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Altersgerechtes Wohnen

Prognose: Hoher Bedarf an altersgerechtem Wohnraum

11.07.2024, 15:55 Uhr

2 min

Claudia Mühlbauer

Eine Bevölkerungsprognose zeigt, dass es bis 2045 etwa 13,6 Prozent mehr Menschen im Rentenalter geben wird. Altersgerechtes Wohnen und dazugehörige Umbauten im eigenen Zuhause werden dadurch zunehmend wichtiger.

Sitzlift mit blauem Polster am Fußt einer Treppe in einem modernen Eigenheim

Deutschlands Bevölkerung wird bis 2045 auf 85,5 Millionen Menschen anwachsen, wie die neueste Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt. Im Vergleich zu 2023 entspricht das einem Anstieg von etwa 800.000 Menschen oder 0,9 Prozent. Die Zahl der Menschen im Rentenalter wird voraussichtlich um 13,6 Prozent auf 18,6 Millionen steigen. Konkret heißt das: Es wird 2,2 Millionen mehr Menschen im Alter von 67 Jahren oder darüber hinaus geben. Die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum wird sich dadurch erheblich erhöhen.

Regionale Unterschiede und Herausforderungen

Ein besonders starkes Wachstum an Personen im Rentenalter verzeichnen laut Prognose vor allem mehrere Kreise in Bayern. In den meisten Kreisen der neuen Bundesländer nimmt zumindest der prozentuale Anteil der Bevölkerung in dieser Altersgruppe zu, selbst wenn die absolute Zahl zurückgeht. Diese Entwicklung ist auf den schon heute höheren Anteil älterer Menschen in diesen Regionen zurückzuführen.

In Regionen mit stark sinkenden Bevölkerungszahlen prognostiziert das BBSR einen überdurchschnittlich starken Anstieg des Durchschnittsalters. Bis 2045 werden die Menschen in Landkreisen wie Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt), Altenburger Land (Thüringen), Greiz (Thüringen) und Spree-Neiße (Brandenburg) im Durchschnitt älter als 50 Jahre sein.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) äußerte sich bezugnehmend auf die Prognose, dass die zunehmende Alterung der Bevölkerung in Deutschland bedeutende Herausforderungen mit sich bringt. Sie betonte die Notwendigkeit, den Wohnraum verstärkt an die Bedürfnisse älterer Menschen anzupassen.

Altersgerechtes Wohnen im eigenen Zuhause

Angesichts des steigenden Anteils älterer Menschen wird der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum immer größer. Das betrifft neben öffentlichen Wohnraumangeboten auch private Immobilien, denn häufig besteht der Wunsch, so lange wie möglich im eigenen Zuhause zu bleiben. Das ist allerdings nur möglich, wenn der Wohnraum an die Bedürfnisse im Alter angepasst wird. Professor Maximilian König von der Universitätsmedizin Greifswald unterstreicht die Bedeutung der passenden Wohnumgebung: „Je nach Beschaffenheit kann die Wohnung sowohl Sicherheit und Stabilität bedeuten, aber umgekehrt auch ein Risiko oder eine Belastung für das erfolgreiche Altern darstellen.“ Mehr als die Hälfte aller schweren Unfälle im Alter passierten in der eigenen Wohnung, führt König aus.

Dagmar Faltis, Mitglied der Geschäftsführung von Aroundhome, erklärt, dass Barrierefreiheit, gute Beleuchtung und ausreichend Platz wesentliche Merkmale eines altersgerechten Eigenheims seien. Eine gute Erreichbarkeit wichtiger Räume wie Bad oder Küche sowie ein stufenloser Zugang zum Eigenheim seien ebenfalls wichtig. „Häufig wird das Thema Beleuchtung vernachlässigt oder ganz vergessen. Leider, denn im Dunkeln werden einfache Gegenstände schnell zu Gefahren“, führt Faltis weiter aus.

Kosten durch Förderungen reduzieren

Die Kosten für Umbaumaßnahmen können stark variieren. Faltis bietet einige Richtwerte zur Orientierung an: „Am teuersten ist der altersgerechte Umbau von Sanitärräumen. Obwohl das durchschnittlich etwa 10.700 Euro kostet, wird es am häufigsten umgesetzt“. Für einen Treppenlift müssten Kosten von etwa 7.800 Euro eingeplant werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für den altersgerechten Umbau eines durchschnittlichen Hauses laut Faltis auf etwa 24.500 Euro.

Finanzielle Unterstützung für solche Maßnahmen kann über verschiedene Programme erfolgen, wie beispielsweise das Förderprogramm „Barrierereduzierung – Investitionszuschuss (455-B)“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Hierüber können Zuschüsse über bis zu 2.500 Euro für Einzelmaßnahmen bezuschusst werden. Fördergelder von bis zu 6.250 Euro gibt es für den Standard „Altersgerechtes Haus“. Wer einen Pflegegrad hat, kann auch einen Zuschuss bei der Pflegekasse beantragen und die Kosten für einen altersgerechten Umbau deutlich reduzieren.

Altersgerechtes Wohnen
Altersgerechter Umbau
Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.

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