Hamburg erhöht die Förderung für Wärmepumpen auf bis zu 50 Prozent der Investitionskosten. Damit will die Hansestadt den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme beschleunigen und einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität machen.
Hamburg erhöht die Förderung für Wärmepumpen deutlich. Neben der bestehenden Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) von 30 Prozent steuert die Stadt zusätzliche Fördergelder in Höhe von 20 Prozent bei. So können bis zu 50 Prozent der Investitionskosten von Wärmepumpen gefördert werden. Laut Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) stellt die Stadt jährlich mindestens sieben Millionen Euro für dieses Programm bereit.
Bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) kann der zusätzliche Zuschuss im Rahmen des Fördermoduls „Erneuerbare Wärme“ beantragt werden. Die Förderung richtet sich nicht nur an Eigenheimbesitzer:innen, sondern auch an Wohnungseigentümer:innen, sodass auch Mieter:innen davon profitieren können. Gefördert werden Wärmepumpen, Wärmespeicher ab einem Speichervolumen von 4 m³ und zusätzliche Maßnahmen wie die Erschließung von Wärmequellen.
Die Höhe des Zuschusses liegt bei maximal 9.000 Euro für Einfamilienhäuser und Wohneinheit bzw. 100.000 Euro für Mehrfamilienhäuser und Nichtwohngebäude. Der Antrag muss vor Beginn des Vorhabens über das Antragsportal der IFB eingereicht und bewilligt werden. Dort sind auch weitere Details zu den telefonischen Beratungszeiten für eine Erstberatung und zur Antragstellung erhältlich. Wer im Rahmen der BEG Anspruch auf den Klimageschwindigkeits- und/oder Einkommensbonus hat, kann die Förderung der Hansestadt nicht nutzen.
Sind die Anforderungen der Förderrichtlinie erfüllt, können Eigentümer:innen anstelle des Zuschusses auch das „IFB-Energiedarlehen Einzelmaßnahmen“ für die Finanzierung der Wärmepumpe und der damit verbundenen Maßnahmen nutzen. Die Darlehenshöhe beträgt mindestens 10.000 Euro und höchstens 75.000 Euro. Wohnungseigentümergemeinschaften sind hier nicht antragsberechtigt.
Derzeit haben lediglich sechs Prozent der Hamburger Haushalte eine Wärmepumpe. Eine Untersuchung der Umweltbehörde ergab laut Kerstan jedoch, dass 99 Prozent der Gebäude in der Stadt, die nicht an Wärmenetze angeschlossen sind und auch künftig nicht angeschlossen werden können, für den Einbau von Luft- oder Erdwärmepumpen geeignet sind. Kerstan zufolge handelt es sich dabei um die beste Option für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Neben Ein- und Zweifamilienhäusern gelte das auch für Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser und gewerbliche Gebäude – unabhängig von ihrem Sanierungsstand. Das zeige ein von der Stadtentwicklungsbehörde in Auftrag gegebenes Gutachten.
Alternative Heizsysteme auf Basis von Biogas, Holzpellets oder Wasserstoff kommen laut Umweltsenator dagegen nur in Ausnahmefällen infrage. Die gute Nachricht für Interessierte an erneuerbaren Energien: Obwohl der Umbau auf eine Wärmepumpe teurer ist als etwa die Installation einer Gasheizung, sind die Preise bereits gesunken.