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Deutlicher Anstieg der Strom-Netzentgelte ab 2024

Lesezeit: 2 min Claudia Mühlbauer

Im nächsten Jahr müssen Verbraucher:innen mit durchschnittlich elf Prozent höheren Netzentgelten für Strom rechnen. Darüber berichtet das Vergleichsportal Check24. Die Entgelte machen etwa ein Viertel des Strompreises aus.

Einzelner Hochspannungsmast vor blauem Himmel

Die Netzbetreiber rechnen für 2024 vorläufig mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Netzentgelte um elf Prozent, wie das Vergleichsportal Check24 mitteilte. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden Strom müsste dadurch knapp 50 Euro pro Jahr mehr zahlen. Die Netzentgelte setzen sich aus den Kosten der Übertragungsnetzbetreiber, den Entgelten für Messungen und den Messstellenbetrieb und den Gebühren für die Verteilnetze zusammen. Insgesamt machen sie etwa ein Viertel des Strompreises aus.

Die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW planen ab 2024 eine Erhöhung ihrer Entgelte um zwei Prozent. Grund hierfür seien gestiegene Kosten durch den Ausbau und die Stabilisierung des Stromnetzes. Diese Erhöhung soll trotz der 5,5 Milliarden Euro, die die Bundesregierung zur Unterstützung der Stromnetzbetreiber aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Verfügung stellt, stattfinden.

Starke Preissteigerung im Westen und Süden Deutschlands

Die größte Preiszunahme wird es zum neuen Jahr voraussichtlich in Nordrhein-Westfalen geben. Verbraucher:innen müssen hier mit einer Steigerung der Netzentgelte von im Schnitt 69 Euro rechnen. Ähnlich sieht es in Bayern mit einer Zunahme von durchschnittlich 66 Euro aus. In Baden-Württemberg sollen im Mittel 57 Euro mehr auf den Jahrespreis anfallen.

Höchste Netzentgelte im Norden und Osten

Am höchsten sollen die Netzentgelte ab 2024 mit 595 Euro in Schleswig-Holstein sein. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist mit nur zwei Prozent allerdings eher gering. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind die einzigen Bundesländer, in denen die Entgelte ab nächstem Jahr sinken sollen. Mit 561 Euro bzw. 548 Euro gibt es dort voraussichtlich dennoch die zweit- und dritthöchsten Netzentgelte in Deutschland. Auch in Hamburg fallen hohe Entgelte an: Prognostiziert sind 546 Euro pro Jahr.

In erster Linie hängt die Höhe der Netzentgelte mit dem Ausbau der Stromnetzinfrastruktur zusammen: Gerade in den nord- und ostdeutschen Bundesländern sind während der letzten Monate und Jahre viele Windkraft- und Solaranlagen entstanden.

Bundesland

Netzentgelte 2023

Netzentgelte 2024

Veränderung

Baden-Württemberg

420 Euro

477 Euro

+ 57 Euro

Bayern

385 Euro

451 Euro

+ 66 Euro

Berlin

417 Euro

434 Euro

+ 17 Euro

Brandenburg

588 Euro

561 Euro

- 27 Euro

Bremen

310 Euro

360 Euro

+ 50 Euro

Hamburg

523 Euro

546 Euro

+ 23 Euro

Hessen

411 Euro

448 Euro

+ 37 Euro

Mecklenburg-Vorpommern

558 Euro

548 Euro

- 10 Euro

Niedersachsen

403 Euro

440 Euro

+ 37 Euro

Nordrhein-Westfalen

403 Euro

473 Euro

+ 69 Euro

Rheinland-Pfalz

431 Euro

486 Euro

+ 55 Euro

Saarland

449 Euro

486 Euro

+ 37 Euro

Sachsen

435 Euro

468 Euro

+ 33 Euro

Sachsen-Anhalt

434 Euro

468 Euro

+ 34 Euro

Schleswig-Holstein

586 Euro

595 Euro

+ 9 Euro

Thüringen

398 Euro

453 Euro

+ 55 Euro

Die Angaben beziehen sich auf einen Stromverbrauch von 5.000 kWh pro Jahr.