Computer Bild hat zehn Speicher für Balkonkraftwerke getestet und die besten Lösungen für den täglichen Betrieb und den Eigenverbrauch ermittelt. Sechs Modelle erhielten die Noten „sehr gut“ und „gut“.
Computer Bild hat zehn Speichersysteme getestet, die sich für den Einsatz mit Balkonkraftwerken eignen. Besonders berücksichtigt wurden dabei die Kapazität der Speicher, ihre Effizienz und die Benutzerfreundlichkeit im Alltag. Zwei Modelle wurden mit „sehr gut“ bewertet, vier weitere schnitten mit „gut“ ab.
Bewertung: „Sehr gut“
Kapazität: 1,6 kWh (erweiterbar bis 9,6 kWh)
Einspeiseleistung: bis zu 800 Watt
Preis: ab 888 Euro
Die Solix Solarbank 2 E1600 Pro kann mit bis zu vier Solarmodulen mit einer Leistung von maximal 2.400 Watt betrieben werden. Sie hat einen eingebauten Wechselrichter für die normgerechte Einspeisung von 600 oder 800 Watt. Bei Nutzung von drei oder vier Modulen empfiehlt sich die Installation eines Erweiterungsspeichers für etwa 500 Euro. Das System bietet die Möglichkeit, die Einspeisung automatisch an den aktuellen Bedarf im Haus anzupassen, erfordert dafür jedoch die Installation eines Anker Smart Meters durch eine Elektrofachkraft. Alternativ ist die Integration mit Shelly-Zubehör möglich. Zu den Nachteilen gehört, dass die Solarbank keine Einbindung in einen Home Assistant unterstützt und sich keine Mindest-Reserveladung über 10 Prozent einstellen lässt.
Bewertung: „Sehr gut“
Kapazität: 1,6 kWh (erweiterbar bis 9,6 kWh)
Einspeiseleistung: bis zu 800 Watt
Preis: ab 799 Euro
Die Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 AC bietet ähnliche Vorteile wie die E1600 Pro, kommt jedoch ohne eingebauten Wechselrichter. Sie ist für Personen gedacht, die bereits einen Wechselrichter in ihrem Balkonkraftwerk integriert haben. Über die AC-Steckdose lässt sich dieser einfach anschließen. Zusätzlich können bis zu zwei weitere Solarmodule mit jeweils maximal 600 Watt angeschlossen werden, sodass insgesamt bis zu 2.000 Watt Eingangsleistung möglich sind. Die Einspeisung lässt sich flexibel über eine App zeitabhängig zwischen 0 und 800 Watt einstellen oder automatisch nach dem Bedarf im Haus anpassen. Dafür ist eine Echtzeit-Steuerung via Anker Smartmeter oder Anker-Steckdose erforderlich. Auch dieses Modell unterstützt keine Einbindung in einen Home Assistant.
Bewertung: „Gut“
Kapazität: 5,376 kWh
Einspeiseleistung: bis zu 1.800 Watt
Preis: ab 1.789 Euro
Der Maxxicharge 5.0 von Maxxisun ist das größte Modell der Serie, kleinere Versionen sind ab 1,536 kWh Speichergröße erhältlich. Das hochwertige Alu-Gehäuse und die lüfterlose Bauweise sorgen für einen geräuschlosen Betrieb. Bei Volllast entsteht jedoch mehr Abwärme über die verbauten Kühlrippen, weshalb eine gute Belüftung erforderlich ist. Mit einem Gewicht von 50 Kilogramm ist dieser Speicher wenig mobil. Die CCU V1 steuert die Energie intelligent, indem sie den Strombedarf im Haushalt abdeckt und nur den überschüssigen Strom einspeist. Die Kopplung mit einem Shelly-Sensor über WLAN ermöglicht die Anpassung an den aktuellen Bedarf. Die App bietet zum Testzeitpunkt jedoch nur Echtzeitdaten ohne weiterführende Statistiken oder eine Historie zur Berechnung der Ersparnisse.
Bewertung: „Gut“
Kapazität: 1,44 kWh
Einspeiseleistung: bis zu 800 Watt
Preis: ab 1.695 Euro
Der EET SolMate verfügt über einen eingebauten Wechselrichter und ist mit Solarmodulen mit einer Spannung von 36 bis 44 Volt kompatibel. Das schlanke Design und die ansprechende App zur Steuerung sind klare Vorteile. Die Einspeisung wird schätzungsweise an den Verbrauch angepasst. Die Ersteinrichtung funktioniert problemlos, könnte aber über das Web etwas benutzerfreundlicher gestaltet sein. Nachteilig ist das hohe Gewicht des Speichers. Im Test wirkte die Halterung zudem etwas instabil.
Bewertung: „Gut“
Kapazität: 960 Wh (erweiterbar bis 7,68 kWh)
Einspeiseleistung: durch Wechselrichter bestimmt
Preis: ab 698 Euro
Das Zendure SolarFlow-System wird zwischen Solarmodule und Wechselrichter eines Balkonkraftwerks geschaltet. Herzstück ist der PV-Hub, der die Solarmodule, den Speicher Zendure AB1000 und den Wechselrichter verbindet. Bis zu vier Batterien können kombiniert werden, sodass sich eine Kapazität von maximal 3,84 kWh ergibt. Alternativ lassen sich die größeren Erweiterungsbatterien AB2000 nutzen, mit denen eine Kapazität von bis zu 7,68 kWh erreicht werden kann. Im Test überzeugte das SolarFlow-System mit schneller Montage und einer umfangreichen App, die viele Einstellungen erlaubt. Das System ist mit den meisten marktüblichen Wechselrichtern kompatibel. Das System unterstützt inzwischen Shelly-Zubehör und kann mit den Erweiterungen Hyper und Ace für bidirektionales Laden oder Notstromfähigkeit erweitert werden. Um eine Tiefenentladung im Winter zu vermeiden, empfiehlt der Hersteller den Betrieb mit der Erweiterung Ace 1500 oder einem „AC auf Solarstecker“-Ladegerät zur Netzaufladung bei geringer Sonneneinstrahlung.
Bewertung: „Gut“
Kapazität: 2,4 kWh (erweiterbar bis 4,8 kWh)
Einspeiseleistung: bis zu 1.200 Watt
Preis: ab 749 Euro
Der Zendure AIO 2400 kann dank Plug-and-Play-Technologie in wenigen Minuten selbst installiert werden. Die robuste LiFePO4-Batterie mit Selbstheizfunktion arbeitet auch bei Temperaturen bis -20 °C zuverlässig und ist durch die IP65-Schutzklasse für den Außenbereich geeignet. Mit dem integrierten PV-Hub kann ein Mikrowechselrichter ohne zusätzliches Kabelchaos direkt angeschlossen werden. Die smarte Steuerung per App erlaubt es, den Energieverbrauch präzise zu überwachen und Haushaltsgeräte gezielt zu steuern. Das System überzeugt durch kompaktes Design, einen leisen Betrieb und eine zehnjährige Herstellergarantie.
Balkonkraftwerke leisten bereits einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Für noch mehr Unabhängigkeit und Effizienz lohnt es sich, über eine fest installierte Solaranlage nachzudenken. Fachfirmen können dazu umfassend beraten.