe einer Stadt. Oft sind die Wege dort kürzer – sei es zum Einkaufen, zur Arztpraxis oder auch zu einem schönen Theaterbesuch.
Ein Umzug muss kein trauriger Anlass sein, er kann auch Chancen bieten.
Ein Grund für einen Umzug kann die Familie sein. Wohnen Sie näher bei Ihren Angehörigen, können diese Sie unterstützen. Nicht zuletzt erhalten Sie durch einen Hausverkauf die finanziellen Mittel, um sich Wünsche zu erfüllen. Sich im Alter dazu zu entschließen, das Haus zu verkaufen und in eine Wohnung zu ziehen, heißt also nicht, sich einschränken zu müssen.
Vorteile | Nachteile |
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Sie bessern Ihre Finanzen auf | Sie verlassen Ihr vertrautes Umfeld |
Die Hausverwaltung kümmert sich um viele Belange in einer Mietwohnung | Die neue Wohnfläche ist möglicherweise deutlich kleiner |
Sie sind frei in der Entscheidung, wohin Sie ziehen | Sie müssen sich mit Ihren Nachbar:innen arrangieren |
3. Die eigene Immobilie anmieten
Ihre Immobilie im Alter zu verkaufen und sie anschließend anzumieten, hat einige Vorteile: Die erhaltene Verkaufssumme können Sie sofort und in vollem Umfang nutzen, Ihr gewohntes Umfeld bleibt Ihnen dabei trotzdem erhalten. Sie müssen zwar anschließend Miete zahlen, aber der ausgezahlte Immobilienwert wiegt diese monatlichen Zahlungen deutlich auf.
Die Möglichkeit der Anmietung nach dem Verkauf wird allerdings nicht von allen Kaufinteressent:innen angeboten und muss zuvor besprochen und vereinbart werden. Sie sollten außerdem darauf achten, dass eine Eigenbedarfskündigung vertraglich ausgeschlossen wird. So gehen Sie sicher, dass Sie lebenslang in Ihrem Haus wohnen können.
Wohnen Sie zur Miete, müssen Sie sich nicht mehr selbst um alles rund ums Haus kümmern.
Vorteile | Nachteile |
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Sie bekommen den Immobilienwert ausgezahlt | Umbauten können Sie nicht mehr selbst veranlassen |
Eine Eigenbedarfskündigung kann ausgeschlossen werden | Sie können das Haus nicht mehr vererben |
4. Immobilie verrenten mit lebenslangem Wohnrecht
Ein Haus zu verkaufen ist im Alter auch in Form einer Immobilienrente möglich. Dabei gibt es unterschiedliche Modelle. Die häufigsten sind die klassische Immobilienverrentung mit Leibrente und der Teilverkauf des Hauses im Alter.
Leibrente: An einen Leibrentenanbieter können Sie Ihr Haus verkaufen und das Wohnrecht behalten. Dieses Recht wird ins Grundbuch eingetragen und kann nicht verloren gehen. Der Wert Ihres Wohnrechts wird anhand Ihrer statistischen Lebenserwartung ermittelt und von Ihrem Immobilienwert abgezogen. Der Restbetrag ist Ihre Leibrente.Sie erhalten den Betrag in einer Summe oder Sie lassen ihn sich in monatlichen Raten auszahlen. Um Reparaturen und die Instandhaltung kümmern sich zukünftig die Käufer:innen. Zurückkaufen oder vererben können Sie das Haus nicht mehr.
Teilverkauf: Bei einem Teilverkauf veräußern Sie nicht Ihre komplette Immobilie, sondern verkaufen höchstens 50 Prozent. Sie bekommen ein Nießbrauchrecht zugeschrieben, was die Vermietung ermöglicht. Dafür zahlen Sie ein monatliches Nutzungsentgelt. Ein wesentlicher Unterschied zur klassischen Immobilienrente ist, dass Sie den verkauften Teil Ihres Hauses wieder zurückkaufen können. Daher ist auch das Vererben weiter möglich. Für den Fall, dass Sie selbst nicht mehr dazu kommen, erhalten Ihre Erben und Erbinnen ein Vorkaufsrecht.
Vorteile | Nachteile |
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Sie haben ein lebenslanges Wohnrecht oder Nießbrauchrecht | Rückkauf und Vererbung sind bei der Leibrente nicht möglich |
Die Art der Auszahlung können Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen | Sie müssen ein Nutzungsentgelt beim Teilverkauf zahlen |
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